Genderzwang so in Ordnung?
Ich studiere seit diesem Semester soziale Arbeit und wir haben jetzt in den Erstsemestertagen gehört, dass wir gendern MÜSSEN in Facharbeiten usw. also man MUSS gendersensible Sprache verwenden, es ist Pflicht. Auch reden Studenten des höheren Semesters auch sehr genderneutral und sagen z.B. ständig „die dozierende Person“ oder „Student:innen“, aber das halt permanent und ständig …..mir fällt das jetzt erst sehr stark auf weil keiner meiner Bekannten und Freunden das außerhalb von TikTok wirklich macht. Mich macht es irgendwie aggressiv weil sich das so komisch anhört und ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll weil ich nicht gendersensible Sprache anwenden möchte. Ich weiß ja nicht mal wie das geht. Es wurde aber gesagt, dass man auch Kurse im Gendern belegen kann wo das genau erklärt wird. Etwas später wurde sogar noch gesagt, dass es eine genderneutrale Toilette gäbe.
Dass man in einer Facharbeit gezwungen ist zu gendern ist doch nicht normal oder? Ich dachte es gäbe keinen Genderzwang. Wie man das aber sieht gibt es das anscheinend ja doch.
Wie kann ich dagegen vorgehen, bzw. wie soll ich damit umgehen …..? Wenn ich Social Media nicht mal eine kurze Zeit gehabt hätte wüsste ich vermutlich nicht einmal, was da sein soll. Mittlerweile habe ich Social Media seit 1-2 Jahren nicht mehr.
13 Antworten
Das Zwangs-Gendern würde mich aggressiv machen, gebe ich zu.
Und auf deine Frage bezogen:
Nein, nicht so in Ordnung.
Sondern eben oft falsch nach den Regeln der deutschen Rechtschreibung (Doppelpunkt, etc.) oder zwanghaft verdrehte Sprache ("die dozierende Person").
Wäre ich damit gemeint, würde ich übrigens darauf bestehen, "Dozent" genannt zu werden, denn ich bin ein Mann und kein geschlechtsloses Wesen. 😡
Hier in Hessen (und in Bayern) sieht es zum Glück noch anders aus. Da herrscht eine vernünftige Einstellung zu diesem Unsinn:
Wie kann ich dagegen vorgehen, bzw. wie soll ich damit umgehen …..?
Da gibt es nicht so viele Möglichkeiten:
- Ignorieren und eine schlechtere Benotung in Kauf nehmen
- Zähne zusammenbeißen und danach richten
- Dagegen klagen (keine Erfolgsgarantie)
- Bundesland, Uni oder Studienfach wechseln
Wäre ich damit gemeint, würde ich übrigens darauf bestehen, "Dozent" genannt zu werden
Du meinst so, wie es bei konkreten männlichen Personen üblich ist, und zwar auch dann, wenn man gendert?
Wenn Sie darauf bestehen, als Mann wahrgenommen zu werden, müssten Sie auf "männlicher Dozent" bestehen, denn "Dozent" ist die geschlechtsneutrale Grundform und natürlich gibt es auch weibliche Dozenten.
Hallo :)
Der Sozialbereich ist ein sehr offener Berreich der jede Person iklodieren möchte. Das bedeutet Inklosion von Menschen. Z.b Personen mit Behinderung/ Beeinträchtigungen, Personen die Teil der LGBTQ sind, Frauen und Personen die Sich nicht mit Männlich oder Weiblich identifizieren. Sprach ist eine große Waffe und sehr wichtig. Dafür braucht es angepasst Sprache. Es ist unsere Pflicht unsere Klient*innen mit dem größten Respekt zu behandeln und sie auch richtig an zu sprechen.
Ich habe auch nicht gerendert bevor ich in diesen Bereich kamm, aber habe dann realisiert wie wichtig sensible Sprache ist. Das bedeutet natürlich nicht nur gendern sondern auch z.b das Man nicht "Behindert" sagt sondern Mensch mit Behinderung, oder nicht "Obdachloser" sondern Wohnungslose Person. Oder daa man bei Erwachsenen nicht von Windeln sondern von Schutzhosen/Einlagen redet.
Besuche die Kurse und hör dir an warum dies wichtig ist. Es mag einfamgs komisch wirken aber im Sozialbereich muss man seine Wortwahl/Sprache einfach etwas verändern und das betrifft wirklich nicht nur das gendern.
Wie wäre es legastheniker nicht wegen ihrer Rechtschreibung zu beurteilen?
Wirkt unfreiwillig komisch, von "sensibler Sprache" mit Kauderwelsch zu schreiben.
Wirkt echt komisch wenn das einzige was man zu dem Thema zu sagen hat die Rechtschreibung von jemand anderem ist.
Das bedeutet Inklosion von Menschen. Z.b Personen mit Behinderung/ Beeinträchtigungen,
Nur erreicht typografisches Gendern genau das Gegenteil: Menschen mit Behinderungen werden vom Textverständnis exkludiert.
Menschen mit einer Geistigen Behinderung brauchen Text in leichter Sprache. Da oftmals jegliche Form von Dokumenten, Anträgen, Rechnung usw so kompliziert geschrieben sind das es für MmB nicht verständlich ist. Das liegt nicht am Gendern, das dies nicht verständlich ist. Anstatt MmB als billigen grund gegen das Gendern zu nehmen sollte man ihre Realen Probleme angehen. Die meisten Wahlprograme werden nicht mal in Leichter Sprache veröffentlicht. Da könnte man doch mal ansetzen und sich über diese exklosion aufregen.
Menschen mit einer Geistigen Behinderung brauchen Text in leichter Sprache.
Leichte / einfache Sprache ist nur eine Form der Barrierefreiheit. Andere Gruppen benötigen andere Formen (zB. Text-to-Speech Software oder Braille für Blinde).
Das typografische Gendern ist in vielen Formen nicht barrierefrei: So wird zB in Braille-Kurzschrift aus "Leser*innen" das unverständliche Wort "Leseralinnen".
Da oftmals jegliche Form von Dokumenten, Anträgen, Rechnung usw so kompliziert geschrieben sind das es für MmB nicht verständlich ist.
Und deswegen ist es OK, diese Texte durch typografisches Gendern noch weiter zu verkomplizieren?
"Hey, Du bist es schon behindert, also darf ich dich noch etwas mehr behindern" ist eine besch...en ableistische Einstellung.
Die meisten Wahlprograme werden nicht mal in Leichter Sprache veröffentlicht.
Diese Behauptung ist vollkommener Unsinn, wie eine kurze Suche zeigt:
https://www.csu.de/common/download/KM_Broschuere_Leichte_Sprache_BTW_2021_Ansicht.pdf
https://cms.gruene.de/uploads/assets/Wahlprogramm_DIE_GRUENEN_Bundestagswahl2021_Leichte-Sprache.pdf
https://www.fdp.de/sites/default/files/2021-08/FDP_BTW2021_KWP_leichteSprache.pdf
Leichte / einfache Sprache ist nur eine Form der Barrierefreiheit. Andere Gruppen benötigen andere Formen (zB. Text-to-Speech Software oder Braille für Blinde).
Natürlich aber Text tu Speech ist bei einem PDF Datein immer möglich.
Gendern ist nicht nur durch das * möglich sondern auch durch das Auschreiben z.b Frauen, Männern und Diversen Personen. Texte in leichter Sprsche enthalten kein Gender * somit sind diese Texte für alle Personen egal welcher Behinderung/Einschränkungen uneingeschränkt nutzbar. (Egal ob Text to speech genutzt wird oder ob der Text in Braille veröffentlicht wird.
Und deswegen ist es OK, diese Texte durch typografisches Gendern noch weiter zu verkomplizieren?
Hey, Du bist es schon behindert, also darf ich dich noch etwas mehr behindern" ist eine besch...en ableistische Einstellung.
Du hättest einfach nur meinen Kommentar weiter lesen müssen.
Meine Weiterer Kommentar:
Das liegt nicht am Gendern, das dies nicht verständlich ist. Anstatt MmB als billigen grund gegen das Gendern zu nehmen sollte man ihre Realen Probleme angehen.
Abelisem liegt hier eher auf der Gegenseite vor. Mein Argument steht das dir meisten Unterlagen nicht für MmB veröffentlicht werden. Das sind die Realen Probleme von Menschen mit Behinderung und nicht ein Gender *. Der in Texten die Barrierefreihei sind nicht enthalten.
Diese Behauptung ist vollkommener Unsinn, wie eine kurze Suche zeigt:
Das mag in Deutschlamd besser sein, aber ich komme nicht aus Deutschland. Bei uns ist das immer noch ein wirkliches Problem.
Wann hast du den das letze mal mit MmB gesprochen was sie wirklich für Bedürfnisse haben ?
"Obdachlos" und "wohnungslos" ist ein Unterschied, sogar bei den Behörden. Obdachlose leben auf der Straße, Wohnungslose im Hotel (solange sie noch Geld haben) oder bei Freunden auf der Couch, evtl. auch in einer Notunterkunft.
Ach ja, und Erwachsenenwindeln heißen im Fachchinesisch "IKM" (= Inkontinenzmaterial)
Mein Studium ist schon etwas her, da mussten wir nicht gendern, aber es wurde von "Studierenden" gesprochen bzw. geschrieben. Vielleicht wäre das ein Ausweg? Es gibt ja auch genderneutrale Begriffe, die keine Neuschöpfungen sind oder gegen traditionelle Sprachregeln gehen: Lehrperson, Lehrender, Studierender, am Lehrstuhl/ Institut Tätiger, HiWi (das wäre mMn neutral - könnte ja auch für "Hilfs-Wissenschaffender" stehen).
Erkundige dich mal, welche eher neutralen genderneutralen Begriffe es gibt. Vielleicht wäre da die Fachschaft Germanistik hilfreich? Sonst sammle für dich einfach mal neutralere Begriffe. Ich habe bspw. ein Pflegebuch, in dem im Vorwort steht, dass man meterlange Begriffe oder abwechselnde "Pfleger und Pflegerinnen" etc. vermeiden wollte und so wird dort von Pflegenden geschrieben. Ich weiß gerade nicht, was sie für Patienten oder Bewohner verwenden, aber das ist auch ein Begriff in diese Richtung. Evtl. die "zu Pflegenden".
Ich würde mir solche Begriffe suchen und von den einzelnen Dozenten das Okay holen, diese so in der Hausarbeit etc. zu verwenden.
Aber ein Studierender muss kein Student sein, und ein Student in der Kneipe ist kein Studierender mehr, sondern ein Trinkender. Diese Partizipien sind noch verwirrender als die Sternchen, da sie Berufsbezeichnung und Tätigkeit durcheinanderwerfen.
"Lehrkräfte" oder "Pflegekräfte" wären neutrale Begriffe, die es schon länger gibt.
Aber warum sollte man sich die Zunge verrenken, indem man eine Kunstsprache lernt, die im Alltag niemand spricht?
Mhmm, wahrscheinlich.
Willst du einen Screenshot von der powerpoint? 💀
Am besten die Uni und Bundesland wechseln.
Bei uns in Hessen und in Bayern sollte es den Unsinn nicht geben.
man auch Kurse im Gendern belegen kann
Jetzt hakt es komplett aus! Es sollte jedem überlassen sein, ob er gendern will oder eben nicht!
Auch reden Studenten des höheren Semesters auch sehr genderneutral
....eine genderneutrale Toilette gäbe
Das ist ja grauslig! Ein Grund mehr, in einem anderen Bundesland nach einer Uni zu suchen wo es den Blödsinn nicht gibt. Das Würde mich ja irre machen
Ich dachte es gäbe keinen Genderzwang
Doch aber eben eben nicht Deutschlandweit. Schalt mal die öffentlich-rechtlichen Sender ein, da wird auch fröhlich gegendert. NUr an Schulen/Uni's ist es in einigen Bundesländern eben verboten. Bei dir scheinbar nicht.
Da sehe ich nur einen Weg:
Umziehen (Hessen oder Bayern) und woanders weiterstudieren.
Kannst du mal kurz belegen inwiefern der hessische Gesetzgeber bzw. die hessische Regierung Artikel 5 Absatz 3 Grundgesetz im Bezug auf inkludierende Spache einschränkt ?
"habe dann realisiert wie wichtig sensible Sprache ist."
Wichtig wäre eine korrekte Rechtschreibung.
"iklodieren" "Inklosion" "an zu sprechen." "gerendert" etc.