Die Räuber Akt 1, Szene 2, was ist damit gemeint?

Hallo ihr (hoffentlich) Literaturbegeisterten,

ich lese gerade "Die Räuber" von Schiller und mir ist es wichtig, dass ich den Text auch wirklich verstehe. Deshalb schau ich auch hier und da im Internet, um die historischen Anspielungen usw. zu verstehen. Nun gibt es im 1. Akt die zweite Szene, wo Karl von Moor und Spiegelberg sich in der Kneipe unterhalten, wo Spiegelberg, Karl von Moor an die gemeinsamen früheren Streiche und Schandtaten erinnert. Jetzt versteh ich aber nicht ganz, was die beiden da für einen Scheiß gemacht haben? Kann jemand dieses Rätsel lüften?

" (...) Weißt du noch, wie die Herren vom Kollegio deiner Dogge das Bein hatten abschießen lassen, und du zur Revanche ließest ein Fasten ausschreiben in der ganzen Stadt? Man schmollte über dein Reskript. Aber du nicht faul, lässest alles Fleisch aufkaufen in ganz L., daß in acht Stund kein Knoch mehr zu nagen ist in der ganzen Rundung und die Fische anfangen, im Preise zu steigen. Magistrat und Bürgerschaft düsselten Rache. Wir Pursche frisch heraus zu siebzehnhundert, und du an der Spitze, und Metzger und Schneider und Krämer hinterher, und Wirt und Barbierer und alle Zünfte, und fluchen, Sturm zu laufen wider die Stadt, wenn man den Purschen ein Haar krümmen wollte. Da gings aus wie’s Schießen zu Hornberg, und mußten abziehen mit langer Nase. Du lässest Doktores kommen ein ganzes Konzilium und botst drei Dukaten, wer dem Hund ein Rezept schreiben würde. Wir sorgten, die Herren werden zuviel Ehr im Leib haben und nein sagen, und hattens schon verabredt, sie zu forcieren. Aber das war unnötig; die Herren schlugen sich um die drei Dukaten, und kams im Abstreich herab auf drei Batzen, in einer Stund sind zwölf Rezepte geschrieben, daß das Tier auch bald drauf verreckte.

(...)

Der Leichenpomp wird veranstaltet in aller Pracht Carmina gabs die schwere Meng um den Hund, und zogen wir aus des Nachts gegen tausend, eine Laterne in der einen Hand, unsre Raufdegen in der andern, und so fort durch die Stadt mit Glockenspiel und Geklimper, bis der Hund beigesetzt war. Drauf gabs ein Fressen, das währt bis an den lichten Morgen, da bedanktest du dich bei den Herren für das herzliche Beileid und ließest das Fleisch verkaufen ums halbe Geld. Mort de ma vie, da hatten wir dir Respekt wie eine Garnison in einer eroberten Festung –"

Quelle: https://www.friedrich-schiller-archiv.de/die-raeuber-text/1-akt-2-szene/2/

Im Internet hab ich dafür keine Erklärung gefunden, außer, dass das wohl keine so nette Sache war, und zur Schule geh ich leider auch nicht mehr, also keinen Lehrer, den ich fragen kann... Ich erwarte jetzt keine ausführliche Analyse oder so, ich will einfach ungefähr wissen, was dort gesagt wird, weil es mir ein bisschen wie eine Fremdsprache vorkommt. Ich hoffe, irgendjemand kann mir helfen?

Schon einmal vielen Dank im Voraus!

Deutsch, Wissen, Schule, Bildung, Analyse, Goethe, Literatur, Schiller, Sturm-und-Drang
Kann mir einer bei meiner Gedichtinterpretation helfen (Expressionismus)?

Ja ich bin grade dabei eine analyse über dieses Gedicht zu schreiben:   

Nacht im Stadtpark

Ein schmales Mädchen ist sehr liebevoll

zu einem Leutnant, der verloren stöhnt.

Ein Korpsstudent mokiert sich, frech, verwöhnt,

und eine schiefe Schne pfe kreischt wie toll.

Ein Refrendar bemüht sich ohne Glück

um eine Kellnerin, die Geld begehrt.

Ein Abgeblitzter macht im Dunkel kehrt,

und eine Nut te schwebt zerzaust zurück.

Zwei Unbestimmte prügeln einen Herrn.

Mit Uniformen zankt ein Zivilist.

Ein Jüngling merkt, dass er betrogen ist

und zwei Verschmolzne haben schnell sich gern.

Ein starker Bolzen und ein Musketier

sind ganz in eine graue Bank verwebt.

Ein Gent an einem Ladenfräulein klebt,

ein greiser Onkel schnuppert geil und stier.

Ein Weib mit bloßem Kopf wird sehr gemein,

ein Louis lauert steif und rührt sich nicht.

Ein Frechdachs leuchtet jeder ins Gesicht,

und ein Kommis umfasst ein weiches Bein.

Es raschelt in den Sträuchern ungewiss

und etwas tappt auf einen steifen Hut.

Die Bäche liegen still wie schwarzes Blut,

und die Bäume fallen aus der Finsternis.

Ein Johlen rollt die Straße hin und stirbt,

ein Wurf ins Wasser, irgendwo, ganz dumpf,

ein Mauerwerk wächst wie ein Riesenrumpf,

ein unbekanntes Tier erwacht und zirpt.

Zwei Männer flüstern einen finstern Plan,

ein welkes Wesen wehrt sich hoffnungslos,

ein Schüler hat ein Bahnerweib im Schoß,

im Teich zieht schwer ein ruheloser Schwan.

Und Sterne stolpern in die tiefe Nacht,

und Obdachlose liegen wie erstarrt,

und bleiern hängt der Mond, und hohl und hart

glotzt breit ein Turm, verstockt und ungeschlacht.

Max Hermann-Neisse

Eigentlich fallen mir solche Analysen nicht schwer, aber ich hake bereits bei dem Punkt, der Deutungshypothese... Meine Vermutung war das Hermann-Neisse mit diesem Gedicht Gesellschaftskritik and der Großstadt äußern möchte und wie durch dieses Stadt Leben und die annonymität, die Menschen anfangen unmoralisch und Lustorientiert zu handeln.

Macht diese Hypothese Sinn? oder passt will er was ganz anderes Aussagen. Ich würde mich sehr über ein paar Denkanstöße freuen.

LG

Deutsch, Expressionismus, Literatur, Gedichtanalyse

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