Seit dem Tod meines Vaters hat unser bis dahin gutes Verhältnis sehr arg gelitten. Grund dafür waren haltlose Anschuldigungen ihrerseits, die mich sehr getroffen haben.
Sie ist generell eher der Typ, für den das Glas halbleer ist und sie ist seit Papas Tod permanent mit einer extrem negativen Attitüde unterwegs. Sie ist schon gar nicht mehr in der Lage, einen neutralen Gesprächston an den Tag zu legen, immer reagiert sie pampig, ganz egal, was ich frage, oder sage.
Gestern entspann sich folgender Austausch per SMS:
Ich: Guten Abend. Schön, dass du wieder da bist. Magst du noch telefonieren? Oder lieber Ruhe haben, nach dem anstrengenden Ritt?
Sie: Guten Abend, tatsächlich habe ich heute keinen Nerv mehr zu reden. Und auch auf die Gefahr, dass ich jetzt wieder den schwarzen Peter haben: es überrascht mich, DASS du fragst, nachdem du mit mir seit über 2 Wochen kaum ein Wort gewechselt hast...
Ich: Du wirkst halt immer so abweisend. Deshalb traue ich mich ja kaum noch, dich überhaupt anzusprechen.
Sie: Ist klar (Daumen hoch). Bloß nicht mal fragen, warum es vielleicht nicht läuft zwischen uns, ist ja auch viel einfacher, die A-Karte rüberzuschieben!
Ich: Es läuft nicht, weil du so extrem negativ bist. Was soll ich denn sagen, wenn auf die ganz normale Frage, wie es dir geht nur ne patzige Antwort kommt? Abgewürgt. Von dir. Da hält sich mein Engagement dann irgendwann einfach in Grenzen.
Sie: Ich sag ja, das mit dem schwarzen Peter kenne ich jetzt seit 47 Jahren. Ist halt viel einfacher so.
Daraufhin habe ich nichts mehr geschrieben. Sie stilisiert sich zum Opfer, obwohl sie keins ist. Ich verstehe sie nicht, sie reflektiert nicht, für sie sind die anderen immer Schuld.
Wer es bis hierher geschafft hat, hat vielleicht auch einen Rat für mich, wie ich mich nun verhalten sollte. Mir fällt es echt schwer, aus dieser Situation heraus den Faden wieder aufzunehmen.
Ich bin mit der Wahrnehmung ihres So-Seins auch nicht alleine. Das hilft allerdings nicht, die Kuh irgendwie vom Eis zu bekommen.
Danke für alle Ratschläge.