Ich habe meinem Hund böses getan!

Hallo,

ich kann es selbst kaum fassen und bin noch völlig außer mir.

Also erstmal ein paar Fakten vorweg: Ich habe einen Hund (Beagle) den ich über alles liebe. Ich bin voll dagegen das man seinen Hund schlägt, tritt oder ihm anderweitig Gewalt antut oder ihn für irgendwas straft. In der Hundeerziehung bin ich voll für positive Verstärkung.

Es fällt mir nicht leicht das jetzt zu schreiben. Ich verbringe jeden Tag meine Freizeit mit meinem Hund und verzichte wegen ihm auch auf vieles, freiwillig und das mache ich gerne für ihn. Ich beschäftige mich extrem viel mit Erziehung und versuche meinen Hund auch so gut wie möglich zu erziehen.

Mein Hund liebt es wenn wir mit mehreren Menschen spazieren gehen, doch sobald diese Menschen vor uns laufen flippt er aus. Heute war ich mit 2 Freunden spazieren und er war schon sehr aufgedreht. Als die beiden Freunde dann etwas 10cm vor uns liefen, flippte er aus. Er hat gebellt, gefiebt und das schlimmste... an der Leine gezogen (ich HASSE es wenn er an der Leine zieht, ich habe über ein halbes Jahr um ihr positiv beizubringen das sie viel schneller ans Ziel kommt wenn sie nicht zieht und habe dafür sehr viel Zeit und Geduld geopfert). Ich nehme an und bin mir da auch relativ sicher das mein Hund Stress bekommt wenn jemand aus dem "Rudel" vor uns läuft und dann einen Stressanfall hat und versucht Stress abzubauen. Meine beiden Freunde sind weitergegangen und ich habe mich dann auf die Leine meines Hunds gestellt und gewartet bis er sich wieder einkriegt. Irgendwann wollte ich dann weiterlaufen und er zog aber wieder dermaßen an der Leine und bellte, sabberte etc. (Anzeichen für Stress).

Bitte verurteilt mich jetzt nicht wegen den folgenden Sätzen. Ich bin dann so ausgerastet, weil nix klappte und ich doch so viel Zeit Geld und Konsequenz in seine Erziehung investiere. Ich hab ihn dann mit der Leine geschlagen und auch ein bisschen getreten. Ich war echt auf 180. In mir kam so ein Hass hoch!!! Ich bin dann sofort mit ihm wieder zurück nach Hause. Ich fühle mich jetzt soooo schlecht, wie konnte ich nur??? Jetzt ist sie erstmal alleine, ich denke es ist besser wenn sie für die nächste Stunde nicht in meiner Nähe bin. Ich habe immer noch so einen Hass auf sie.

Denkt ihr das sein ganzes Vertrauen in mich jetzt weg ist und unsere Bindung kaputt ist bzw. gar nicht mehr da? Zumal ich ihn ja nicht "nur" getreten und geschlagen habe, sondern auch angebrüllt und innerlich sehr sehr wütend war, das merken Hunde ja auch.

Und hat jemand eventuell Tipps wie ich unser großes Problem in den Griff bekommen könnte.

Ich hasse mich!

LG

Tiere, Hund, Stress, Gewalt, Hundeerziehung, Beagle, Wut
Hund Leine um den Rücken binden: Was soll das bringen?

Hallo ihr Lieben,

mir sind mittlerweile viele Leute mit bevorzugt großen und scheinbar recht schwer zu kontrollierenden Hunden begegnet, die ihren Tieren die Leine um den Bauch/Flankenbereich wickeln und mir ist einfach nicht klar, was sie sich damit erhoffen. Vllt. könnte ihr mir helfen.

Ich versuche es mal zu beschreiben: die Hunde tragen ein Halsband und im "Idealfall" eine breite Schlepp-/oder Feldleine aus Gurtmaterial (das was man beim Pferd als Longe bezeichnen würde). Die Leine wird normal ins Halsband gehakt. Dann wird die Leine ein Stück auf dem Rücken des Hundes Richtung Rutenansatz geführt. Hinter den Rippen, also im Taillen-/Flankenbereich wird die Leine einmal um den Bauch des Hundes gewickelt und ungefähr auf der Wirbelsäule einmal mit dem Rest verdreht, sodass sich sozusagen eine Schlaufe um den Hundebauch bildet. Der Rest der Leine wird dann "normal" in der Hand gehalten. Ich kann das leider nicht besser beschreiben, da ich es auch noch nicht aus der Nähe gesehen habe, nur im vorbei Rauschen.

Besonders auffällig ist, dass diese Hunde an ihren langen Leinen alle wie die Wahnsinnigen ziehen und somit ihr Bauch arg eingeschnürt wird. Ganz extrem war es bei einem Magyar Viszla, die ich eigentlich als sehr folgsam und santmütig kenne. Der riss wie verrückt vorne weg, Frauchen flog nur so hinterher und konnte garnicht bremsen. Der Hund hatte durch diese Leinenkonstruktion das, was man beim Menschen eine Wespentaille (wie durch ein Corsett) nennen würde. Meine Frage nach dem Sinn dieser Konstruktion konnte sie nur im Weggehen, über die Schulter rufend beantworten: "Damit er nicht so zieht!" Das war in dieser Situation nun mehr als skuril. Und gesund kann das nicht sein für den Hund.

Ich habe sowas vorher noch nie gesehen und auch noch nirgends gelernt, dass diese Art der "Verschnürung" überhaupt existiert. Meine Hunde brauchten und brauchen das jedenfalls nicht.

Ich verurteile niemanden nach einer einzigen, kurzen Begegnung, aber besonders "sinnvoll", "durchdacht" oder gar zielführend und aus psychiologischer (und physiologischer) Sicht scheint mir diese Idee nicht zu sein. Deswegen suche ich nun Stellungnahmen zu diesem Thema.

Dass man damit einen weniger ziehenden Hund erreichen will, habe ich verstanden. Aber was ist das Prinzip dahinter? Soetwas wie ein Endloswürger, nur im Bauchbereich? Wie fällt die erwünschte Reaktion der Hunde aus? Wer kommt auf so eine Idee? Und: bringt das wenigstens den gewünschten Erfolg? Lernt der Hund was dabei? Oder funktioniert das wie ein ahningslos eingesetztes Halti, das mehr Schaden macht, als nutzt?

Ich bin mal wieder etwas ratlos und würde mich über ein paar Ideen in diese Richtung sehr freuen. Im meinem Kopf ergibt diese Konstruktion jedenfalls keinen Sinn und erscheint komplett kontraproduktiv.

Danke:)

Hund, Leine, Hundeerziehung

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