Warum die Verniedlichungsform bei Hundebesitzern? Warum Frauchen und Herrchen?
Beim Lesen der Antworten zu einer anderen Frage über Hunde ist mir gerade etwas aufgefallen.
Alle haben von Frauchen und Herrchen geredet.
Warum sagt man immer Frauchen und Herrchen?
Man wird ja schon teilweise giftig angeschaut, wenn man Fräulein sagt, weil diese Verniedlichungsform eigentlich nicht "poitical correct" ist.
Warum ist das bei Hundebesitzern normal den Namen zu verniedlichen, aber in anderen Bereichen fast eine Todsünde?
Das sind doch Frauen und keine Frauchen und Herren und keine Herrchen?
17 Antworten
Stimmt Panazee - das stößt mir auch immer wieder sauer auf! Und nicht nur auf Hundespaziergängen, auch im Reitstall! Oder sogar hier auf der Seite, wenn ich Beutelchen genannt werde grumpf :)
In der Schule hatten wir den Merksatz "-chen und -lein machen das Wort klein". Und degradieren es - zumindest grammatikalisch - zur Sache. (...Besonders pikant bei dem Wort Mädchen... :) Sorry, ich schweife ab...
Für mich persönlich sind die Halter von Hunden Hundehalter, die ich nach Möglichkeit mit ihrem Namen anspreche. Manchmal passiert es mir allerdings, dass ich sie mit dem Namen ihres Hundes anspreche, z.B. wenn mir der korrekte Name entfallen ist. Dann sind das plötzlich der Herr Susi und die Frau Lukas :)
Aber Deine Frage war ja, warum es zu dieser Verniedlichung kommt?! Vielleicht, weil sich viele Hundehalter (nur) über ihre Tiere identifizieren? Ist nur eine Vermutung... Jedenfalls: ein Diminutiv kommt nur höchst selten über meine Lippen! :)
Tja weißt Du MaxundWilli, aus dem niedlichen Alter war ich schon mit sechzehn herausgewachsen... Symphatie und Wärme manifestiert sich für mich durch Verhalten und Handeln, sorry! Die Menschen sind halt verschieden! :)
Beutelkind, Duuuuuuuuu... Aber... mal ehrlich... Wieso dann eigentlich BeutelKIND und nicht BeutelFRAU oder BeutelMANN? Irgendwo ticken wir doch alle so - nur in verschiedenen Ausmaßen, glaub ich...
aber Beutelchen ;-))) duck und weg! Nein Scherz! Ich sage sowas gerne, wenn ich jemanden mag. Das ist bei mir eben kein Kleinmachen der Person oder der der Sache...
Hallo Ihr Lieben! Es war schon schwierig genug, hier einen Namen einzutippseln, der dann auch angenommen wurde...^^ Jetzt heiße ich eben Beutelkind, nicht Beutelmann, nicht Beutelfrau, nicht Beutelchen. Das ist einfach nur mein Name, meine Identität auf gutefrage.net. Ich mag gerne so angesprochen werden. Das ist alles. :)
Call my Name Pietro Lombardi cover by Liam 4 Years :)
Ich verstehe die Aufregung nicht. Was soll daran so schlimm sein ?? Du kannst ja schlecht zu einem Hund sagen "komm her zu Frau" !! Also ist es bei allen - fast allen - Hundebesitzern so, daß man sagt, komm her zu Frauchen oder Herrchen. Im Reitstall kann ich ja schlecht zu meinem Pferd sagen, komm her zu Frauchen. Oder? Außerdem empfinde ich es keinesfall eine Verniedlichungsform.
Ich habe doch nirgendwo in meiner Frage geschrieben, dass das schlimm ist. Ich habe nur meiner Verwunderung Ausdruck verliehen.
Kennst du das nicht? Dieser Moment, wenn dir plötzlich auffällt, dass Dinge über die du jahrzehntelang nie wirklich nachgedacht hast und einfach unreflektiert als gegeben hingenommen hast, dir plötzlich mit einem Schlag merkwürdig vorkommen, weil du zum ersten mal wirklich darüber nachgedacht hast warum man das überhaupt macht.
Zu deiner Antwort:
Man könnte sagen "Komm her zu mir" oder "Komm her zur Reiterfee". Ich wette auch, dass wenn alle (und zwar seit deiner Geburt) zu ihrem Pferd sagen würden "Komm her zu Frauchen", dann würdest du auch sagen "Komm her zu Frauchen" und darauf angesprochen zusätzlich "Ja, was soll man denn sonst sagen? Komm her zur Frau?".
Das dass bei fast allen Hundebesitzern so ist weiß ich auch, sonst würde ich die Frage ja gar nicht stellen. Mich interessiert, warum das so ist, wann das angefangen hat und woher diese Sitte kommt.
"Das machen alle so" ist für mich persönlich ein recht unglückliches Argument. Es ist doch nicht von der Natur zwingend vorgeschrieben, wie Atmen und Essen. Mit dem Argument kannst du neben eigentlich unwichtigen Dingen wie dem hier besprochenen, jeden wirklichen Missstand, den die meisten akzeptiert habe, begründen.
Ich bin halt manchmal neugierig und will wissen warum etwas so ist wie es ist und nicht hinnehmen, dass es halt so ist, weil es so ist. Ich glaube, dass alles hat einen Grund hat oder doch zumindest eine Ursache.
Tradition - einmal wurde angefangen, niemals wurde aufgehört :D
Es ist ja auch nicht selten die Regel, dass Mensch mit Hund gar keine richtige Namensnennung erfährt.
Warum dann also nicht Frauchen oder Herrchen oder Mammi oder Pappi sagen???
Ein Beispiel: Kenne viele Hundehalter und weiß durch häufiges Treffen viel über deren Einstellung zu Gott und der Welt und zum Hund. Aber sie definieren sich über die Hunde. Also ist das "das Frauchen von Ben" oder "das Herrchen von Amadeus" ...
Sicher könnte man im Hirnkastl kramen wie die betreffenden Menschen heißen aber die Person des Hundes gehört einfach zum Menschen :o))))
Wie Du siehst es geht bei dieser Namensnennung Herrchen - Frauchen gar nicht um den Menschen, welcher sich zurück nimmt - sondern um die Person des Hundes...
Hundemenschen sind eben anders und haben vom Hund gelernt sich nicht über ihre eigene Ichbezogenheit, sondern über das Gruppenauftreten zu definieren. Menschen lernen über Hunde ihre eigenen Empfindlichkeiten zurück zu nehmen. So verkehrt ist das also nicht.
Herrchen und Frauchen finde ich OK ...
komisch gucken tue ich, wenn Herr und Frau Meier mit ihrem Dackel reden und es heißt:
''Waldi, nun komm doch mal zur Mama ... hat der Papa dir wieder ein Lecker gegeben?''
DAS finde ich viel verstörender ....
Wieso? Das ist nur eine Art zu sagen, dass man seinen Hund liebt wie ein Kind. Und was ist falsch daran?
von FALSCH habe ich nichts gesagt, nur von verstörend ...
Gesteh' mir doch einfach zu, dass ich das so empfinde
Das ist nur eine Art zu sagen, dass man seinen Hund liebt wie ein Kind.
Und genau da liegt buchstäblich der Hund begraben. Ein ausgewachsener Hund ist kein Kind, sondern eben ein Erwachsener. Man spricht doch mit dem 25jährigen Kind auch nicht mehr wie "Möchtest du von der Mama ein Bonbon haben, dann sag fein bitte". Mal im Ernst. XD Ein Hund ist nunmal kein Kind und man sollte ihn auch nicht lieben wie eines. Man sollte einen Hund lieben wie einen Hund, als Kamerad, bester Freund eben - auf Augenhöhe. Auch wenn man den Ton angibt, heißt das nicht, dass man den Hund gänzlich wie ein minderbemitteltes Kind behandeln sollte. Das vergessen eben leider viele.
Ein Hund ist eine eigenständige Persönlichkeit und möchte auch so behandelt werden. Also nicht verniedlichend.
Aber : Es gibt Mammi- und Pappihunde.... Das sieht man daran wenn diese nach einer Operation noch in tiefer Vollnarkose sofort das jammern und krabbeln beginnen wenn sich ihr Mensch auch nur kurz von ihnen entfernt.
Da sagt dann schon auch der Tierarzt "da ruft einer nach der Mammi"
Solches hat aber mit einer Haltung quasi als Kinderersatz nichts zu tun, obwohl derart verfehlte Haltung auch vorkommen kann - dann aber nicht zum Wohle des Hundes.
Ich sage auch: "Wo ist die Mama?", aber damit meine ich nicht mich, sondern meine Mutter. Ist das so schlimm? Also ich finde es auch nicht verstörend, wenn manche Menschen ihrem Hund verklickern wollen, dass sie "Mama" und "Papa" sind. Der Hund weiß ja nicht, was sie sagen und wenn sie ihn nicht überfüttern oder sein Fell mit Streicheleinheiten abreiben..... Frauchen und Herrchen finde ich auch O.K.. Solang man nicht zu einem Wildfremden Menschen sagt: " Sind sie das Herrchen von diesem bezaubernden, kleinem, wuscheligem, Haarigem, kaltschnäuzigem, knopfaugigen Hündchen?? " ist das schon irgendwie süß.
Ich persönlich habe nichts gegen Verniedlichungen....sie drücken für mich Symphatie und Wärme aus. Ich mag es gar nicht, wenn ich mit vollem Namen angesprochen werde....ein nettes, niedliches i am Ende wirkt doch viel weicher.....