Wieso sind Freundschaften heut zu Tage nur noch oberflächlich?

Ich selber bin eine introvertierte Person & männlich & hatte während der Schulzeit als auch privat zwar viele Freundschaften gehabt (sowohl weiblich als auch männlich)y aber die haben auch nicht wirklich gehalten, weil sich niemand mehr gemeldet hatte. Aber auch generell privat ist es schwer geworden zum Vergleich zu früher echte Freunde zu finden, auf die man sich verlassen kann. Immer musste ich mich bei Leuten melden, immer wurde man ausgenutzt zum Beispiel weil ich ja ein Auto besitze und fahre. Oder Leute melden sich nur wenn sie in Panik sind oder eine Beziehung eingehen und so den Kontakt abbrechen . Mittlerweile habe ich nur noch zu einem Freund Kontakt, allerdings nur 2x im Monat, sowie zu einem Verwandten von mir, sonst keinem. 2018 wurden bei mir Depressionen diagnostiziert & nachdem paar Freunde aufklären wollte ohne zu nerven (weil es mir in der Zeit schlecht ging), wurde sich immer weniger gemeldet. Mittlerweile habe ich die Depressionen im Griff und bin nur noch selten rückfällig. Es gab und gibt auch tatsächlich Leute & Freunde, die mich wegen meiner Introvertiertheit ausgeschlossen haben. Zwar bin ich zurückhaltend, kann aber auch sehr direkt werden,obwohl ich nicht der Partymensch bin Mittlerweile bin ich sehr vorsichtig was Freundschaften angeht, lasse mich jedoch noch auf Freundschaften ein, wenn ich merke , dass es klappen könnte. Ist das nur bei mir so oder ändert sich die Gesellschaft ? In den Jahren habe ich mich so entwickelt, dass ich gefühlskalt geworden bin & nur so tue als ob ich lachen würde, wenn jemand ein Witz erzählt.

Menschen, Freunde
Wieso gilt es in unserer Gesellschaft als falsch bzw. abnormal, wenn man Menschen verachtet?

Aus meiner Sicht ist das Verachten von Menschen nicht verwerflich, wenn es gute Gründe dafür gibt. Mir wurde beispielsweise im Laufe meines Lebens viel Leid von vielen Menschen zugefügt. Es mag sein, dass es nur meine persönliche Sichtweise ist und andere Menschen eventuell der Meinung sind, dass mir nicht viel Leid zugefügt wurde, wenn ich ihnen erzählen würde, welche negativen Erfahrungen ich mit Menschen gemacht habe. Aber mich stört es einfach, dass abweichendes Verhalten in unserer heutigen Gesellschaft nicht geduldet wird. Man muss sich immer nur nach der Norm richten, da man ansonsten als "komisch" bzw. "behandlungsbedürftig" gilt.

Mich stören folgende Grundsätze, die in der Gesellschaft fest verankert sind:

- Eltern wollen immer nur das Beste für ihr Kind. Man sollte seine Eltern respektieren, ganz egal was sie getan haben

- Senioren muss man immer respektieren, völlig unabhängig davon, wie sie sich verhalten

- Wenn man vom Arbeitgeber gekündigt wird, dann ist man immer selbst schuld, denn kein Arbeitgeber würde seinen Arbeitnehmer "einfach so" kündigen

- Es ist ein absolutes No-Go, wenn man kein Teamplayer ist und eher ein Einzelgänger ist

- Wer mit 30 noch studiert, hat was falsch gemacht

- Wer kein Alkohol trinkt und nicht an Veranstaltungen teilnimmt, ist ein Langweiler

- Die Mehrheit hat immer recht

Ich könnte diese Liste noch fortführen und viel ergänzen. Aber ihr wisst ja schon, worauf ich hinaus möchte. Ich bin der Meinung, dass das aktuelle gesellschaftliche Denken absolut ungesund ist und nicht dazu beiträgt, dass Probleme bzw. Konflikte gelöst werden.

Denk doch mal nach: Wieso gibt es aktuell so viele Problemfälle (Alkoholiker, Kriminalität, Armut, Obdachlosigkeit, Amokläufer, häusliche Gewalt) in unserer Gesellschaft? Anscheinend macht die Gesellschaft irgendetwas falsch, sonst würde es nicht so viele Probleme geben. Und hört bitte auf zu sagen, dass es uns im Gegensatz zu vielen anderen Ländern auf der Welt vergleichsweise gut geht. Andere Länder sind kein guter Maßstab.

Menschen, Deutschland, Politik, Psychologie, Philosophie, Philosophie und Gesellschaft

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