Werden Menschen immer so sein?
Ich hatte einmal eine Begegnung mit jemandem, einem Muslim der mich fragte ob ich Muslim bin, weil ich eben arabisches Aussehen habe, weil ich so gesehen irakisch bin, weil meine Großeltern von dort kommen.
Und ich sagte nein, ich bin Jude. Ich konnte nicht erklären, dass meine Großeltern aus dem Irak vertrieben wurden bevor sie nach Israel zogen. Weil dieser Mensch sofort angefangen hat, mich zu verurteilen.
Und erst nicht glauben wollte, dass ich Jude bin. Dann kamen sofort wieder diese Anschuldigungen, von wegen wieso töten wir palästinensische Kinder usw und betreiben einen angeblichen ,, Genozid " (den es nicht gibt)
Und ich schwöre es euch, es ging da nichtmal um Israel oder Gaza. Es ging da nur darum, dass ich Jude bin, und er hat sofort Hass gegen mich gehabt.
Ist das wieder ein klarer Fall von Antisemitismus?
Diese Begegnung war nicht heute, ist schon einige Monate her, aber dich hab mich wieder daran erinnert.
Stehst du bei allem dahinter, was Netanjahu und seine Regierung macht?
Darum geht's in der Frage doch gar nicht
14 Antworten
Das Problem bei der Kritik an der Politik der aktuellen israelischen Regierung ist, dass gerne die Antisemitismus-Keule herausgeholt wird. Ich bin nie ein Freund von Netanyahu und Konsorten gewesen, stattdessen fand ich den ermorderten Yitzhak Rabin gut. Ich kann also sagen, dass ich hinter dem Existenzrecht Israels stehe, aber nicht hinter dem illegalen Siedlungsbau und dem Umgang mit den Palästinensern.
Das ist für die Beantwortung Deiner Frage aber eher zweitrangig, denn wenn ich im Alltag einen Juden treffe, wäre bestimmt nicht das erste was mir einfällt ihn für die aktuelle Politik Israels zu verurteilen. Mir ist bewusst, dass hier lebende Juden dafür nicht verantwortlich sind.
Einige Personen können zwischen berechtigter Kritik und Antisemitismus wohl echt nicht unterscheiden, steigern sich in etwas hinein und radikalisieren sich.
Schade, dass Du solche Erfahrungen machen musst.
Ich kann also sagen, dass ich hinter dem Existenzrecht Israels stehe, aber nicht hinter dem illegalen Siedlungsbau und dem Umgang mit den Palästinensern.
Was ist schlimmer, in fünf Kriegen seit 1948 versuchen die Juden in Israel zu töten oder zu verjagen, um sich deren Land unter den Nagel zu reisen oder die unter diesen Umständen (ständige Attentate) doch recht tolerante Politik der Israelis.
Die Siedlungspolitk der Israelis ist nicht in Ordnung, aber die Vertreibung von fast 1 Million Juden aus allen arabischen Ländern aus Rache für die Gründung Israels noch sehr viel weniger.
Habe ich ja geschrieben. Hast Du meine Antwort bis zu Ende gelesen?
Juden, Muslime Christen, Buddhisten, wer sind sie ? Alle haben eines gemeinsam, es sind Menschen
Das eigentliche Problem sind die Religionen und der Hass der da geschürt wird
Religionen sind keine Friedensstifter und waren es auch nie und werden es auch nie sein.
Es sind oft Vorurteile die eine Rolle spielen. Oft auch Unkenntnis und falsche Informationen.
Viele Muslime werden so erzogen, dass alle die einer anderen Religion angehören,, als Ungläubige gelten. Den Menschen fehlt es eben an Toleranz und Respekt gegenüber anderen.
Dann kommt es auch darauf an, welches BIldungsniveau der Gesprächspartner hat
Mit Leuten denen jeglicher Respekt vor Aderen fehlt, sollte man sich gar nicht unterhalten.
Achja, sowas gibts immer... einfach ignorieren.
Mich hat mal in England ein alter Mann blöd angemacht - wir haben uns draußen an einer Bushaltestelle erst nett unterhalten, weil er gemerkt hat, dass ich wohl im Schüleraustausch bin. Ich war 14. Als dann während des Gesprächs rauskam, dass ich Deutsche bin, war er nicht mehr freundlich und pappte mich an wegen Nazi und überhaupt... das meinste habe ich gar nicht so verstanden, mein Englisch war da noch nicht so auf dem Level..
Menschen lassen sich sehr leicht durch Vorurteile und vorschnelles Urteilen und durch die Angewohnheit, sich selbst nicht direkt zu hinterfragen schnell dazu verleiten.
Ich wünschte es wäre nicht so, aber dazu gehören Disziplin und Weitsicht. Das fehlt vielen und die, die beides haben können es auch nicht immer kontrollieren.
Natürlich gibt es heute Antisemitismus. Lange war es nur die allgemeine Ablehnung von anderen, Fremden, deren Existenz das eigene So-Sein in Frage stellte. Denn Juden waren - und sind auch heute noch fast überall in der Minderheit. Antisemitismus in der heutigen Form hat sich freilich erst im 19. Jh. entwickelt.
Durch den Nahostkonflikt wird er freilich immer wieder bestärkt und von Muslimen, die sich in Europa großenteils ihrerseits in der Minderheitenrolle befinden, mit der sich außerhalb Israels die Juden seit 2000 Jahren befinden.
Ein ähnliches Schicksal braucht nicht dazu führen, dass man sich anfreundet. Dafür brauchte es die Fähigkeit von beiden Seiten, sich in die anderen hineinzuversetzen. Darin sind Menschen noch heute nicht besonders gut, aber es bessert sich nach und nach.
In diesem Fall wurde nicht die israelische Regierung, sondern der FS persönlich angegriffen. Er ist kein Vertreter der israelischen Regierung (nehme ich zumindest mal an)