Eure Meinung zu Österreichs Rentensystem?
Das belegt ein Gutachten des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages, das die Linken-Bundestagsfraktion in Auftrag gegeben hatte. Danach erhielten Rentner in Österreich im Jahr 2022 eine Alterspension von durchschnittlich 1480 Euro. Dagegen lag die durchschnittliche Altersrente in Deutschland bei 1054 Euro. - 29 Nov 2023
Zuzüglich erhalten Rentner in Österreich Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld.
In Österreich zahlen auch Manager, Selbstständige, Firmeninhaber, Anwälte, Beamte etc. auch in der gesetzlichen Rentenversicherung.
10 Antworten
Die Durchschnittsrente sagt überhaupt nichts aus, schon gar nicht im Vergleich zwischen unterschiedlichen Rentensystemen.
In Deutschland hat jeder einen Rentenanspruch, der min. 60 Beitragsmonate hat. Das betrifft z.B. auch
- eine Hausfrau, die nie gearbeitet hat, aber Kindererziehungszeiten für zwei Kinder geltend macht oder
- einen Selbständigen, der nur ein paar Jahre eingezahlt hat oder
- einen Beamten, der vor der Verbeamtung eine Lehre gemacht und zwei Jahre danach versicherungspflichtig beschäftigt war...
In Österreich muss man min. 15 Jahre einzahlen, um einen Rentenanspruch zu haben. Zudem zahlen alle Arbeitenden ein und zwar prozentual mehr als bei uns und der Zuschuss des Arbeitgebers ist mehr als die Hälfte der Beiträge.
Wenn man vergleichen will, muss man einen Durchschnittsverdiener mit 45 Arbeitsjahren nehmen. Dann kommt man in Deutschland auf eine Rente von knapp 1.700 €. Mit einem guten Einkommen ist es nicht schwer, eine Rente von über 2.000 € zu erarbeiten, denn die Rente ist ein Ausdruck der Lebensleistung.
Die von dir angegebene Rente von 1.543 € erreicht man mit 41 Jahren Durchschnittseinkommen. Wer 45 Jahre gearbeitet hat, bekommt als Durchschnittsverdieder (beitragspflichtiges Einkommen aller Versicherten) eine Rente von 45 * 37,60 € = 1.692 €. Wer über dem Durchschnitt verdient, kann auf weit mehr kommen. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass Renten über 2.000 € durchaus nicht selten sind.
wenn Du das noch erreicht hast, schön für Dich, die meisten jüngeren Arbeitnehmer kommen im Schnitt nicht einmal auf 40 Jahre, weil prekäre Beschäftigungen, Niedriglohn Sektor, viele Praktikanten Zeiten etc. lange Studienzeiten. Zum Glück wurde ja die maximale Zeit auf 18 Semester (9 Jahre) begrenzt seit kurzem. Vorher gab es noch viele Langzeitstudenten. Kenne ich selbst noch welche mit 38 Semester +. Die dann Mediziner oder RA wurden. Nur gut das kein Kunde vorher weiß wie lange da einer gebraucht hat.
Und nicht zu vergessen, dass die größte Gruppe der Arbeitslosen in Deutschland Akademiker sind. Nur werden diese wenn sie nicht mindestens 12 Monate versicherungspflichtig in ihrem studierten Beruf gearbeitet haben den gewerblichen Arbeitslosen zugerechnet. Auch so eine Augenwischerei, warum wohl werden wir fast täglich immer so belogen? Wird nicht veröffentlicht, musst Du jemanden aus dem internen Bereich der AfA kennen. Sonst kommst nicht an diese Zahlen.
Frage einfach mal in Deinem näheren Umfeld nach den aktuellen Rentenbezügen, da werden Dir einige Lichter aufgehen.
Ich bin seit 19 Jahren Versichertenberater und habe daher weit über tausend Rentenbescheide gesehenen, ich kenne auch die Statistiken. Deshalb kann ich mir ein Urteil erlauben.
Du hast völlig recht, dass Statistiken immer nur so gut sind wie die Datenlage und man sie sogar oft unterschiedlich auslegen kann. Deshalb ist für mich die Rente aussagekräftig, die jemand nach 45 Arbeitsjahren zu erwarten hat, also die Altersrente für besonders langjährig Versicherte. Diese liegt im Durchschnitt bei Männern bei rund 1.900 € und bei Frauen bei rund 1.400 €.
Das entspricht in etwa der Standardrente, mit der die Rentenversicherung arbeitet.
Natürlich gibt es viele mit einer kleinen Rente, dass sind vor allem Selbständige, die viele Jahre nicht eingezahlt haben, Frauen, die - wenn überhaupt - in Teilzeit gearbeitet haben, Beschäftigte im Niedriglohnsektor, Langzeitarbeitslose, Ausländer, die nur einige Jahre eingezahlt haben, aber auch Beamte, die eine kleine Rente neben ihrer Pension bekommen, weil sie vorher angestellt waren.
Aber ich kenne eben auch viele, die eine gute Rente haben. Die höchste Rente lag bei 2.800 €. Witwen/Witwer haben selten unter 2.000 €, wenn beide Ehepartner gearbeitet haben. Es sind immerhin 5 Millionen Rentner, die zwei Renten beziehen.
Die Rente ist eben ein Ausdruck der Lebensleistung und wer wenig eingezahlt hat - egal, aus welchen Gründen - kommt auch wenig raus.
Aber die Rente ist nicht das einzige Einkommen der Rentenempfänger - wenn auch das Haupteinkommen - sie macht durchschnittlich 75% des Gesamteinkommens aus und viele haben zudem Wohneigentum.
Ich gebe dir aber auch recht, wenn du sagst, dass viele Rentner in Zukunft weniger zur Verfügung haben werden. Das liegt am sich ausbreitenden Niedriglohnsektor (auch wenn der Grundrentenzuschlag das teilweise ausgleichen soll), der Beschäftigungshistorie des Einzelnen, aber vor allem an der Inflation, die durch die Rentensteigerungen nicht ausgeglichen wird.
Nunja so viel besser scheint es ja nicht zu sein.
Unterschiede beim Steuerzuschuss fallen dabei kaum ins Gewicht. Würde der Österreichische Satz in Deutschland angewendet und proportional auch der Bundeszuschuss erhöht, läge die Durchschnittsrente mit gut 1200 Euro immer noch deutlich unter der im Nachbarland.
Handelsblatt
Was einfach daran liegt das jeder Einzahlen muss, es macht also gar keinen Sinn den Durchschnitt zu vergleichen, sondern vielmehr macht es Sinn zu schauen was bekommt wer bei gleichem Gehalt.
Österreicherinnen zahlen viel mehr in die Rente ein als Deutsche.
nicht viel mehr, sondern statt 9,3% Arbeitnehmer Anteil in DE sind es in AT 10,25%, dafür zahlen sie auch nur 7,46% in die Krankenversicherung ein in AT zu 14,6% in DE Arbeitnehmer. Pflegversicherung muss in AT überhaupt nicht bezahlt werden, jeder Bürger hat im Pflegefall auch Anspruch auf eine adäquate Unterbringung ohne das seine Angehörigen zur Kasse gebeten werden oder er nur 10 EUR Taschengeld über hat von seiner Rente. So jetzt kann jeder selbst zusammenrechnen, ob ein Österreichischer Arbeitnehmer wirklich mehr bezahlt bei höheren Rentenansprüchen. Und wirklich nicht vergessen, ein Rentner in AT erhält 14 Renten, einer in Ch erhält 13 Renten, einer in DE 12 Renten.
Ironie: Die anderen zahlen alle viel zu viel und wir bekommen so wenig Rente.
Die bekommen so viel, wie sie einzahlen.
Rentner in Österreich erhalten dazu ihre Bezüge 14 mal pro Jahr.
Das sollte man neidlos anerkennen. Auch , wenns vielen schwer fällt.
Ein Durchschnittsverdiener sagt noch weniger aus als eine Durchschnittrente.
Bei mehr als 6 Millionen Menschen in unterem Lohnniveau in Deutschland und mehr als 4 Millionen Aufstockern von zu Zeit 43 Millionen Erwerbstätigen also gut ein Viertel aller Erwerbstätigen, kann man Deine Durchschnittslohn Berechnung bestimmt nicht als Maßstab nehmen. Und nach dem Statistischen Bundesamt lag die durchschnittliche Rente 2023 bei 1543 EUR wie Du da auf zahlen kommst wie Frau Lang zwischen 1700-2000 EUR musst Du mal erklären. Oder die Rentenkassen führen falsche Statistiken um uns ärmer zu machen als wir sind.
Vergessen wir nicht die gestiegenen Lebenshaltungskosten und speziell die Kaltmieten (Heizen etc. ist ja Luxus, ein Pullover mehr tut es auch). Diese Mieten übersteigen bei vielen bereits weit mehr als die Hälfte ihres Einkommens. 2 Zimmer Wohnung teilweise bereits mehr als 800 EUR, dazu Heizung, Wasser (waschen können wir noch sparen), Abwasser (brauchen wir auch nicht, gibt auch noch die grüne Wiese). Mehr als 50% alle Bewohner Deutschlands sind Mieter, weil sie bestimmt zu oft in Urlaub gefahren sind und nichts von nichts gespart haben.
Auch in Österreich ist die Rente Umlagefinanziert und noch stabil bei 77% des letzten Netto Einkommens. In der Schweiz sin es ca. 1874 CF Kapital gedeckte Rente durch Anschubfinanzierung. Fairerer Weise solltest Du dazu sagen, das es die Rentenanwartschaft mit 5 Jahren zwar gibt, aber aufgrund der Berechnungsformel kein wirklicher Rentenanspruch besteht (minimaler Betrag, keine 100 EUR). So jemand fällt automatisch in Grundsicherung und die Rente wird wieder verrechnet. Also bitte immer bei den Fakten bleiben.. Die Wartezeit von 20 Jahren zieht auch nur bei voller Erwerbsminderung, ansonsten auch wieder in die Grundsicherung (keine Rente). In Österreich gibt es die volle Erwerbsminderungsrente bereits mit 15 Jahren.
Oder machen wir es wie Lindner, jedes Jahr mal so 10 Milliarden in so eine Aktienr..., Ertrag eventuell 4-5 % oder auch nichts, sind dann im günstigsten Fall im Jahr 500 Millionen, wenn es zu keinem Verlust kommt, entspricht dann 1-2% des Bundeszuschusses zur GKV/a wenn alles gut geht und wir jedes Jahr 10 Milliarden rein pumpen , könnten wir dann mit einem Kapitalstock von 500 Milliarden in 50 Jahren soweit sein das wir den Bundeszuschuss ausgleichen könnten, aber Rentenerhöhung etc. sind da immer noch nicht drin. Bei Gleichbleibenden Rentenniveau für die nächsten 50 Jahre (Altersarmut lässt grüßen). Bei den Beamten würde das Verhältnis noch schlimmer ausfallen, Bundeszuschuss jährlich bereits jetzt mehr als 80 Milliarden. Und einmal eine Lehmann Kriese Verluste mehr als 10% verbrennt dann einfach nur noch Geld der Steuerzahler. Die retten dann aber ganz schnell noch mit mehren 100 Milliarden die Systemrelevanten, damit wir uns gut fühlen können.