Sind im Zweiten Weltkrieg viele mittelalterliche Bauwerke zerstört worden?
Hallo allerseits. Ist es richtig zu sagen, dass in Deutschland ein beachtlicher Teil der mittelalterlichen und sogar antiken Bauwerke und Hinterlassenschaften im Zweiten Weltkrieg zerstört oder schwer beschädigt wurde und die mittelalterliche Aufbaustruktur vieler Städte zumindest teilweise verloren gegangen ist?
8 Antworten
Leider ist in den meisten Großstädten die mittelalterliche Bausubstanz dadurch teilweise verloren gegangen.
Auch beim Wiederaufbau war man nicht zimperlig. Es musste schnell genügend Wohnraum geschaffen werden und dafür wurde weiteres abgebrochen, was gerettet hätte werden können.
Als ich in Rumänien in Siebenbürgen eine Rundreise gemacht habe, wurde mir bewusst, wie die deutschen Städte wohl auch vor dem Krieg in etwa ausgesehen haben könnten.
In meiner Heimatstadt, Hannover, gibt es im Neuen Rathaus Stadtmodelle und da ist auch eins dabei, welches die Zerstörungen im 2. Weltkrieg zeigt. Da blieb kaum ein größeres Gebäude völlig intakt.
In vielen angegriffenen Städten mit Flächenbombardement ist die mittelalterliche Bebauung fast vollständig vernichtet worden. Aber genau das war der Plan der Alliierten: Dank der alten mittelalterlichen, meist mit viel Holz gebauten Häuser konnte sich der berüchtigte Feuersturm entwickeln.
Übrig blieb meist nicht viel.
Sieh Dir die damals noch mittelalterliche Altstadt von Nürnberg an, damals "des Reiches Schatzkästlein". Unter dem Link findest Du auch eine Karte mit den kartographierten Schäden.
Ja ... die Zerstörungen durch alliierte Luftwangriffe waren großflächig, heftig und massiv. Denn die Allierten haben sich natürlich nicht mit "normalen Fliegerbomben" abgegeben, sondern Brand- und Posphorbomben abgeworfen.
Beschäftige Dich doch einfach mal mit der "Bombennacht von Dresden", in welcher der allergrößte Teil der Stadt in einem Rutsch "erledigt" wurde.
Ich denke, das wird Dir einen guten Eindruck vermitteln von dem, was die daheimgebliebene reichsdeutsche Bevölkerung erleiden musste.
es gab aber nur wenige, die ihm zwischen 1936 und 1941 nicht zugejubelt haben.
Tja, die selben Reichsdeutschen, die damals "Heil Hitler" geschrien haben, als er a) Londons Zivilbevölkerung massiv und voranging, Bombadieren lies und damit erstmals auf Zivile Ziele umschwenkte - seine Flugplatze Bombadieren etc. ging halt nicht auf... und b) als Goebels rief "Wollt Ihr den totalen Krieg"? Und die V1 und V2 waren auch nur für Militärische Ziele "programmiert"... ;-)
https://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/Festungen/FestungKoenigsberg-R.htm
Die Festung Königsberg z.B. Hier tobten schwere Kämpfe, die natuerlich die Bausubstanz schwer in Mitleidenschaft zogen. Da dieses Gebiet den Deutschen nach dem Krieg genommen wurde, ist das somit weniger thematisiert worden.
"C:\Users\zetra\Downloads\KÖNIGSBERG, DEUTSCHLAND- OSTPREUSSEN - 12. APRIL 1945_ Die Schlacht bei Königsberg, auch bekannt als Königsberger Offensive, war eine der letzten Operationen Stockfotografie - Alamy.mhtml"
Genau besehen konnte wenig mittelalterliche Bausubstanz zerstört worden sein, denn in aller Regel waren nur Stadtbefestigungen und Kirchen aus dem Mittelalter vor dem Krieg noch vorhanden. Die Bausubstanz der meisten Städte stammte aus der Renaissance oder dem Barock, wurden also frühestens ab 1500 erbaut.
Von diesen alten Gebäuden wurden allerdings sehr viele zerstört oder schwer beschädigt. Im europäischen Ausland , das nicht im Kriegsgebiet des Ersten und Zweiten Weltkriegs lag, gibt es heute noch weitgehend intakte Altstädte.
"was die daheimgebliebene reichsdeutsche Bevölkerung erleiden musste."
Tja, wer Hitler wählt, wird Bomben ernten.