Glauben Sie, Armut ist in Deutschland ein Problem?
57 Stimmen
15 Antworten
Für die, die es betrifft, ganz sicher. Und das sind ja nicht wenige. Besonders für Kinder ist Armut schlimm.
Erklärt sich eigentlich von selbst, wenn man mal drüber nachdenkt, aber ich verlinke es dir trotzdem, wobei jeder heutzutage Google bedienen können sollte... Alles Gute🙄👋
Ja und? Jeder und zwar wirklich jeder dieser Punkte trifft allgemein auf arme Menschen zu und nicht nur auf Kinder. Erklärt sich von selbst...
Ja, Armut ist definitiv ein Problem – aber nicht nur im finanziellen Sinn.
Die eigentliche Wurzel vieler Formen von Armut liegt tiefer.
Finanzielle Armut entsteht oft dort, wo eine Gesellschaft im Haben-Modus funktioniert:
„Was habe ich?“
„Wie viel kann ich anhäufen?“
„Wie kann ich meinen Vorteil sichern – auch auf Kosten anderer?“
Der Kapitalismus, so wie er heute gelebt wird, fördert geistige Armut bei den Wohlhabenden:
Ein Denken von Trennung, Vergleichen, Besser-sein-Wollen, statt von Verbundenheit, Gerechtigkeit und Miteinander.
Und genau das ist die eigentliche Tragödie:
Wo das Herz arm ist, wird oft der Geldbeutel des anderen arm gemacht.
Wo Menschen im Ego leben („Mein Erfolg, mein Gewinn, mein Besitz“), entsteht auf der anderen Seite Mangel.
Würden wir als Gesellschaft mehr im Sein leben – also:
Verbundenheit statt Konkurrenz, Würde statt Bewertung, Miteinander statt Gegeneinander,
dann könnten viele Formen von äußerer Armut gar nicht erst so entstehen.
Deshalb ist finanzielle Armut nicht nur ein Symptom von „zu wenig Geld“, sondern oft ein Ergebnis von zu wenig Liebe, zu wenig Sein, zu viel Ego und Haben-Wollen.
Armut ist also nicht nur ein soziales, sondern auch ein spirituelles Problem.
Und echte Veränderung beginnt genau da, wo wir diesen Zusammenhang ehrlich anschauen.
Also ja ich sage Deutschland ist vor allem geistig arm - so wie viele westliche Länder die dem Kapitalismus dienen, nicht mehr dem Menschen.
Deine Ausführungen haben nichts mit Armut an sich zu tun, sondern damit, wie Leute denken, sich benehmen. Von daher empfinde ich sie am Thema vorbei.
Das Gegenteil von Kapitalismus ist Sozialismus. Da sind ALLE arm. Viel besser, ja?
Danke für eure Rückmeldungen — ich verstehe, was ihr meint. Aber genau hier liegt das Missverständnis:
Es geht nicht darum, Kapitalismus platt gegen Sozialismus auszuspielen (beide Systeme können Entfremdung schaffen, wenn sie falsch gelebt werden). Und es geht auch nicht darum, Armut als bloßes „fehlendes Geld“ zu definieren.
Sondern um die Wurzel der Frage:
Warum kommt es überhaupt zu Zuständen, in denen Menschen am Existenzminimum leben, während andere im Überfluss sind?
Das ist kein ökonomisches Detail — es ist eine Frage nach unserem Menschenbild.
Leben wir in einem System, das auf Haben, Vergleichen und Konkurrenz basiert? Oder in einem Geist des Seins, Teilens und der Würde jedes Einzelnen?
Erich Fromm hat es sehr klar benannt:„Nicht der Besitz macht den Menschen reich, sondern das, was er ist.“
Und das hat sehr wohl mit Armut zu tun — weil Systeme, die auf „Immer mehr für mich“ basieren, fast zwangsläufig andere arm halten müssen, um den eigenen Gewinn zu sichern.
Das Gegenteil von Kapitalismus ist nicht zwangsläufig Sozialismus.
Das Gegenteil von Kapitalismus in seiner zerstörerischen Form ist Menschlichkeit.
Oder anders gesagt: Liebe statt Angst. Sein statt Haben. Beziehung statt Verwertung.
Und es ist auch kein „Gutmenschen-Gerede“, wenn man anerkennt, dass viele psychische, soziale und auch wirtschaftliche Probleme aus genau dieser Trennung entstehen:
Der andere ist Mittel zu meinem Zweck — nicht Bruder, nicht Schwester.
Wenn Menschen also sagen:
„Selbst schuld, wer arm ist“ — dann ist das genau Ausdruck dieser geistigen Armut.
Echte Armut entsteht dort, wo Verbundenheit fehlt.
Und finanzielle Armut ist oft nur das sichtbare Symptom einer tieferliegenden geistigen Armut – der Armut an Mitgefühl, an Verbundenheit, an einem gesunden Menschenbild.
Es geht nicht um „alle gleich arm“ oder „alle reich“, sondern um die Frage:
Wie gestalten wir ein Zusammenleben, das den Menschen in den Mittelpunkt stellt – nicht die Zahl auf dem Konto?
Das ist kein „am Thema vorbei“, sondern das ist die Wurzel des Problems.
„Wo Liebe fehlt, wird Mangel geschaffen.“
„Wo Haben das Sein ersetzt, entsteht Unfrieden.“
Und das ist weder Ideologie noch Systemfrage, sondern Herzenshaltung. Und im Kern sehnen sich ja auch alle Menschen danach.
Leben wir in einem System, das auf Haben, Vergleichen und Konkurrenz basiert? Oder in einem Geist des Seins, Teilens und der Würde jedes Einzelnen?
Ohne das gibt es weder Sport noch Spiel und keine Auszeichnungen mehr. Natürlich leben wir in einer Leistungsgesellschaft die darauf ausgelegt ist die besten und klügsten zu belohnen.
Echte Armut entsteht dort, wo Verbundenheit fehlt.
Nein, echte Armut entsteht bei einem selbst. Mit was bin ich selbst zufrieden und kann mein Leben leben. Muss ich in Berlin Mitte wohnen wo die Mieten alle Einnahmen auffressen oder ist es besser auf dem Land ohne Konsumrausch?
„Selbst schuld, wer arm ist“ — dann ist das genau Ausdruck dieser geistigen Armut.
Nein, die Frage ist empfindet sich der arme als arm oder ist er glücklich mit dem was er hat auch wenn er sich nicht täglich ein neues iPhone kaufen kann...
Wie gestalten wir ein Zusammenleben, das den Menschen in den Mittelpunkt stellt – nicht die Zahl auf dem Konto?
Das ist lediglich eine Frage der eignen Bedürfnisse. Ein Selbstversorger der kaum Geld hat ist glücklicher als ein Großstädtler der dem neuesten Konsum hinterher rennt.
Nein. Vergleicht man Deutschland mit anderen Ländern, dann stellt man fast, dass hier gar keine Armut gibt. Hier muss niemand verhungern. Der Staat kümmert sich, aber viel zu oft wird diese Hilfe gar nicht gewollt. Wer so in die Armut abrutscht, ist selbst schuld.
Natürlich gibt es immer jemandem, dem es schlimmer oder besser geht, wie auch immer man das definieren mag.
Das ist für den, der leidet, aber kaum ein Trost oder?
Und ist es nicht auch unsere Verantwortung unser Sozialwesen anhand unserer Möglichkeiten zu beurteilen?
Also das Beste aus dem zu machen, was wir haben?
Wenn wir uns immer damit trösten, dass es irgendwo anders noch schlimmer ist, dann führt uns das doch nirgends hin.
Warum Umweltschutz betrieben? Irgendwo in asiatischen Ländern ist das doch viel schlimmer?
Warum keine Kriege führen? Tun alle anderen doch auch
Du siehst doch sicher ein, dass das nirgendwo hinführt
Auch hierzulande nimmt die Mangelernährung zu - natürlich: Verhungern müssen im Vergleich zu manch anderen Ländern wenige, aber ob das für die Betroffenen ein Trost ist? Oder eine Ausrede für uns als Gesellschaft nichts tun zu müssen?
iel zu oft wird diese Hilfe gar nicht gewollt
Oder nicht angenommen weil man z.b. gelernt hat dem Staat oder generell niemandem zu vertrauen.
Möchtest du gerne leiden? Nein? Wieso sollte das dann jemand anders wollen?
Wer so in die Armut abrutscht, ist selbst schuld.
Das kann jeden treffen.
Schnell rutschts man in eine Sucht ab, ist überfordert, zieht sich zurück und hat Angst.
Es geht hier auch nicht um Schuld oder nicht schuld - sind wir nicht alle als Gemeinschaft für die Situation gesamtverantwortlich?
Auch dir, lieber Fuchssprung, täte da ein bisschen Nächstenliebe und Einfühlungsvermögen gut.
Auch wenn du es dir einreden magst: Du bist nicht besser, stärker, rechtschaffener und weiser als deine Mitmenschen.
Auch du machst Fehler und lernst idealerweise daraus, wie jeder andere Mensch auch.
Auch du hast dich sicher schon überfordert gefühlt, dich zurückgezogen, anderen nicht vertraut.
Auch du hattest im Leben sicher schon Hilfe nötig, denn manche Dinge schafft man einfach nur zusammen.
Und auch du könntest jederzeit in solch eine Situation kommen und dann hättest auch du das weder verdient, noch wäre das eine Frage der Schuld oder Unfähigkeit.
Ich hoffe wir werden irgendwann einmal diese krude Idee überwinden den Wert eines Menschen an seinem Reichtum, seiner Außenwirkung oder seinem gesellschaftlichen Status festzumachen.
Für betroffene ja. Gesamtgesellschaftlich gesehen ist es in Deutschland allerdings kein all zu großes Problem.
Blendet das die immer mehr nach oben verschiebenden Vermögensverhältnisse aus? Bezüglich dem, was die reichsten 10 %, gegenüber den 90%, an Vermögen halten? Richtig pervers wirds, wenn man das reichste 1% betrachtet. Dagegen haben knapp 28% gar nichts oder nur Schulden, kommen also nur "irgendwie" über die Runden, was Absicherung und bescheidenen Wohlstand, wie in den 70igern möglich, komplett unmöglich macht! Teilweise sind diese auch Ich-AG´s, die, wenn in Rente fallend genau 0 Soziale Absicherungen haben - Rente angespart? Von? Krankenversicherung war Privat, da "Selbstständig", wie bezahlen? Durch diesen "Niedriglohn" zulassen, um "Vollbeschäftigung" zu suggerieren, werden Löhne immer stärker Unterlaufen, was auf das Sozialsystem Mittel- und Langfristig gravierende Auswirkungen hat. Hat man alles verdrängt oder nicht gesehen. Blöd nur, daß ich etwas nicht sehen will, es deswegen nicht verschwindet... Es verschiebt das Problem nur und man erkauft sich etwas Zeit - blöd nur, daß dieses einen, wie ein anfänglicher kleiner Schneeball, dann später als gigantische Lawine einholt... Sozusagen Zins und Zinseszins...
Ja, das denke ich schon. Für mich ist es immernoch Fragwürdig, wie man in Deutschland trotz guter Sozialleistungen Obdachlos sein kann.
Obdachlosigkeit hat andere Gründe. Klar sind Obdachlose finanziell arm, aber die Gründe für Obdachlosigkeit sind andere, es ist nicht Geld.
Warum besonders für Kinder?