Warum wollt ihr BSW wählen (sofern ihr wollt)?

3 Antworten

Weil es endlich eine Partei braucht, die die Reparatur des Sozialstaates, des Wohnungsmarkets und generell der sozialen und ökonomischen Bedingungen der Menschen ernsthaft angehen will, dies zur Bedingungen für Regierungsbeteiligung macht und mit diesem Programm auch Unterstützung unter normalen Bürgern (nicht irgendwelche cosmopolitischen linksliberalen Eliten in den Groß- und Universitätsstädten) bekommt.

Die Erosion des Sozialstaates, die Verschlechterung des Gesundheits-, Sozial- und Bildungssystems und auch die komplett irren Bedingungen, die derzeit am Arbeitsmarkt herrschen, sind die Hauptursache dafür, dass faschistische Tendenzen sich immer mehr breit machen in dieser Gesellschaft.

Statt irgendwelche Magazine zu verbieten und Sonntagsreden über die gesellschaftlichen Zusammenhalt zu halten, muss endlich Geld in die Hand genommen werden, um die soziale Spaltung zu überwinden.


croissantcrepe 
Beitragsersteller
 15.08.2024, 22:24
die komplett irren Bedingungen, die derzeit am Arbeitsmarkt herrschen

Was denn?

Die Erosion des Sozialstaates, die Verschlechterung des Gesundheits-, Sozial- und Bildungssystems 

Inwiefern?

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froschers  15.08.2024, 22:29
@croissantcrepe
Was denn?

Arbeitsverdichtung, sachgrundlose Befristung, niedriges Reallohnwachstum, Leiharbeit, steigende, unbezahlte Überstunden, Union Busting etc.

Inwiefern?

Der Sozialstaat wurde bereits mit der Agenda 2010 abgewickelt. Die Tatsache, dass mittlerweile jeder Drecksjob in zig km Entfernung als Zumutbar gilt ist das, was Unternehmen überhaupt erst die Macht gibt, Beschäftigte wie Dreck zu behandeln und das wiederum löst Unsicherheit aus.

In kleinen Ortschaften und erst Recht auf dem Dorf ist es mittlerweile unmöglich geworden einen Facharzttermin zu bekommen. Schulen sind hoffnungslos überfüllt, Lehrer am Limit mit DAZ-Klassen, die Liste lässt sich ewig weiter fortführen.

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Ich wähle das BSW, da es auf soziale Gerechtigkeit vor allem nach dem Prinzip der Chancengleichheit und der Leistungsgesellschaft setzt. Im Gegensatz zu den Linken/Grünen gibt es da bspw. kein bedingungsloses Grundeinkommen, es wird stattdessen darauf gesetzt, das gerade die ärmere Bevölkerungsschicht durch höhere Löhne und Bildungs-/Aufstiegschancen profitiert.

Mit dem BSW gibt es auch endlich mal eine soziale Partei, die sich nicht dem grünen Mainstream anbiedert oder gleich anpasst, anders als bei der Linken und SPD. Kein gendern, weniger Regenbogenideologie, weniger unsinnige und undurchdachte Klimamaßnahmen auf Rücken der Ärmeren (stattdessen Innovation), und ganz wichtig: Weniger Migration und mehr Abschiebungen.

Was das BSW auch gut von den Altparteien unterscheidet ist eine souveräne und zugunsten der EIGENEN Interessen geleitete Außenpolitik. Aktuell gibt die USA den Ton vor, welche Länder als böse zu betrachten sind und möglichst bekämpft werden müssen, egal ob Deutschland/Europa mehr unter den Auswirkungen leidet als das betroffene Land und erst recht mehr leidet als die USA (welche sicherlich profitiert).

Und nein, entgegen der Darstellung ist das BSW nicht für eine Unterwürfigkeit gegenüber Russland, zumindest wenn man nach dem offiziellen Programm geht. Hier geht es um ein gutes Gleichgewicht und dazu gehört nun mal auch, dass man sowohl zu den USA als auch zu Russland und China einigermaßen gute Handelsbeziehungen und Sicherheitsstrategien entwickelt. Dieses Gleichgewicht wollen die Altparteien offensichtlich aufbrechen, zugunsten von US-Außeninteressen.

Du wirst deine Haltung zur Außenpolitik hinterfragen und überdenken müssen, solltest du das BSW ernsthaft in Betracht ziehen.

Woher ich das weiß:Recherche

froschers  16.08.2024, 00:06

Dass sie gegen das BGE sind finde ich auch gut. BGE ist so feuchter Traum der Neoliberalen. Kann überhaupt nicht verstehen, wie eine sozialisitsche oder überhaupt linke Partei, sowas ernsthaft untersützen kann.

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xxFabii013  16.08.2024, 07:57
@froschers

Ganz genau! Zumal immer noch die Frage der Finanzierung solcher Projekte offenbleibt... Das BSW ist da meiner Meinung nach noch deutlich bodenständiger.

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Weil ich für eine soziale Wirtschaftspolitik bin. Das ist meine erste, zweite und dritte Priorität - alles andere ist wichtig, aber nachrangig. Mit besser Wirtschaftspolitik lösen sich die meisten anderen Probleme.


croissantcrepe 
Beitragsersteller
 15.08.2024, 22:12

Beinhaltet das eine wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Russland?

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Miniaturwelt  15.08.2024, 22:26
@croissantcrepe

Das kommt ganz drauf an. Bei der letzten Zusammenarbeit nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion war die Zusammenarbeit ziemlich einseitig zugunsten westlicher Groß-Kapitalisten und Konzerne. Eine solche neoliberale Ausschlachtung der russischen Industrie zur Gewinnmaximierung westlicher Konzerne würde wieder ein Land hervorbringen, was ein BIP-Einkommen unter dem von Rumänien hat.

Eine wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Russland kann nur funktionieren, wenn man keine neoliberalen Forderungen seitens des WEFs fordert, die Deindustrialisierung, Deregulierung der Finanzmärkte und Arbeitsmärkte zur Folge hat.

Deutschland muss sich aber definitiv allgemein unabhängig von fossilen Brennstoffen machen und die Energiewende vorantreiben. Dem hat die Schuldenbremse die letzten Jahrzehnte ein Strich durch die Rechnung gemacht, indem man nötige Infrastruktur nicht ausbauen konnte und die bestehende Infrastruktur völlig auf Verschleiß gefahren wurde.

Aber natürlich ist eine wirtschaftliche Annäherung zur Sicherung des Friedens notwendig. Diesmal ohne Russland über den Tisch zu ziehen - mit einem keynsianistischen-Konjunkturpaket.

Gleichzeitig sollte sich Deutschland von anderen Imperialisten wie den USA trennen. Nicht wirtschaftlich, aber zumindest politisch und militärisch.

Das Russland diesen Angriffskrieg begonnen hat und die Ukraine sowohl das Opfer der fehlerhaften Wirtschaftspolitik des Westens, als auch von Russland ist, steht außer Frage.

Ich bin deshalb auch anders als einige BSWler für weitere Waffenlieferungen - sehe aber gleichzeitig die Forderung Russland auch wirtschaftlich weitreichend einzubinden, für unendlich wichtig.

Dieser Krieg muss enden, also muss sich der Westen seine Fehltritte eingestehen und ein ehrliches auf Entwicklungshilfe angesetztes Konjunkturpaket zusammenstellen.

Ich erkläre in meiner Position als Ökonom wirtschaftliche Zusammenhänge und stelle eine Analyse auf - das rechtfertigt in keiner Sekunde den Angriffskrieg auf die Ukraine, sondern erklärt ökonomische Zusammenhänge, die letzlich zu dieser Entwicklung Russlands und dem schrecklichen Angriffskrieg geführt haben.

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croissantcrepe 
Beitragsersteller
 15.08.2024, 22:28
@Miniaturwelt
Aber natürlich ist eine wirtschaftliche Annäherung zur Sicherung des Friedens notwendig. Diesmal ohne Russland über den Tisch zu ziehen
Gleichzeitig sollte sich Deutschland von anderen Imperialisten wie den USA trennen. Nicht wirtschaftlich, aber zumindest politisch und militärisch.

Ach so...

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Miniaturwelt  15.08.2024, 22:32
@croissantcrepe

Das macht's erst spannend. Da kannst gerne deine Gegenargumente hervorbringen. Ich gehe darauf dann sachlich ein.

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croissantcrepe 
Beitragsersteller
 15.08.2024, 22:36
@Miniaturwelt

Ich denke, dass Deutschland und die EU die USA als großen, starken Bruder auf jeden Fall militärisch in Zukunft brauchen wird. Wirtschaftlich brauchen wir Zusammenarbeit mit den USA.

Ich denke nicht, dass Russland über den Tisch gezogen wurde.

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xxFabii013  15.08.2024, 23:51
@croissantcrepe

Was ist aber, wenn der "große, starke Bruder" den Juniorpartner drosselt und vorschickt, um seinen, unzwar nur seinen, Konkurrenten im Haus eins auszuwischen?

Europa ist mehr oder weniger bereit für eine eigenverantwortliche Außenpolitik, ohne sich zum Anhängsel von irgendwem zu machen. Man muss sich nur mal trauen.

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croissantcrepe 
Beitragsersteller
 15.08.2024, 23:56
@xxFabii013

Die EU ist aktuell viel zu klein und zu schwach um ohne US-Militärhilfe zurecht zu kommen.

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Miniaturwelt  16.08.2024, 00:01
@croissantcrepe

Unsinn. Auch ohne die USA übersteigt die Anzahl der verbliebenen Soldaten der sonstigen Nato-Länder die von Russland längst. Über die Modernität der russischen Rüstungsindustrie müssen wir wohl nicht diskutieren. Auch da schlägt die Nato Russland weit. Gerade durch die moderne Kommandostruktur der Nato.

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