Gendert ihr?
Ich ja, aber nicht übertrieben und ihr?
112 Stimmen
41 Antworten
Hallo,
Lippenbekenntnisse brauche ich nicht, da bin ich als Frau selbstbewusst genug, dass ich keine Probleme mit dem generischen Maskulin habe.
Ich nutze allein Beidnennungen (Studentinnen und Studenten, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Lehrerinnen und Lehrer usw.), und diese auch nicht konsequent und durchgehend.
Das auf den (Gender)Stern oder sonstige Zeichen reduzierte Gendern sowie das Gendern durch substantivierte Partizipien (Studierende, Mitarbeitende, Lehrende usw.) sowie andere "Wortungetüme" lehne ich ab!
Deshalb nutze, spreche und schreibe ich den Genderstern auch nicht, und es nervt mich ungemein, wenn ich Nachrichtensprecher und Fernsehmoderatoren ihn aussprechen höre - was heißt aussprechen, es ist ja vielmehr eine Kunstpause.
Daneben verwende ich je nachdem, ob ich jemanden duze oder sieze, bei der Anrede die Pronomen du, dein, dir, dich oder Sie, Ihr, Ihnen, Sie. Ansonsten verwende ich die Personalpronomen ich, du, er, sie, es, wir, ihr, sie und die entsprechenden Possessiv- und Objektpronomen.
Das ist meiner Meinung nach völlig ausreichend; für manche Leute sogar schon viel zu viel.
AstridDerPu
Hast du gut geschrieben!
Bin selber auch eine Frau und halte es genau wie du.
Am Ende wird es keiner der beiden Seiten gerecht, weil auch die männliche Form häufig verstümmelt wird und nur die weibliche Bezeichnung konsistent und korrekt benannt wird.
Muslim*innen - Wer sind die Muslim?
Ärzt*in - Wer ist der Ärzt?
etc.
Ich verstehe zwar den Ansatz, aber ich halte es für ziemlich unnötig.
Wenn ich beispielsweise sage "Zwanzig Schüler warten vor dem Klasensaal auf den Lehrer.", ist doch klar, dass da sowohl Jungen, als auch Mädchen stehen (außer wir reden von einer reinen Jungenschule, aber hier gehen wir von einer gemischten aus).
Im Schriftlichen immer, im Mündlichen bisher meistens nicht.
Nennung beider Geschlechter, wenn es relevant für das Thema ist. Partizip oder Sonderzeichen nutze ich nicht, das wirkt auf mich zu konstruiert und affektiert.
Ansonsten bin ich ehrlich gesagt meistens schlicht zu faul zu Gendern.
Ich gendere nur in Form der Doppelnennung. Ganz selten auch mit einer neutralen Formulierung. Das ist für mich aber normaler Sprachgebrauch.
Gendern mit Stern, Doppelpunkt, Sprechpause und Ähnliches lehne ich ab, da diese Formen nicht barrierefrei sind und hierdurch Menschen benachteiligt und sogar ausgegrenzt werden können. Da ich selber davon betroffen bin, weiß ich wie lästig und hinderlich das im Alltag sein kann.
Gesprochenes Gendern klingt einfach nur hässlich, irgendwie künstlich und wirkt auf mich eher verstörend. Ähnlich wie bei einem Sprachfehler.
Leider werden diese Formen zur Zeit hauptsächlich verwendet, was für mich schon eine gewisse Rücksichtslosigkeit darstellt.
Bin deiner Meinung, es ist ein Rückschritt in der Sprache. Hört sich künstlich & undeutlich an. JEDES mal
Stimme zu. Sprache wird in der Regel immer einfacher, eine Verkomplizierung setzt sich vielleicht in der Amtssprache durch, aber nicht in der wirklich gesprochenen Umgangssprache.
Als Mann traut man sich das, was du schreibst, kaum zu sagen.
Für mich ist das, was gendern genannt wird, sogar eine Diskriminierung des weiblichen Geschlechts. Zuerst die mänliche Form und nach der Pause die weibliche, so als Anhängsel. So soll es in der Bibel stehen: "Die Frau sei dem Manne Untertan" wir richten unser Sprache danach aus.