Hallo gutefrage,
an sich ist die Idee gut, doch sofern die "Viertelstunde" wörtlich gemeint ist, nichts als reine Deko. Es ist zwar eine interessante Idee es mit den gängigen Unterricht zu verknüpfen doch fürchte ich das da der Sinn und Inhalt, sofern nicht nachdrücklich genug angesprochen untergeht. Ich sehe da auch nicht allzu kontroverse Reaktionen, denn die AfD hat nicht nein gesagt, sieht es nur etwas schwierig, grüne haben kein Problem mit und Lehrer haben auch nur bedenken wegen dem Lehrermangel.
Martin Böhm (AfD) findet, dass die geplante „Verfassungsviertelstunde“ schwierig werden könnte. Er begründet diese Aussage damit, dass seiner Meinung nach vielen Schülern ein persönlicher Zugang zum Thema fehlen würde, etwa, weil sprachliche Voraussetzungen fehlen würden. Außerdem verlangt Böhm, dass Kinder nicht nur über ihre eigenen Rechte, sondern auch über ihre Pflichten belehrt werden müssten.
Bezüglich Pflichten stimme ich ihm zu und was die bedenken angeht kann er Recht haben, das müsste man sich ansehen. Wenn in Fachchinesisch beigebracht wird hat er Recht, erst Recht wenn wie geplant es schon in der Grundschule beginnen soll. Interessant das er auch die Pflichten der Kinder anspricht, denn die gibt es nämlich auch im BGB, zb. die im Haushalt zu helfen.
Lehrerverbände sehen die Idee der „Verfassungsviertelstunde“ ebenfalls kritisch. Da noch immer ein massiver Lehrermangel herrscht fürchten sie, dass sie dieser Aufgabe nicht gerecht werden können.
Könnte man für ein Witz halten, denn ein gewisses maß an Verfassungswissen sollte jeder Lehrer besitzen. Für einige Lehrer, sieh ev. Geschichte und Politische Bildung, ist das wahrscheinlich sogar Teil des Studiums.
Was haltet Ihr von der „Verfassungsviertelstunde“?
Finde ich an sich gut
Ab welchem Alter, bzw. welcher Jahrgangsstufe sollten Kinder politisch gebildet werden?
Kommt darauf an was Politisch bedeuten soll. Wenn es um Politik geht noch nicht am Anfang, sondern vielleicht ab 7 klasse. Grundlegende Dinge wie Grundgesetz und Menschenrechte sollten schon von Grundschule an gelehrt werden.
Sollte an Schulen allgemein ein wesentlich größerer Fokus auf Politik als Unterrichtsfach gelegt werden?
Welche, deutsche? EU? Welt? Vielleicht wichtiger als allzu spezifisch wäre da eben die Fähigkeiten zu geben die Grundlegenden Mechanismen zu lehren.
Welche Vor- und Nachteile seht ihr in einer solchen „Verfassungsviertelstunde“?
Neutral betrachtet weder noch. Wenn man misstrauischer ist, dann könnte man selbe Einwände erheben wie bei Religionsunterricht. Es könnte genutzt werden um die Kinder zu indoktrinieren. Siehe Kirche, was für uns Aufklärung ist, das ist für die Kirche Frühsexualisierung und einknicken vor Pädophilen. Überraschend das die AfD nicht mit so was konterte.
Wie habt Ihr den Umgang mit dem Grundgesetz und politischen Situationen in Eurer eigenen Schulzeit wahrgenommen?
Grundgesetz direkt nicht, aber hier und da tauchten Fragmente mal auf. Sei es in Erdkunde, Geschichte, Haus u. Wirtschaftslehre, Politische Bildung. In Brandenburg. Rückblickend natürlich einiges eher untergegangen.
Fazit:
Letztlich gebe ich dem nicht mehr wie eine PR Wirkung. Die Idee mag nett sein, doch selbst wenn Kindern es vernünftig beigebracht bekommen, kollidiert das gelernte mit der Realität welche eben genau das Gegenteil seitens Politik zeigt. Es hat letztlich auch wenig Nachhall im Verhalten und Ansichten der Kinder, wenn sie außer im Unterricht Privat und in der Gesellschaft mit anderen Tatsachen oder scheinbaren Tatsachen konfrontiert werden.
MfG PlueschTiger