Wie umgehen mit Schwiegermutter/Oma in psychiatrischer Behandlung?

Meine Schwiegermutter und Oma meines Kindes nimmt recht heftige Medikamente, die bei Schizophrenie und bipolarwr Störung angewendet werden, aber auch bei Schlafstörungen verschrieben werden. Das ist allerdings laut medizinischer Literatur nicht auf Dauer zu empfehlen, weil es Langzeitdolgen für das Gehirn haben kann. Ich weiß nicht, wogegen sie diese Medikamente exakt verschrieben bekommen hat und sie sagt es mir auch nicht. Das was ich darüber weiß, habe ich aus der Internetrecherche dem Namen des Mittels nach.

Ich habe grundsätzlich ziemliche Probleme mit ihr, weil sie mir sehr oft viel zu nahe tritt. Ich bin schon viel besser darin, da gleich meine Grenzen zu kommunizieren, aber noch am lernen. Sie akzeptiert es nicht gut, wenn ich Raum für mich brauche und am Anfang wollte ich zum Beispiel mein Baby auch nicht so oft zum Halten hergeben. Das kann sie überhaupt nicht verstehen und betont immer wieder, dass da etwas bei mir nicht stimmen kann und dass ich schwer traumatisiert sein muss und tiefe seelische Wunden habe muss, weil ich es nicht einfach zulassen kann, dass eine Oma ihr Enkelkind liebt und auch körperliche Nähe auslebt.

Es stimmt, dass mich ihre Körperlichkeit mit meinem Kind öfter stört, weil es sich für mich unachtsam und übergriffig anfühlt. Dazu kommt eben die Sorge wegen ihrer psychischen Gesundheit und der Wirkung der Tabletten auch in Wechselwirkung mit Alkohol, den sie oft trinkt. Ich sage ehrlich, dass ich mich damit nicht wohl fühle und fühle mich auch nicht gut damit, ihr mein Kind anzuvertrauen.

Ich finde das begründet, aber sie kann das überhaupt nicht nehmen und kommt eben immer wieder damit, dass die Hauptursache für alle unsere Probleme darin liegt, dass ich so schwer traumatisiert bin.

Ich nehme mir das ja auch zu Herzen und forsche nach, ob da bei mir was ist. Klar, hab ich auch schmerzhafte Erfahrungen in der Kindheit gemacht und bin seit Jahren gründsatzlich am heilen aller möglichen inneren Wunden. Aber in der Hinsicht, dass ich achtsam bin, wie die Oma mit meinem Kind tut und sage, wenn sich etwas für mich komisch anfühlt, handle ich nicht aus meiner anscheinend ach so traumatisierten Vergangenheit heraus, sondern reagiere auf Eindrücke im Jetzt.

Es belastet mich sehr, dass sie da überhaupt nichts bei sich selbst findet und immer nur mit dem Finger auf mich zeigt und wenn ich nicht so wäre, wie ich bin, wäre ja alles viel normaler und einfacher und besser.

Es ist echt zum Verzweifeln für mich.

Wie kann ich in der Klarheit bleiben, dass sie ganz offensichtlich ein Problem hat - ich meine, sie nimmt krasse Medikamente! - und dass ich in Ordnung bin und mich eh meinen eigenen Themen widme und mich da nicht stressen brauche, nur weil die alte Frau irgendwas gerne hätte, was sie irgendwie nicht bekommt. Ich weiß nicht mal, was genau, weil sie ihr Enkelkind ja eh immer wieder sehen darf.

Psychologie, Familienprobleme, Großeltern, Psyche, Schwiegermutter
Vertrauen in der Paarbeziehung wieder aufbauen nach schwerer Enttäuschung?

Wer wohlgesonnene Gedanken zum Thema hat, ist herzlich eingeladen, sie mit mir zu teilen. Meine Absicht ist, dass ich für mich und meine Familie (das heißt mein Partner, unsere Tochter und ich) einen schönen, sauberen Raum halten kann, in dem es mir und uns gut geht.

Die problematische Dynamik ist die, dass ich meine Schwiegermutter seit den letzten Schwangerschaftsmonaten (unsere Tochter ist heute 6 Monate alt) sehr schwer aushalte. Sie hat in ihrem Leben ganz schlimme Dinge erfahren und ist ziemlich traumatisiert und psychisch belastet. Sie hat dafür auch mein Mitgefühl, aber sie latscht in diesem medikamentös beeinflussten, traumatisierten Zustand ständig über meine Grenzen und stürzt sich wahnsinnig auf ihr Enkelkind. Sie hat sehr hohe Erwartungen, wie oft wir uns sehen sollen und wie viel und welche Zeit sie mit der Kleinen verbringen möchte und lässt mich sehr stark spüren, dass diese enttäuscht sind. Für mich ist dadurch ein enormer Druck da, wenn sie in der Stadt sind (alle 4 Wochen für 2 Wochen). Ich habe Angst vor ihrem Wahnsinn (sie nimmt Medikamente gegen Schizophrenie und in ihrer Familie gibt es eine lange Geschichte von Störungen und Suizid) und es ist sehr anstrengend für mich, mit ihr zu sein, weil ich hochsensibel bin und meine Wahrnehmung nicht einschränken kann. Ungefiltert prasselt ihre Energie auf mich ein. Ich arbeite an dem Thema Abgrenzung unabhängig von ihr schon lange und das ist jetzt eben ein ganz intensives Training. Also das ist mal ein Punkt.

und der andere Punkt, der mir großen Kummer bereitet, ist, dass das ganze unsere Partnerschaft extrem belastet. Mir kommt vor, mein Partner stellt ihre Bedürfnisse über meine oder ist auf alle Fälle in einer Zwickmühle "wem er es jetzt recht machen soll". Ich möchte ihn nicht vor so eine komische Loyalitätsfrage stellen, aber unterbewusst brodelt da schon sowas, glaube ich.

Er versteht meine Angst, glaube ich, nicht und ich habe manchmal das Gefühl, ich wünsche mir von ihm einen gewissen Schutz seiner Mutter gegenüber, den ich so schwer benennen und einfordern kann.

Ich fühle mich leider sehr enttäuscht von ihm und weiß nicht, wie ich das überwinden kann.

Ich bitte ihn zum Beispiel, eine bestimmte Grenze zu wahren (ich mag nicht, dass seine Mutter unserem Baby immer die Finger in den Mund steckt), er stimmt mir zu und sagt, dass er ihr das sagen wird, sie kommt, hat die ganze zeit die Finger in Babys Mund und er sagt nichts. Ich weiß, ich muss etwas sagen, wenn es mich stört. Und gleichzeitig fühle ich mich so verraten und enttäuscht.

Er hat auch, als sie 4 Wochen alt war, unsere Tochter ohne meine Zustimmung eine Stunde auf einen Spaziergang ohne mich mitgenommen und sie meine Schwägerin im Tragetuch tragen lassen. Niemand hatte das Handy an. Mein Vertrauen ist erschüttert und ich weiß nicht, wie ich es wieder stärken kann.

hat jemand Tipps?

Eltern, Beziehungsprobleme, Partnerschaft, Vertrauen, Vertrauensmißbrauch