Wissen ≠ Intelligenz?

8 Antworten

Es ist eine gesunde Mischung aus beidem vonnöten, den viel Intelligenz ohne Wissen ist nur schwer zu einer sinnvollen Verwendung zu gebrauchen. Und Wissen ohne Intelligenz ist auch nur für eine schnelle, aber nicht wirklich zuverlässige Informationensbeschaffung nützlich.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Macht Sinn, was du sagst.

Wobei Menschen, die viel Wissen, durchaus auch ihren Wert haben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Laie mit Interesse an Psychologie

maxeto0910838 
Beitragsersteller
 19.08.2024, 16:23
Wobei Menschen, die viel Wissen, durchaus auch ihren Wert haben.

Schwierig ... Ich würde tatsächlich behaupten, dass rohes Wissen, ohne es sinnvoll und selbstständig anwenden zu können, in unserer heutigen Zeit überhaupt keinen inhärenten Wert (mehr) hat.

Wenn man in deiner Antwort Wissen durch Erfahrung ersetzt, würde ich zustimmen.

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Destranix  19.08.2024, 16:26
@maxeto0910838

Gibt etliches, was du im Internet nur schwer finden kannst. Da ist es schon sehr nützlich, wenn du jemanden hast, der dir auf Anhieb die Antwort sagt (oder alternativ, wo genau du die Antwort finden kannst).

Gutes Beispiel da sind denke ich Ärzte. Es ist essentiell, dass die möglichst viel Wissen haben, um Krankheiten gut erkennen zu können.
Viele müssen auf eine Odyssee gehen, um eine Diagnose zu erhalten, da vielen Ärzten leider das Wissen fehlt.

Klar aber ist dabei Wissen nicht alles. Man sollte es auch anwenden können, zumindest im Ansatz.

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Intelligenz ist natürlich wertvoll, aber es stimmt nicht, dass Wissen heute unwichtig sei. Wenn du nichts weißt, wie kannst du dann eine richtige von einer falschen Aussage unterscheiden? Heute wimmelt es überall nur so von Falschinformationen, und ein gewisses Wissensfundament ist notwendig, um zumindest die eklatantesten Fehler zu erkennen. Wissen ist auch notwendig, um Informationen richtig zu verstehen.

Wenn wir zum Beispiel über die Nachhaltigkeit von E-Fuels sprechen, solltest du wenigstens wissen, was der Kohlenstoffkreislauf und Photosynthese ist. Wenn du das erst mal nachschlagen musst, ist das der Debatte nicht gerade dienlich. Und vor allem liest du dann auf Wikipedia:

Die Photosynthese (...) ist ein physiologischer Prozess zur Erzeugung energiereicher Biomoleküle aus energieärmeren Stoffen mit Hilfe von Lichtenergie.

Was bedeutet "physiologisch"? Was sind Biomoleküle? Wenn du jedes zweite Wort nachschlagen musst, wirst du nie fertig. Wissen ist heute wichtiger denn je, und du wirst in der Regel nicht die Zeit haben, alles im Internet nachzuschlagen. Ohne dem nötigen Wissen weißt du wahrscheinlich gar nicht, wonach du überhaupt suchen musst, um ein tiefergehendes Verständnis von dem Thema zu bekommen. Die Nachhaltigkeit von E-Fuels hat nämlich auch etwas mit dem Wirkungsgrad zu tun, was nicht jedem klar ist.

Natürlich brauchst du kein Wissen, um in Google die Frage "sind E-Fuels nachhaltig?" einzugeben und die Antwort "Ja" auf irgendeiner Website zu lesen. Aber leider ist diese Antwort sehr undifferenziert; die Realität ist wesentlich komplizierter.

Im praktischen Leben kommt man mit jeder kognitiven Schieflast schwer zurecht, ob Faktenwissen ohne Verknüpfungsvermögen oder umgekehrt.

Ohne Faktenwissen lässt sich Intelligenz so schwer entwickeln wie Sportlichkeit ohne Proteine. Und Proteine ohne Bewegung sind genauso wenig hilfreich für den sportlichen Erfolg.

Was hilft es mir, wenn ich aktuell zugefütterte Fakten vorschriftsmäßig assoziieren, abstrahieren und schlussfolgern kann, aber in allen Bereichen ständig erst die elementarsten Fakten aufwändig ergoogeln muss, weil ich z.B. nicht die Unterschiede kenne zwischen Buche und Birke oder Biene und Wespe, zwischen Putin und Nethanjahu oder Duma und Knesseth? Als erfolgreicher Zuhörer einer Vorlesung kann ich auch nicht ständig in Wikipedia stöbern.

Was soll ich mit den Kenntnissen der reinen formalen Logik praktisch anfangen, solange ich mangels Faktenwissen mich orientierungslos durch die Welt taste? Ohne hinreichendes Faktenwissen bin ich auch noch außerstande, die Daten erfolgreich zu ordnen und das Wesentliche vom Unwesentlichen zu unterscheiden.

Intelligenz bedeutet für mich die Fähigkeit des Transfer - Denkens, aus bekanntem Wissen / Daten in der Lage zu sein, Problem orientiert in anderen Bereichen zu einer Lösung zu kommen, was dann wiederum bei Weitergabe / Veröffentlichung als "Weisheit" zugänglich oder empfunden wird. ==> "Generationenwissen"