Wie kann das rein materialistische Weltbild das Phänomen des Bewusstseins erklären?

25 Antworten

Ich denke, du hast das Prinzip der Emergenz nicht verstanden. Ein emergentes System weist Eigenschaften auf, die in den Komponenten eben nicht angelegt sind.


scatha  28.05.2023, 13:32

Wenn neue großräumige Strukturen entstehen (z.B. eine Allee aus einer Reihe Bäume) dann ist das anders, als wenn eine völlig neue Entität (das Bewußtsein) aus Materie entstehen soll.

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Hallo nephelius,

vielleicht mag ein Analogon aus der Informations- und Computer-Wissenschaft helfen. Die umgeladenen Elektronen in den Schaltkreisen wissen auch nichts von der gerade laufenden App. So dürfen wir unser Gehkrn sehen, mit Hardware und dem Bewusstsein als Hard- oder Firmware. Was wir denken und fühlen sind Apps.

Nun, ein Computer wurde gebaut - doch existieren seine Prinzipien letzlich in Physik und weiter in der Elekrotechnik schon lange zuvor und ggf. ewig.

Ob ein Mensch auch gebaut wurde oder sein Entstehen aus einem Konzept heraus möglich (egal wie wahrscheinlich) ist, mag strittig sein. Aber der Mensch existiert nun mal - und geht.

Für eine Geistlichkeit spricht, dass wir Menschen eine Identität, die uns auf eine bestimmte Umgebung der Raumzeit festlegt, haben. Der Geistlichkeit kann mindestens dieses Konzept zusammen mit einer "schwachen" Teleologie in Richtung Bewusstsein zugesagt werden. Dabei darf das Bewusstsein wie eine Schnittstelle zur Geistlichkeit funktionieren. Hier dürfen wir uns aber nicht auf eine Datenübertragung fokussieten, das ist oft mit Schnittstellen assoziiert.

Was haben wir jetzt? Elementarteilchen und noch Kleineres, die unter einem Konzept (abgebildet in Physik, Chemie, Biologie und auch Soziologie) etwas Großes darstellen können. Wie genau, das werden wir mit unseren naturwissenschaftlichen Mitteln vielleicht nie erklären können. Es bleibt die Philisophie mit plausibler Modellbildung, die eine Naturwissenschaft ergänzen darf.

Mit vielen lieben Grüßen

EarthCitizen

Woher ich das weiß:Hobby

Hallo nephelius,

woher weißt Du, dass Bewusstsein komplex ist? Was bedeutet komplex in dem Zusammenhang überhaupt?

rein zufälliges Zusammenspiel

Das "Zusammenspiel" ist nicht rein zufällig. Es gehorcht physikalischen Gesetzen und gehorcht chemischen und biologischen Gesetzmäßigkeiten.

Bewusstsein selbst ist zunächst mal nur ein Wort, erfunden von Menschen um die Welt verstehbar und greifbar zu machen. Gleiches gilt für "belebt" und "unbelebt". Das Universum kennt derartiges überhaupt nicht, es sind menschliche Begriffe und Vorstellungen die sich dahinter verbergen.

Was die Entstehung von Systemen angeht und die Grundannahme, dass "etwas bereits vorhanden sein muss, weil aus sich selbst nichts entstehen kann":

1) Man nehme 100 km Autobahn.

2) Man nehme einen PKW und lasse diesen mit beliebiger Geschwindigkeit die Autobahn entlang fahren.

3) Man wiederhole Schritt 2.

Ab irgend einem Punkt werden völlig unwillkürlich Staus entstehen. Ein offensichtlicher Grund ist nicht erkennbar. Es benötigt auch keine Unfälle. Staus waren im System zuvor nicht enthalten. Trotzdem kommt es zu diesen Phänomen.

Systeme können offensichtlich "Neues" generieren, einzig weil sie existieren.

Gruß


Ivan69  06.10.2018, 02:20
Was die Entstehung von Systemen angeht und die Grundannahme, dass "etwas bereits vorhanden sein muss, weil aus sich selbst nichts entstehen kann":

Grundsätzlich scheint dem FS auch die Bedeutung von diesem "Nichts" nicht so klar zu sein. Das geht vielen Wissenschaftlern ja ähnlich, wo man eben nicht wirklich von einem Nichts spricht. Von daher sind auch sämtliche Schlussfolgerungen, die von einem wirklichen Nichts ausgehen, aus dem etwas entstanden sein soll, falsch. Ob man jetzt von einer schwach vorhandenen Energie ausgeht (anstatt von einem Nichts) oder Paralleluniversen betrachtet, da gibt es viele spekulative Ideen. Erklärungen zur Quantenfluktuation sind da sehr informativ, auch wenn es sich dann eben um reine Spekulation bei diesen Erklärungen handelt und da erkennt man dann schon, dass Aussagen bezüglich Entstehung aus dem Nichts eben unter einem anderen Mantel betrachtet werden sollten.

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AldoradoXYZ  06.10.2018, 02:22
@Ivan69

Nun, der Fragesteller geht ja gar nicht auf die Entstehung des Universums selbst ein. Nur die Behauptung, dass Etwas nicht entstehen kann, wenn dieses Etwas nicht irgendwie zuvor schon vorhanden war.

Mein Beispiel sollte diese Annahme einfach widerlegen. Man findet sicherlich noch viele, viele andere Beispiele, die ebenfalls möglichst simpel gehalten sind.

Gruß

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Ivan69  06.10.2018, 13:37
@AldoradoXYZ
Nun, der Fragesteller geht ja gar nicht auf die Entstehung des Universums selbst ein. Nur die Behauptung, dass Etwas nicht entstehen kann, wenn dieses Etwas nicht irgendwie zuvor schon vorhanden war.

Doch, tut er ... ob bewusst oder unbewusst lässt sich nicht sagen. An verschiedenen Stellen kommt der Kern seiner Aussage deutlich zum Vorschein, nämlich die Verbindung von einem "Nichts" und was daraus angeblich gefolgt sein sollte. Das wird angezweifelt. Und dieses Nichts lässt sich eben nicht auf Stammtischniveau beleuchten, da selbst Wissenschaftler davon mittlerweile abgegangen sind.

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Ich kann Dir da nur zustimmen. Liege da mit Dir voll auf einer "Wellenlänge".

Besonders das "irgendwie" im 1. Absatz steht für diese große Hilflosigkeit der Natur-Wissenschaften, wenn diese meinen, Bewusstsein an sich genauer zu erklären.

Die Begriff von "Nichts" und "Zufall" halte ich für nur unbedeutende Unwörter.

Alleine die größtenteils uns (noch) verborgene Komplexität des menschlichen Gehirns wird auf rational-wissenschaftlicher Basis bisher kaum verstanden. Und vieles mehr !

Tiefgreifende Philosophie kann weiterhelfen, auch hinsichtlich markanten logischen Ansätzen, welche "über den Tellerrand hinausschauen" lassen - Richtung des umstrittenen Reizthemas "Spiritualität" - und dem was damit zusammenhängt.

Man muss sich dafür aber innerlich eröffnen. Den intuitiven Freiraum schaffen !

Sich in vielerlei Richtungen - flexibel denkend - informieren, auch wenn eine wissenschaftlich-genormte Beweishaftigkeit dabei kaum (mehr) gegeben ist bzw. auch evtl. gar nicht ausreicht, um auf ein höheres Erkenntnis-Level zu gelangen.

Ich möchte jetzt aber nicht weiter ins Detail gehen. Das würde zu weit führen.

Danke von mir für Deinen sehr denkwürdigen, werthaltigen Frage-Beitrag !

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Patrickson  08.10.2018, 19:35

Deine Antwort, lieber EShakti, ist wie immer von hervorragender Qualität. Eine Aussage des Fragestellers gefällt mir natürlich ganz besonders: Es bildet sich etwas, das mehr ist als die Summe seiner Teile. Das „scheinbar“ lasse ich selbst gänzlich weg, denn ich sehe absolut keinen Grund, die Kraft der Aussage dieses Satzes zu relativieren oder zu schmälern. Das Geheimnis der Aussage dieses Satzes besteht ja gerade darin, dass er die Eingeschränktheit des logisch linearen, der wissenschaftlichen Beweisführung sprengt und so von ihr nicht akzeptiert werden kann, es ist für sie ganz einfach Schwachsinn. Deshalb ist es diesem Weltverständnis absolut unmöglich über den Tellerrand zu blicken, denn die Aussage, dass die Gesammtsumme grösser ist, wie die Summe ihrer Teile, erklärt die Schöpfung grundsätzlich, ohne diese Möglichkeit erkennen zu können, muss die Schöpfung, muss die Spiritualität, muss Gott abgelehnt werden, und zwar zwingend!

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AlphaundOmega  09.10.2018, 09:27

@EShakti )

Du hast es auf den Punkt gebracht :)

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Patrickson  09.10.2018, 22:58

Es geht stehts um die Gerechtigkeit einer Existenz. Viele Weltanschauungen gehen davon aus, dass eine Weiterentwicklung nur stattfinden kann, wenn dazu eine Berechtigung, eine bestimmte Leistung dazu erbracht worden ist. Nur der ist berechtigt weiter zu kommen, der eine gewisse intellektuelle, spirituelle, körperliche Leistung erbracht hat, oder sonst irgendwie etwas hervorragendes beigetragen hat zum Wohle von Irgendetwas. - Jesus Christus unterläuft dieses Leistungsbewusstsein grenzenlos und sagt: Du bist erlöst von Allem! Jetzt und für immer! Alles, was ich möchte ist, nimm dieses Geschenk an! Es gibt keinen Grund dieses Geschenk nicht anzunehmen. C.S. Lewis hat gesag, vor Gott werden dereinst nur zwei Arten von Menschen stehen: Diejenigen welche zu Gott sagen: „Dein Wille geschehe“. und diejenigen, zu denen Gott sagt: „Dein Wille geschehe“.

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EShakti  10.10.2018, 18:25
@Patrickson

Deshalb glaube ich, dass wir Gott nicht nur dankbar sein können, sondern auch "er" ist froh, dass er gegenüber den Menschen "seine" Dankbarkeit zeigen kann. Gott ist nämlich kein Herrscher, welcher Dankbarkeit nur einfordert, aber keine zeigen möchte.

Ein Geschenk Gottes ist, dass er uns in die freiwillige Lage versetzt, aus unseren Fehlern zu lernen. Man muss dieses Geschenk nur einsichtig annehmen wollen. Sich innerlich bzw. intuitiv dafür eröffnen, sich selbst objektiv beobachten - und sein EGO hinten anstellen.

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AlphaundOmega  10.10.2018, 00:59

Würdest du oder Ihr ( keine Ahnung wer ) mir verraten, warum mein Kommentar gelöscht wurde ? Damit ich wenigstens weis, wer sich hier auf den Schlips getreten fühlt... Obwohl ich annehmen muss , das es sich um die christliche Delegation , der nächsten-LIebe und der alleinigen Version von Gottesanbetung handelt ??? Ja dann habe ich wohl die berüchtigte Blasphemie ( Was ich mal als Unwort des Jahres bezeichnen würde ) ausgelöst und alle ( das bedeutet der Support auch) machen sich sogleich mal daran, dem Löscher absoluten Vorrang zugeben ... Aha ,...Das schreit förmlich nach Zensur ... aber das interessiert mich nicht... Ich weis was ich erlebt habe und ihr glaubt nur was euch erzählt wurde ...Diesen aber feinen Unterschied solltet ihr mal zur Kenntnis nehmen... Und da nützt euch auch nicht euer Ohren zuhalten !

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Patrickson  10.10.2018, 20:20
@AlphaundOmega

Ich war es nicht. Ich fand deinen Kommentar sogar sehr gut und interessant! Wieso wurde der gelöscht?

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EShakti  10.10.2018, 22:21
@AlphaundOmega

Ich war´s übrigens auch nicht. 50-60 x im Jahr scheinheilig in die Kirche gehen - sozusagen zur persönlichen Reinwaschung - ist nicht meine Gottes-Vorstellung. Leider konnte ich Deinen Kommentar nicht lesen, dieser war schon weg.

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AlphaundOmega  11.10.2018, 08:45
@Patrickson

Danke , das du mir darauf geantwortest hast... und Wieso werden wir wohl nie erfahren... leider!

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AlphaundOmega  11.10.2018, 08:55
@EShakti

Von dir hätte ich das auch am wenigsten erwartet...leider kann ich dir diesen gelöschten Kommentar nicht so genau wiedergeben , da er eben nicht programmiert war , sondern sich frei aus meiner Intuition und Inspiration entwickelt bzw. entsteht...Das geht mir oft so ... Das ist wie eine Eingebung , die sich in einem Bruchteil offenbart, aber man kann sie nicht lange genug festhalten ,um sie abzuspeichern ... Es gleicht eher dem Automatischen Schreibens...

dieser war schon weg.

Ja innerhalb von Minuten sogar ...

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EShakti  11.10.2018, 15:50
@AlphaundOmega

Ja, schon schade wg. Deinem Kommentar. Ich spüre offenbar ähnlich wie Du. Auch bezüglich gewisser Eingebungen aus tiefgründiger Intuition heraus.

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 denn die Elementarteilchen für sich genommen enthalten nicht die kleinste Spur von Bewusstsein

Das glaube ich auch nicht, dennoch ist die Aussage so nicht gut getroffen. Denn genau genommen wissen wir nicht, ob kleinste Teilchen ein Bewusstsein haben. Ich meine, wie soll das Elementarteilchen ohne Hände und Mund winken und uns sagen, dass es glaubt, so etwas wie ein Bewusstsein zu haben?

Deswegen bleiben die Folgeerklärungen, dass x * 0 immer 0 ist genauso hypothetisch, bzw. die 0 bleibt hypothetisch.

Das ist Fakt und da ändert auch keine noch so materialistische Ansicht etwas daran!

Bin kein Wissenschaftler, aber ich weiß, dass man sich mit solchen Aussagen disqualifiziert. Das ist ein Fakt und unumstößlich.

Sinnvoll kann man dann nur noch auf esoterischer oder ähnlicher Ebene weiterdiskutieren.


Sleipnir18  05.10.2018, 11:15
Sinnvoll kann man dann nur noch auf esoterischer oder ähnlicher Ebene weiterdiskutieren.

Nein, das kann man nicht. "auf esoterischer oder ähnlicher Ebene" ist keinerlei sinnvolle Diskussion mehr möglich.

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Ivan69  06.10.2018, 01:59
@Sleipnir18

nun, was oben steht, kann man so schon unterstreichen. Auf esoterischer Ebene finden sich dann sicher einige, die da weiter diskutieren können, nur ist das dann eben solche eine Ebene, hat aber nicht das geringste mehr mit einem logischen und rationalen Diskurs zu tun. Ebenso kann man sich auch über Märchen und ihre Handlungsstränge unterhalten. Auch das hat dann einen fiktiven Kontext, der entsprechend der Geschichte gegeben ist.

Will man aber auf logischer und rationaler Ebene Dinge betrachten, dann sind realitätsverweigernde Gedanken absolut fehl am Platz.

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mychrissie  06.10.2018, 09:20

Sinnvoll kann man nur auf einer Ebene diskutieren, auf der beide Diskutierende "denken" und nicht einer nur "glaubt" oder gar nur Ideologien verbreitet.

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EShakti  27.09.2019, 00:03
@mychrissie

Der Glauben oder die Hoffnung bedeutet rational betrachtet nichts Wissen.

Eine Ideologie beruht aber immerhin zumindest auf einer Vision bzw. einer IDEE, welche aber deshalb nicht immer dem denkenden Verstand entspringen muss.

Die diskutierende Beweis-Wissenschaft und der Faktor Bewusstsein. Was kann die denkende "Wissenschaft" damit wirklich anfangen ? So gut wie gar nichts. Das liegt aber nicht am Faktor Bewusstsein, sondern am hinderlichen Denken.

Manchmal ist es sinnvoll und weise, den NORMalen Verstand und das Denken hinten an zustellen. Damit die Intuition das WESENtliche in uns wirken lassen kann. Denn nur so werden wir "Intelligenz-Bestien" endlich erwachen können...

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mychrissie  27.09.2019, 09:28
@EShakti

Man muss eben nur achtgeben, dass man – wenn man sich auf wissenschafliche Beweise beruft – Wissenschaft nicht mit dem von uns wahrnehmbaren Teil der Realität reduziert. Denn dieser Anteil ist eigentlich minimal, da steckt noch viel mehr dahinter, das uns verborgen bleibt.

Allerdings ist das nicht Esotherik, Astrologie, Verschwörungstgheorien und ähnlicher Humbug. Sondern es ist eben der Teil der Realität, der uns verschlossen bleibt, weil wir auf einen ganz bestimmten, und aus Energiespargründen eingeschränkten schmalen Wahnehmungsbereich optimiert sind, um mit minimalem Einsatz eine maximale Überlebenschance zu haben.

Dass der Mechanismus, der uns zerstört, in unserer eigenen Schädeldecke sitzt, hat die Evolution offensichtlich übersehen.

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EShakti  27.09.2019, 21:52
@mychrissie

Evolution ist max. ein kleiner Baustein vom großen Ganzen. Nichts WESENtliches bzw. Entscheidendes.

Die irdische Beweis-Wissenschaft beruft bzw. reduziert sich aber nun mal auf deren Beobachtung, Messung, aber mitunter auch auf irgendwelchen "wilden" Weltbild-Theorien wie der Astrophysik, welche sie uns gern verkaufen möchte.

Auch wenn es eben so Deine freie Meinungsbildung ist - Spiritualität, Esoterik, Astrologie oder auch die sog. Metaphysik sind im Wesentlichen kein Humbug.

Solche Bereiche öffnen bzw. berühren die verborgenen Bewusstseinsebenen in uns, wo ein Begreifen von wahrem Wert erst anfängt. Also das, was über den NORMal-denkenden Verstand und dessen EGO-geprägtes Weltbild hinausgeht.

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mychrissie  27.09.2019, 23:24
@EShakti
Spiritualität, Esoterik, Astrologie

das ist wie bei der Homöopathie, wessen Seele es anspricht, der fühlt sich wohler. Das ist auch okay. Aber definiert das einen echten, oder gar wissenschaftlichen Wert?

Manche Menschen macht es glücklich, wenn sie mit 300 km/h über die Autobahn rasen. Aber repräsentiert das einen Wert?

Manche Menschen macht es sogar glücklich, andere zu verprügeln.

Nicht alles, was Menschen tun oder an was sie glauben, hat deshalb unbedingt einen Wert.

Mit Ego hat das nichts zu tun. Wenn ich einer alten Oma in die Straßenbahn helfe, tue ich es nicht aus Ego-bezogenheit, sondern weil es ihr mehr hilft als ein paar Zuckerkügelchen, oder gar, indem ich ihr ein Horoskop stelle.

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EShakti  28.09.2019, 18:30
@mychrissie

Was ist ein echter Wert ? Ein echter Wert mag echt wirken, kann aber auch nur oberflächlich und vergänglich sein. Also nichts von wahrem, beständigen Wert.

Wissenschaftliche Werte sind oftmals wohl auch nützlich, aber nicht wesentlich.

Autoraserei, Verprügeln, Geld, Besitz, Macht, Gier, Sucht.. Das sind eben alles nur solche oberflächlichen Werte, wodurch sich das EGO gern zum Ausdruck bringt.

Dagegen z.B. der Oma in der Straßenbahn zu helfen ist von wahrem Wert...

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mychrissie  29.09.2019, 01:17
@EShakti

Genau, das ist es, was ich gemeint habe. Du stößt offene Türen auf.

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Suboptimierer  30.09.2019, 10:08
@EShakti

"Verprügeln" und "Gier" sind keine Werte, selbst für die nicht, die das machen. Gier ist eine meist unreflektierte Eigenschaft, die mit "so bin ich halt" abgetan wird und Verprügeln ist Mittel zum Zweck. Oder zeig mir einen Süchtigen, der stolz auf seine Sucht ist, weil es für ihn ein wichtiger Wert ist.

Außerdem, selbst wenn es Beispiele für oberflächliche Werte wären, hättest du dir gerade zufällig die heraus gepickt, die als negativ gelten.

Das ist so, wie wenn du als Beispiele für innere Werte gegeben hättest, ein A...loch zu sein.

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EShakti  30.09.2019, 15:10
@Suboptimierer

Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, was Du mir damit genau sagen willst !?

Alle oberflächlichen Wertvorstellungen und damit verbundene Tätigkeiten bzw. Eigenschaften sind im Grunde negativ und haben keinen nachhaltigen, wahren Wert.

Z.B. Verprügeln oder Unterdrücken oder Mobbing würde ich als unterbegriffliche Tätigkeiten für ein Streben nach Macht, Einfluss und gewollter Abgrenzung bezeichnen.

Der Süchtige ist natürlich nicht stolz auf seine Sucht. Aber in dem Moment, wo dieser ein starkes Verlangen danach spürt gibt es für diesen nichts Wichtigeres. Ich habe das jahrelang wiederkehrend bis zu extremst erlebt in meiner Familie. Es war brutal !

Zu erkennen selbst ein Ar.chloch (gewesen) zu sein kann durchaus wirksam sein und helfen, sich Richtung der positiven, beständigen Werte zu verändern und so zu bleiben...

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Suboptimierer  30.09.2019, 15:32
@EShakti

Macht kann für eine Person von Wert sein. Es kann etwas sein, wonach er strebt. Nur ist Macht keine Eigenschaft einer Person, wie es Gier ist. Es wird nach Macht gestrebt, aber nicht nach Gier.

Genau auf diesen Unterschied, der dir in deinem Kommentar auch aufgefallen ist, wollte ich dich aufmerksam machen.

Für den Drogensüchtigen hat weder die Droge noch die Sucht einen Wert. Der Rauschzustand kann allerdings von Wert sein.

Was ich auch schwierig, zumindest diskutabel finde, ist zu beurteilen, was ein wahrer Wert ist. Warum ist Macht ein falscher Wert? Warum darf man sich durch Macht nicht besser fühlen? Warum muss ein Wert nachhaltig sein?

Was man als Wert bezeichnet, hat immer etwas mit dem Verhältnis zur Gesellschaft zutun. Ein guter Wert ist einer, der sich positiv auf die Gemeinschaft auswirkt, der Gerecht ist, redlich ist, usw.

Es gibt Eigenschaften, die als Wert gelten, zu denen es aber auch negative Auswirkungen gibt vis versa. Zum Beispiel kann etwas u. U. geordneter und qualitativ besser abgewickelt werden, wenn Disziplin oder Fleiß im Spiel ist. Dennoch schränkt die Disziplin auch immer die Freiheit etwas ein. Ist nun Disziplin ein Wert?

Und was ist mit dem Mächtigen, der nur mächtig werden wollte, um besser der Ungerechtigkeit entgegen wirken zu können? Ist seine Macht trotzdem etwas Schlechtes? Auch wenn derjenige Pazifist und Vegetarier ist?

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EShakti  30.09.2019, 19:36
@Suboptimierer

Viele Fragen. Ich kann diese nicht final beantworten. Steht mir auch gar nicht zu. Wie Du schon sagst, vieles bleibt diskutabel bzw. ist auch Ansichtssache.

Mächtig sein ist doch eine Eigenschaft, oder ? Das Gegenteil von machtlos.

Wie wird Macht überhaupt bewusst ? Macht zeigt sich durch gezielte (oder verdeckte) Einflussnahme, welcher immer einem gewissen Zweck dient. Manche sagen "Wissen ist Macht". Wissen wird aber erst zur Macht, wenn das Wissen zur Machtausübung angewandt und u.U. auch missbraucht wird. Das EGO in uns Menschen lässt grüßen...

Wer ist dazu in der Lage, über Ungerechtigkeit oder Gerechtigkeit innerhalb von vorhandenen Möglichkeiten bzw. Macht-Befugnissen absolut zu entscheiden ? Auch der Mächtige handelt immer aus (s)einer gewissen Perspektive heraus.

BeGIERig sein. Ist doch auch eine Eigenschaft, oder ?

Wenn man diese Wortbedeutungen gerne "weiterspinnt", dann gelangt man irgendwann auch zur (angeblichen) göttlichen AllMACHT ?

Diese Allmacht kann es - meiner Ansicht nach - eigentlich so nicht geben. Sonst wären wir Lebewesen nicht in der "Knochenmühle" genannt Existenz gefangen.

Wir benötigen offenbar aber die positiven und negativen Lebenserfahrungen, um uns im Bewusstsein spirituell zu erweitern. Wir sind offensichtlich unvollkommen.

D.h. es geht eben nicht einfach so wie durch den "göttlich-allmächtigen Knopfdruck".

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EShakti  30.09.2019, 19:53
@Suboptimierer

Kleiner Nachtrag noch zu Disziplin und Fleiß.

Disziplin und Fleiß sind in erster Linie eine Frage der Erziehung. Manchen Soldaten in manchen Ländern wird eine strenge Selbst-Disziplin gelehrt, welche im Grunde nur der Zweckerfüllung dient. Der Fleiß gilt dabei als eine Selbstverständlichkeit.

Dagegen eine maßvolle "gesunde Disziplin" ist wie "gesunder Egoismus" sinnvoll und nützlich, um sich in dieser doch ziemlich anstrengenden Welt behaupten zu können. Wobei auch hier keiner über das richtige Maß final entscheiden kann. Es ist mehr eine Sache des inneren Gespürs...

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Suboptimierer  01.10.2019, 09:54
@EShakti
Mächtig sein ist doch eine Eigenschaft, oder ?

Ja, aber eine angeheftete, keine innere Eigenschaft. Gier ist eine innere Eigenschaft.

Der Mächtige ist nur in einem Kontext mächtig. Der Gierige hat ein Verlangen nahezu unabhängig davon, wo er sich befindet.

Wenn man diese Wortbedeutungen gerne "weiterspinnt", dann gelangt man irgendwann auch zur (angeblichen) göttlichen AllMACHT ?

Nicht zwangsweise, aber man kann das Eine gut als Einleitung für das Andere verwenden.

Diese Allmacht kann es - meiner Ansicht nach - eigentlich so nicht geben. Sonst wären wir Lebewesen nicht in der "Knochenmühle" genannt  Existenzgefangen.

Natürlich. Allmacht ist ein Potenzial. Niemand, der mächtig ist, schöpft seine Macht voll aus. Es ist sogar so, dass teilweise die Macht dadurch ausgewirkt wird, dass anderen klar gemacht wird, dass das Potenzial vorhanden ist. Nur mit der zeitgelichen Unterstellung der Allgüte gelangen wir in ein Dilemma bei der Allmacht und der Beschaffenheit der Welt.

Aber es ist leicht, All-irgendetwas zu postulieren, wenn man gar nicht so genau wissen kann, was damit gemeint ist.

Man kann lange spekulieren, wird aber nie zu einem Ergebnis "Das ist es!" kommen.

Um unser Bewusstsein zu erweitern, benötigen wir Lebenserfahrung, aber Lebenserfahrung führt nicht automatisch zu mehr Bewusstsein. Bewusstwerden bedeutet immer, auf Distanz zu etwas zu gehen.
Klar, und um zu etwas auf Distanz gehen zu können, muss man Kenntnis von der Existenz des Etwas erlangt haben.

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