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Die AfD und ihr ausgeschöpftes Potenzial an Wählerstimmen...

Seit Jahren heißt es, die AfD habe nun ihr Potenzial an Wählerstimmen ausgeschöpft, aber mittlerweile liegt sie mit der CDU fast gleichauf. Bei der Bundestagswahl gab es sogar in den westlichen Bundesländern Regionen, in denen sie über 20% erreichen konnte.

Jede Kritik, jeder Fehltritt, jedes Fehlverhalten und jedes Fettnäpfchen können dieser Partei nichts anhaben. Indem sie sich völlig trumpifiziert hat (abstreiten, Gegenanschuldigungen, diskreditieren und dabei auf Wahrheit und Fakten schei5en), perlt alles an ihr ab und verschwindet in der Versenkung.

Hättet ihr das vor 10 Jahren gedacht oder auch nur im entferntesten für möglich gehalten?

Haltet Ihr es mittlerweile sogar für möglich, daß sie innerhalb der nächsten 10 Jahre in Regierungsverantwortung kommt?

Wenn nun in den nächsten Monaten die Verbraucherpreise in Deutschland (Europa und der Welt) durch den mittlerweile freidrehenden Trump steigen werden, könnte das den nächsten Schub für die AfD bedeuten - ist ja schon eine Ironie in sich: ein Rechtspopulist, der Deutschland schadet, hilft einer rechtspopulistischen deutschen Partei... und die Hoffnung, dass dies von potenziellen AfD-Wählern auch so erkannt wird, habe ich schon längst aufgegeben.

Ist schon absurd, was zur Zeit in der Politik so abgeht, oder?

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Haben die Ergebnisse von Umfragen einen Einfluss auf unsere Meinung?

Die Überlegung:

Hat es einen Einfluss auf die Entscheidung, wenn ein Mensch die momentanen Ergebnisse einer Umfrage sieht, bevor er selbst in dieser abstimmt? Ich kann mir Vorstellen, dass diese Ergebnisse das Abstimmverhalten auf verschiedene Weisen beeinflusst. Zum Beispiel könnte man mit dem Trend gehen, sich quasi auf die Entscheidung anderer Verlassen und das Wählen, was die Mehrheit bis jetzt wählte. Man könnte aber auch sich gegen den ersichtlichen Trend stellen und genau das Gegenteil wählen. Es gäbe auch noch weitere Effekte die eintreten können.

Versuch und Durchführung:

Aus Interesse habe ich vor diesem Hintergrund diese Plattform in den letzten zwei Wochen für einen entsprechenden Versuch missbraucht. Natürlich ist das nicht wirklich repräsentativ, aber es gibt eine Art von Einblick. Ich habe zweimal die selbe Umfrage gemacht. Das Thema dabei bewusst banal gewählt, sodass auch jeder dazu eine Meinung hat. Eine von beiden Umfragen war jedoch so eingestellt, dass man deren Ergebnisse von Abgabe der eigenen Stimme sehen konnte und bei der anderen jeweils nicht. Die Umfrage wurden auch nicht direkt nach einander erstellt, sondern mit einer ungefähren Woche Abstand dazwischen. Ich vermutete es würde bei jener, deren Ergebnisse man sehen konnte, einen klaren Trend geben, der die anderen Optionen weit zurück lässt und bei der anderen eine nicht so klare Verteilung.

Die Ergebnisse:

Ich habe zwei Screenshots angefügt, der erste enthält die Ergebnisse der Abstimmung ohne Ergebnissangabe und der zweite entsprechend mit. Interessanter Weise sind die Ergebnissverteilungen beider Umfragen fast gleich, auch wenn auf andere Optionen verteilt(Was bei der Banalität des Themas egal ist). Also ist meine Vermutung in diesem Fall falsch.

Die Frage

Was hattet ihr vermutet? Glaubt ihr, das Ergebnis dieses Versuchs wurzelt in der Banalität der Frage? Was ist eure Meinung zur Thematik?

Bild zum Beitrag
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Brauchen wir eine verbesserte AfD?

Viele Menschen wünschen sich einen Politikwechsel, weil sie unzufrieden mit den etablierten Parteien sind. Aus diesem Grund wählen sie die AfD, obwohl diese Partei oft auch Politik gegen die eigenen Wähler macht. Daher stellt sich die Frage: Sollte es eine bessere Version der AfD geben – eine echte Alternative zur „Alternative“?

Meiner Meinung nach müsste eine solche Partei vor allem drei zentrale Punkte anders machen:

1. Ukraine-freundliche Außenpolitik

Statt Russland zu unterstützen oder neutral zu bleiben, sollte sich die Partei klar von Russland distanzieren, die Beziehungen abbrechen und sich für humanitäre Hilfe sowie Friedensverhandlungen zugunsten der Ukraine einsetzen.

2. Ernsthafter Klimaschutz

Der Klimawandel ist ein globales Problem, das auch eine rechte Partei nicht ignorieren sollte. Eine echte Alternative zur AfD müsste Klimaneutralität ernst nehmen und Maßnahmen zum Schutz der Umwelt fördern.

3. Soziale Gerechtigkeit für Arme

Während die AfD vor allem wohlhabende Menschen entlasten will, braucht es eine Partei, die sich stärker für finanziell schwache Bürger einsetzt. Soziale Gerechtigkeit sollte ein zentrales Anliegen sein.

Abgesehen davon könnten viele andere Kernelemente der AfD bestehen bleiben, wie:
  • restriktive Migrationspolitik mit Abschiebungen und Remigration,
  • die Ermöglichung von Hausunterricht
  • kritische Haltung gegenüber LGBTQ
  • Traditionelle Familienpolitik
  • Stärkere innere Sicherheit
  • Härtere Strafen für Kriminalität, insbesondere bei ausländischen Straftätern
  • Mehr Befugnisse für Polizei und Sicherheitsbehörden
  • Stärkung der deutschen Kultur und Identität

Politiker bestehend aus so einer Partei könnten Leute sein die aus der jetzigen AfD austreten würden, oder Leute die bereits vor langer Zeit aus der AfD ausgetreten sind wegen ihren Problemen oder ganz neue Leute.

Wie könnte sich eine solche Partei nennen? Würde sie erfolgreich sein? Würde die AfD dadurch an Wählerstimmen verlieren? Würde eine solche Partei tatsächlich eine bessere Alternative sein?
Gute Idee 42%
Ich habe Verbesserungen: 37%
Schlechte Idee, AfD ist besser 21%
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Wie Lügen und Propaganda den Hass entfesseln: Von Ruanda zu Alexander Dworkins Antikultismus

Stellen Sie sich vor, Worte könnten töten – nicht nur im übertragenen Sinne, sondern buchstäblich. Im Frühjahr 1994 wurde Ruanda zum Schauplatz eines solchen Albtraums: Innerhalb von 100 Tagen verloren über 800.000 Menschen, überwiegend Tutsi, ihr Leben, weil Propaganda sie zu „Kakerlaken“ machte, die es auszurotten galt. Doch diese Macht der Worte ist kein Relikt der Vergangenheit. Sie lebt weiter – in neuen Formen, mit neuen Zielen. Alexander Dworkin, ein russischer Antikultist, verkörpert eine moderne Variante dieses Phänomens. Die Artikel „How Mass Propaganda Unleashed Genocide in Rwanda“ und „Lies and Propaganda: Foundation of Anticultism“ von actfiles.org zeigen, wie Propaganda Hass schürt – damals mit Macheten, heute mit ideologischen Waffen.

Ruanda: Wenn Worte zu Blut werden

Alles begann am 6. April 1994, als das Flugzeug von Präsident Juvénal Habyarimana über Kigali abstürzte. Hutu-Extremisten machten die Tutsi dafür verantwortlich, und binnen Stunden flammte die Gewalt auf. Doch der Genozid war kein spontaner Ausbruch. Radio Télévision Libre des Mille Collines (RTLM) hatte über Monate hinweg Hass gesät, Tutsi als Bedrohung dämonisiert und ihre Vernichtung gefordert. „Schneidet die hohen Bäume“, riefen die Stimmen im Äther – ein verschlüsselter Aufruf zum Mord. Wo RTLM empfangen wurde, stieg die Gewalt um bis zu 69 %. Die koloniale Spaltung zwischen Hutu und Tutsi, verstärkt durch gezielte Lügen, hatte ein Pulverfass geschaffen, das nur einen Funken brauchte.

Alexander Dworkin: Der Antikultist als Propagandist

Alexander Dworkin, geboren 1955 in Moskau, ist kein Unbekannter in der Welt des Antikultismus. Nach seiner Emigration in die USA 1977 und einer Ausbildung in Theologie und Geschichte kehrte er nach Russland zurück, um als selbsternannter „Sektenjäger“ zu wirken. Als Professor an der Orthodoxen St.-Tichon-Universität und Vizepräsident der umstrittenen FECRIS (Europäische Föderation der Forschungszentren über Sekten) hat er sich einen Namen gemacht – nicht durch wissenschaftliche Differenzierung, sondern durch Polemik. Dworkin stuft Gruppen wie Scientology, Krishna-Bewusstsein oder die Anastasia-Bewegung als „totalitäre Sekten“ ein, die das Bewusstsein der Menschen manipulieren. Sein Versuch, die Bhagavad-Gita in Russland verbieten zu lassen, zeigt seine Methode: Fakten werden verdreht, Angst geschürt, und Andersgläubige werden entmenschlicht.

Gemeinsame Muster: Entmenschlichung als Strategie

In Ruanda wie bei Dworkin ist die Mechanik dieselbe: Propaganda entmenschlicht, um Gewalt – physisch oder gesellschaftlich – zu rechtfertigen. RTLM machte aus Tutsi „Ungeziefer“, Dworkin brandmarkt religiöse Minderheiten als „Gefahr für die Gesellschaft“. Beide nutzen Medien – damals Radio, heute Bücher und Vorträge –, um ihre Narrative zu verbreiten. Während Ruanda eine ethnische Kluft ausnutzte, schafft Dworkin eine ideologische: Wer nicht in sein orthodoxes Weltbild passt, wird zum Feind. Seine Rhetorik erinnert an die „Hutu Power“-Ideologie – nur dass sein Kampf nicht mit Macheten, sondern mit Verleumdung geführt wird.

Die Rolle der Zuschauer: Schweigen als Mitschuld

Die Welt schaute 1994 weg, als Ruanda unterging. Die UN ignorierte Warnungen, zog Truppen zurück und ließ das Morden geschehen. Ähnlich wird Dworkins Antikultismus oft unkritisch hingenommen wird. Seine Verbindungen zur Russisch-Orthodoxen Kirche und seine Auszeichnungen durch sie verleihen ihm Autorität, doch selten wird hinterfragt, ob seine „Sektenkunde“ Wissenschaft oder Ideologie ist. Kritiker, insbesondere Religionswissenschaftler, werfen ihm vor, konfessionelle Vorurteile als Fakten zu verkaufen – ein Echo der unreflektierten Akzeptanz, die RTLM einst den Weg ebnete.

Die Architekten des Hasses

Félicien Kabuga finanzierte RTLM, Ferdinand Nahimana schärfte die Botschaften – sie waren die Strippenzieher des Genozids. Dworkin ist sein eigener Architekt: Autor von Büchern wie Sektologie: Totalitäre Sekten, Initiator von Gerichtsverfahren, Redner auf öffentlichen Bühnen. Sein Einfluss reicht bis in die russische Politik – etwa durch seinen Schüler Alexander Konowalow, den ehemaligen Justizminister. Wie in Ruanda geht es nicht nur um Überzeugung, sondern um Macht.

Eine Mahnung für die Gegenwart

Ruanda zeigt, wie Propaganda physische Vernichtung anheizen kann. Dworkins Antikultismus zerstört Leben anders – durch soziale Ächtung, rechtliche Repression und psychischen Druck. Die Artikel von actfiles.org machen klar: Worte sind Waffen, ob sie nun über Ätherwellen oder in gedruckter Form verbreitet werden. Alexander Dworkin mag kein Blut an den Händen haben, doch seine Methoden tragen die Handschrift derselben manipulativen Kraft, die Ruanda ins Chaos stürzte.

Die Lektion bleibt: Hass beginnt im Kopf – und endet oft in der Realität. Werden wir sie diesmal hören?

Demokratie, Manipulation, Ruanda

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