Deutsche und Reue über den 2WW. Glaubwürdig?

Niklas Frank und Rainer Höß sind Nachfahren von Nazis, die die Taten ihrer Väter und Großväter sehr ablehnen. Es gibt noch weitere Nachfahren von anderen Kriegsverbrecher, die so handeln wie Herr F. und Herr H.

Im Krieg gab es Widerstandskämpfer, Geschwister Scholl, die sogar ihr Leben riskiert und leider auch verloren haben.

Es gab und gibt viele Nationalsozialismus Gegner. Damals wie heute. Damals wurden sie hingerichtet.

Und trotzdem konnte ein jahrelanger grausamer Krieg ausbrechen. Die Nazis, die für ein Nationalsozialismus waren, gab es viel zu viele.

So viele, dass man sich fragt: warum gab es da nicht noch mehr schlechtes Gewissen? Menschlichkeit? Mehr Gegner, als Einheit stärker als die Nazis?

Warum haben Deutsche nicht da viel viel mehr Demut und Reue und Menschlichkeit empfunden? (Kein Vorwurf! Will wirklich nur verstehen)

Aber jetzt zeigen viele Deutsche Trauer, Reue, Demut über den 2WW.

Da kommt die Frage auf: wie ernst ist eure Reue? Warum konnte dies nicht damals viel mehr empfunden werden? Warum waren damals so viele Menschen aus tiefstem Herzen Nazis? Und heute einige ihrer Nachfahren lehnen dies sehr ab?

Kann man die heutige Reue über den 2WW glauben? Ist sie glaubwürdig? Oder würden diese Menschen genauso für den Nationalsozialismus brennen, wären sie nur damals dabei gekommen?

Ich will eher auf den Punkt: Reue, Demut und Trauer eingehen.

Davon sieht man heute viel, damals fast gar nicht. Was heute empfunden wird, hätte damals empfunden werden müssen. Jetzt, wo kein Krieg herrscht, keine Angst gibt: wie glaubwürdig ist die Reue?

Krieg, Drittes Reich, Menschheit, Nationalsozialismus, Nazi, Rechtsextremismus, Zweiter Weltkrieg, Adolf Hitler
Sollten sowjetische Ehrenmale entwidmet werden?

Anlässlich der sich heute jährenden bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg („Tag der Befreiung“) wird vielerorts gedacht. In vielen Städten des Landes, insbesondere in der Hauptstadt und im Osten Deutschlands, gibt es sowjetische Ehrenmale.

Nicht nur im Zuge der zahlreichen Kriege, die Russland als Rechtsnachfolger der UdSSR, führte – aktuell gegen die Ukraine –, stellt sich die Frage, wie man mit diesen Orten umgehen sollte.

Selbstverständlich sollen sie an die Opfer des Kriegs erinnern. Sie sollten uns mahnen, dass so etwas nie wieder passieren darf und es unser aller Verantwortung ist, uns dagegen zu wehren.

Aber diese Orte sind eben sehr sowjet-bezogen. Sie erinnern vor allem an die Toten der Roten Armee; es sind keine allgemeinen Gedenkstätten, die an die Opfer aller Nationen erinnern – sowohl zivil als auch militärisch.

Zudem zeigen diese Ehrenmale sowjetische Staatssymbolik und deren Militarismus. So stehen im Ehrenmal in Berlin-Tiergarten auch T-34/76-Panzer und zwei Kanonen: Repräsentanten eines antidemokratischen Staats, einer Diktatur wie sie eben die Sowjetunion war.

Auch muss vergegenwärtigt werden, in welchem bedeutenden Ausmaß Kriegsverbrechen von Soldaten der Roten Armee verübt wurden (dazu gibt es einen guten Artikel: Sowjetische Kriegsverbrechen im Zweiten Weltkrieg – Wikipedia). Nicht nur wurden gezielt gegnerische Soldaten massakriert und hingerichtet, allem voran die Zivilbevölkerung in Deutschland und den osteuropäischen Staaten musste unter dieser Gewalt leiden.

Maßgeblich ist zudem das Weltbild, das von diesen Ehrenmalen ausgeht. Entgegen der Befreiung durch die Westalliierten konnte sich im Osten Deutschlands und Europa jenseits des Eisernen Vorhangs keine Demokratie und starke Zivilgesellschaft entfalten, sondern wurde durch die Sowjetunion von der einen Besatzung in die nächste Diktatur überwältigt.

In Osteuropa wird darüber eine intensive Debatte geführt. So wurden in einigen baltischen Staaten sowjetische Ehrenmale abgerissen. Aus diesem Grunde stelle ich die theoretische Frage, wie wir in Deutschland mit diesen Orten umgehen sollten.

Ja, sie sollten entwidmet werden, weil … 56%
Nein, sie sollten nicht entwidmet werden, weil … 44%
Sie sollten umgestaltet werden, weil … 0%
Europa, Nationalsozialismus, Sowjetunion, Zweiter Weltkrieg, Erinnerungskultur

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