Kann ein ruhiger Mensch trotzdem Anschluss finden?

Fühle mich meistens alleine. Ich arbeite in einer WfbM. Dort habe ich keinen richtigen Anschluss unter den Leuten, aber andere Leute verstehen sich untereinander gut. Ich weiß auch meistens nichts was ich reden soll. Das kommt noch dazu. Ich habe keine Gesprächsthemen, obwohl ich schon länger in der Behindertenwerkstatt arbeite. Ich weiß, es kommt auch auf den Gesprächspartner an. Vielleicht stelle ich mich auch einfach zu den falschen Leuten hin.

Ich stelle mich meistens zu ruhigeren Leute hin, die auch kaum sprechen. Traue mich aber nicht zu großen Gruppen zugehen, da ich in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen gemacht habe. Die Leute sind aber zu ruhig und reden kaum. Wenn ich Fragen stelle, kommt eine knappe Antwort und dann folgt nichts. höchstwahrscheinlich wissen die auch nicht, was die reden sollen. Aber trotzdem scheinen die sich besser untereinander zu verstehen als ich und laufen gemeinsam nach der Arbeit. Ich kann die doch nicht ständig irgendwas fragen, nur damit die reden.

Mein Kopf ist leer, wie gesagt. Ich habe weder Fragen noch Antworten. Bin kein Mensch, der ständig über mich reden will. Ich bin schon lange in der WfbM. Ich kann also keine Fragen stellen, wie, was ist deine Lieblingsfarbe? Oder wo wohnst du? Ich weiß das alles schon. Etliche Themen haben wir eh schon durch. Doch wie und was kann ich überhaupt noch reden?

Manchmal rede ich auch mit Leuten, die extrovertiert sind. Mit denen kann ich besser reden. Aber es geht halt nicht immer. Die Vorgesetzten wissen, dass ich Schwierigkeiten in Kontaktaufbau habe, aber auch ein Gespräch mit denen bringt mich nicht weiter. Die können ja nichts machen. Die sagen mir aber, ich müsste ja nicht zwangsläufig mit den Leuten in der Pause reden. Ich kann ja auch andere Sachen machen. Was meint ihr?

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Ist es wirklich so schlimm, wenn man sich am Anfang einer Beziehung praktisch täglich sieht / im selben Bett schläft?

Ich bin zum ersten Mal in meinem Leben in einer gesunden Beziehung. Meine Freundin und ich wollen uns eigentlich praktisch jeden Tag sehen. Bisher wurde es keinem von uns langweilig. Streit? Hatten wir nicht einmal ansatzweise.

Das geht jetzt seit circa 3 Monaten so. Allerdings habe ich etwas Angst, denn rational ziehe ich in Erwägung, dass die Lust aufeinander vergehen kann, wenn man sich so oft sieht. Ich weiss: Sieht man sich mal ein paar Tage nicht, ist die Freude umso grösser, wenn man sich dann wieder sieht.

--> Wäre es sinnvoll, zu schauen, dass es gar nicht erst so weit kommt, dass wir uns langweilig werden, indem wir unsere gemeinsame Zeit schon jetzt begrenzen? Oder können wir es auch geniessen, so lange es schön ist und erst dann, wenn wir merken, es flacht ab, handeln?

Was wir bereits jetzt unternehmen, damit es nicht abflacht

To be honest: Ich merke schon jetzt, dass es nicht mehr GANZ dasselbe ist wie am Anfang. Es ist aber immer noch schön. Ausserdem habe ich realisiert, dass ich mein restliches Umfeld begonnen habe zu vernachlässigen. Dem halte ich jetzt entgegen, indem ich mehrere Tage die Woche mit Freunden etwas mache. Im Anschluss schlafen meine Freundin und ich aber dann doch zusammen.

Auch ist uns aufgefallen, dass zusammen kochen und Serien Binge watchen zwar gemütlich ist, aber über längere Zeit auch langweilig werden kann. Darum haben wir eine Aktivitäten-Liste erarbeitet, die wir ganz bewusst in unseren Alltag einfliessen lassen wollen. (Rad-Fahren, Museen-Besuchen, Kino, Wandern, Seilpark und so weiter.)

Was denkt ihr?

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