Bei anderen Berufsgruppen ist das klar:
Ich gehe zum Friseur, wenn ich meine Haare machen will.
Und dann macht er mir die Haare perfekt. Und schaut sich nicht meine Schuhe an.
Ich gehe zum Therapeuten, wenn ich meine Psyche heilen will.
Und dann heilt er meine Psyche so gut es geht. Und schaut sich nicht meinen Blinddarm an.
Ich gehe zum Automechaniker, wenn ich meinen Wagen warten lassen will.
Und dann macht er meine Karre nach Wunsch. Und er schaut sich nicht meinen zerfledderten Regenschirm an.
Aber zum Pastor?
Da kann ich hingehen mit Glaubensfragen. Passt.
Da kann ich hingehen mit psychischen Problemen. Aber er ist kein Therapeut.
Da kann ich hingehen mit Eheproblemen. Aber er ist kein Eheberater.
Da kann ich hingehen, wenn die Eltern mich stressen. Aber er ist nicht das Jugendamt.
Gibt es da Regeln, für welche Anliegen der Pastor dasein muss?
Gibt es Regeln, was der Pastor nicht machen darf?
Ebenso mit den Jugendgruppen:
In der Jugendgruppe vom Sportverein spielen wir Fußball.
In der Jugendgruppe von der Partei diskutieren wir über Politik.
In der Jugendgruppe der Feuerwehr üben wir Löscheinsätze.
Aber bei der Jugendgruppe in der Kirche?
Da kann man einfach Leute treffen und abhängen. Dafür braucht es nicht die Kirche.
Da kann man basteln und malen. Das kann man auch wo anders machen.
Da kann man singen und Musik anhören. Ist ja ganz nett.
Da kann man eine Bibelarbeit machen und über den Glauben reden. Dafür ist die Kirche eigentlich da.
Da kann man Eislaufen gehen oder ein Planspiel machen. Kann man mit Freunden jederzeit unternehmen.
Warum ist das so unbestimmt, was man in der Kirche bekommt?
Warum gibt es keine Garantie, was man in der Kirche qualifiziert erleben kann?