Das Gefühl, missverstanden zu werden.
Das Gefühl, nicht wahrgenommen zu werden.
Das Gefühl, alleine zu sein.
Das Gefühl, unwichtig zu sein.
Das Gefühl, wenn du nur Gutes willst, dir aber hauptsächlich Schlechtes widerfährt.
Das Gefühl, jedem helfen zu wollen, dir aber keiner hilft.
Das Gefühl, all deine Freunde zu verlieren.
Das Gefühl, wenn all dies, auf einmal auf dich eintrifft & du dich machtloser fühlst als je zuvor.
Ich sitze hier in meinem Zimmer & schreibe das, weil es mir gerade genauso geht, ich habe nie gelernt, mit meinen Gefühlen umzugehen, ich bin seit ich klein war auf mich alleine gestellt, meine 3 Geschwister waren nie für mich da & ich hatte eher das Gefühl, sie würden auf mich herabsehen.
Ich hatte immer das Gefühl, eine Schande zu sein.
Mein Vater kam schon ziemlich früh in meiner Kindheit ins Gefängnis und wurde abgeschoben, ich habe das als Kind natürlich nicht alles verstanden bzw. wahrgenommen, doch hatte man immer dieses komische Gefühl etwas sei nicht richtig, kein Kind sollte jemals sehen, wie sein Vater seine Mutter schlägt.
Nachdem mein Vater dann abgeschoben wurde, lernte meine Mutter einen Mann kennen, schien sehr vernünftig und ordentlich, jedoch hat er mich und meinen Bruder als wir kleiner waren auch geschlagen, & angeschrien werden stand sowieso auf der Tagesordnung, meine Kindheit war mehr eine Achterbahnfahrt aus Trauer, Schmerz & Einsamkeit.
All dies zog sich natürlich so durch mein ganzes Leben und man hat sich auch selber immer mehr zurückgezogen, einfach um selber die Kontrolle über seine Gefühle zu behalten und sie nicht von anderen bestimmen zu lassen.
Ich hatte nie eine Schulter zum Anlehnen, jemanden zum Umarmen oder jemanden um über meine Gefühle zu reden & doch war ich umgeben von all diesen Gesichtern, die meine Familie sein sollten.
Ich bin jetzt 18 und mein Leben ist förmlich in Scherben, die ich alleine wieder aufräume.
Ich weiß, ich habe noch viel Zeit vor mir, viel zu erleben, & die Welt hat viel zu bieten, aber will ich das? Wofür will ich das?
Ist diese Welt wert es gelebt zu werden?
Am Ende des Tunnels ist Licht, das weiß ich, werde ich aber das Ende des Tunnels erreichen & ist es wert es zu probieren?
Ich weiß einfach nicht wohin ich will & ob ich überhaupt irgendwohin will.
Ich bin trotz dessen relativ glücklich, ich bin relativ sportlich & sehe auch relativ gut aus.
Nur befürchte ich nichts auf dieser Welt zu finden, was mich jemals erfüllen/befriedigen/glücklich machen könnte.
Vegetiere ich vor mich hin, bis ich sterbe?
Ist es vielleicht meine Bestimmung, Menschen/Familien zu helfen, denen es genauso geht wie mir?
Ich weiß, dass die Vergangenheit keine Rolle spielt & ich nach vorne schauen muss. Aber was liegt vorne? Was gibt es für mich auf dieser Welt?
Will ich irgendwas von dieser Welt?
All das ist kein temporäres Gefühl oder Denken, unterbewusst begleitet mich das schon seit ich circa 13 bin.
Ich persönlich denke, ich werde während dem streben nach etwas, dass mich erfüllt unglücklich sterben.
Das ist die Kurzform meines 18-jährigen Lebens in 3.137 Zeichen verpackt, da steckt noch einiges mehr dahinter.
Danke für eure Zeit & eure Antworten, schönen Tag.