An alle Badmintonspieler: Fehlende Motivation im Spiel?

Hallo alle zusammen,

ich war heute auf einem Badmintonturnier und habe zum zweiten Mal das Spiel um Platz drei verloren. Die erste Runde hatte ich ein Freilos bzw. Ich war automatisch eine Runde weiter, weil ich auf Platz eins gesetzt war. Die Runde nach dem Freilos hab ich auch gut gewonnen.

Danach gab es erstmal eine lange Pause. Später hab ich im Halbfinale richtig Mist gebaut und habe den ersten Satz 13 zu 21 verloren. Meine Freunde haben mich während den Pausen angefeuert, was ich auch nett fand, aber es gab niemanden, der mir konkret gesagt hat, was ich verbessern sollte.

Mein Vater, der mich sonst immer coacht (wenn mein Trainer nicht da ist, und das war er nicht) , war auch nicht da. Der zweite Satz hat auch schlecht begonnen, meine Gegnerin hatte so 4-6 Punkte Vorsprung. Mitten im Spiel kam mein Vater um die Ecke, hat sich dazugestellt und einfach nur zugeschaut.

Auf einmal hab ich alle Punkte aufgeholt. Es stand dann 18 zu 18. Am Ende hab ich trotzdem verloren. Ich war etwas frustriert, weil ich erst angefangen habe, mein Bestes zu geben, als mein Vater kam.

Das kann ja nicht sein, wieso hatte ich am Anfang nicht die selbe Motivation, gewinnen zu wollen? Mein Vater darf doch nicht der Hauptfaktor sein.

Auf jeden Fall ging es dann also ins nächste Spiel, um Platz drei. Erst war ich auch total überlegen, aber dann hat sich meine Müdigkeit in den Vordergrund gedrängt und mir ist aufgefallen, dass mir alles wehgetan hat. Dann wurde ich unkonzentriert. Meine Gegnerin hat aufgeholt. Jemand aus meinem Verein hat die Punkte gezählt und mich angefeuert, und Freunde von mir standen daneben.

Das fand ich unfair, denn das andere Mädchen hatte nur ihre Mutter, welche sie auch nicht coachen konnte, weil sie wahrscheinlich nicht so viel über Badminton wusste. Während bei mir in den Pausen alle auf mich eingeredet und mich angefeuert haben (inklusive Zähler).

Das ist zwar nicht fair, auch, weil Zähler ja neutral bleiben sollten. Das aber ist natürlich kein Grund für mich, netter zu spielen. Trotzdem hat es mich, glaube ich, beeinflusst. Es war mir peinlich, dass meine Gegnerin keine Tipps bekommen hat, und trotzdem einen Ticken besser gespielt hat als ich.

Vor allem aber waren mir alle zu positiv drauf. ,,Du schaffst das, auf geht's, weiter, los, ..." Das ist zwar nett, aber mir hat alles wehgetan und ich war wie gesagt auch müde. Mein Vater hat mir zwar konkrete Tipps gegeben, aber irgendwie hat das auch nicht mehr geholfen, ich wollte mich nur noch ausruhen. Der Ehrgeiz war einfach weg. Ich hab sogar ein paar mal ins Netz geschossen, das passiert sonst nie.

Das war auch letztendlich der Grund, dass ich das Spiel in zwei Sätzen sehr knapp verloren habe. Einmal 18 zu 21 und einmal 20 zu 22. Jetzt stelle ich mir die ganze Zeit vor, wie es gelaufen wäre, wenn ich mein Bestes gegeben hätte, konzentriert drangeblieben und meine Müdigkeit ignoriert hätte. Dann hätte ich wahrscheinlich gewonnen.

Hab ich aber nicht und jetzt bin ich auf Platz 4. Beim letzten Turnier war es genauso, nur, dass ich zuerst nicht gut war und am Ende ,,aufgewacht" bin, wieder einen Ticken zu spät, genau wie beim Halbfinale hier. Nur, dass mein Vater hier im Halbfinale, also im vorletzten Spiel, der Grund fürs Aufholen war. Was ja nicht entscheidend sein dürfte.

Was mache ich, damit ich konsequent mein Bestes gebe, mich nichts von außen beeinflusst und ich den Willen zu gewinnen vor meine Müdigkeit stelle? Schließlich war ich ja nicht halb tot, sondern einfach müde. Und das nicht mal in wirklich schlimmen Ausmaß. Es hätte viel besser laufen können, wäre ich motiviert drangeblieben.

Danke an alle, die sich die Zeit genommen haben, all das hier zu lesen und zu antworten :)

Carla

Sport, Badminton, Ehrgeiz, Motivation, Turnier, Wettkampf

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