Ein 30 Jahre altes Buch als Beweis dafür zu nehmen, dass jemand unwählbar ist, ist völlig irrsinnig, wenn man bedenkt, dass Sahra Wagenknecht mittlerweile zig ökonomische Schriften veröffentlich hat, die sogar von Mainstream-Ökonomen als klug und sinnvoll gelobt werden und sich durch ihre politischen Positionen seit Jahren vom Stalinismus entfernt hat.
Sahra Wagenknecht hat selbst gesagt, dass ihre Position zum Stalinismus und zur DDR in den frühen 90er Jahren eher dadurch zustandekam, dass sie es nicht mochte, wie viele alles was in der DDR passiert ist, plötzlich verteufelt wurde, weil sie an einen besseren Sozialismus geglaubt hat und eben Gegnerin des Kapitalismus ist. Damals war sie auch sehr jung.
Ich finde sie hat mittlerweile sehr viel Einsicht bewiesen und solche dummen Aussagen von vor 30 Jahren sollten nicht verhindern, dass eine der talentiersten und klügsten Menschen in unserer Politiklandschaft verteufelt werden.
Und dass sie nicht am Gedenkstein für die Opfer des Stalinismus stehen geblieben ist, hat wohl eher was damit zu tun, dass sie an diesem Gedenkstein auch nicht gesehen werden will, weil sie eben diese Position hatte.