Ich habe mich im letzten Semester mit einer Kommilitonin zum Lernen in die Bibliothek verabschiedet. Zwei Tag davor, war auch noch alles in Ordnung gewesen und wir haben uns nochmal alles soweit abgesprochen.
Am nächsten Tag saßen wir dann mit einer anderen Freundin zusammen und plötzlich, sprechen die beide sich etwas komplett anderes für die nächsten Tage ab. Wie gesagt, ich saß direkt daneben und sie haben es trotzdem nicht für nötig gehalten mich ins Gespräch einzubeziehen. Ich wollte auch erstmal keine große Welle vor den anderen Menschen machen.
Später habe ich ihr gesagt, dass mich ihr Verhalten verletzt hat, weil sie über meinen Kopf hinweg, alles umgeändert hat und ich es besser gefunden hätte, wenn wir uns das gemeinsam absprochen hätten. Sie konnte das allerdings nicht nachvollziehen und hat am Ende dafür mir die Schuld gegeben, weil ich einfach zu sensibel bin laut ihrer Meinung.
In der anschließenden Prüfungsphase war unser Kontakt sehr viel weniger geworden. Sie hat sich nur dann immer gemeldet, wenn sie Fragen oder Probleme hatte. Über persönliche Dinge haben wir gar nicht mehr gesprochen. Teilweise hat sie mich sogar angezickt und konnte sich auch nicht für meine Hilfe bedanken.
Nach dem unsere Prüfungen durch waren, hatte ich nun auch einmal eine Bitte an sie. Sie war aber von der ersten Nachrichten an genervt gewesen und hat nur nach Ausreden gesucht. Ich war deshalb auch irgendwann angefressen und habe ihr gesagt, dass ich es gut gefunden hätte, wenn sie geholfen hätte und mir eine klare Antwort geben kann. Sie meinte dann nur, es müsse ja jeder sein eigenes Päckchen tragen.
Ich war von der Aussage echt geschockt gewesen und ehrlich gesagt habe Ich mich verarscht gefühlt, weil ich ihr so viel geholfen habe und sie dann so etwas sagt. Ich habe deswegen die Reißleine gezogen, weil das für mich keine echte Freundschaft war. Am nächsten Tag hat sie dann ihre ganze Wut an mir ausgelassen in dem sie meinte, ich sei nur ein Scheinfreund gewesen und das allerletzte. Ich wollte an dem Tag aber einfach nicht mit ihr reden, weil ich erstmal Abstand brauchte und ehrlich gesagt auch auf eine Entschuldigung gewartet habe.
Irgendwie haben mich diese Aussagen zum Nachdenken angeregt. War ich vielleicht auch nicht korrekt zu ihr. Immerhin sagt man sowas ja nicht ohne Grund.
Ich habe dann um ein klärendes Gespräch geboten, welches abgelehnt wurde. Mit der Begründung, dass es sowieso nichts ändert. Seitdem reden wir überhaupt fast kein Wort mehr miteinander. Bei einer Konsultation für einem gemeinsamen Beleg, hatte der Prof dann ein paar Fragen. Ich habe sie dann verteidigt. Hinterher regt sie sich tierisch darüber auf, dass er ihr so frech kommt. Aber ein Dankeschön habe ich nicht dafür bekommen, dass ich ihr trotz unserer Vorgeschichte zur Seite gesprungen bin. Und ich glaube, dass hätten ansonsten auch nicht viele gemacht.
Eigentlich müsste ich ja froh sein, dass wir keine Freunde mehr sind. Aber auf der anderen Seite gab es auch mal schöne Momente.