Wer wohlgesonnene Gedanken zum Thema hat, ist herzlich eingeladen, sie mit mir zu teilen. Meine Absicht ist, dass ich für mich und meine Familie (das heißt mein Partner, unsere Tochter und ich) einen schönen, sauberen Raum halten kann, in dem es mir und uns gut geht.
Die problematische Dynamik ist die, dass ich meine Schwiegermutter seit den letzten Schwangerschaftsmonaten (unsere Tochter ist heute 6 Monate alt) sehr schwer aushalte. Sie hat in ihrem Leben ganz schlimme Dinge erfahren und ist ziemlich traumatisiert und psychisch belastet. Sie hat dafür auch mein Mitgefühl, aber sie latscht in diesem medikamentös beeinflussten, traumatisierten Zustand ständig über meine Grenzen und stürzt sich wahnsinnig auf ihr Enkelkind. Sie hat sehr hohe Erwartungen, wie oft wir uns sehen sollen und wie viel und welche Zeit sie mit der Kleinen verbringen möchte und lässt mich sehr stark spüren, dass diese enttäuscht sind. Für mich ist dadurch ein enormer Druck da, wenn sie in der Stadt sind (alle 4 Wochen für 2 Wochen). Ich habe Angst vor ihrem Wahnsinn (sie nimmt Medikamente gegen Schizophrenie und in ihrer Familie gibt es eine lange Geschichte von Störungen und Suizid) und es ist sehr anstrengend für mich, mit ihr zu sein, weil ich hochsensibel bin und meine Wahrnehmung nicht einschränken kann. Ungefiltert prasselt ihre Energie auf mich ein. Ich arbeite an dem Thema Abgrenzung unabhängig von ihr schon lange und das ist jetzt eben ein ganz intensives Training. Also das ist mal ein Punkt.
und der andere Punkt, der mir großen Kummer bereitet, ist, dass das ganze unsere Partnerschaft extrem belastet. Mir kommt vor, mein Partner stellt ihre Bedürfnisse über meine oder ist auf alle Fälle in einer Zwickmühle "wem er es jetzt recht machen soll". Ich möchte ihn nicht vor so eine komische Loyalitätsfrage stellen, aber unterbewusst brodelt da schon sowas, glaube ich.
Er versteht meine Angst, glaube ich, nicht und ich habe manchmal das Gefühl, ich wünsche mir von ihm einen gewissen Schutz seiner Mutter gegenüber, den ich so schwer benennen und einfordern kann.
Ich fühle mich leider sehr enttäuscht von ihm und weiß nicht, wie ich das überwinden kann.
Ich bitte ihn zum Beispiel, eine bestimmte Grenze zu wahren (ich mag nicht, dass seine Mutter unserem Baby immer die Finger in den Mund steckt), er stimmt mir zu und sagt, dass er ihr das sagen wird, sie kommt, hat die ganze zeit die Finger in Babys Mund und er sagt nichts. Ich weiß, ich muss etwas sagen, wenn es mich stört. Und gleichzeitig fühle ich mich so verraten und enttäuscht.
Er hat auch, als sie 4 Wochen alt war, unsere Tochter ohne meine Zustimmung eine Stunde auf einen Spaziergang ohne mich mitgenommen und sie meine Schwägerin im Tragetuch tragen lassen. Niemand hatte das Handy an. Mein Vertrauen ist erschüttert und ich weiß nicht, wie ich es wieder stärken kann.
hat jemand Tipps?