Mein Partner wurde im Laufe unserer 10-jährigen Beziehung zum begeisterten Triathleten. Anfangs war es für mich eine Umstellung, dass er nun fast seine ganze Freizeit dem Training widmet, aber ich kann eigentlich gut damit leben, da ich eh auch selbstständig bin.
Nur wenn er große Wettbewerbe im Ausland hat, fragt er immer wieder, ob ich ihn nicht begleiten möchte. Das habe ich einige Male gemacht, aber ich fand es "nicht so prickelnd", um ehrlich zu sein.
Am Tag vor dem Wettbewerb darf er nicht mehr normal essen und sich kaum bewegen. Am Wettkampftag selbst besteht unser einziger Kontakt darin, dass ich ihm viel Erfolg wünsche, ihn umarme, ihm zugucke und ihn dann beglückwünsche. Den Großteil des Tages habe ich aber zu ihm keinen Zugang und stehe dann alleine in einer für mich als introvertierte Person sehr stressigen Menschenmasse, wo ich nicht selten herum geschubst, bedrängt oder von Leuten angesprochen werde, mit denen ich eigentlich keinen Kontakt will.
Am Tag danach ist er komplett körperlich am Ende und möchte nur noch ausruhen, wodurch auch kein Sightseeing oder so möglich ist.
Er hat an so einem Wettkampf-Wochenende kaum Zeit für mich – was ich verstehe, denn er muss da seine Leistung bringen und ist dann natürlich die meiste Zeit mit seinen Sportkollegen und Vereinskameraden beschäftigt. Bestenfalls wird mir kurz irgendwelche Kleidung in die Hand gedrückt, die ich für ihn aufbewaren soll.
Aber mit ihm zu diesen Events zu reisen kostet mich jedes Mal Urlaubstage von der Arbeit und große Summen Geld für Flug, Taxi, Hotel und am Ende denke ich mir dann: Dieser ganze Aufwand dafür, dass er mich bei seinem Ding dabei hatte, von dem ich persönlich aber nichts habe.
Ich fühle mich aber wie eine schlechte Partnerin, wenn ich absagen würde, da er immer sagt, er möchte dass ich ihn begleite und ich denke mir immer, ich muss meinen Partner bei seinen Zielen unterstützen.
Wie würdet ihr das sehen? Ich brauche außenstehende Meinungen.