Denkt ihr, Lessing war schwul?

Wir lesen gerade „Nathan der Weise“ von Lessing im Unterricht und an einigen Stellen ist uns homoerotisch wirkender Subtext aufgefallen.

V. 1195-1198 Nathan über den Tempelherrn: „Ein Jüngling wie ein Mann. Ich mag ihn wohl, Den guten, trotzgen Blick! den prallen Gang. Die Schale kann nur bitter sein: der Kern Ists sicher nicht.“

Das ist nur ein Beispiel und wir sind noch nicht besonders weit, aber dieser homoerotische Unterton schwingt oft in Nathans Sprechparts mit.

Außerdem haben wir im Internet gelesen, dass Lessing nachdem er sich mit einer Witwe, mit der er vorher Jahre lang befreundet war, verlobt hatte, mit Prinz Leopold in Italien gereist ist(Lessings Begleitung war ungeplant) und mit seiner Frau nur über Briefe kommuniziert hat. Der besagte Prinz ist mit 33 Jahren unverheiratet gestorben. Seine Frau ist nach der Geburt ihres ersten Kindes gestorben. Lessing selbst hat nicht nochmal geheiratet und ist in den Armen seines Beraters und Vertrauten in dessen Wohnung gestorben.

Alle 3 waren bekannt für ihre liberale und tolerante Art und Lessing und Leopold waren sogar Teil der Freimaurer, einer sehr toleranten Gemeinschaft/Bewegung.

Wir sind sehr überzeugt von unserer Theorie und haben uns gewundert, dass wir niemand anderen mit dieser im Internet finden konnten. Deswegen haben wir uns gefragt, ob uns jemand zustimmen würde? Was denkt ihr?

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Rollenbiografie von Graf Appiani?

Hallo kann mir bitte jemand bei meiner Rollenbiografie von Graf Appiani aus dem Reklam "Emilia Galotti" helfen? Vom Inhalt her gefällt sie mir eigentlich recht gut , allerdings bin ich mit der Verwendung meiner Sprache nicht zufrieden!

Ich habe die Rollenbiografie auf hochdeutsch geschrieben, ich möchte sie jedoch auf die Sprache, die Appiani im Buch verwendet, umschreiben. Und nun zu dem Punkt wo ich eure Hilfe bräuchte. Könnt ihr mir helfen wie meine Text in diesen mittelalterlichhe Deutsch umschreibe? Vielen Dank im Vorraus!

Ich bin Graf Appiani, der zukünftige Ehemann von Emilia Galotti.

Zu meiner Person: Ich bin ein würdiger junger Mann des 3. Standes, habe reichlich Geld, bin unfassbar gutaussehen und ein Mann voller Ehre. Außerdem hänge ich ebenso wie meine Verlobte an bürgerlichen Moralen wie die Keuschheit vor der Ehe oder die Ausbildung und Erziehung. Ich bin ein sehr gläubiger Mensch und sehe mich zudem als der Vasall eines größeren Herrn. Ich selbst bin fasziniert von der Tugend. Ich strebe nach Tugendhaftigkeit und verehre Odoardo Galotti, Emilias Vater, weil dieser in meinen Augen die Tugend in Person ist. Allgemein würde ich behaupten, dass ich zu den Eltern meiner Verlobten eine gute Beziehung pflege.

Ich habe weder Angst noch großen Respekt vor Marinelli oder etwa dem Prinzen, denn ich bin mein eigener Herr. Ich gebe zu, dass ich dem Prinzen unbedingt Gehorsam schuldig wäre, aber das gestehe ich weder ein noch sehe ich mich niedriger gestellt als Marinelli. Ich kam an den Hof als Freiwilliger. Ich wollte die Ehre haben dem Prinzen zu dienen, aber nicht als Sklave. Im Grunde habe ich es überhaupt nicht nötig, mich vom Prinzen begünstigen zu lassen, denn ich bin selbst Adeliger des 3. Standes und habe Unmengen an Besitztümern. Es gibt Situationen in denen ich mich zwar geehrt fühle, ich habe deswegen trotzdem noch meinen eigenen Willen und ich lasse mir keinesfalls etwas vorschreiben. Außerdem möchte ich nicht bestreiten, dass ich in Extremsituation, wie der eine oder andere wohl schon bemerkt haben könnte, nicht der Bescheidenste bin. Ich antworte stets mit einer arroganten und provozierenden Überheblichkeit, die mir später sicher einmal zum Verhängnis werden könnte.

Nun zur wichtigsten Person in meinem Leben. Meine Emilia ist zwar ein gewöhnliches bürgerliches Mädchen ohne Rang und ohne Vermögen und würde in unserer höfischen Gesellschaft sicherlich als ein Missbündnis angesehen werden. Dennoch liebe, respektiere und ehre ich diese Frau von ganzem Herzen, denn unsere bevorstehende Hochzeit ist mir mehr wert, als mein ganzes Leben. Ich bin bereit wegen ihrer natürlichen Schönheit und Frommheit die Gesellschaft der Adeligen hinter mir zu lassen. Ich verzichte auf eine höfische Karriere, denn ich würde nichts lieber auf der Welt tun, als mich mit Emilia nach unserer Hochzeit auf mein Landgut im Piemont zurückzuziehen. Ich möchte sie also so schnell wie möglich heiraten, denn meine Angst sie zu verlieren ist unerträglich!

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Welche Auswirkungen auf unsere Gegenwart hat die literarische Aufklärung?

Die Aufklärung der Literatur ist durch die gesamte Aufklärung entstanden, die den Zugang zur Bildung ermöglichte. Dadurch konnten immer mehr Menschen lesen und schreiben wodurch neue Schriftsteller geboren wurden. Dadurch entstand die soziale Schicht des Bürgertums die ein Bindeglied mit den Philosophen entstanden ließ. Somit hatten die Schriftsteller die Chance ihre Forderungen zu stellen. Es solle Klarheit in Aufbau und Stil hervorgebracht und das Fantastische solle vermieden werden. Die Forderungen führten dazu das eine Reihe von neuen literarischen Gattungen entstanden sind, die jedoch eines gemeinsam hatten und zwar die Leser in Bildung und Erziehung gesamtheitliche Werte zu vermitteln. Im Laufe der Zeit erreichte die Aufklärung der Literatur auch tiefere Schichten, die nun auch die Möglichkeit hatten, literarische Werke zu schreiben. Die Vernunft, die Toleranz und der Fortschritt ist auf die literarische Aufklärung zurückzuführen. Die Vernunft ist nämlich der Grundbaustein für das Denken und Verhalten eines Menschen. Diese wurden meist in Parabeln eingesetzt. Ein Beispiel ist dafür die Ringparabel in Lessings Drama Nathan der Weise. Auch die Toleranz zwischen den Menschen gehörte zur Grundlage der Beziehung zwischen den Menschen. Die gesamte literarische Aufklärung führte zum Fortschritt und der darin enthaltenen Hoffnung auf Verbesserung mithilfe einer Sammlung der Erkenntnisse.

Das ist das was ich bis jetzt habe.

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Lessing - Die eheliche Liebe (Aufklärung)?

Hallo liebe ommunity, wir schreiben in einem Monat in der 11. Klasse eine Klausur in Deutsch und haben zur Vorbereitung für uns paar Gedichte aus der Zeit bekommen, mit denen wir uns beschäftigen können. Nun verstehe ich bei einem Gedicht von Lessing aus der Aufklärung nicht hundertprozentig den Sinn: Klorinde starb; sechs Wochen drauf Gab auch ihr Mann das Leben auf, Und seine Seele nahm aus diesem Weltgetümmel Den pfeilgeraden Weg zum Himmel. »Herr Petrus«, rief er, »aufgemacht!« »Wer da?« – »Ein wackrer Christ.« – »Was für ein wackrer Christ?« – »Der manche Nacht, Seitdem die Schwindsucht ihn aufs Krankenbette brachte, In Furcht, Gebet und Zittern wachte. Macht bald!« – – Das Tor wird aufgetan. »Ha! ha! Klorindens Mann! Mein Freund«, spricht Petrus, »nur herein; Noch wird bei Eurer Frau ein Plätzchen ledig sein.« »Was? meine Frau im Himmel? wie? Klorinden habt Ihr eingenommen? Lebt wohl! habt Dank für Eure Müh! Ich will schon sonst wo unterkommen.

Dort stirbt ja der Mann, kommt in den Himmel, begegnet Petrus und erfährt, dass klorinde auch dort ist.... Danach klingt das so, als wöllte der mann wieder weg, nachdem er das erfahren hat. Warum möchte er weg? Warum wundert er sich, dass klorinde auch im Himmel ist? Inwiefern hat das denn mit der Epoche der Aufklärung zu tun?

Und nebenbei: wieso steht später nicht mehr "klorinde" sondern klorinden?

Ich wäre euch wirklich für Hilfe zum Verständnis sehr dankbar! 😊

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