Warum sind die Scheidungsraten in Deutschland doch so hoch?
Und führt die Scheidung oft auch zu Armut?
4 Antworten
Es gibt verschiedene Gründe:
- Frauen verdienen heute selbst und sind nicht mehr auf die Versorgung durch den Mann angewiesen
- Man heiratet den erstbesten Partner, der äußerlich gefällt, ohne ihn tatsächlich zu lieben
- Wir leben in einer Wegwerfgesellschaft. Man repariert nicht (mehr), sondern trennt sich und holt sich was Neues
- Scheidungen sind heute viel leichter als früher, es braucht keine Schuldzuweisung oder keine Angabe von Gründen mehr
- usw.
Einer Umfrage zufolge sind die häufigsten Gründe: Gewalt, Schulden, Stress, Sucht, Fremdgehen und Auseinanderleben.
Seit 2005 sind die Zahlen rückläufig (mit Ausnahme der Coronajahre, das hat sich 2022 aber wieder entspannt) und liegt bei ca. 35 %.
In vielen Ländern liegt die Scheidungsrate höher, z.B. in Portugal bei 69,0 %. In vielen Ländern aber auch niedriger, wie z.B. in Irland bei 14,9 %.
Es heiraten aber auch weniger, das darf nicht unberücksichtigt lassen. In den letzten 50 Jahren haben sich die Zahlen (pro 1.000 Einwohner) von 8 auf 4 Eheschließungen in der EU halbiert. 2 Davon werden geschieden - im Durchschnitt der EU-28.
In Irland wurde erst 1995 das Recht auf Scheidung überhaupt eingeführt, vorher war Scheidung streng verboten. Irland: Scheidungsrecht wird liberalisiert - Vatican News Irland - Scheidungsrecht wird liberalisiert - Politik - SZ.de (sueddeutsche.de) Eine jetzt auf 2 Jahre verkürzte Trennungsphase gibt es immer noch. Aber auch dieses Land kommt allmählich aus dem Mittelalter raus.
Die Egomanie in unserer Gesellschaft nimmt zu, was vermutlich 1 Grund für steigende Scheidungszahlen ist.
Die Gründe für Armut können jedoch vielfältig sein, und ich würde eher vermuten, daß je gering gebildet jemand ist, desto größer ihre/seine "Chancen" auf Armut.
Scheidung ist ein Desaster.
Warum es zu Scheidungen kommt?
Weil es zuweilen zu zweit mehr Probleme hat, als man allein je hätte.
An Armut sind eher Faktoren wie Mangel an Bildung, Ausbildung und eigenem Beruf schuld, von erwachsenen Menschen egal ob verheiratet oder nicht, wird heute erwartet daß sie sich aus eigener Arbeit durchbringen können und sich nicht von einem Partner abhängig machen, wer das in freiwilliger Entscheidung tut, tut das auf eigenes Risiko wenn es schiefgeht.
Kinder sollen immerhin über gültiges Unterhaltsrecht abgesichert sein, wenn der abgehende Partner nichts mehr zahlt springt notfalls der Staat ein. Aber Erwachsene sind zuerst mal eigenverantwortlich, in jeder Lebenslage. Der Staat mischt sich nicht ein wenn eine Ehe geschlossen wird, also mischt er sich auch nicht ein wenn sie aufgelöst wird.
Sicher kann Scheidung hin und wieder zu Armut und sozialem Absturz führen. Aber Geld ist nun mal nicht der einzige Grund der entscheidet, ob man zusammenlebt oder nicht, andere Faktoren wie z. B. Gewalt in der Partnerschaft, toxische Verwandte, Sucht und andere chronische Belastungen, der Wunsch eigene Lebensvorstellungen zu verwirklichen auch wenn der Partner nicht mitziehen will, was so alles unter Lebensqualität fällt, das spielt auch eine wichtige Rolle. Lieber lebt man arm und allein aber glücklich als reich und todunglücklich.