Alte Wohnung vermissen?

4 Antworten

Das kenne ich.

Als wir aus der Wohnung ausgezogen sind, in der ich geboren wurde und aufgewachsen bin, da war ich 14 Jahre alt. Ich hatte eine wunderbare Kindheit mit vielen Geschwistern, Freunden und tollen Eltern.

Das ist jetzt 50 Jahre her und ich denke immer noch an diese Wohnung, weil ich glückliche Zeiten damit verbinde. Ich hatte auch schon die Idee, die Wohnung wieder anzumieten, aber sie wäre für mich alleine viel zu groß.


46gtu58bh95  15.11.2024, 11:23

Und wie gehst du damit um mit den vermissen?

Munga01  15.11.2024, 11:23
@46gtu58bh95

Es sind ja wunderschöne Erinnerungen. Deswegen ist das nicht schlimm.

Wenn man an einem Ort eine glückliche Kindheit verbracht hat, denkt sicher so mancher mit Wehmut an diese schöne Zeit, die in der Erinnerung ja auch immer noch etwas bunter und schöner wird, als sie vielleicht war. Und wenn man dann durch die Straße geht, in der das Haus stand oder gar noch steht, dann überkommt einen eine Sehnsucht nach dieser Zeit seines Lebens. Man möchte das Rad der Zeit zurückdrehen und für eine Weile eintauchen in die eigene Vergangenheit.

Ja, ich kann deine Empfindungen nachvollziehen. Was ich allerdings seltsam finde, ist, dass du dieses Gefühl mit gerade mal 20 Jahren hast. In dem Alter waren meine Gedanken nur nach vorn, also in die Zukunft, gerichtet. Ich war froh, seit 2 Jahren am anderen Ende Deutschlands zu studieren und nur gelegentlich in meinen Heimatort zurückzukehren, um meine Eltern zu besuchen. Das ging dann so weiter. Zeitweise wohnte ich im Ausland, auch nicht nur in Europa. Ich war immer dort zu Hause, wo ich gerade lebte. Jetzt im Alter bin ich wieder dauerhaft hier, aber natürlich nicht in meiner Heimatstadt. Doch wenn ich mal dorthin komme, dann kommen hie und da wehmütige Gedanken auf, und vor meinem geistigen Auge ersteht wieder der Ort von damals und damit eine sehr beschauliche Zeit. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich natürlich wahnsinnig viel verändert. Früher kannte ich jeden Menschen in unserer Straße, ja, man kann fast sagen, in der Stadt. In manchen Häusern ging ich ein und aus. Heute ist alles anders, kaum noch Familienbetriebe, die Leute von damals sind alle tot. Außer 2, 3 Leuten etwa in meinem Alter, die dort geblieben sind, kenne ich niemanden mehr. Eigentlich weiß ich nicht, was ich dort soll, außer Dinge zu erledigen, mal auf den Friedhof zu schauen etc.

Es klingt vielleicht seltsam, aber ich fühle mich heute dort irgendwie fehl am Platz. Letztendlich habe ich wohl doch die Beziehung zu diesem Ort verloren, zumindest seit Eltern, Großeltern und sonstige Verwandte tot sind. Meinen Geschwistern geht es genauso. Wir haben aber Filme von damals. Die rufen die Erinnerungen wieder wach.

Man denkt ja meistens als Erwachsener an die Kindheit als glücklichere, sorglosere Zeit zurück. Wenn du gerade mit Anfang der Pubertät, also Ende dieser Kindheit, weggezogen bist, überträgt sich wahrscheinlich dieses Gefühl von "die Kindheit war so schön" auch noch mehr auf die Wohnung und die Gegend aus der Kindheit. Also, dass du in gewisser Weise deine Kindheit vermisst, und die Wohnung vielleicht gefühlsmäßig für deine Kindheit steht.

Ich selber wohne noch da, wo ich aufgewachsen bin, aber mir geht es ein bisschen so mit dem Haus, in dem meine Oma gewohnt hat und wo wir oft waren.

Ich denke weil du da viele Sachen erlebt hast die toll waren und tolle Erinnerungen waren . Es ist klar wenn du die meiste Zeit deiner Kindheit in einem Haus verbrachst hast , du es dann vermisst . Es schmerzt bestimmt zu sehen das andere an deinem geliebten Ort nun leben , ich verstehe das auch . Du könntest schöne Erlebnisse in deinem jetzigen Wohnort erleben , an die du dich immer erinnern wirst

ich hoffe ich konnte dir helfen , lg . :)