Habe durch einen "Lottogewinn" keine Freunde mehr, was tun?

Hey,

ich habe innerhalb des letzten Jahres fast meine gesamten Freunde verloren.

Ich bin 18 und habe von einer Großtante (die ich in meinem Leben vielleicht drei mal gesehen habe) geerbt - eine astronomische Summe. Bisher kann ich nicht sagen wie viel es genau ist (kann es nur ungefähr einschätzen), da einige Immobilien dabei sind und diese auf mehreren Kontinenten verstreut sind.

Es ist mir unangenehm das zu sagen, aber was ich bisher gehört habe handelt es sich wohl um eine stabile neunstellige Summe + Immobilien und andere Wertgegenstände.

Im ersten Augenblick war ich geschockt, als ich die Nachricht bekommen habe. Ich habe mir typischerweise ein Leben in Saus und Braus ausgemalt, viele Jahre mit netten Freunden und schönen Reisen.

Mir war aber auch sofort bewusst, dass plötzlicher Reichtum viele Neider und auch neue "Freunde" anlockt, wenn welche davon erfahren. Andererseits kann ich das Geld nicht benutzen, ohne dass es jemand merkt. Zu dem Zeitpunkt war ich noch in der Schule und habe gerade mein Abitur gemacht, erfolgreich. Ich habe das Erbe für mich behalten, keiner sollte etwas mitbringen (hat auch geklappt).

Drei Monate nach der Schule habe ich mir dann ein Auto zugelegt, die erste teurere Anschaffung. Danach war meinen Freunden klar, dass irgendetwas nicht stimmte (das Modell wäre für einen 18 jährigen unbezahlbar, Neuwagen von Porsche).

Damit aber nicht jeder sofort schnorren wollte, erfand ich die Geschichte eines Lottogewinns von rund 550.000€. Damit hat man zwar einen sehr guten Start ins Leben, ist aber nicht steinreich. Ich bin nicht geizig, aber ich wollte keine Schnorrer als Freunde.

Ich lud meine Freunde in ein gutes Restaurant ein und habe gefeiert. Plötzlich meldeten sich wirklich viele entfernte Bekannte, ob ich etwas mit ihnen unternehmen wolle. Darauf ging ich nicht ein.

Um den Schein zu wahren, dass ich später noch arbeiten müsse habe ich ein BWL-Studium begonnen. Ich lebte für mehrere Monate eine Lüge, was mich seelisch ziemlich belastet hat.

Um es kurz zu machen, meine Freunde haben meine Lüge bemerkt. Als ich einmal Besuch hatte und etwas holen ging, hat ein "Freund" einen Brief mit Informationen über das Erbe gefunden.

Diese Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer unter meinen Bekannten, die meisten stempeln mich als geizig ab und möchten mit mir nichts mehr zu tun haben. Auch, weil ich sie mehrere Monate belogen habe. Das kann ich auch verstehen.

Jetzt habe ich keine Freunde oder Bezugspersonen mehr, außer meine engen Verwandten. Ich vermisse meine Freunde und weiß nicht, was ich tun soll. Mittlerweile verfluche ich das Erbe fast.

Ich kann mir alles kaufen, aber alleine macht dieses Leben keinen Spaß. Vor dem Erbe war mein Leben besser, was soll ich machen?

Ich möchte neue Menschen kennenlernen, soll ich denen das Geld auch verschweigen oder ganz offen damit umgehen und dann angeschnorrt werden?

Tut mir leid wegen des langen Texts, aber diese Situation ist scheiße.

Freundschaft, Liebe und Beziehung, Reichtum, Abstimmung
Persönliche Nachfragen - höflich oder unhöflich?

Folgendes: Ich finde Menschen allgemein sehr interessant und unterhalte mich sehr gerne über das Leben, über Erfahrungen, Gedanken und Gefühle und solchen Kram, auch wenn ich die Person nicht so gut kenne. Kommt man im Gespräch zu einem vielleicht schwierigeren Punkt wie eine gescheiterte Ehe oder gesundheitliche Probleme frage ich auch weiter. Natürlich akzeptiere ich es sofort wenn der andere nicht darüber sprechen will.

Allerdings finde ich es irgendwie unhöflich oder unangebracht, wenn ich die ganze Zeit interessierte Fragen stelle und der Andere auch gern zu erzählen scheint, der Andere aber absolut nie selbst nachfragt, wenn es sich anbieten würde. Dann habe ich das Gefühl, dass der Andere eigentlich nur über sich selbst reden will und mich total uninteressant findet. Das ganze sollte doch irgendwie ein gegenseitiger Austausch sein, oder nicht?

Weil das bei einer Person irgendwie immer so war, nervte es mich irgendwann und ich sprach ihn darauf an. Er reagierte total verwundert und sagte, dass er das ganz anders empfindet. Es sei unhöflich, persönliche Fragen zu stellen, die könnten dem Anderen ja unangenehm sein. Er erhofft sich eher, dass der Andere von sich aus anfängt zu erzählen was er erzählen möchte und dann hört er auch gern zu.
Das wiederum verstehe ich aber nicht. Ich komme mir blöd vor einfach anzufangen zu reden, vielleicht will der Andere es ja gar nicht hören und dann drückt man dem Anderen einfach auf, sich die eigene Lebensgeschichte anzuhören. Außerdem ist es leichter zu sagen "Tut mir leid darauf möchte ich nicht antworten." als "Boah red doch nicht so viel, was du da erzählst will ich gar nicht hören!"

Kennt ihr diese Situation?

Wie sieht ihr das? Ist es besser, Interesse zu zeigen und nachzufragen wenn jemand ein Thema andeutet? Nicht nur immer über sich zu reden, sondern zu zeigen, dass man auch wertschätzt was den Anderen beschäftigt?

Oder ist es sogar unhöflich, direkte, persönliche Fragen zu stellen und stattdessen sollte jeder einfach erzählen was er erzählen will, beziehungsweise abwarten dass der Andere von sich aus erzählt?

Was ist eurer Meinung nach besser?

Interesse zeigen und Fragen stellen 71%
Andere Antwort 24%
Nicht mit Fragen zu nahe treten, warten dass dass sie so erzählen 6%
Schule, Freundschaft, Menschen, Kommunikation, Unterhaltung, Psychologie, Austausch, Dialog, Gesellschaft, Höflichkeit, Liebe und Beziehung, Abstimmung, Umfrage

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