Hi,

danke für deine Frage!

Ich lebe in einer Wohnung, die ich schon hatte, bevor ich Bürgergeld beziehen musste.

Großanschaffungen wie ein Computer sind nicht drin, meinen Laptop habe ich schon seit dem Studium. Aber klar kann ich mir beim Einkaufen auch mal einen Snack oder so mitnehmen. Man kann mit dem Geld schon gut klarkommen, wenn man auf seine Ausgaben achtet.

LG

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Hi,

danke für deine Frage(n)!

Natürlich ist das in Ordnung, dass du viele Fragen in eine gepackt hast, ich arbeite die mal nach und nach ab.

Du empfängst ja seit einem ¾ Jahr Bürgergeld wegen deiner Angsterkrankung.

Wie kam es zu dieser zu dieser Erkrankung, was ist das genau und wie wirkt sich das auf deinen Alltag aus?

Ich habe eine sogenannte Agoraphobie. Das heißt, ich habe / hatte Probleme,

  • das Haus zu verlassen,
  • mich auf öffentlichen Plätzen aufzuhalten,
  • Kaufhäuser oder Geschäfte zu betreten,
  • in Menschenmengen zu sein,
  • in Kinos oder engen geschlossenen Räumen zu sein,
  • alleine mit Bahn, Bus oder Flugzeug zu reisen.

Bei mir äußert sich das so, dass ich, sobald ich mich in die Situation begebe, Angst und hohe Anspannung bekomme. Das äußert sich bei mir z. B. durch Schwindel und Benommenheit. Es ist aber schon viel besser geworden. Ich konnte am Anfang meine Wohnung nicht mehr verlassen, mittlerweile kann ich sogar Bus fahren. 

Desweiteren würde es mich interessieren, wie es für dich war, diese ganzen Anträge und das alles stellen zu müssen.

Es war langwierig und anstrengend. Die wollten halt alles Mögliche erläutert haben und man musste sich für alles rechtfertigen. Es schwang immer die Angst mit, dass irgendwas nicht passt und der Antrag abgelehnt wird.

Falls du eine eigene Wohnung hast: Wie gut hast du eine Wohnung finden können?

Ja, ich habe eine eigene Wohnung. Die habe ich schon 10 Monate vor dem Bürgergeldbezug bezogen. Das war gar nicht so leicht: Ich lebe in Berlin und oft habe ich gar keine Antwort oder eine Absage bekommen. Es hat sich dann aber durch Zufall eine andere Möglichkeit ergeben (siehe nächste Frage).

Hast du eine Sozialwohnung oder eine "normale" (also ohne WBS und so), falls du eine "normale" hat, wie hast du eine gefunden?

Ich habe eine Sozialwohnung, hatte aber keinen WBS. Ich bin durch einen Zufall an die Wohnung gekommen. Meine Mutter hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass im Wohnblock, wo sie selbst wohnt (meine Eltern sind geschieden), eine ein Zimmer Wohnung frei geworden ist. Sie hat direkt Interesse angemeldet und wir sollten alle Unterlagen einreichen. Irgendwann haben die sich dann gemeldet, dass ich mir die Wohnung angucken kann und ich hab sie auch bekommen. Meine Mutter steht aber auch mit im Mietvertrag.

Wer hilft dir in deiner aktuellen Situation, wenn du mal auf Hilfe angewiesen bist?

Freunde, Familie und Nachbarn. Aber vieles kriege ich mittlerweile wieder allein hin, sodass ich diese Hilfe selten in Anspruch nehmen muss.

LG

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Hi,

danke für deine Frage!

Ich bin aktuell krankgeschrieben, weshalb ich keiner Arbeit nachgehe. Aber ja, prinzipiell wäre das möglich. Dann müsste ich aber dennoch aufstocken.

Mein Tag besteht aktuell aus psychiatrischer Behandlung, Therapien, Haushalt, Erledigungen (z. B. Einkauf), Hobbies und Ruhephasen.

LG

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Hi,

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Tatsächlich bin ich gar nicht so tief eingelesen, wie man das meinen mag. Natürlich habe ich mich mit den Regeln und Pflichten auseinandergesetzt und halte mich auch daran. Aber ja, sicherlich ist es einfacher, da ich in der Lage bin, entsprechende Sachverhalte sprachlich korrekt darzulegen und mit dem Textverständnis (außer in Ausnahmefällen) keine Probleme habe.

Was ich aber gemerkt habe: Dadurch, dass ich einen Hochschulabschluss habe, habe ich schon das Gefühl, dass man mir eher glaubt, dass ich nicht freiwillig arbeitslos bin und Bürgergeld beziehe.

LG

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Hi,

danke für deine Frage!

Ich befürchte, dass die Verringerung des Bürgergeldes vor allem die folgenden Probleme mit sich zieht:

a) Höhere Kriminalität

b) Höhere Armutsquoten

c) Krankere Leute, die durch die Folgeprobleme noch mehr leiden

Dass die Verringerung des Bürgergeldes die Arbeitsmotivation erhöhen würde, halte ich für ein Gerücht. Denn der Großteil der Menschen, die Bürgergeld beziehen, stocken auf, sind krank oder arbeitssuchend. All diesen Leuten würde man durch die wenigen Menschen, die tatsächlich die Arbeit verweigern, großen Schaden zufügen.

LG

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Hi,

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Tatsächlich bin ich in der glücklichen Lage, dass ich nicht diskriminiert oder verachtet werde, weil ich Bürgergeld beziehe. Man würde es mir auf den ersten Blick vermutlich auch nicht unbedingt ansehen. Und das ist bei den meisten Menschen so.

Des Weiteren bin ich viel in sozialen Medien unterwegs und da wird auch gern in Kommentarspalten Stimmung gegen Bürgergeldbeziehende gemacht. Tatsächlich richtet sich der Groll dieser Menschen – so meine Erfahrung – aber nicht gegen Menschen wie mich, die aufgrund von z. B. Krankheit Bürgergeld beziehen, sondern gegen das typische Klischeebild (das den geringsten Teil der Beziehenden ausmacht).

LG

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Hi,

danke für deine Frage!

Ich denke, diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Von dem, was man so liest, achten viele Leute beim Onlinedating schon auf den finanziellen Status des Gegenübers. Ob Leute allerdings per se schlechtere Chancen haben, nur weil sie Bürgergeld beziehen, entzieht sich meiner Kenntnis.

Vermutlich kommt es stark auf die Gesamtsituation der Person an, die Sozialleistungen erhält. Demnach gehe ich davon aus, dass die Leute schon einen Unterschied darin machen, je nachdem, wie das sonstige Leben der Person so verläuft (Haushalt, Freunde, Ausbildung, Grund des Bezugs, Zukunftsaussichten etc.).

LG

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Hi,

danke für deine Frage(n)!

Tatsächlich ist das mit der Angst schon eine längere Geschichte. Seit 2015 habe ich immer wieder kurze Episoden gehabt, in denen ich durch Angstsymptome eingeschränkt wurde. Dies war aber nicht so stark, dass ich meinem Leben nicht weiter hätte nachgehen können. 2018 bekam ich dann die erste längere Episode, die etwa ein halbes Jahr andauerte. Auch da hatte ich die Angst aber relativ gut im Griff, sodass ich auch da einigermaßen normal weiter studieren und arbeiten gehen konnte. Wirklich behandlungsbedürftig wurde es aber im letzten Jahr. Einen konkreten Einschnitt oder ein einzelnes traumatisches Ereignis habe ich nicht erlebt. Bei mir spielen vermutlich viele Faktoren zusammen, die im Gesamtbild die Angststörung ausgelöst haben.

Mein Leben hätte so verlaufen müssen, dass entweder die Angstsymptome milder geblieben wären oder dass ich erst gar keine Angstsymptome entwickelt hätte. Das mit den beruflichen Entscheidungen ist eine schwierige Frage, in der mich die Angststörung aber Folgendes gelehrt hat: Höre auf dich und deine Grenzen. Ich haderte schon länger damit, ob Lehramt das Richtige für mich ist – ich habe aber vor allem die fachtheoretischen Inhalte meines Studiums genossen. Erklären kann ich gut und tue es auch gern, aber das restliche Umfeld würde mich mental zerstören. Bewusst war mir das schon lange, aber ich wollte es mir nicht eingestehen. Nun muss ich es mir eingestehen und überlege bereits / schaue bereits nach dualen Ausbildungen oder Quereinstiegsmöglichkeiten, um nicht in den Schulalltag zurückzumüssen.

Demnach sind meine ursprünglichen Ziele – zumindest gedanklich – ad acta gelegt. Wie mein beruflicher Weg weiter verlaufen wird, wird die Zeit zeigen.

LG

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Hi,

danke für die Frage!

Meine Angst ist eine Agoraphobie, bezieht sich also nur bedingt auf den Schulalltag mit Schüler:innen. Tatsächlich bin ich gerade dabei, meine Angststörung zu therapieren, und mache sehr gute Fortschritte.

Mein Plan nach der Therapie wird gerade ausgetüftelt, weil ich eigentlich eher ungern zurück in den Schulalltag wollen würde. Das Umfeld würde mich schneller rückfällig machen als ich gucken kann und demnach suche ich gerade nach einem „Plan B“. Das heißt, entweder Quereinstieg oder duale Ausbildung. Da schaue ich gerade viel in meinen freien Zeiten, sodass ich zu entsprechender Zeit einen Lösungsweg habe.

LG

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Hi,

danke für deine Frage!

Was mein Umfeld angeht, habe ich sehr sehr großes Glück. Ich werde emotional unterstützt, finanziell ist das Gott sei Dank nicht notwendig. Geldzahlungen dürfte ich auch gar nicht annehmen, da diese auf das Bürgergeld angerechnet werden würden.

Am Anfang war gerade seitens meiner Eltern und Schwester nur bedingt Unterstützung da, aber das hat sich mittlerweile auch gewandelt, weil die sehen, dass ich an mir arbeite. Bei der Antragstellung und bei der Suche nach fachlicher Hilfe (Psychiater:in) wurde ich demnach auch unterstützt.

LG

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Hi,

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Tatsächlich triffst du damit einen wunden Punkt bei mir (das ist aber in Ordnung). Ich kann zwar an sich damit umgehen, jetzt auf Bürgergeld angewiesen zu sein, aber oft fällt es mir immer noch schwer, damit umzugehen, nicht mehr so leistungsfähig zu sein wie früher. Ich habe das Leistungsdenken von meiner Kindheit an internalisiert und mache mir schon immer großen Druck, zu performen und zu funktionieren, auch wenn ich dafür über meine Grenzen gehen muss.

In der Therapie lerne ich aber gerade, meine Grenzen trotzdem soweit wie möglich zu wahren und das Leistungsdenken in ein normales Maß zu bekommen. Aber ja, ich hadere schon ab und an mit dem Gedanken, dass ich ohne meine Leistung wertlos bin.

LG

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Hi,

danke für deine Frage!

Ich hab mal durchgescrollt und finde die Videos nicht sonderlich ansprechend, weil sie langweilig sind.

Er hat aber in seinem Profil klar gekennzeichnet, dass es sich um Satire und Sarkasmus handelt, also ist das, was er macht, in meinen Augen okay.

LG

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Hi,

danke für deine Frage!

Ich bekomme das Bürgergeld, da ich keinen Anspruch auf ALG1 hatte – zuvor war ich durch mein Studium nur als Werkstudentin eingestellt und habe nicht in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt. Ich bin erwerbsfähig, aktuell aber aufgrund meiner Erkrankung krankgeschrieben.

Ich fühle mich mittlerweile okay damit. Zu Beginn war mir das schon unangenehm und ab und zu habe ich die Gedanken noch immer, allerdings sichert mir das Bürgergeld meine Existenz und ich kann mich um meine Genesung und den Wiedereinstieg in die Arbeitswelt kümmern.

LG

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Hi,

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Nein, aktuell bekomme ich keine Anfragen. Das liegt daran, dass ich krankgeschrieben bin.

Jobangebote seitens des Jobcenters können einem aber entweder per Post oder über das interne Portal zur Verfügung gestellt werden. Des Weiteren hat man auch ab und zu Telefonate mit Arbeitsvermittler:innen vom Jobcenter.

Um Anfragen von Schulen zu bekommen, müsste ich mich in einem entsprechenden Portal anmelden. Aufgrund meiner vorübergehenden Arbeitsunfähigkeit ist allerdings mein Profil derzeit inaktiv.

LG

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Hi,

danke für deine Frage!

Erstmal geht es mir ganz ähnlich wie dir, da ich auch nur solche Beispiele wie die von dir genannten kenne. Ich möchte meine Antwort auf deine Frage auch dafür nutzen, um mit ein paar Vorurteilen aufzuräumen.

Vorurteil 1: Erwerbslose sind faul.

Die meisten Erwerbslosen sind krank oder aktiv auf Arbeitssuche. Die Gründe für Langzeitarbeitslosigkeit sind allerdings komplexer und häufig strukturell bedingt (z. B. Alter). Die meisten Arbeitslosen sind also nicht faul. Oft sind sie psychisch krank, haben mangelnde Deutschkenntnisse, werden nicht unterstützt oder sind alleinerziehend.

Vorurteil 2: Erwerbslose sind kriminell – vor allem, wenn sie Migrant:innen sind.

Es wurden im letzten Jahr etwa 119.000 Fälle von Sozialhilfebetrug (bei knapp 5 Millionen Empfangenden) begangen. Das entspricht einem Anteil von etwa 2 Prozent. Die Fokussierung auf Migrant:innen findet hauptsächlich durch die Boulevard-Medien statt. Der Großteil der Betrüge - nämlich etwa 2/3 - wird von Deutschen begangen.

Vorurteil 3: Erwerbslose sind eine Belastung.

Es hält sich hartnäckig das Bild vom leistenden Bürger. Alle, die demnach nicht leisten, sind wertlos. Dabei wird sich durch die Medien natürlich auf die Menschen, die Bürgergeld empfangen, gestürzt, die dem hart arbeitenden Steuerzahler das Geld aus der Tasche ziehen.

Dies entspricht nicht der Tatsache. Ein Vergleich: Für Bürgergeldbelange wurden 2023 43,825 Milliarden Euro veranschlagt. Durch Steuerhinterziehung gehen 100 Milliarden Euro verloren.

Vorurteil 4: Erwerbslose entspannen den ganzen Tag auf der Couch und geben ihr Geld für Zigaretten, Alkohol, gemachte Nägel und andere „unnötige“ Dinge aus.

Auch Menschen, die Bürgergeld empfangen, sollen sich mal was erlauben dürfen. Für Freizeit und Friseur sind sogar Zahlungen im Regelsatz berücksichtigt. Für Alkohol ist tatsächlich kein Geld im Regelsatz berücksichtigt, für Zigaretten auch nicht.

Erwerbslose sitzen aber nicht den ganzen Tag auf der Couch mit ner Kippe in der Hand. Die meisten sind entweder krank oder aktiv auf Arbeitssuche.

Vorurteil 5: Erwerbslose sind selbst an der Arbeitslosigkeit Schuld.

In den wenigsten Fällen sind Leute selbst daran Schuld, arbeitslos zu werden. Da reicht es schon, wenn eine Firma pleite geht und man keine Neuanstellung findet - so einen Fall hatten wir mal im Familienkreis. Top ausgebildet, aber überqualifiziert.

Auch Leute, die krank werden, sind nicht selbst daran Schuld, Bürgergeld zu beziehen. Und nicht zuletzt gibt es die schon angesprochenen strukturellen Aspekte, die die Aufnahme von Arbeit oft erschweren.

Vorurteil 6: Jede Person, die wirklich will, kann Arbeit finden – Erwerbslose haben nur keine Lust, sich einen Job zu suchen.

Falsch. Oft können sie nicht oder werden immer wieder abgelehnt. Leuten die Willenskraft abzusprechen, finde ich sowieso befremdlich.

Des Weiteren gebe es für alle Erwerbslosen zu wenige Jobs, sodass, selbst wenn alle freien Stellen belegt werden würden, immer noch mindestens die Hälfte der Erwerbslosen erwerbslos bliebe.

Vorurteil 8: Bei zu hohem Arbeitslosengeld / Bürgergeld haben die Erwerbslosen keine Motivation, sich eine neue Arbeit zu suchen.

In dieser Befragung fand man heraus, dass der Großteil der Deutschen bei einem bedingungslosen Grundeinkommen weiter arbeiten würden.

Der Grund ist relativ einfach: Man wäre finanziell abgesichert und hätte vermutlich mehr Spaß an der Arbeit. Und der geringste Teil der Menschen hätte gar keine Lust zum Arbeiten - schließlich gibt es auch sehr viele Ehrenamtliche.

Ich hoffe, es ist okay, dass ich meine Antwort dafür genutzt habe, weil du ja vor allem auf die Vorurteile / Klischees Bezug genommen hast in deiner Frage.

LG

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Hi,

danke für deine Frage!

Nein. Dafür gibt es Konzepte wie das bedingungslose Grundeinkommen. Da das Bürgergeld die Leute übergangsweise auffangen soll (Grundsicherung für Arbeitssuchende), ist es logischerweise an Bedingungen geknüpft. Natürlich kann jede:r Bürger:in in der entsprechenden Situation Bürgergeld beantragen. Allerdings würde eine bedingungslose Beantragung zu Chaos führen und die Ämter sind jetzt schon völlig überlastet.

LG

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Hi,

danke für deine Frage!

Das Finden eines Jobs ist nicht das Problem. Aktuell kann ich keinen Job mit meiner Qualifikation ausüben (ich habe natürlich geschaut). Ich habe mich auch anderweitig umgeschaut und hatte auch eigentlich schon einen Job in der Tasche, den ich im Quereinstieg machen konnte. Dann verschlechterte sich mein Zustand aber und ich musste mich krankschreiben lassen. Jetzt bin ich vorübergehend krankgeschrieben und in Behandlung, um bald wieder arbeiten gehen zu können.

LG

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Hi,

danke für deine Frage!

Ja, das ist komplett richtig. Als ich begann, Bürgergeld zu beziehen, war ich noch arbeitsfähig (es sind 3h pro Tag bzw. 15 h pro Woche). Aktuell bin ich allerdings krankgeschrieben, da ich mich in psychiatrischer Behandlung befinde. Man muss dem Jobcenter Arztberichte bzw. Krankschreibungen vorlegen. Es kann natürlich auch passieren, dass du dich einem medizinischen Gutachten unterziehen musst. Da ich aber entsprechende Befunde und Krankschreibungen vorlege und auch Fortschritte in Richtung Arbeitsfähigkeit mache, bin ich da abgesichert. Ich bin also nur vorübergehend arbeitsunfähig durch Krankschreibung, nicht prinzipiell erwerbsunfähig.

Bei Antragsstellung musste ich diesbezüglich Rechenschaft ablegen.

LG

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Hi,

vielen Dank für deine spannende Frage!

Prinzipiell finde ich das Grundkonzept in Ordnung. Folgende Aspekte sollten aber meiner Meinung nach überarbeitet werden:

  • Regelbedarfsermittlung: Aktuell ist es so, dass der jährliche Regelbedarf anhand einer „Einkommens- und Verbrauchsstichprobe“ berechnet wird. Es werden dafür etwa 80.000 deutsche Haushalte zu Einkommen, Vermögen und Ausgaben befragt. Berücksichtigt werden vor allem die Ausgaben der Haushalte mit geringerem Einkommen. Ich finde es falsch, vor allem die Haushalte mit geringerem Einkommen bei den Ausgaben zu berücksichtigen. Denn diese Haushalte müssen so viele Abstriche machen. Ich kann es nachvollziehen, dass es Bürgergeldempfänger:innen nicht besser gehen soll, aber viele der Sätze (z. B. für Innenausstattung) sind aufgrund dessen sehr gering. Man kommt damit klar, aber das sollte meines Erachtens überarbeitet werden.
  • Sinnlose Maßnahmen: Viele Menschen, die Bürgergeld beziehen, werden in sogenannte Maßnahmen gesteckt, wo sie ihre Zeit absitzen. Diese Menschen tauchen nicht in der Arbeitslosenstatistik auf. Es gibt Fälle, wo Menschen zu solchen Maßnahmen verdonnert werden, obwohl diese meist nicht zielführend sind.

Sonst finde ich es soweit in Ordnung und bin froh, dass wir dieses System haben, das Leute wie mich vorübergehend auffängt.

LG

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