Erleben wir noch vor dem Ende des Krieges in der Ukraine einen neuen, großen Krieg in Nahost?

Nach den Angriffen in Teheran und Beirut auf ranghohe Verbündete des Iran scheint die Lage in Nahost immer unübersichtlicher zu werden. Der Islamwissenschaftler Guido Steinberg von der Stiftung Wissenschaft und Politik erklärte in den tagesthemen, die Region sei einem möglichen Krieg näher gerückt.

Nach der Tötung des Auslandschefs der Hamas wächst international die Sorge vor einem großen Krieg im Nahen Osten. Der Islamwissenschaftler Guido Steinberg von der Stiftung Wissenschaft und Politik hält die Lage derzeit für "sehr fragil". In den tagesthemen erklärte Steinberg, drei Kräfte hätten jetzt Rache angekündigt: die Hamas, die Hisbollah und Iran. Damit sei die Region einem möglichen Krieg näher gerückt.

Quelle: https://www.tagesschau.de/ausland/asien/steinberg-nahost-100.html

Meine Fragen an Euch:

  • Glaubt Ihr es kommt tatsächlich zu einem großen Krieg im nahen Osten, und wenn ja wann?
  • Welche Staaten werden die eventuellen Kriegsparteien sein?
  • Welche Folgen hätte ein solcher Krieg?
  • Wie lange würde er andauern?
  • Wer wäre Sieger und wer wäre Verlierer?
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Letzte Möglichkeit den nahen Osten zu verlassen?

So wie ich es sehe ist jetzt die Möglichkeit den nahen Osten zu verlassen. Der Krieg steht kurz bevor und es kann ab jetzt jederzeit los gehen. Ich würde allen raten, die sich gerade in Israel oder woanders in der Region aufhalten, spätestens jetzt zur Sicherheit die gesamte Region zu verlassen.

Der Krieg zwischen dem Iran und Israel ist unausweichlich. Eine Deeskalation wäre ein Wunder, dass als solches wohl auch dann zurecht so in die Geschichtsbücher eingehen würde. Realistisch betrachtet passieren Wunder aber eher selten.

Im gesamten Nahen Osten steckt so viel Zündstoff durch die unterschiedlichsten Interessen der Konfliktparteien.

Zum einen Israel, dass das westliche Standbein im Nahen Osten ist, samt westlichen Interessen, die Mullahs im Iran, die nur ihren ideologischen Gotteststaat im Sinn haben, hier und da paar Diktaturen in den kleineren Staaten, manchmal als versuchte Demokratie getarnt. Dann noch die Adelshäuser in den Scheichstaaten, die wegen ihres lukrativen Ölhandels mit dem Westen einerseits auf Kooperation angewiesen sind. Andererseits haben sie aber auch ein strammes Patriarchat, leben die Scharia mit der dazu gehörigen, mittelalterlichen Rechtssprechung offen aus und unterhalten gute Kontakte zu den ganzen Dschihadistenorganisationen.

Da sind wir dann bei den nächsten Beteiligten. Auf der einen Seite den Dachverband, bekannt als Al Qaida, samt ihren im Nahen Osten verstreuten Schwesterorganisationen. Auf der anderen Seite hat man die Dschihad und Kalifatleute, die sich dem islamischen Staat verbunden fühlen. Dieser versucht schon seit seiner Zerschlagung in Syrien, die Al Quaida Nahen Organisationen zu unterwandern, damit sie sich dem Kalifat anschließen und der Al Quaida abschwören. Das führt logischerweise zu Spannungen und Konflikten. In Afghanistan z.b. liefern sich die Dschihadis immer wieder Gefechte mit den Taliban. Die Al Quaida im großen lehnt dabei den Islamischen Staat ab, weil sie die zügelose Gewalt, die der IS auch gegen Muslime anwendet, ablehnen. Interessant wird hier bald im weiteren Kriegsverlauf, wie sich in Afghanistan die Taliban und eventuell auch die Al Quaida nahen Organisationen positionieren werden.

So wie ich es sehe wird der Krieg zwischen Israel und dem Iran der erste Dominostein sein. Wenn der fällt ist die Kettenreaktion nicht mehr aufzuhalten.

Dafür sind die vielschichtigen Interessen Aller in der Region anwesenden Konfliktparteien, viel zu verworren und gehen teils konträr zueinander, sowohl teils miteinander, teils gegeneinander. Ist tatsächlich schwer zu erklären. Einfach gesagt. Es gibt viele Spieler, die alle unterschiedliche Interessen haben. Und nach dem Interesse das gerade verfolgt wird, kooperiert man mit anderen Spielern. Gegegen die man jedoch im nächsten Moment wieder integriert wenn sie bei Interesse B nicht die eigenen Interessen verfolgen.

Das erklärt wohl gut wie man sich den verworrenen Nahostkonflikt etwas einfacher vorstellen kann.

Nach allem was ich über den Nahen Osten weiß, ist der Krieg zwischen Israel, dem Iran und der Hisbollah unausweichlich.

Die zentrale Forderung der Hisbollah ist, dass Israel aus Gaza abzieht. Die zentrale Forderung Israels ist, dass sich die libanesischen Milizen zurück ziehen und die Demilitarisierungsgrenze von 2006 einhalten.

Beides wird nicht erfüllt werden. Jedenfalls sieht bislang nichts danach aus. Und das der Iran direkt ins Geschehen eingreifen wird, ist jetzt spätestens nach der Ermordung der Hamas Ikone Hanija, auf iranischen Boden unausweichlich. Der Iran will diesen Krieg um Israel ein für alle mal auszulöschen. Israel möchte diesen Krieg um sich den Mullahs und ihrer zahlreichen Feinde zu entledigen.

Wenn ich drauf wetten müsste würde ich sagen, dass Al Quaida und auch die Taliban bald ihre Streitigkeiten mit dem IS Kalifat beiseite legen. Vereint im Hass auf Israel und dem Wunsch Israel auszulöschen.

Für deutsche Bundeswehrsoldaten bedeutet das, dass sie bald zur Verteitigung Israels ihr Leben geben müssen. Die Ironie an der Geschichte ist, dass sie dabei gemeinsam mit einem Rechtsradikalen Regime kämpfen müssen, dass gerade in Gaza schwerste Kriegsverbrechen begeht.

Aber so ist der Nahe Osten. Vielschichtig, komplex und wer hier Gut und Böse zu suchen versucht, wird erkennen, dass es das nicht gibt. Nur Menschen, die Krieg führen für die eigenen Interessen und dem Erhalt ihrer Macht.

Der nahe Osten wird brennen. Wer glaubt das die Krisen und Kriege der letzten Jahre heftig waren, wird bald erkennen, dass sie im Vergleich zum Nahostkrieg nur ein laues Sommermärchen gewesen sind.

Ich würde nach allem was ich über den Nahostkonflikt weiß, jedenfalls allen raten den Nahen Osten unverzüglich zu verlassen. Der Krieg ist unvermeidbar. Er wird kommen und es kann jederzeit los gehen. Der Iran und die Hisbollah werden sicher mehrere Fronten aufmachen. Dieser Krieg wird groß und viele werden sterben. Ob er sich global ausweiten wird, bleibt abzuwarten. Zündstoff ist dafür aber genug vorhanden.

Wie seht ihr das?

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Wem gehört das historische Palästina?

Ich würde gerne mal über den Nahost Konflikt diskutieren, weil mich das aktuell beschäftigt.

Ich erkenne an, dass das historische Palästina für viele Jahrhunderte die Heimat der Juden gewesen ist. Ich erkenne auch an, dass die Juden spätestens nach dem Holocaust eine Heimat gebraucht haben, die sie seit Jahrtausenden nicht mehr haben.

Den Prozess der Staatsgründung vor 80 Jahren finde ich nach heutigen Standards hochgradig problematisch, weil das auch mit der Enteignung der ansässigen arabischen Bevölkerung einherging. Religiöse Argumente und Argumente der 3000 jährigen Geschichte würde ich nicht gelten lassen, weil man nach der Logik auch sehr viele andere Grenzen auf der Welt verschieben müsste, wodurch man niemals Frieden erreicht.

Jetzt ist das aber 80 Jahre her und heute würde ich auch nicht in Abrede Stellen, dass Israel existieren darf, da ich finde, dass alle möglichen Staaten eine nach heutigen Standards fragwürdige Gründungsgeschichte haben.

Aber was tut man nun mit den Palästinensern, die ihrerseits ebenfalls ihren Grund und Boden verloren haben? Man kann es ja niemandem übel nehmen, der nie aufgehört, gegen das Unrecht zu protestieren, das ihm oder den direkten Vorfahren passiert ist.

Mischt man das mit Extremismus, kriegt man natürlich ein Pulverfass.

Wie ist eure Meinung dazu? Hoffe auf eine konstruktive Diskussion

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Wurde die UNRWA jetzt überführt?

Bei internen Untersuchungen der UN über den Vorwurf zur Beihilfe für den Anschlag vom 07. Oktober auf Israel, haben die Ergebnisse dazu geführt, dass 9 Mitarbeiter der UNRWA (Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten) entlassen wurden.

https://news.un.org/en/story/2024/08/1152841

https://www.tagesschau.de/ausland/asien/unrwa-mitarbeiter-gaza-100.html

Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen...

Eine mit den Vereinten Nationen assoziierte Organisation, mit dem Auftrag zur humanitären Hilfe in Palästina, wird nachweislich überführt, an einem menschenverachtenden Terroranschlag, mit faschistischen Zielen, aktiv beteiligt gewesen und mitgewirkt zu haben.

Dadurch wurden unmittelbar ~1.200 Mengen getötet und ~250 Menschen gekidnappt und in den Gaza verschleppt.

In Folge daraus sind schätzungsweise ~30.000 Menschen in Palästina durch den ausgelösten Krieg gestorben.

Mind. 19 UNRWA Mitarbeiter wurden konkret beschuldigt, wobei die Untersuchungen nur zu dem Schluss kommen, dass in 9 Fällen eine Weiterbeschäftigung nicht möglich ist...

Dabei liegt nahe, dass ganze Netzwerke und Infrastrukturen der UN und UNRWA für diese Zwecke gezielt genutzt wurden und werden und es sich nicht um "9 Einzelfälle" handelt.

Wie kann die UN überhaupt noch an der UNRWA in dieser Form festhalten?

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