Meinung des Tages: Jeder Fünfte bekommt nach 45 Versicherungsjahren weniger als 1.200 Euro Rente – droht eine zunehmende Altersarmut?
Das deutsche Rentensystem ist immer wieder im Gespräch. Zu viele Rentenbezieher, zu weniger Einzahler und von den zu wenigen Einzahlenden sind wiederum zu viele nicht in Vollzeit angestellt – so zumindest der häufig anzutreffende mediale Ton. Der derzeitige Stand zeigt: Mehr als eine Million Menschen in Deutschland bekommen weniger als 1.200 Euro Rente – und das, nachdem sie mindestens 45 Jahre versichert waren.
Den vollständigen Artikel zum Thema findest du ab sofort übrigens hier.
Sahra Wagenknechts Anfrage
Wagenknecht stellte eine Anfrage an die Bundesregierung, in der sie konkret wissen wollte, wie die Renten nach 45 Jahren Beitragszahlung aussehen. Dabei wird deutlich, unter den von ihnen angefragten Parametern gibt es erneut einen Unterschied zwischen Ost und West.
In Brandenburg etwa beziehen rund 71.000 Menschen (nach 45 Jahren) eine Rente, die unter 1.200 Euro liegt. 212.000 derjenigen, die ebenso lange eingezahlt haben, liegen über dem Betrag. In Sachsen ist das Verhältnis 145.000 zu 363.000 (unter 1.200 vs. Über 1.200 Euro Bezug).
Ebenso wollte Wagenknecht die Durchschnittsrente nach 45 Versicherungsjahren erfahren. Der bundesweite Wert liegt dabei bei 1.604 Euro im Monat.
Im Westen sind es 1.663 Euro (Stand Dezember 23), im Osten 1.471 Euro.
Platz eins belegt Hamburg (1.721 Euro), gefolgt von NRW (1.709 Euro). Alle westdeutschen Länder – und Berlin – liegen über einem durchschnittlichen Betrag von 1.600 Euro.
Anders sieht es beispielsweise in Brandenburg aus: Hier beziehen Rentner mit entsprechenden Versicherungsjahren 1.500 Euro, in Sachsen 1.458 Euro und das Schlusslicht bildet Thüringen mit 1.437 Euro.
Wichtig zu beachten: Alle hier aufgeführten Daten stehen unter der Voraussetzung, dass mindestens 45 Jahre Versicherungszeit vergangen sind. Denn bei den allgemeinen Durchschnittsrenten sieht das Ganze anders aus, diese sind im Osten sogar höher als im Westen, da dort viele, besonders auch Frauen, länger gearbeitet haben.
Vorbild Österreich?
Es fragt sich natürlich, weshalb die Renten in Deutschland so niedrig sind. Dafür gibt es einige Ursachen: Beispielsweise beziehen viele Selbstständige, Beamte und auch Hausfrauen eine gesetzliche Altersrente, weil sie irgendwann im Laufe ihres Lebens mindestens fünf Jahre lang Beiträge einbezahlt haben. Bei diesen fünf Jahren handelt es sich um die Mindestdauer, entsprechend sind die daraus folgenden Bezüge sehr niedrig.
Auch tragen (vor allem im Westen) längere Arbeitspausen, mehr Teilzeit und niedrigere Löhne bei den Frauen zu einer geringeren Rente bei.
In Österreich beträgt die Durchschnittsrente für langjährige Versicherte im Schnitt 800 Euro mehr. Doch wie ist das möglich?
Dort gab es vor rund 20 Jahren eine Rentenreform. Seitdem zahlen fast alle Erwerbstätigen in die Rentenkasse ein, das betrifft dort also auch Staatsbeschäftigte.
Allerdings sind dort die Beitragssätze auch wesentlich höher als in Deutschland, das gilt auch für den Steuerzuschuss. Weiterhin wird die Rente in Österreich erst nach 15 Jahren ermöglicht.
Übrigens bezeichnet Wagenknecht die Werte, die ihr übermittelt wurden als „politische[n] Skandal“. Ihrer Meinung nach wird der anstehende Bundestagswahlkampf auch eine Volksabstimmung über die gesetzliche Rente. Sie findet: Deutsche sollten so niedrige Renten, die zusätzlich besteuert werden, nicht weiter hinnehmen.
Unsere Fragen an Euch:
- Sollte Deutschland sich am Vorbild Österreichs orientieren?
- Sollte weiterhin nach 5 Jahren Rente bezogen werden können?
- Sollten generell Staatsbeschäftigte in die Kasse einzahlen?
- Sollten Arbeitgeber mehr zur Rentenbeitragszahlung beitragen müssen?
- Teilt Ihr die Einschätzung von Wagenknecht?
- Was könnte sonst noch getan werden, um das Rentenniveau in Deutschland zu steigern und langfristig auch zu sichern?
- Teilt Ihr ebenfalls die Sorge vor zunehmender Altersarmut?
Wir freuen uns auf Eure Antworten!
Viele Grüße
Euer gutefrage Team
Quellen:
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/rente-deutschland-unter-1200-euro-jeder-fuenfte-100.htmlhttps://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/rente-generationenkapital-100.html
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/weltwirtschaft/rente-oesterreich-altersversorgung-100.html
104 Antworten
Um ein Skandal zu sein ist das bereits zu lange bekannt. Es ist eher ein Missstand, der vor allem an den starken Lobbys der Beamten, Selbständigen und Freiberufler scheitert, die allesamt nicht in die gesetzliche Krankenversicherung einzahlen und im Alter meist besser versorgt sind (mit der Ausnahme kleiner, wenig erfolgreicher, Selbständigen die im Alter oft zum Sozialfall werden). Aber Beamte und Freiberufler wie Architekten oder Rechtsanwälte sind im Alter wesentlich besser gestellt als Angestellte. Die haben alle ihre eigenen Versorgungswerke. Und das möchten sie nicht verlieren.
Es ist dasselbe wie mit Lauterbachs Idee die gesetzliche und private Krankenversicherung zu einer gemeinsamen Bürgerversicherung umzubauen. Bevor er Gesundheitsminister wurde tingelte er jahrelang mit dieser Idee durch die Talkshows. Prompt nachdem er Gesundheitsminister war sagte er das sei gegen die FDP und den Druck der Lobbys von Versicherungen und Beamten (die über die deBeKa ja ebenfalls privat versichert sind) nicht zu machen. Ganz ähnlich ist es bei der Rente.
Die Macht der Lobbys scheint also in Deutschland zu groß zu sein, oder die Politiker zu schwach.
In Punkto Altersamut kommt in Deutschland noch erschwerend hinzu, dass Deutschland ein Land der Mieter ist. Weniger als die Hälfte der Deutschen wohnen in den eigenen vier Wänden. Die Eigentümerquote ist in so gut wie allen europäischen Nachbarländern höher als in Deutschland. Und selbst wenn die Rente nicht zudem höher wäre, wie in Österreich, den Niederlanden etc. würde es vielen alten Leuten besser gehen wenn sie von der kargen Rente nicht auch noch Miete zahlen müssten.
Ich stimme Frau Wagenknecht insofern zu, dass das deutsche Rentensystem reformiert gehört. Aber keine Partei möchte es sich halt mit Beamten, Freiberuflern etc. verscherzen.
Ob Miete oder Wohneigentum spielt keine Rolle. Im Eigenheim wohnt man auch nicht umsonst. Da kommen dann Grundsteuer, Heizkosten, Hausratversicherung und Reparaturen (defekter Warmwasserboiler etc.) dazu. Das kann eine geringe Rente ebenfalls schnell auffressen.
Heizkosten hat man als Mieter genauso und kann nicht einmal über die Art der Heizung entscheiden. Grundsteuer wird ebenfalls auf die Miete umgelegt. Auch Mieter haben eine Hausratversicherung und müssen kleine Reparaturen selbst tragen.
Nur den Warmwasserboiler bekommen Sie ersetzt. Trotzdem kannst Du nicht bestreiten, dass das Wohnen in den abbezahlten eigenen vier Wänden sehr sehr viel günstiger ist als zur Miete zu wohnen.
Ob Miete oder Wohneigentum spielt keine Rolle.
Das spielt absolut eine Rolle.
Ob hohe oder niedrige Rente - Eigentum ist finanziell im Alter günstiger. Denn auch wenn die Nebenkosten gleichfalls anfallen und hier und da modernisiert werden muss - Hauptkostenpunkt ist und bleibt die Miete an sich.
Wenn dem nicht so wäre würden hierzulande nicht so viele in Immobilien investieren. Denn neben der Sicherheit (Ein Haus löst sich nicht in Luft auf und irgendwo werden Menschen immer wohnen müssen) ist auch die Rendite ganz anständig.
Betongold und so....
Stimme dir zu und ziehe das Fazit, dass die Lobbyisten nicht zu stark sind, sondern die Politiker zu schwach. Sie lassen sich zu einfach manipulieren.
Nein, noch schlimmer. Viele Politiker sind selbst die Lobbyisten. Was anderes ist Lauterbach auch nicht. Und der Rest welcher kein Lobbyist ist, der wird dann Manipuliert.
Trotzdem kannst Du nicht bestreiten, dass das Wohnen in den abbezahlten eigenen vier Wänden sehr sehr viel günstiger ist als zur Miete zu wohnen.
Kann ich bestätigen. Wenn du keine Investitionen oder Reparaturen machst dann kannst du selbst mit einem recht großen Haus recht günstig wohnen. Ich persönlich habe im Monat, ohne Essen keine 300€ Ausgaben. Mit Miete kämmen wohl noch mal 400-800€ dazu.
Die Eigentümerquote ist in so gut wie allen europäischen Nachbarländern höher als in Deutschland.
Haben wir denke ich Agenda 2010 zu verdanken, mit ALG2 wurde Eigenheim, die viel gelobte Altersvorsorge plötzlich Vermögen.
Ja, und dennoch ist der Großteil der Wähler weder das eine noch das andere. Was wiederum die unterschiedlichen Interessen der Parteien definiert.
Das mag bei ein paar wenigen Menschen der Fall sein, aber Deutschland war schon vor HartzIV Mieterland Nr. 1 in der EU. Da muss es andere Gründe geben.
Deutschland ist das Mieterland Nummer 1 in der EU. Über die Hälfte der Bevölkerung (53,5 %) lebte hierzulande im Jahr 2022 zur Miete. Das war der höchste Wert in der EU. Deutlich niedriger lagen die Anteile zum Beispiel in Frankreich (36,6 %), Spanien (24,0 %) oder Polen (12,8 %). Den niedrigsten Anteil in der EU verzeichnete Rumänien. Dort lebten nur 5,2 % der Bevölkerung zur Miete.
Und das ist bezüglich Altersarmut eben auch ein wichtiger Faktor.
Das liegt mit Sicherheit auch daran, dass es in unserer Gesellschaft verpönt ist, als Erwachsener im Elternhaus zu wohnen, selbst wenn das wirtschaftlicher wäre. Da muss ja spätestens mit 23 jeder seine eigene Mietwohnung haben.
Und wer so früh Miete zahlt, kann nichts ansparen, um später ein Eigenheim zu finanzieren.
In Spanien, Griechenland und Italien wohnen die Kinder viel länger im Haus der Eltern.
Die Rentenversicherung als Umlagenrente ist nicht mehr reformierbar, der Zug ist abgefahren. Das haben die 40er bis 60er Jahrgänge verbockt.
Ist mir auch völlig egal. Soll die Rente halt aus Steuern finanziert werden. Steuern in Deutschland sind ohnehin viel zu niedrig.
Das deutsche Rentensystem basiert ebenso wie der deutsche Arbeitsmarkt auf dem Leistungsprinzip. Wer mehr verdient zahlt mehr ein und bekommt dann auch mehr raus. Der aktuelle Rentenwert liegt bei 39,32 Euro. Für ein Jahr Durchschnittsverdienst als Arbeitnehmer gibt es es einen Entgeltpunkt. Wer 45 Jahre durchschnittlich verdient hat erhält somit 1.779,40 Euro Bruttorente. Wer nur die Hälfte des Durchschnitts verdient hat nur die Hälfte davon. Wer jedes Jahr das Doppelte oder mehr davon verdient hat, das Doppelte. Niedrige Renten beruhen in der Regel darauf dass im Laufe des Erwerbslebens zu wenig oder zu schlecht bezahlt gearbeitet wurde. Über die Renten im Osten kann man trefflich streiten. Dort werden Renten bezahlt für die nie Beiträge in die bundesdeutsche Rentenversicherung entrichtet wurden. Ist es gerechtfertigt dass ehemalige NVA Soldaten die unter dem Schießbefehl standen für diese Zeiten üppige Rentenzahlungen aus der bundesdeutschen Rentenkasse erhalten? Nur mal ein Denkansatz. Die Renten im Osten mögen niedriger sein als im Westen. Aber die Lebenshaltungskosten sind auch deutlich geringer. Es gibt Analysen die zu dem Ergebnis kommen dass ostdeutsche Rentner kaufkraftbereinigt sogar mehr Geld zur Verfügung haben als bayerische oder baden württembergische Rentner. Ähnlich Österreich. Die Renten mögen höher sein. Aber die Lebenshaltungskosten ebenso. Das Hauptproblem des deutschen Rentensystems sind die Bürokratiekosten und die Unfähigkeit des Staates mit Geld umzugehen. Es müssen professionellere, modernere Strukturen aufgebaut werden. Dem deutschen Beamtenstaat haftet immer noch der Staub der 1960 er an und diese Rückständigkeit muss aufgearbeitet werden.
In großen Teilen stimme ich dem zu.
Allerdings was das Leistungsprinzip angeht muss ich widersprechen. Es ist eben nicht so das wenn jemand mehr Einkommen hat er deshalb auch mehr beiträgt, im Gegenteil. Erstmal gibt es bei allen Systemen in Deutschland eine Deckelung die dafür sorgt das die Beiträge zu XY ab einem bestimmten Betrag nicht mehr steigen. Wirklich große Vermögen kommen oft mit einer Besteuerung von 2% / 5% weg mit gesetzlich erlaubter Steuervermeidung, bei aggressiver Steuervermeidung ist noch mehr drin. Der Chef von Amazon z. B. soll seine Einkünfte mal so klein gerechnet haben das er Anspruch auf soziale Zuwendungen gehabt hätte. Zusätzlich sollte man nicht vergessen das Deutschland in Europa auf Platz 3 steht was den niedrig Lohn Sektor angeht. Ausserdem wird in Deutschland sehr viel Care Arbeit kostenlos geleistet, in der Regel von Frauen, Betreuung des Schwiegervaters usw. Honoriert wird das bei der Rente nicht.
Die Beitragsbemessungsgrenze in der Rentenversicherung beträgt 7.550 Euro monatlich, das ist richtig. Oberhalb dieses Betrages werden keine Beiträge mehr abgeführt. Im Gegenzug erhöht sich aber meine Rentenanwartschaft auch nicht mehr. Da sehe ich keinen Widerspruch. Die Rentenversicherung will eine Vorsorge für die Altersversorgung "normal" verdienender Arbeitnehmer schaffen und keine Megarenten für Großverdiener ansparen und später auszahlen. Was das Thema Steuern betrifft gebe ich dir gerne Recht. Das deutsche Steuersystem bietet zu viele Schlupflöcher für große Vermögen und Einkommen. Wer einen Topsteuerberater hat, profitiert. Da muss dringend eine Vereinfachung her und Steuersparmodelle müssen geschlossen werden. Dass nicht jeder den Lohn erhält, der an sich seiner erbrachten Leistung entspricht, stimmt natürlich. Das ist in einer freien Marktwirtschaft aber nicht anders machbar. Ich habe in Deutschland freie Berufswahl. Es steht jedem frei, den Beruf zu erlernen und auszuüben, der maximale Verdienstmöglichkeiten bietet. Das zu nutzen, ist für mich ebenfalls als "Leistung" zu betrachten. Den Großvater zu pflegen ist ebenfalls eine Leistung. Wenn er einen Pflegegrad hat, werden allerdings sehr wohl auf Antrag Rentenpunkte dafür gutgeschrieben. Man kann gerne darüber sprechen auch für andere gemeinnützige unentgeltliche Tätigkeiten Rentenanwartschaften zu gewähren, da stimme ich dir vollauf zu.
Kann ich mich wieder nur teilweise anschließen. Das mit "freie Berufswahl" betrifft nur eine Gruppe von Menschen, die denen das Schicksal wohlgesonnen war. In die richtige Familie geboren, im richtigen Land und Stadtteil. In Deutschland haben schon lange Zeit viele Menschen all diese Freiheiten eben nicht mehr. Das behaupte ich nicht nur, dieser Zustand besteht schon mindestens 30 Jahre und hat vor 20 Jahren seinen Höhepunkt erreicht. Mittlerweile gibt es Studien zu Hauf die das genau belegen. Für die meisten Menschen in Deutschland ist deren Berufliche Laufbahn eben so unvorhersehbar wie eine Schufa Bewertung. Und wenn in Deutschland alles so super und gerecht läuft fragt man sich warum z. B. der europäische Rat Deutschland bereits mehrfach ermahnt hat etwas gegen das Ungleichgewicht zu tun. Ist in anderen EU Ländern nämlich anders. Selbstverständlich möchte das hier niemand gerne hören, das impliziert nämlich dass das eigene Vermögen nicht unbedingt mit mehr erbrachte Leistung im Verhältnis steht. Achja, die UN möchte gerne mehr Steuergerechtigkeit weltweit durchsetzten, wollte die EU auch schon wer war nochmal dagegen???? Achja Deutschland..
Es gibt tausende Beispiele die zeigen das hier von unten aus der Gesellschaft nach oben verteilt wird, damit das den Menschen nicht so auffällt werden regelmäßig Geringverdiener gegen Bürgergeldempfenger aufgeheizt. Lustig dabei finde ich immer das dabei nie einer will das im Niedriglohn mehr verdient wird, nein das geht nun wirklich nicht, das Bürgergeld muss weniger werden damit sich arbeiten wieder lohnt. Die Menschen am Lebensminimum müssen also noch weniger bekommen das man sich im Lohnniedrigsektor besser fühlt die Löhne aber nicht erhöht werden müssen... Das muss jeden der nur einen Funken Menschlichkeit in sich bewahren könnte zu tiefst anwiedern!
Wenn er einen Pflegegrad hat, werden allerdings sehr wohl auf Antrag Rentenpunkte dafür gutgeschrieben
Das ist korrekt, jedoch geht derjenige tatsächlich leer aus, der als Pflegender selbst gar nicht rentenversichert in der DRV ist. Der erhält tatsächlich rein gar nichts - was mMn im Kern sogar verfassungswidrig ist. Die Anrechnung ist nämlich nur möglich, wenn der/die Pflegende pflichtversichert in der DRV ist zum Beginn der Pflege. Ansonsten erhält der/diejenige keinen Cent,obwohl er exakt dieselbe Leistung erbracht hat.
Der Gesetzgeber kann nur das verfassungsrechtliche Grundrecht auf freie Berufswahl garantieren. Umsetzen muss es der einzelne dann schon selbst. Da sind wir wieder beim Thema Leistung. Wenn du z.B. Arzt werden willst brauchst du eben erstmal ein Top Abitur und musst dann noch das Studium schaffen. Niemand will von einem unfähigen Arzt behandelt werden. Und ein reiches Elternhaus ist keine Garantie für Top Leistungen. Gibt genügend verwöhnte Luxuskinder die nie gelernt haben sich im Leben durchzusetzen.
In Deutschland kann jeder bis zum Abi auf Kosten des Staates zur Schule und jeder kann auf Kosten des Staates studieren wenn er will. Auch in manchen westlichen Ländern ist das anders, USA, England z.B.. Da kostet das Studium ein Vermögen. Was soll der Staat noch tun? Kinder ihren bildungsfernen Eltern wegnehmen und von Staats wegen ausbilden? Das ist in unserem freiheitlichen System zum Glück nicht zulässig. Fehlende Erziehung und Förderung durch das Elternhaus kann der Staat nicht ersetzen. Schwache Deutschkenntnisse auch nicht wenn der Betreffende nicht hochmotiviert mitmacht um dies zu lernen und zu ändern. Fehlende intellektuelle Anlagen schon gar nicht, da hat jeder seine individuellen Fähigkeiten oder auch nicht. Es ist auch eine Holschuld, nicht nur eine Bringschuld. Wer ehrgeizig und talentiert ist und das Bildungssystem nutzt kann viel erreichen. Alles auf den Staat zu schieben ist eine sehr billige Ausrede besonders für Verlierer.
§ 44 SGB XI i.V.m. § 50 Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 SGB VI.
Die Bedingungen sind nicht zufällig explizit so gestaltet worden, dass Selbstständige, die nebenher Angehörige pflegen, leer ausgehen. Denn zum Einen muss erstmal die Wartezeit von 60 Monaten Pflichtbeiträgen erfüllt sein, zum Anderen sind dier Einschränkungen, nur maximal 30h/Woche arbeiten zu dürfen parallel zur Pflege, um die Anrechnung überhaupt zu erhalten, völig unrealistisch. Pflegende Angehörige, die voll erwerbstätig sind und sein müssen, um die Kosten überhaupt gedeckt zu bekommen, arbeiten neben der Pflege selbstverständlich ganz normal weiter. Wovon sollten sie denn sonst ihre Rechnungen bezahlen?
Das ist genauso zielgerichtet maximal negativ gestaltet worden für Selbstständige wie das Elterngeld - denn im Gegensatz zum Angestellten muss der Selbstständige monatlich erstmal Geld aufwenden, um Umsatz zu machen. Angerechnet wird ihm aber nur der Nettoerlös als Bemessungsgrundlage. Wovon er dann während des Elterngeldbezuges sein Geschäft fortführen soll, bleibt im Dunkeln.Die Kosten für die Selbstständigkeit enden ja nicht mit der Bezugsphase des Elterngeldes.
Klar wurde diese Regelung nicht auf Selbständige ausgerichtet. Da diese meist nicht Mitglied in der GRV sind. Das beruht dann aber auf eigener Entscheidung. Selbstständige können sehr wohl auf Antrag in der GRV pflichtversichert werden.
Machen sie aber nicht weil sie die GRV grundsätzlich als Hexenwerk betrachten und das Geld lieber privat anlegen oder ausgeben. Diese Option hat ein pflichtversicherter Arbeitnehmer nicht.
Die 30 Stunden Regelung beruht auf der Intention der Regelung, eine Kompensation dafür zu schaffen, dass es gerade durch den Aufwand für die Pflege zu Einbußen bei der Rentenhöhe durch normale Arbeitstätigkeit kommt. Wer voll weiter arbeitet hat diese Einbußen ja nicht.
Elterngeld ist sowieso bei 1.800 Euro gedeckelt. Diesen Höchstbetrag gibt es bei 2.770 Euro monatlich netto. Wenn ich das als Selbstständiger nicht mal übrig behalte stellt sich für mich die Frage, was das überhaupt für eine selbstständige Tätigkeit sein soll. Oder es liegen Steuersparstrategien vor und ich rechne mein Netto gezielt klein. Oder verdiene erhebliches schwarz dazu. Dann kann man aber nicht erwarten dass der Staat das noch honoriert. Außerdem verstehe ich deinen Ansatz "wovon er dann während des Elterngeldbezugs sein Geschäft weiterführen soll" überhaupt nicht. Dss Elterngeld wird doch dafür gezahlt, dass er es n i c h t weiterführt. Sonst wäre es ja missbräuchlicher Bezug.
Sorry, du hast recht. 32 Stunden Arbeit ist ja die Grenze. Trotzdem kann natürlich nur das Netto als Bezugsgröße dienen. Nimm Selbständige die mit erheblichem Kapitaleinsatz arbeiten und erhebliche Summen bewegen. Gastronomen, Bauhandwerker, Großhändler, Bauträger, Immoblienhändler, Schmuckgeschäfte etc.. Da kannst du unmöglich das Brutto nehmen, weil sonst astronomische und vollkommen illusorische Summen zusammen kommen.
Außerdem verstehe ich deinen Ansatz "wovon er dann während des Elterngeldbezugs sein Geschäft weiterführen soll" überhaupt nicht. Dss Elterngeld wird doch dafür gezahlt, dass er es n i c h t weiterführt.
Tja, und das ist der Denkfehler.
Bei der Diskussion um die Einführung des Elterngeldes wurde seinerzeit explizit darauf verwiesen, dass man damit *gerade* höher ausgebildeten AkademikerInnen und Selbstständigen ebenfalls die Entscheidung für Kinder erleichtern wollte. Dabei wird aber wie gesagt ignoriert, dass Selbstständige (im Gegensatz zu Angestellten) für die Zeit des Elterngeldbezugs ja nicht einfach ihre Arbeit auf Null reduzieren können von heute auf morgen - dann hätten sie nämlich nach dem Ende der Bezugszeit keine Kunden mehr. Das Konzept ist hier am Markt vorbei entwickelt worden, weil es die beteiligten Parteien respektive deren Entscheider nicht verstanden, dass Selbstständige, um Elternzeit nehmen zu können, ihre Kosten weiterlaufen lassen und ggfs. einen Vertreter bezahlen müssen. Hier sieht man wieder, dass die wirtschaftliche Realität mit Berufspolitikern keine Bezugspunkte hat. Und ja, wenn man das gewollt hätte, hätte man den Bruttokostenrahmen (von mir aus gerne gekürzt um Faktor X) als Bezugsgröße nehmen müssen - denn dieses Geld fließt ja nicht in die Taschen der Elterngeldbezieher, sondern an Dritte (wäre auch leicht belegbar gewesen). DAS wäre eine sinnvolle Unterstützung für AkademikerInnen und Selbstständige gewesen. Aber das war zu heikel, weil gleich wieder "privilegiert" gerufen wirde.
Es gibt in Deutschland rund 3,9 Mio. Selbstständige und 41,9 Mio. Arbeitnehmer. Mit den immensen Elterngeldzahlungen die im Rahmen eines Bruttoansatzes ohne Deckelung für die Selbstständigen fällig würden, wären die Elterngeldaufwendungen für Selbstständige und Arbeitnehmer vermutlich in etwa pari obwohl es mehr als 10 mal so viele Arbeitnehmer gibt. So etwas ist höchstens unter einer FDP Alleinregierung politisch durchsetzbar. Und die wird es in Deutschland sicher niemals geben.
Mit den immensen Elterngeldzahlungen die im Rahmen eines Bruttoansatzes ohne Deckelung
Davon war ja auch keine Rede. Das ändert aber wenig bis gar nichts daran, dass die Zielgruppe damit explizit verfehlt wurde. Es wäre ja auch möglich gewesen, dies an die EStE der Vorjahre zu knüpfen (nur als Beispiel). Wenn man halt mehr Kinder in Akademikerhaushalten wollte statt primär auf den unteren Einkommensschichten, dann wäre das eine optionale Lösung gewesen. Ob es das dann auch bewirkt hätte, steht auf einem anderen Blatt.
Nur 12 Prozent der Akademiker sind selbstständig. 14 Prozent sind Beamte und 73 Prozent sind sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer. Von Verfehlung der Zielgruppe kann da keine Rede sein.
https://www.kas.de/de/web/die-politische-meinung/artikel/detail/-/content/akademikerschwemme
Klar wurde diese Regelung nicht auf Selbständige ausgerichtet. Da diese meist nicht Mitglied in der GRV sind. Das beruht dann aber auf eigener Entscheidung. Selbstständige können sehr wohl auf Antrag in der GRV pflichtversichert werden.
Tja, nur will das keiner - weil er bei den dann fälligen Beiträgen überall sonstwo flexibler und ertragsreicher vorsorgen kann.
Machen sie aber nicht weil sie die GRV grundsätzlich als Hexenwerk betrachten
Nein, sondern als Geldverschwendung. Was es auch ist.
und das Geld lieber privat anlegen
Sehr richtig. Was auch wesentlich zielführender ist.
oder ausgeben.
Das macht praktisch kein Selbstständiger, so er nicht dazu gezwungen ist. Im Gegensatz zum gängigen Narrativ, wie es bei SPD und Grünen weit verbreitet ist, sind die allermeisten Selbstständigen sehr wohl mit Vorsorge befasst. Nur ist das bei wechselnden Einkünften immer eine Abwägung zwischen Sicherheit einer- und Liquidität andererseits. Das ist eben in der Selbstständigkeit so. Dafür kalkulieren Selbstständige mit Anlagezeiträumen von 25 bis 30 Jahren, in den entsprechenden Anlageformen. Das geht halt in der DRV nicht bzw. nur mit sehr magrerer Rendite (wenn überhaupt).
Diese Option hat ein pflichtversicherter Arbeitnehmer nicht.
Der muss sich auch nicht davor fürchten, dass seine Beiträge nicht bezahlt werden. Selbst nicht bei Bezug von ALG1/ALG2.
Nach Schätzungen sind 75 Prozent der Selbstständigen von Altersarmut bedroht. Der Großteil ist eben nicht in der Lage oder willens für das Alter selbst vorzusorgen. Und der Staat d.h. die Allgemeinheit muss dann für die Grundsicherung aufkommen. Sollten alle pflichtversichert sein, meine Meinung.
Nach Schätzungen sind 75 Prozent der Selbstständigen von Altersarmut bedroht.
Das ist schlicht und einfach eine Lüge. Hier nutzt ein Portal für Unternehmensanleihen (!) eine OECD-Grafik, die Renten(!)ansprüche von Selbstständigen mit denen von Vollzeitangestellten vergleicht - was auch immer das nutzen soll. Um Anleihen zu verkaufen - an eben jene ach so armen Selbstständigen.
Weit überwiegend sorgen Selbstständige sehr wohl vor. Die Behauptung,. dem wäre nicht so, lässt sich sehr leicht widerlegen, wenn man sich mal mit den entsprechenden Selbstständigenverbänden in Verbindung setzt. Das Narrativ, Selbstständige wäre pausachal von ALtersarmut betroffen, ist eine politische Lüge, die die SPD unter Genosse Heil in die Welt gesetzt hat, unterstützt von ver.di.
Und der Staat d.h. die Allgemeinheit muss dann für die Grundsicherung aufkommen.
Natürlich kommt das auch vor. Aber das trifft noch nichtmal auf 5% aller Selbstständigen zu. Man kann diese Gruppe auch arm rechnen, wenn man nicht pfändungssichere Formen pauschal als "keine Altersvorsorge" abqualifiziert - obwohl sie genau dazu angeschafft wurden.
Sollten alle pflichtversichert sein, meine Meinung.
Die DRV braucht nicht noch mehr Anspruchsberechtigte, sondern im Gegenteil viel weniger. Das hat die SPD aber bis heute auch nicht begriffen. Klar, man kann alle in der DRV pflichtversichern - aber dann eben nur bei max. 25 - 30% des letzten Nettos. Dafür wurde die DRV seinerzeit 1957 ja auch konzipiert. Die Werte von 70% und mehr aus den 70er Jahren waren ein mathematischer Effekt aus hohen Ein- und geringen Auszahlungen. Das wird es nie wieder geben, und ist auch nicht wünschenswert. Stattdessen müssen die Gehälter rauf und die Abzüge runter, damit jedeR selbst vorsorgen kann - und zwar so, wie er will.
Dann nimm diesen Link.
Einigen wir uns auf "viele" haben keine ausreichende Vorsorge.
Ich arbeite selbst in einer Branche in der ich mit selbstständigen Handelsvertretern zu tun habe. Das sind Leute die sogar selbst Altersvorsorgeprodukte verkaufen. Selbst aber zum Teil eben nicht das Einkommen haben um ausreichend für ihre eigene Rente vorzusorgen. Oder auf zu großem Fuß leben. Oder durch eine Scheidung in finanzielle Probleme geraten. Eigene private Vorsorge ist zudem oft risikobehaftet. Aktienbasierte Anlagen können durch einen Crash in den Keller gehen. Sichere Anlagen bieten geringe Rendite. Das Umlageprinzip der GRV bietet die höchste Sicherheit. Während beim letzten großen Crash Pensionsfonds, z.B in den USA, reihenweise in die Knie gegangen sind hat die deutsche GRV noch funktioniert.
Selbst aber zum Teil eben nicht das Einkommen haben um ausreichend für ihre eigene Rente vorzusorgen.
Ich weiß, was du meinst. Nur - wer sagt denn, dass diese Personen mit 65 aufhören müssten, zu arbeiten? Das ist doch schon der erste Fehler - wer selbstständig ist, entscheidet doch selbst, wie lange er arbeiten darf/möchte. Nur bestimmte Personen mit z.B. hoheitlichen Aufgaben kennen hier eine Altersgrenze (das ist zum Beispiel bei BezirkskaminkehrermeisterInnen so). Und wer sich für den Weg der Selbstständigkeit entscheidet, der muss halt dann, wenn das Geld nicht ausreicht, weiter arbeiten. Oder er darf das, weil es ihm Spaß macht. M.E. ist das ein eklatanter Vorteil der Selbstständigkeit. Ich weiß ohnehin nicht, warum immer alle auf "die Rente" schielen. Ja, es ist sicher schön, mehr Zeit und weniger Druck zu haben. Aber man darf auch nicht vergessen, dass Arbeit auch Teilhabe am gesellschaftlichen Leben bedeutet. Und dem Leben Sinn bzw. eine Aufgabe gibt.
Wer das nicht braucht, OK. Ich bezweifle aber stark, dass das die Mehrheit ist. Den meisten Menschen geht es nach Eintritt in die Altersrente aufgrund ihrer plötzlichen Bedeutungslosigkeit respektive der zuvielen freien Tage eher schlechter als besser. Wohl dem, der eine Aufgabe, ein Hobby oder eine Funktion hat, der er/sie dann nachgehen kann. Man denke nur an "Pappa ante portas".
Eigene private Vorsorge ist zudem oft risikobehaftet.
Richtig. Das ist nunmal mit Zukunftsprognosen so. Es steht nirgends geschrieben, dass der Staat jedem ein unbeschwertes Leben zu organisieren hat. Da muss sich erstmal jedeR an die eigene Nase fassen.
Aktienbasierte Anlagen können durch einen Crash in den Keller gehen.
Und steigen wieder.
Sichere Anlagen bieten geringe Rendite.
Richtig. Nur ist die DRV keine Anlage, sondern ein Umschichtungssystem. Selbiges hat zwar aufgrund der regelmäßigen Neujustierung der Rentenpunkte eine Rendite von ca. 3,5% p.a., nur ist das Geld hier letztlich mit Schulden erkauft - was die jüngeren Generationen noch bitter erfahren werden.
Das Umlageprinzip der GRV bietet die höchste Sicherheit.
Auf Kosten der Jungen, ja. Die werden sich das aber nicht mehr bieten lassen. Die Beiträge müssen insgesamt für die SV runter auf max. 25% vom Brutto, damit jeder Gehaltsempfänger mehr Netto für die eigene Vorsorge hat - denn der Generationenvertrag ist faktisch tot. Ja, das geht nur mit höheren Gehältern, geringeren Renten, längerer Levbensarbeitszeit und verschiedenen Säulen der AV. Aber alles Andere ist Augenauswischerei.
Ich bin sehr für Generationengerechtigkeit. Das hat aber verschiedene Aspekte. Klar erben die Jungen die schwierige demografische Lage. Aber sie erben auch einen wirtschaftlich leistungsfähigen Staat mit intakter Infrastruktur. Außerdem das Vermögen ihrer Eltern. Über 100 Mrd. Euro werden in Deutschland jedes Jahr verschenkt und vererbt. Das sind die offiziellen Zahlen. Die Dunkelziffer ist aber sehr hoch. Es ist wohl ein Vielfaches davon was am Fiskus vorbei übertragen wird. Ich kenne Familien da sieht es so aus: Vater hat 2 Geschwister, die kinderlos sind. Mutter ebenfalls. Die beiden haben nur 1 Kind. Irgendwann sterben die vier Großeltern dieses Kindes. Irgendwann die Eltern. Und die Tanten und Onkel. Bei "normaler" Erbfolge fließt alles wie durch einen Trichter zu einer Person. Dieses Kind muss sich null Gedanken um die Altersversorgung machen. Allerdings werden nicht alle reich erben. Die Rentenversicherungs Beiträge dürfen nicht über die Maßen steigen da hast du vollkommen Recht. Das kann man nur verhindern indem mehr Steuermittel eingesetzt werden. Und um das sozial gerecht zu machen müssen wir irgendwann an die Erbschaften, Schenkungen und Vermögen ran und diese maßvoll besteuern. Sonst müssen die Jungen die auch noch das Pech haben nichts zu erben die Suppe alleine auslöffeln. Und das wäre alles andere als Generationengerechtigkeit.
Ps:ich muss noch ausdrücklich betonen das die ein oder andere Antwort von mir niemals jemand persönlich anspricht sondern immer Kritik an den vorherrschenden Zuständen und der sich ausbreitenden Gleichgültigkeit und des Egoismus zu sehen ist...
Das deutsche Rentensystem basiert ebenso wie der deutsche Arbeitsmarkt auf dem Leistungsprinzip.
Das solltest du noch mal überdenken, wer weniger verdient leistet nicht unbedingt weniger.
Doch er leistet mehr Einzahlungen. In unserem System kommt es nicht darauf an wieviel du arbeitest sondern wieviel du bekommst.
Dem Arbeitgeber ist die Leistung des IT Spezialisten eben wichtiger als die der Reinigungskraft weil er damit mehr Geld verdient. Außerdem musste sich der dafür deutlich länger bilden. Kann man ungerecht finden aber so funktioniert Marktwirtschaft eben. Sonst sind wir im Kommunismus. Und der hat in der Realität noch nie funktioniert.
Wenn es irgendwann IT Spezialisten wie Sand am Meer gibt aber keine Reinigungskräfte mehr wird sich das Verhältnis der Löhne verändern. Sieht man bei Handwerkern. Wenn du keine mehr kriegst steigen die Preise stark an.
Also ich weiß nicht was die anderen machen wollen, aber ich habe schon längst für meinen Wohlstand ausgesorgt! Ich besitze ein Haus und eine Mietwohnung und das gibt mir sehr viel finanzielle Sicherheit und Freiheit und falls es mir später mal im Alter doch das Geld nicht ausreichen sollte, kann ich diese Immobilien, dessen Wert von Jahr für Jahr steigt, für sehr viel Geld verkaufen und damit meinen Lebensabend versüßen.
Blödsinn. Jeder hat die Möglichkeit, einen anderen Weg einzuschlagen. Selbst wenn das schwierig sein sollte.
Es gibt halt diejenigen, die sich für alles eine Ausrede suchen und die anderen, die sich motivieren.
Mit einem Job der schlecht bezahlt wird? Eher nicht. Komm mir nicht mit „dann muss man sich was anderes suchen, mehr lernen oder studieren. „Normale“ Berufe werden mehr benötigt denn je! Oder wo bekommst du deine Lebensmittel her? Wer hat dein Haus gebaut? Wer pflegt dich im Alter? Wenn alle Lehrer, Arzt, Anwalt oder auch selbstständig werden, bleibt nichts mehr für die Allgemeinheit. Mal abgesehen davon, dass es auch immer noch Menschen gibt die ihren Job nicht des Geldes wegen gelernt haben sondern aus Leidenschaft dazu. Genau das brauchen wir! Und das muss gewürdigt werden. Auch von vornehmen überheblichen Schnöseln.
Wer einen Job im Niedriglohnsektor hat, hat sich das nun mal selbst ausgesucht. Mal abgesehen davon könnte man sich mit allem selbständig machen und ein Unternehmen eröffnen, mit welchem Du deutlich wohlhabender sein könntest.
Und es geht hier wie gesagt nicht um alle. Es wird immer Menschen geben, die es eben nicht machen. Zu denen möchte ich persönlich nicht gehören.
Man hat immer selbst die Wahl.
Gesucht wird übrigens, weil immer mehr Leuten klar wird, dass sie nicht für über 40 Jahre als beispielsweise Altenpfleger knechten wollen. (Auch wenn dieser Mangel an Arbeitern noch mehr Gründe hat)
Das ist auch keine Kritik an die Menschen, die solche Berufe ausführen. Nur das Argument "ich habe ja eh keine andere Wahl" ist absoluter Bullshit!
„Keine Wahl“ hat auch niemand gesagt. Zumindest ich nicht erwähnt. Natürlich gibt es auch solche die jammern aber nichts ändern wollen weil sie zu bequem dafür sind. Viele wollen ihren Beruf aber gar nicht aufgeben. Fühlen sich nur nicht respektiert wenn sie mal was sagen, das zum Beispiel der Lohn nicht reicht. Dann ist eine Aussage wie „such die doch was anderes“ genau die falsche Antwort. Sie wünschen sich das ihre Arbeit auch finanziell gewürdigt wird. Denn viele arbeiten härter als Menschen mit hohen Einkommen. Dazu sind sie zum Rentenalter körperlich total kaputt. Es geht hier also nicht um persönliche Entscheidungen einen finanziell besseren Beruf zu wählen sondern darum offiziell den Lohn zu erhöhen/ anzugleichen um auch diesen Menschen eine Perspektive für ihre Rente zu geben. Wer 45 Jahre dem Staat und der Allgemeinheit gedient hat, hat sich das verdient.
Man sollte definitiv die Berufe lohntechnisch verstärken. Wenn wir nur unter "selbst Schuld" laufen, kackt unter anderem der Gesundheitssektor noch weiter ab.
Man sucht nicht nur einen Beruf, sondern auch eine Berufung. Niemand lernt Altenpfleger oder MFA, weil man damit das beste Geld verdienen kann. Das muss gewürdigt werden und nicht argumentiert werden mit "habt doch selbst Schuld".
Diese Diskussion wird an dieser Stelle in eine ungewollte Richtung gelenkt.
Meine Aussage steht weiterhin.
Jeder kann etwas in seiner Situation ändern. Wenn man sich dazu berufen fühlt, ältere Menschen zu pflegen, fühlt man sich wohl weniger dazu berufen, Dinge zu unternehmen, die deutlich mehr Geld einbringen.
Dann soll man aber nicht sagen: "das ist alles nicht möglich", sondern "ich setzte andere Prioritäten".
Ich hoffe du guckst zurück auf diese Unterhaltung wenn du später mal potentiell auf Pflegepersonal angewiesen bist und es keine gibt, weil "die sich einfach was anderes suchen sollten".
Du hast den Punkt nicht verstanden. Klammer dich mal nicht so an Altenpfleger. Nimm meinetwegen den unterbezahlten Softwareentwickler.
Du pauschalisierst es so, dass es auf alle Berufe trifft, auch Altenpfleger.
Deine Aussage ist schlicht und einfach nicht auf alle Berufszweige anzuwenden.
Wenn du weiterhin der Meinung bist, siehe Kommentar da oben.
Natürlich ist es auf alle Berufszweige anzuwenden.
Zudem gibt es keine objektiv faire Bezahlung.
Meine Aussage ist einfach nur: "Wenn du nicht zufrieden mit dem bist, was du aktuell hast, sollst du nun mal den Arsch hochbekommen und nach einer besseren Lösung suchen. Jeder, der das nicht macht, ist stur, doof oder faul."
Wie gesagt. Jeder ist für sich selbst verantwortlich.
Jeder, der das nicht macht, ist stur, doof oder faul.
Ah ja, das heißt, dass meine Freundin mit ihrem Studium als Betriebswirtin und Zertifizierung als QM-Manager, die nicht aus dem Sektor kommt, obwohl sie es versucht, stur, doof oder faul. Verstehe...
Faul war sie auch, weil sie zwei Studiengänge noch neben ihrer Ausbildung gemacht hat.
Sorry, aber mit der Aussage machst du es dir einfach zu leicht.
Du verzehrst meine Aussage.
Was hat die Tatsache, dass deine Freundin nicht aus dem Sektor kommt und trotzdem ein Studium absolviert, mit ihrer Zufriedenheit dahingehend zu tun?
Das alleine lässt keine Schlüsse darüber zu.
Und wenn sie damit unzufrieden sein sollte, dann trifft nach meiner Aussage mind. einer dieser drei Aussagen zu.
Btw. ich sage, dass diese Fälle zutreffen, wenn man nichts an seiner Situation ändert. Das sollte ich vielleicht nochmal klarstellen.
Wenn sie sich umorientiert und aktiv etwas dagegen unternimmt, ist doch alles in Ordnung und mit meiner Meinung in einklang zu bringen.
Was hat die Tatsache, dass deine Freundin nicht aus dem Sektor kommt und trotzdem ein Studium absolviert, mit ihrer Zufriedenheit dahingehend zu tun?
Sie hat ein Studium abgeschlossen und bekommt keinen richtigen Job und arbeitet weiter als MFA, weil sie keiner nehmen will, trotz Studium.
Und wenn sie damit unzufrieden sein sollte, dann trifft nach meiner Aussage mind. einer dieser drei Aussagen zu.
Kurzum Unsinn ist das. Man hat leicht reden, wenn man im Entwicklungssektor arbeitet und man zig Anfragen bekommt. Man kann versuchen etwas zu ändern, das heißt nicht, dass man Erfolg hat und das liegt dann nicht an Deinen Aussagen.
Verloren hat man erst, wenn man nicht mehr aufsteht.
Kurzum Unsinn ist das.
Hast Du die zwei letzten Sätze meines Kommentars gelesen?
Ich habe das Gefühl, dass Du Dich persönlich angegriffen fühlst, was aber nicht gerade begründet ist, wenn man sich meine Kommentare vollständig durchlesen würde.
so sollte es sein, das wird aber immer mehr zum Problem wegen der Auflagen, die bei Renovierungen eingehalten werden müssen - außerdem werden kleine Vermieter (1-2 Wohnungen) rechtlich ganz genau so behandelt wie ein Mega-Konzern mit zig-tausend Mietwohnungen
das fängt schon mit dem Energieausweis an und hört mit der Mietpreisbremse auf - du musst ein Bausachverständiger sein, ein Rechtsanwalt und ein Steuerberater, um all dem gerecht zu werden - für einen Konzern kein Problem: sie können sich solche Experten leisten - ein kleiner Vermieter kann das nicht, sonst zahlt er inzwischen drauf - wenn ein Konzern einige Anwälte usw. beschäftigt, wird das auf die zig-tausend Wohnungen umgeschlagen - wenn jemand nur eine oder zwei Wohnungen hat, würde das den Mietpreis verdoppeln oder gar verdreifachen - wer dies dann tut, der bekommt vom Mieter eine Klage an den Hals (Mietpreisbremse....) - du kannst nur noch vermieten an die Kinder, dann weißt du wenigstens, wofür du dauernd draufzahlst - das Finanzamt allerdings wird auch das nicht verstehen und dann bekommst du noch mehr Ärger
und inzwischen wurden ältere Gebäude praktisch entwertet wegen der Auflagen, wenn sie verkauft werden - dennoch steigt die Gebäudeversicherung in astronomische Höhen
bei uns hier in der Gegend stehen inzwischen viele Häuser leer, weil die Erben sich nicht einig sind oder der eine zwar Geld hat, die anderen aber nicht, um die aufwendigen Arbeiten (Modernisierung) bezahlen zu können - sinnvoll ? nee!!
Solch eine Idee hatte ich auch, nur als Tipp Lastenausgleichsgesetz! War nach Krieg etc. schon richtig so. Gesetz wurde auf "schwammig" geändert, kann schnell passieren das du mit 60+ ne Zwangshypothek an der Backe hast... Wer was hat ist der Depp in dem Land, leg dir lieber ne Mietwohnung außerhalb der EU zu..
Hasu für viel Geld verkaufen? Falls du oder deine Liebste in ein Pflegeheim müssen sind 200K sehr schnell mal weg..
Das zahlt die Pflegeversicherung. Deshalb steigt die ja auch jedes Jahr.
Dann informiere dich mal, was die Versicherung zahlt. Wenn du dir ein Häuschen zusammengespart hast und keinerlei Urlaube gemacht hast, ist es weg! Wenn du aber die teuersten Luxusurlaube dir im Leben gegönnt hast, tja dann zahlen dann DU und ich, mit steigenden kosten.
Eine gute Idee eigentlich - wenn die Grünen dem mit ihren ESG-Anforderung nicht einen Strich durch die Rechnung machen - denn viele Immobilien können mit steigenden Anforderungen stark an Wert verlieren, da diese Anforderungen dann eine ESG-Sanierung erzwingen.
Ist eigentlich bei mir genau so, aber jetzt kommt es, meine Frau hat sich leider zum 🌈 verabschiedt, ich bin jetzt Junggesellen und die Kinder zählen auch nicht mehr, Lindner ist jetzt, der Meinung, das ich zuviel Rente und Geld habe, ich muss jetzt horrenden Vorsteuer bezahlen, das ist in meinen Augen eine derbe Rentenkürzung 🤮 wir waren auch immer der Meinung das wir alles richtig gemacht haben, weil auch keine Schulden.
Ja ich bin GAY und Einzelgänger, lebe nur für mich und muss keine Frau und Kinder ertragen! YOLO
Falsch Antwort, was hat es damit zu tun, du möchtest aber auch mal in Rente und die Wertsteigerung von Immobilien kannst du zur Zeit auch Vergessen.
Gemeint ist, dass der Staat auf das Eigentum zugreifen kann und dies auch tut, je umfangreicher, desto ideologischer er vorgeht. Insbesondere Art. 14 Abs. 2 GG wird dann gerne zitiert, die Sozialverpflichtung des Eigentums allgemein lässt gewissen Spielraum offen, den dann das BVerfG konkretisieren muss. Art. 15 GG wird hingegen nicht gerne gezogen, weil er eine Entschädigung vorsieht, da wirkt Art. 14 Abs. 2 GG scheinbar (!) entgegenkommender.
Ich denke, dass es mir der Zeit mehr Altersarmut geben wird, wenn die Politik nichts macht.
Schon wenn ich in der Stadt unterwegs bin, sehe ich immer mehr Senioren, die Pfandflaschen sammeln.
Mir tut es leid für die Älteren Menschen hierzulande, dass sie Jahrzehnte lang ins Deutsche Rentensystem eingezahlt haben, und es hat sich am Ende nicht ausgezahlt.
Deshalb unterstütze ich besonders Altenfreundliche Politik, denn eines Tages ist man ja selber in dem Alter.
Egal was die Politik macht, es wird mehr Armut genben, denn davon LEBT die Politik.
Wagenknecht hat da sicherlich einen Punkt, allerdings bietet sie wie immer keine Lösungen, sondern nur populistisches Gerede an.
In der Rentenpolitik haben sich Arbeitgeber, Banken, Versicherungen mit ihrer Lobby durchgesetzt. Es wurden seit Jahrzehnten keine Beiträge erhöht. Was die Arbeitgeber freut. Und Bürger sollten auf für die Geldwirtschaft profitable Mittel wie die Riesterrente gesetzt werden. Deshalb die großen Differenzen zu Österreich.
Die Schwerverdiener und die Beamten sind bei der Rente nur über den Steueranteil im Boot. Der erfüllt aber eher sozialpolitische Zwecke, wie Renten für Leute, die in der DDR oder in Russland eingezahlt haben. Ein Teil der Transferleistungen für den Osten läuft nun mal über die Rente.
Was aber auch nicht thematisiert wird, ist die Demografie. Wir haben aktuell ein Problem mit der starken Boomergeneration. Wenn die in 20 Jahren weggestorben ist, entspannt sich die Situation wieder. Wer heute jünger als 40 ist, hat im Alter kein Problem mehr, weil sich in seinem Alter das Verhältnis Jung-Alt drastisch verändert. Aber auch über diesen Punkt wird wegen der Banken- und Versicherungslobby geschwiegen.
Wir haben aktuell ein Problem mit der starken Boomergeneration. Wenn die in 20 Jahren weggestorben ist, entspannt sich die Situation wieder.
Daran darf heftig gezweifelt werden. Im Moment sorgen eigentlich berentete Boomer dafür dass es in den Firmen weiterläuft, weil die jüngere Generation andere Lebensformen bevorzugt. Man fängt viel zu spät an gut Geld zu verdienen und die Work - Life - Balance ist für die Rente später eher kontraproduktiv.
Fallen die Boomer vollkommen aus der Wirtschaft weg, ich rechne hierbei auch die Steuerpflicht als Rentner mit ein, wird es für die nachfolgende Generation richtig eng. Die Einstellung einiger jüngerer - lieber Bürgergeld als schaffen - verschärft das Problem noch.
Dein Versuch hier die Leute an den Pranger zu stellen die die Wirtschaft in Schwung gebracht / Schwung gehalten haben ist einfach nur unsinnig. Das zeigt sich bereits heute ganz deutlich beim Fachkräftemangel.
Daran darf heftig gezweifelt werden.
Das ist reine Arithmetik. Die Neugeborenen bis zu den 45-Jährigen von heute zahlen in 20 Jahren in die Rente ein. Die heute 40-65-jährigen werden Rentner sein. Das Verhältnis von Einzahlenden zu Empfängern wird sich berechenbar ändern.
Wie gewohnt überschätzt du dich maßlos - weil du kannst nicht beurteilen wie viele es tatsächlich langfristig in ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis schaffen. Die derzeitigen Befürchtungen der Berufsverbände decken sich keinesfalls mit deinen Vermutungen.
Die derzeitige Entwicklung geht eher in Richtung Teilzeit/ worke - life Balance / sehr später Eintritt in das Berufsleben/ grundsätzlich weniger Arbeitszeit und auch ein Thema - die Auswanderung von wertvollen Fachkräften.
Wer außer die steuerpflichtigen Rentner soll unter den Umständen in die Sozialkassen und in die Rentenversicherung (AN) einzahlen?
Du schreibst von Erwartungen an eine Generation der 20-Jährigen, ich meine die Neugeborenen bis 45-Jährigen von heute. Und wenn die Arbeitszeit und der Konsum tatsächlich sinken sollte, wird es sich auf die ganze Gesellschaft auswirken.
Für wahrscheinlicher halte ich langfristig (40 Jahre) einen Zusammenbruch der Währung. Damit sind finanzorientierte Renten alle hinfällig. Das war der Grund für Adenauer in einer Zeit von sehr niedrigen Geburtenraten das Genetationensystem einzuführen.
Nochmal - du kannst nicht beurteilen wie viele es tatsächlich langfristig in ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis schaffen. die Entwicklung innerhalb der Gesellschaft geht derzeit deutlich in eine andere Richtung als 38 Stundenwoche. Unter den Umständen lassen sich weder wertvolle Rentenpunkte erarbeiten noch eine stabile Wirtschaft halten.
Eine Lösung für die Arbeitgeber wäre dann einen Arbeitsplatz mit zwei Teilzeitkräften zu besetzen, das würde die Löhne= die Rente noch weiter drücken.
Zu Adenauer Zeiten haben die Menschen 12/14 und mehr Stunden gearbeitet, auch an den Wochenenden. Keine Ahnung wie die drauf kommst dass man die Zustände mit den künftigen vergleichen kann.
Nochmal - du kannst nicht beurteilen wie viele es tatsächlich langfristig in ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis schaffen. die Entwicklung innerhalb der Gesellschaft geht derzeit deutlich in eine andere Richtung als 38 Stundenwoche. Unter den Umständen lassen sich weder wertvolle Rentenpunkte erarbeiten noch eine stabile Wirtschaft halten.
Es geht auch nicht um Details sondern um Richtwerte. Das was Geraldianer macht ist nichts anderes als das was auch Experten machen, nur weit komplexer. Experten tun die Faktoren welche du ansprichst noch in verschiedenen Szenarien mit einfließen lassen, oder es so darstellen wie der Auftraggeber es gern hätte.
Fakt ist dass die Gesellschaft sich gerade in einem grundsätzlichen Umbruch befindet - das gilt auch für den Arbeitsmarkt. Die Generation heute fangen viel später an ein regelmäßiges Einkommen zu generieren + arbeiten weniger Stunden+ wechseln öfter die Arbeitgeber + pausieren flexibel. Das alles hat unmittelbare Auswirkungen auf die Rente/ den Rentenversicherungsträger.
Demzufolge ist die Aussage, bezogen auf die Rente , absolut unsinnig:
Wer heute jünger als 40 ist, hat im Alter kein Problem mehr, weil sich in seinem Alter das Verhältnis Jung-Alt drastisch verändert.
Daran ändert auch die Adenauer Argumentation nichts.
Wir können das Verhältnis arbeitsfähiger Menschen zu Rentnern sehr genau berechnen. Es gibt auch Modelle mit unterschiedlichen Migrationszahlen und Lebenserwartungen, die aber am Kern nichts ändern. Die Sterbetafeln der privaten Lebensversicherungen, nach denen wir alle über 100 Jahre alt werden, scheinen mir eher dem Profitinteresse geschuldet.
Wie hoch die Arbeitszeit in 40 Jahren ist, können wir natürlich nicht schätzen. Trends der letzten 30 Jahre wie den späteren Eintritt ins Berufsleben einfach weiter zu extrapolieren ist jedenfalls mehr als spekulativ.
Die derzeitigen,standardisierten Berechnungmodelle beziehen sich auf völlig veraltete Arbeitsmarktbedingungen, damit sind die grundsätzlich überhaupt nicht mehr verwertbar.
Genau das Problem zeigt die Boomer - Debatte deutlich, man versucht das jetzt hektisch mit der Anhebung des Renteneintrittalters zu kaschieren. Statt dass der Arbeitsmarkt mit jungen Arbeitskräften (wie versprochen auch aus dem Ausland ) geflutet wird sollen die Alten länger arbeiten.
Parallel dazu steigen die Ausgaben der Sozialleistungen, darunter befinden sich auch zahlreiche eigentlich arbeitsfähige Leute, signifikant. Um das zu kaschieren schubst man immer mehr Rentner in die Steuerpflicht. damit generiert der Staat berechenbare Einnahmen um den ganzen Wahnsinn noch finanzieren zu können.
Dass jetzt für die nächsten 20 bis 25 Jahre Probleme auf uns zukommen, bestreite ich auch nicht. Eine Erhöhung der Lebensarbeitszeit kann nur für die jüngeren Leute eingeführt werden. Beruflich nützliche Migranten kann man auch nicht beliebig holen.
Mich stört, dass man den Menschen unter 45 Angst macht, um ihnen Versicherungen und Geldanlagen zu verkaufen. Mit dem Argument, dass sie später mal keine Rente bekommen.
Das große Problem der Zukunft wird auch nicht die Rente sein. Während der Beitragssatz da seit 35 gleich ist, hat er sich bei Pflege- und Krankenversicherung verdreifacht. Heute zahlen wir für diese Versicherungen zusammen so viel wie für die Rentner. Zukünftig sind die Gesundheitskosten über den Rentenleistungen. Was die Versicherungslobby aber nicht erzählt, die private Krankenversicherung ist für die kein Geschäft.
Ich kritisiere an deinen Beiträgen grundsätzlich die Fokussierung auf die Rentner - weil die haben sich ihre Rente tatsächlich erarbeitet. Demzufolge haben die Menschen auch ein Recht auf die Versicherungsleistung der Deutschen Rentenversicherung - es bedarf diesbezüglich also keiner Rechtfertigung. Menschen die sich dafür entscheiden ein Leben lang nicht zu arbeiten bekommen ganz selbstverständlich ab Rentenalter ihr Bürgergeld weiter gezahlt, darüber traut sich niemand zu diskutieren. Auch für die Sozialleistung zahlen immer mehr Rentner Steuern.
Was du völlig ausblendest ist die immense Zahl der Menschen die gänzlich ohne Rentenversicherung / gänzlich ohne selber in die Krankenversicherung einzuzahlen, mit finanziert werden müssen. Allein das Modell Familienversicherung der gesetzlichen Krankenkassen verursacht horrende Kosten, auch weil diesbezüglich unfassbar viel Geld an Menschen geht die gar nicht in Deutschland leben. Hier muss dringend neu strukturiert werden.
Jeder aktive Beitragszahler / Steuerzahler muss immer mehr Menschen mit finanzieren die kein Beitrag zum Sozialstaat leisten - dass lässt sich auf Dauer schlicht und ergreifend nicht finanzieren. Seitens der Regierung wurde - um Sozialausgaben zu sichern - auch in der Vergangenheit schon viel zu oft in den Rententopf gegriffen. Dabei hat die Rentenversicherung grundsätzlich überhaupt nichts mit den Sozialversicherungen wie Bürgergeld / Grundsicherung zu tun.
Würde man hier deutlich trennen und die Gelder der Versicherten stattdessen konsequent anlegen gäbe es die Debatte sehr wahrscheinlich gar nicht.
Ich kritisiere an deinen Beiträgen grundsätzlich die Fokussierung auf die Rentner
Um meinen Ausgangspost zu zitieren:
Die Schwerverdiener und die Beamten sind bei der Rente nur über den Steueranteil im Boot. Der erfüllt aber eher sozialpolitische Zwecke ,...
Das Problem ist das Schneeballsystem an sich, nicht die Demographie. Norwegen hat dies Problem nicht.
Wie kommst du auf Schneeballsystem? Hast du überhaupt eine Ahnung was das ist?
Stimme dir zu und ziehe das Fazit, dass die Lobbyisten nicht zu stark sind, sondern die Politiker zu schwach. Sie lassen sich zu einfach manipulieren.
Und als Problem sehe ich nicht die Selbstständigen oder Beamten. Es sind die Politiker, weil sie die Personenegruppen zum Problem machen wollen und es einfach ist, statt sich hinzusetzen und einen realistischen Lösungsvorschlag zu erarbeiten.
Eine Reform ist zwingend notwendig.