Warum ich noch hier bin? Ich brauche Geld

Dass Geld das entscheidende Kriterium zum Auswandern ist, ist eine Klischee-Vorstellung. Arbeitsvisa sind die realistischste Form von Daueraufenthalten in außereuropäischen Ländern, und wenn man in Anstellung arbeitet, braucht man ja nur genug Geld, um den Umzug und die Lebenshaltungskosten bis zur nächsten Gehaltszahlung decken zu können.

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Ich habe zwar nicht selbst Japanologie studiert, kenne aber situationsbedingt seit 20 Jahren weiß Gott genug Japanologen, um folgendes mit Sicherheit sagen zu können:

Japanologie ist eine Regionalwissenschaft. Ob und in welchem Umfang sie Sprachwissenschaft umfasst, entscheidet die Universität, an der man es studiert. In manchem japanologischen Studiengang sind von vorneherein sehr viele sprachwissenschaftliche Module; in anderen muss man einen Schwerpunkt wählen und der kann sprachwissenschaftlich sein; wieder andere sind von vorneherein eher sozialwissenschaftlich geprägt. Dazu kommt, dass es in einem Studium immer an einem selbst liegt, wieviel man lernt, und dass natürlich ein Aufenthalt im Ausland dem Spracherwerb meist sehr förderlich ist, aber (und auch das ist ein häufiges Missverständnis / Vorurteil) nicht alle Japanologie-Studenten für ein oder zwei Semester nach Japan gehen. Wiederum auf der anderen Seite fangen gerade in der heutigen Zeit keineswegs alle Japanologie-Erstis bei Null an, denn es gibt bilingual Aufgewachsene (meist ja wegen Migrationshintergrund der Eltern), es gibt Schulen, die Japanisch als Schulfach anbieten, jedes Jahr fährt eine größere zweistellige Zahl an Schülern in einen einjährigen Schüleraustausch nach Japan, und Working Holiday in Japan mache einige auch schon vor ihrem Japanologie-Studium.

Und aus allen diesen Gründen habe ich schon alle Sprachlevel bei Japanologie-Studenten und -Absolventen erlebt. Es gibt die Bachelor-zweites-Jahr-Studierenden, die ihren JLPT N1 bestehen, und es gibt die Master-Absolventen, die keinen gescheiten Satz auf Japanisch zusammen bekommen. Wichtig zu verstehen ist, dass die ersteren deshalb nicht automatisch gute Japanologen sind und die letzteren nicht automatisch schlechte, denn wie gesagt: es gibt ja auch die sozialwissenschaftliche Ebene, auf der man zum Thema Japan forschen kann.

Und deshalb sage ich ja auch immer: den Sprachunterricht kann man auch bekommen, ohne Japanologie zu studieren. In so gut wie jedem Studiengang muss man 30 oder mehr Credits eh fachfremd erwerben und dafür bietet sich Sprachunterricht super an. Abgesehen davon, dass man Japanisch auch außerhalb von Universitäten lernen kann. Es gibt keinen Grund, seine Berufsbildung an Japanologie zu verschwenden, wenn man in Wahrheit nur „Japanisch lernen“ oder „nach Japan gehen“ will.

Zum Schluss möchte ich allerdings eines bekennen: Wer nach drei, vier Semestern Japanologie immer noch nicht in der Lage ist, sich eine verdammte Busfahrkarte auf Japanisch zu kaufen, der ist wirklich auch einfach komplett falsch. Falsch in der Japanologie, falsch in einer Universität überhaupt, falsch in Japan. Japanisch mag nach vielen Kriterien schwierig(er als Englisch) sein, aber so schwer ist es dann doch nicht.

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Wenn du aktuell deinen Realschulabschluss machst und danach noch das Abitur machen wollen würdest, könntest du dazwischen ein Austauschjahr machen (und hättest dafür übrigens richtig gute Chancen auf ein Stipendium).

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Habt ihr es ähnlich gemacht?

Abitur, Ausbildung, Arbeit, Studium

Lohnt sich das?

….

Was soll man darauf antworten? Alles hat immer Vor- und Nachteile, manche davon sind quantitativ messbar, manche eher ideeller Art, und in der Frage, was davon schwerer wiegt gehen die Meinungen auseinander. Ganz genau wissen tut man es nur hinterher und „was gewesen wäre, wenn“ ist sowieso immer nur Spekulation.

Klar ist, dass einer höherer Bildungsabschluss grundsätzlich und tendenziell mit besserer Bezahlung hinterher und besseren Karriereoptionen einhergeht. Klar ist aber auch, dass „grundsätzlich“ und „tendenziell“ schwammige Wörter sind, weil es eben auch alles anders kommen kann und bei nicht wenigen tut.

War das Abi dadurch Zeitverschwendung

Ob man „Abitur machen, obwohl man es nicht gebraucht hätte“ oder „(erst) Ausbildung machen, obwohl man auch (gleich) hätte studieren können“ als Zeitverschwendung betrachtet, ist eben eine ideelle Frage. Sich mehr Zeit oder unnötig viel Zeit mit der vorherigen Bildungsstufe zu lassen, kostet eben Rentenversicherungsjahre, und das wird sich später bemerkbar machen. Dafür gibt man sich aber mehr Zeit, beispielsweise die Entscheidung für den nächsten Schritt zu überdenken und verringert damit das Risiko, diese Entscheidung unklug zu treffen. Als 15-Jährige hätte ich mich mangels Reife für andere Ausbildungsberufe entschieden als letztendlich als 19-Jährige, und es wäre vermutlich auf einen Wechsel hinausgelaufen, der wiederum auch wieder Zeit gekostet hätte. Als 19-Jährige hätte ich mich wiederum in andere Studiengänge eingeschrieben als letztendlich als 25-Jährige. Je mehr Erfahrung man vor irgendeinem Schritt gemacht hat, desto bewusster macht man diesen Schritt. Aber wie gesagt, auf der anderen Seite steht selbstverständlich immer der Zeitverlust. Andererseits: dass ich aktuell in Japan arbeite, daran waren sowohl die Ausbildung als auch das spätere Studium beteiligt…

Deshalb: Kann man alles nicht so pauschal sagen.

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Also ich kannte in meinem Praktikum in der Schweiz ein Pärchen aus MeckPomm, wobei nur der Typ den PhD machte und seine Freundin als wissenschaftliche Mitarbeiterin (quasi wie Prädoc) gearbeitet hat, und die beiden hatten jedenfalls eine schicke Dachgeschoss-Wohnung in der Innenstadt alleine von ihren Gehältern.

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mir nicht logisch erscheinenden Übersetzungen 

Das erinnert mich daran, dass ich kürzlich irgendwo gelesen habe, dass „umfahren“ und „umfahren“ genau das Gegenteil bedeuten.

Sprache ist nicht logisch.

….und man lernt Vokabeln nicht aus Wörterbüchern.

振る舞う

Falls der Grund deiner Verwirrung ist, dass das Wort aus 振るう und 舞う zusammengesetzt ist, kann ich dir empfehlen, das Wort mit dem Zusatz 語源 zu googeln. Da kommt sehr weit oben in den Ergebnissen eine Seite, auf der erklärt wird, dass das Wort ursprünglich das flügelschlagende Umherfliegen von Vögeln meint, und alle heutigen Bedeutungen sich auf die eine oder andere Weise metaphorisch darauf beziehen.

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Mach doch ein Freiwilliges Soziales Jahr im Kindergartenbereich, wenn du dafür schon die Ausbildung hast. Dafür brauchst du noch nicht einmal einen deutschen Pass…

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Meinung des Tages: Das Fehlen des „Wir-Gefühls“ in Deutschland – könnt Ihr das anhaltende Gefühl der Spaltung zwischen West und Ost nachvollziehen?

Über 28 Jahre lang stand die Berliner Mauer als Symbol der deutschen Trennung im Kalten Krieg in unserer aktuellen Hauptstadt. Am 09. November 1989 fiel die Berliner Mauer dann letztlich – das ist nun bald 35 Jahre her und dennoch zeigt der Jahresbericht deutsche Einheit, dass nach wie vor vielen Menschen das „Wir-Gefühl“ fehlt.

Ost und West

Große Unterschiede gibt es noch immer zwischen West und Ost – beispielsweise beim Einkommen, der Lebenserwartung oder auch dem Vermögensstatus. Wo weniger Vermögen vorhanden ist, wird erfahrungsgemäß dazu, dass bei Krisen sehr sensibel reagiert wird, weil schlichtweg die Rücklagen fehlen. Auch Wohneigentum ist seltener.

Bürger der zweiten Klasse?

Ostdeutsche fühlen sich nach wie vor häufig als Bürger der zweiten Klasse. Betrachtet man beispielsweise die Wirtschaft – und die Teilhabe in der Gesellschaft von Ostdeutschen – so zeigt sich: Vier Prozent der Positionen, die in der Wirtschaft entscheiden, sind durch Ostdeutsche besetzt. Allerdings sind insgesamt 20 Prozent der Bevölkerung Deutschland ostdeutsch.

Laut SPD-Mann Schneider könnten auch die neusten Ergebnisse der Landtagswahlen dem Ansehen Ostdeutschlands schaden. Dadurch – so der Politiker – könnten Westdeutsche an Motivation verlieren, in den Osten zu ziehen. Auch Investoren könnten abgeschreckt werden.

Gesellschaftlicher Zusammenhalt, Werte und Wir-Gefühl

Die Umfrage zeigt, dass Ost und West sogar in einigen Punkten recht ähnliche Ansichten haben. So möchten insgesamt mehr als 80 Prozent, dass die freiheitlich demokratischen Grundrechte und -werte gewährleistet sind. Dazu gehören etwa die Gleichberechtigung, Chancengleichheit, die friedliche Koexistenz von Religionen, das Leistungsprinzip und auch das soziale Miteinander sowie die soziale Gerechtigkeit.

Spaltungen gibt es aber bei anderen Themen – etwa bei den Themen Klima und Migration. In Ostdeutschland herrschen diesbezüglich eher Ablehnung und Skepsis.

Vermutlich etwas erschreckend dürfte das Ergebnis der Umfrage sein, das über das mangelnde „Wir-Gefühl“ der Gesellschaft berichtet. Lediglich 14 Prozent der Befragten gaben an, dass sie finden, dass es in der deutschen Gesellschaft einen großen Zusammenhalt gibt. Auch empfand nur ein Viertel der Befragten, dass sich Mitmenschen gegenseitig unterstützen.

Im Osten empfinden übrigens durchschnittlich die Befragten diese Kriterien noch schlechter als diejenigen im Westen.

Unsere Fragen an Euch:

  • Seht Ihr noch eine Trennung zwischen Ost und West?
  • Was müsste getan werden, damit Ostdeutsche sich besser eingebunden fühlen?
  • Wie empfindet Ihr das „Wir-Gefühl“ und den Zusammenhalt in der deutschen Gesellschaft?
  • Denkt Ihr, dass die politischen Ergebnisse der neusten Wahlen den Osten schlechter dastehen lassen werden? 

Wir freuen uns auf Eure Antworten und wünschen Euch einen guten Start ins Wochenende!

Viele Grüße
Euer gutefrage Team

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„West“ und „Ost“ ist vermutlich eher eines der kleineren der gesellschaftlichen Probleme. Wenn es nur das wäre, würde ich sagen, dass die deutsche Gesellschaft halt einfach zwei „Wir-Gefühle“ hat. Das wäre geradezu erträglich verglichen mit dem „Jeder gegen alle“, das vorherrscht. Die Deutschen gegen die Ausländer, die Bürgergeldler gegen die Geringverdiener, die Moslems gegen die Christen, die „Woken“ gegen die „Das-wird-man-ja-noch-sagen-Dürfler“, die AfD gegen alle anderen Parteien, die Impfgegner gegen die Panikschieber, die Rentner gegen die jungen Familien, die queere Community gegen die glühenden Beschützer der deutschen Sprache…. Jeder hält sein eigenes Anliegen für das wichtigste, keiner ist mehr kompromissbereit, alle gehen nur noch mit dem Kopf durch die Wand und Nieten auf dem Weg am besten noch links und rechts jemandem mit dem Ellenbogen um.

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Ja, da freut sich ein Unternehmen, dass sie wieder einen Dummen gefunden haben. Aber warum schreibt man sich auch in einen Studiengang mit 6-monatigem Pflichtpraktikum ein? Welchen Vorteil dachte sie, das sie dadurch bekommen würde gegenüber einem Studiengang ohne Pflichtpraktikum, an den sie ein freiwilliges Praktikum von 6 Monaten hängt? „Sie bekommt keinen Cent dafür“, ja, ach nee. Es ja bekannt, dass Unternehmen von Gesetzes Wegen befreit sind, eine Vergütung an Pflichtpraktikanten zu bezahlen, im Gegensatz zu freiwilligen Praktikanten oder Werkstudenten im selben Unternehmen. Deshalb… warum? Aber egal, jedenfalls kann sie sich aus den Meetings nach Feierabend natürlich ausklinken. Einen guten Eindruck zu machen bei jemandem, dem man aufgesessen ist, ist natürlich verschwendete Energie.

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Ja, du kannst ein Urlaubssemester beantragen. Ob es dir gewährt wird, kommt auf die Universität an, aber zumindest wenn du eine ärztliche Diagnose hast, stehen deine Chancen ganz gut. Inwiefern wir ein Semester etwas bringen wird, musst du selbst wissen, und außerdem hat ein Urlaubssemester Auswirkungen zum Beispiel auf Bafög.

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Es gibt das PPP-Stipendium, das auch ein Praktikum in den USA für Berufsanfänger nach der Ausbildung fördert, siehe diese beiden Links:

https://www.bundestag.de/europa_internationales/ppp/basisinfo_azubis-458832

https://usa-ppp.de/

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Offiziell heißen sie “Abfahrts-Melodien”, und die gibt es auf vielen Linien in städtischen Gebieten, nicht nur Yamanote und nicht nur JR. Vom Erklingen der Melodie bis zur tatsächlichen Abfahrt vergehen jedoch häufig noch viele Sekunden, in denen es eine automatisierte Ansage über das Schließen der Türen, eine manuelle Ansage über das Schließen der Türen, ein akustisches Signal während des Schließens der Türen sowie die eigentliche Abfertigung des Zuges (Sicherheits-Check etc) durch das Personal geben kann. Man benutzt es quasi als Hinweis darauf, ob es sich lohnt, jetzt noch die Rolltreppe herunter zu rennen oder noch einen weniger gefüllten Waggon zu suchen.

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Das ist auf jeden Fall etwas, was dir das Internet nicht endgültig beantworten können wird, dafür musst du mit deiner Schule bzw. vielleicht dem Schulamt eine individuelle Ausnahme-Lösung finden. Diese könnte zum Beispiel so aussehen, dass du den Philo-LK tatsächlich allein bekommst, oder dass du anstatt des Unterrichtes, den du vermutlich ja abgesessen hast, vielleicht eine zusätzliche benotete Lernleistung erbringst und ansonsten nur die Klausuren schreibst. Grundsätzlich gibt es auch die Möglichkeit, dass an einer Schule tatsächlich ein Philo-LK eingerichtet wird, an dem dann auch die Interessenten der anderen Schulen teilnehmen können. Als äußerstes Mittel wäre es denkbar, dass du ab Q1 wiederholst und ausnahmsweise mit anderem Profil als in der E-Phase. Dafür wäre es allerdings auch sinnvoll gewesen, sich um diese Frage am Ende der Q1 zu kümmern und nicht zu warten, bis die Sommerferien auch schon wieder eine Weile vorbei sind…

Abi gefärdet durch fächerwahl

Nein, schiebe es nicht auf die Fächerwahl, die außerdem deine freie Entscheidung war. Dein Abi ist gefährdet durch deine Defizite.

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Ist das Verhalten für einen Schülerpraktikanten aus der 9. Klasse normal?

An der Schule meines Sohnes gab es im. Frühjahr einen Boy's Day, den er in meiner Firma verbracht hat.

Sein Klassenkamerad und Freund war bei seinem Vater in der Firma.

Darauf folgte ein eintägiges Schnupperpraktikum, das mein Sohn in der selben Abteilung verbringen durfte.

Sein Kumpel konnte dieses Mal nicht mit seinem Vater das Praktikum verbringen und hat wohl auf 4 oder 5 Bewerbungen woanders Absagen bekommen.

Damit er nicht leer ausgeht, habe ich in meiner Firrma nachgefragt und konnte ihn im Bereich der technischen Azubis unterbringen. Beide sind 14, 9. Klasse.

Ich bot auch an, ihn morgens und nachmittags mitzunehmen, zudem bekommen Schülerpraktikanten gratis Trinkwasser und auch Mittagessen in unserer Kantine.

Geplant war, dass die beiden Jungs genauso lange da sind, wie ich, nämlich incl. Pause 7,5 Stunden, so dass ich die Abwicklung inne habe. Man kommt nämlich nur mit Begleitung oder Anmeldung und Besucherkarte in die Firma rein und die Flurtüren sind nicht für alle Leute zu öffnen.

Das klappte auch ganz gut und aktuell sind sie wieder da, diesmal zu einem 3wöchigen Praktikum in getrennten Abteilungen, auch wieder mit Abholen, Beginn um 8h und Feierabend mit Wegbringen um 15:30h.

Am Montag stand ich morgens auf dem Hinweg im Stau und holte den Jungen ab. Durch den Stau und den Umweg durch das Abholen kam ich 15 min zu spät an (ich habe Gleitzeit, beginne aber gerne um 8h).

Deshalb sagte ich, dass wir ihn morgen ein paar Minuten früher abholen.

In der Firma angekommen sagte er, dass er pünktlich um 15:30h Feierabend machen müsse, da er nachmittags einen Impftermin habe.

Ich fragte mich da, warum die Mutter mir nicht Bescheid gesagt hat bzw. warum ich weder von ihr noch ihrem Sohn vorab irgendwelche Fragen oder Absprachen gehört habe.

Freitag waren die Jungs noch in der Schule und bis Sonntag spät am Abend kam keine Frage, wann es morgens los geht, wann ich ihn hole oder wie lange der Arbeitstag geht.

Fand ich persönlich recht desinteressiert, zumal ich ihm nach 4 Absagen diesen Platz besorgt hatte. Es kam zwar ein Danke, aber ansonsten keine Fragen, nichts.

Warum man einen Impftermin ohne das zu klären auf frühen Nachmittag des ersten Praktikumstags legt, fand ich etwas komisch.

Mit dem Ausbilder sprach ich dann ab, dass er ihn bis 14Uhr durch bestimmte Azubis betreuen lässt und die letzten 90 min dann bei denen, die noch da sind.

Um 15:30h würde man ihn dann zum Ausgang schicken, wo ich ihn dann mitnehmen könne.

Um 15:15h wurde ich dann von einem Azubi angerufen, ob der Junge bei mir sei, er sei weg.

Da er nicht bei mir war, sagte ich, er möchte bitte schauen, ob er schon am Ausgang steht, wobei der Pförtner uns dann informierte, dass der Junge um 15:10h schon von seiner Mutter abgeholt worden sei.

Kurz darauf bekam mein Sohn dann auch eine WhatsApp, dass er schon unterwegs sei.

Mein Sohn schrieb zurück, er solle daran denken, dass wir morgen (heute) nicht um 7:50h abholen kommen, sondern um 7:35-7:40h.

Der Junge wartet dann immer an der Straße, die ein paar Schritte vom Wohnhaus in seiner Spielstraße entfernt ist.

Morgens schrieb mein Sohn von unterwegs, dass wie um 7:34h da sein werden. Keine Reaktion.

Er rief dann an und der Kumpel sagte, er werde raus kommen.

Um 7:34h war er nicht da, sondern kam erst um 7:39h raus, obwohl er wusste dass wir los müssen. Der Weg vom.Haus zum Auto wäre nur eine Minute gewesen.

Zum Feierabend hin wollten wir ihn dann um 15:30h am Eingang abholen, doch er war nicht da. Auch der Azubiraum war leer.

Kurz darauf erhielt mein Sohn um 15:33h dann eine WhatsApp, dass er schon mit der Bahn gefahren sei. Es sei nichts mehr zu tun und langweilig gewesen.

Obwohl morgens und auch allgemein mit der Mutter abgesprochen war, dass er mit mir mit fährt.

Ich reiße mich nicht um den Umweg, ihn zu holen und zu bringen, da ich ohne das komplett die Bundesstraße und Autobahn gerade durch fahren kann.

Finde aber trotzdem diese kurzfristigen Planänderungen, bei denen man ohne Rücksprache vor vollendete Tatsachen gestellt wird und ihn zunächst in der Firma sucht, etwas schofelig.

Auch von der Mutter hätte ich da mehr Absprache erwartet. Man hat irgendwie das Gefühl, ihnen den Po hinterher tragen zu müssen und das gemacht wird, was man möchte.

Dass man einfach während eines Praktikums früher Schluss macht, obwohl mit dem Ausbilder was Anderes vereinbart war, finde ich auch seltsam.

Oder ist es normal, dass man im Praktikum bei der Arbeitszeit unverbindlich ist und Termine in diese Zeit legt?

Mein Sohn war währenddessen bis zum Feierabend am Tüfteln und musste aufgefordert werden, den Feierabend einzuläuten.

Bei dem Kumpel habe ich irgendwie langsam das Gefühl, dass die Motivation und Ernsthaftigkeit fehlt.

Es gab einige Klassenkameraden, die gar keinen Praktikumsplatz bekommen haben und in der 8. und 10. Klasse die 3 Wochen absitzen müssen und nach den 4 Absagen dachte ich, ich tu ihm einen Gefallen damit.

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Das klingt in der Tat sehr undankbar.

Ich lasse mich jetzt aber trotzdem dazu hinreißen zu sagen: es sind 14-Jährige Kinder. Dass die den vollen Sinn und Ernst der ganzen Aktion noch nicht unbedingt begreifen und es wie nervige Hausaufgaben von der Schule betrachten und behandeln, finde ich relativ altersgerecht. Schülerpraktika haben eh noch nicht wirklich einen hohen Lerneffekt und dafür geht das ja auch nur ein paar Tage bis Wochen und unbezahlt natürlich. Man kann deshalb 14-jährige Schülerpraktikanten sowieso nicht nach demselben Maßstab bewerten wie 19-jährige Azubis. Und insofern beispielsweise mit dem Impftermin: Ja, ein 14-jähriger Praktikant (bzw. seine Eltern) darf sich tatsächlich darauf verlassen können, auf die pünktlich Schluss zu haben, zumal wenn der Grund, weshalb er morgens zu spät kam, außerhalb seiner Einflussmöglichkeit lag. Es geht nicht um die Erfüllung eines Arbeitsvertrages, sondern darum, dass Kinder einmal einen grundsätzlichen Eindruck von der Arbeitswelt bekommen und von dem Beruf. Dass du natürlich dadurch ein massives Problem hattest, und dass er sehr viel unnötige Kommunikation verursacht hat, ist auch klar. Was seine Mutter betrifft, wer weiß, wieviel die überhaupt gesagt bekommen hat von ihrem Sohn. Aber ja, ich stimme zu, dass sie diejenige wäre, die hier jetzt die Verantwortung übernehmen sollte und ihrem Sohn idealerweise auch ein bisschen beibringen sollte, sie für sich selbst zu übernehmen.

Mit dem Früher-gehen und die 5 Minuten Verspätung, ich verstehe grundsätzlich deinen Punkt, aber in der Kategorie von „geht gar nicht“ liegt das für mich noch nicht, nicht bei einem 14-Jährigen, der drei Wochen Schülerpraktikum macht. Ich würde als Lösungsvorschlag sagen, dass du ihn ab morgen einfach gar nicht mehr fährst. Du hast ihm das Praktikum besorgt, du musst deswegen noch lange nicht sein Taxi sein. Dein Arbeitstag erlaubt keine Rücksichtnahme auf seine Wunschzeiten, also kann entweder seine Mutter ihn kutschieren oder er kann die Öffentlichen nehmen.

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USA

Was es bei Japan zwar sicherlich gibt ist eine überragend hohe Zahl an Jugendlichen, die diesbezüglich recht wild vor sich hinträumen… Aber das sind ja eher selten wirklich Auswanderer in spe, sondern das „legt sich“ dann in der Regel spätestens in den Mittzwanzigern, und kehrt sich sogar ins Gegenteil um. Ab diesem Alter diskutiere ich mit den Leuten dann eher vergeblich, dass man sich in Japan nicht totarbeiten muss, dass man Urlaub nehmen kann, und mein „Lieblingsthema“ das japanische Visum, das nicht schwierig zu bekommen ist. Als zweite „Gefährdungsgruppe“ neben Jugendlichen würde ich bei Japan sagen gibt es die Anfang-Zwanziger mit gescheitertem Sprung von Schulabschluss zu Ausbildung / Berufseinstieg, die arbeitslos zu Hause herumhocken und nicht vorwärts kommen und deshalb eben aber auch sowieso noch nicht wissen, wie das Leben selbst in Deutschland läuft.

Bei den USA ist es meiner Meinung nach die Gruppe der „Längst-Erwachsenen“ mit mehr oder weniger halbwegs erfolgreichem Lebenslauf, die mit Romantisierung auffällt und die aufgrund ihres Alters und ihrer sozialen und wirtschaftlichen Position es eigentlich wirklich besser wissen / einschätzen können sollten.

Ich sehe das halt sehr stark an dem Themengebiet „Schüleraustausch“, in dem ich hier aktiv bin. Die meisten Jugendlichen, die die USA cool finden, stellen halt ihre eine Frage zum Thema Schüleraustausch in die USA (und nicht etwa noch hundert andere „USA dies, USA das“), machen dann in der Regel ihr Jahr in den USA aber auch wirklich, und dann ist gut (u. a. weil dann eben auch häufig in gewissen Dingen eine Desillusionierung stattgefunden hat). Und dafür kommen dann die Erwachsenen, die keinen Schüleraustausch dahin gemacht haben („sowas gab‘s damals nicht“) und tun so, als wären die USA nicht eines der Länder, in denen ein Arbeitsvisum am allerschwersten zu bekommen ist. Die meisten Jugendlichen, die Japan-Fanatiker sind, stellen mit Feuereifer Fragen über gefühlt nichts anderes als Japan, auf die Möglichkrit von Schüleraustausch angesprochen trauen sich es sich dann aber oftmals doch nicht zu. Sie machen dann vielleicht noch ihr Work&Travel nach der Schule, aber wenn sie dann erstmal in Deutschland sich ihr Studium haben und ihren ersten Job anfangen und sage und schreibe mit Familienplanung beginnen, dann heißt es eher „Nee, also das mit Japan, das wäre ja eh ein Desaster gewesen, gut, dass ich das nicht gemacht hatte“…

Also naja, natürlich ist Romantisierung in keinem Fall gut, aber ich mache da schon einen Unterschied, ob es von einem pubertierenden Teenager kommt oder von jemandem, der auf die 30, 40, 50 zugeht. Und wenn man über Romantisierung redet, muss man im Fall von Japan wirklich auch über das Gegenteil davon reden (was ist das Wort dafür? „Verteufelung“ trifft es nicht ganz, aber ein besseres fällt mir gerade nicht ein).

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Zusätzlich zu dem, was einige andere schon schrieben (Fehler reflektieren, es nicht persönlich nehmen), hier noch ein Denkansatz: Was für dich im Moment wie ein unglaublich toller Arbeitgeber aussieht, weil es vielleicht ein großer, bekannter Konzern ist, mit dem man im Familien- und Freundeskreis vielleicht ein wenig „Eindruck“ hätte machen können, wäre vielleicht die sprichwörtliche Kugel in deinem Kopf geworden, der du nun ausgewichen bist. Ich bin noch nicht einmal so alt, aber selbst in den gerade mal knapp 20 Jahren, die meine Bewerbungszeit nun her ist: was glaubst du was aus den Firmen, auf deren Plätze ich mich beworben hatte, und den Berufen, für die ich mich (unter anderem auch) interessiert hatte, in der Zeit alles passiert ist, in was für echt schlechten oder peinlichen Schlagzeilen die schon gestanden haben? Und auch den einen oder anderen Personaler, der in einem Feedback-Gespräch nicht das schönste Feedback für mich übrig hatte, habe ich schon ein zweites Mal „getroffen“…

Vielleicht bist du Dill. Dann hat die Dönerbude an der Kreuzung vollkommen Recht zu sagen, dass sie dich nicht braucht, denn Dill auf Döner ist widerlich. Bessere Restaurants, mit richtigen Köchen, die Ambition auf ein paar Michelin-Sterne haben, die brauchen für ihre Fischspezialitäten-Gerichte Dill.

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