Nach dem Abitur eine Ausbildung anfangen?
Was sind eure Tipps / Erfahrungen.
- Lohnt sich das?
- Sollte man lieber in einem höheren Grad / Beruf (Bsp. Duales Studium, Vollzeitstudium) anfangen?
- War das Abi dadurch Zeitverschwendung, weil man ja direkt nach der Mittelschule eine Ausbildung hätte anfangen können / sollen?
- Habt ihr es ähnlich gemacht?
- Usw.
4 Antworten
Habt ihr es ähnlich gemacht?
Abitur, Ausbildung, Arbeit, Studium
Lohnt sich das?
….
Was soll man darauf antworten? Alles hat immer Vor- und Nachteile, manche davon sind quantitativ messbar, manche eher ideeller Art, und in der Frage, was davon schwerer wiegt gehen die Meinungen auseinander. Ganz genau wissen tut man es nur hinterher und „was gewesen wäre, wenn“ ist sowieso immer nur Spekulation.
Klar ist, dass einer höherer Bildungsabschluss grundsätzlich und tendenziell mit besserer Bezahlung hinterher und besseren Karriereoptionen einhergeht. Klar ist aber auch, dass „grundsätzlich“ und „tendenziell“ schwammige Wörter sind, weil es eben auch alles anders kommen kann und bei nicht wenigen tut.
War das Abi dadurch Zeitverschwendung
Ob man „Abitur machen, obwohl man es nicht gebraucht hätte“ oder „(erst) Ausbildung machen, obwohl man auch (gleich) hätte studieren können“ als Zeitverschwendung betrachtet, ist eben eine ideelle Frage. Sich mehr Zeit oder unnötig viel Zeit mit der vorherigen Bildungsstufe zu lassen, kostet eben Rentenversicherungsjahre, und das wird sich später bemerkbar machen. Dafür gibt man sich aber mehr Zeit, beispielsweise die Entscheidung für den nächsten Schritt zu überdenken und verringert damit das Risiko, diese Entscheidung unklug zu treffen. Als 15-Jährige hätte ich mich mangels Reife für andere Ausbildungsberufe entschieden als letztendlich als 19-Jährige, und es wäre vermutlich auf einen Wechsel hinausgelaufen, der wiederum auch wieder Zeit gekostet hätte. Als 19-Jährige hätte ich mich wiederum in andere Studiengänge eingeschrieben als letztendlich als 25-Jährige. Je mehr Erfahrung man vor irgendeinem Schritt gemacht hat, desto bewusster macht man diesen Schritt. Aber wie gesagt, auf der anderen Seite steht selbstverständlich immer der Zeitverlust. Andererseits: dass ich aktuell in Japan arbeite, daran waren sowohl die Ausbildung als auch das spätere Studium beteiligt…
Deshalb: Kann man alles nicht so pauschal sagen.
Hi,
ich kenne einige aus meiner Stufe, die sich nach dem Abitur für eine Ausbildung entschieden haben. Das hatte verschiedene Gründe.
Von einigen weiß ich, dass sie sich ein Studium nicht zugetraut haben. Einige haben auch hinterher gemerkt, dass ein Studium gar nichts für sie ist und wieder andere wollten nie studieren.
Ob man nun eine Ausbildung oder ein (duales) Studium anfängt, muss jeder für sich entscheiden. Jemand, der eher ein praktischer Mensch ist, wird in einem rein theoretischen Studium vielleicht gar nicht glücklich und blüht stattdessen in einem Handwerksberuf auf.
Ich denke, wenige Jugendliche wissen in der 10. Klasse zu 100%, was sie beruflich machen möchten. Indem man dann die Fachhochschulreife oder die allgemeine Hochschulreife macht, kann man die Entscheidung noch 2 oder drei Jahre nach hinten verschieben. Weiter zur Schule zu gehen halte ich nicht für Zeitverschwendung. Immerhin verliert ein Schulabschluss nicht die Gültigkeit und es kann immer wieder sein, dass man sich doch für ein Studium entscheidet. Auch nach einer Ausbildung ist das noch möglich.
Oft bietet der höhere Schulabschluss zudem noch die Möglichkeit, eine Ausbildung um einige Monate zu verkürzen.
Ich habe keine Ausbildung gemacht. Da ich mich aber für einen zulassungsbeschränkten Studiengang beworben habe und nicht sicher war, ob ich sofort einen Platz bekomme, habe ich mich gleichzeitig um einen Ausbildungsplatz bemüht um im Fall einer Absage nicht ganz ohne dazustehen.
Sich erstmal darüber SEHR klar werden, was man eigentlich will. Klassische Frage: WAS könnte mir etwa 40 Jahre lang so viel Spaß machen, dass ich es zu meiner Haupttätigkeit machen will?
Für ein Studium muss man sich gut selbst organisieren können. Wenn man das nicht kann, lieber eine Ausbildung machen.
Lt. einer Studie die ich mal gelesen habe, hat man das höchste Lebens-Netto-Einkommen, wenn man so zügig wie es geht Abi und einen Bachelor mit guten Job-Chancen macht, also tendenziell DH-Bachelor (da gibt's sogar noch ein Azubi-Gehalt) oder zumindest FH-Bachelor (Uni-Bachelor ist meist nicht so toll).
Aber wenn du eine Ausbildung wie z. B. Finanzassistent machst, wo Mittlere Reifen vom nötigen Wissen her nicht reicht, kriegst du auch ein Azubi-Gehalt und verdienst zumindest hinterher zumindest mehr als wenn du eine Ausbildung hast für die (eigentlich) Mittlere Reife reicht.
notting