Jammern auf hohem Niveau?
Wenn in Deutschland über Armut gejammert wird, ist das jammern auf hohem Niveau, oder absolut gerechtfertigt? Ist Deutschland wirklich so schlimm, und ist Armut weit verbreitet?
Ich bin kein Deutscher, ich bin Schweizer, und in der Schweiz gibt es eigentlich keine echte Armut. Nur relative. Das sage ich als jemand der zu den "untersten" in der Schweiz gehöre, da ich aber nicht hungern oder frieren, oder nicht in einem Slum Lebe würde ich mich nicht wirklich als "echter" armer bezeichnen.
Aber wie ist es in Deutschland? Gibt es in Deutschland viel echte Armut? Und wer ist Schuld an Armut?
5 Antworten
Teils, teils.
Wenn man bedenkt, wie arm die Welt im Durchschnitt ist, sind selbst die Ärmsten in D vergleichsweise reich (absolut gesehen).
Aber wir haben auch enorm hohe Lebenshaltungskosten im Vergleich zur Dritten Welt. Und jemand, der in der Dritten Welt nichts zu essen hat ist relativ gesehen in etwa gleich arm wie jemand, der sich in D nichts zu essen leisten kann.
Meistens ist es aber schon ein Gejammere auf hohem Niveau. Ich habe auch nach 7-10 Tagen kein Geld mehr um mir Essen für den Rest des Monats zu kaufen. Aber mir stehen andere Möglichkeiten zur Verfügung, die Menschen in Drittweltländern nicht haben. Deswegen jammere ich lieber leise.
jammern auf hohem Niveau
Typisch deutsch :)
In Deutschland gibt es echte Armut.
Wer sie "verschuldet" hat, muß man je individuell herausfinden.
Natürlich kommt es darauf an,
aber wenn ich mir denke, ich verdiene in D. relativ gutes Geld, wovon mir jeden Monat ein Mordsteil abgezogen wird, dennoch wartet man hier Monatelang auf Arzttermine, auf Kitaplätze ebenso, wenn man irgendwas von irgendwelchen Ämtern braucht, ist man am Arsch, wenn man Reparaturen am Haus hat, wartet man ebenfalls ewig auf nen Termin.
Ja, natürlich ist alles relativ und ein chinesischer Fabrikarbeiter würde sich alle 10 Finger nach so einem Leben lecken, aber dennoch haben wir und unsere Vorfahren Jahrzehnte dafür gearbeitet, um diesen Wohlstand aufzubauen, aber mittlerweile sehen wir ihn verpuffen.
Das stimmt mich auch traurig.
Ich bin ansich auch mit wenig zufrieden.
(Im Alter ändert sich das jedoch - Da man auf gewisse Dienste angewiesen ist.)
Ich bezahle im Monat knapp 400€ für meine Krankenversicherung (Für das Jahr sind das 4800€ Netto - Dafür könnte man sich für nen Monat fast nen Leibarzt bestellen xD)
Aber dennoch wartet man auf Termine teilweise 1/2 Jahr, das ist einfach nur kacke.
Warte, du wartest auf termine für ärzte mehrere jahre? Ist das ein scherz? Oder übertriebene darstellung?
Hier wartest du nicht sehr lange.
Japp, dafür fände ich die hohe Abgabenlast auch gerechtfertigt, aber hier bezahlen wir knapp 50% von unserem Verdienst an den Staat und bekommen dafür eben nur beschissene Leistung zurück.
typisch staat halt. Hier ist es eben nicht vollstaatlich.
Deutschland hat eine einzigartige Kombination von hohen Steuern und geringen Sozialleistungen. Wenn jemand nur Grundrente bezieht oder seit langem arbeitslos ist soll der von monatlich etwa 520 Euro (ca. 500 CHF) leben Wohnkosten ausgenommen. Kaufkraftmässig angepasst würde das in der Schweiz einem monatlichem Budget von ca. 650 CHF (ohne Wohnkosten) entsprechen. Dies könnte dir eine Vorstellung geben wie ein paar Millionen in Deutschland leben sollen.
In Deutschland gibt es echte Armut, ich war in meinen letzten Jahren vor der Rente als Sozialarbeiter unterwegs und ich habe wahrlich selbst im sehr wohlhabenden Baden-Württemberg viel Elend gesehen.
Noch ein kurzes Nachwort an den Schweizer. In der Schweiz ist der Reichtum erblich, in Deutschland die Armut.
Also ich bin generell ein Mensch der mit sehr wenig zufrieden sein kann ,ist das schlecht? Das heisst aber auch das ich mir manchmal Dinge schönrede die für andere vielleicht schrecklich sind.
Ich denke mir einfach es ist besser mit wenig glücklich zu sein im leben weil viel im leben nicht garantiert ist.