Unfähigkeit mit mehreren Menschen gleichzeitig zu sprechen - Diagnose?

Wenn ich mehr als einen Gesprächspartner habe, bin ich geradezu unfähig mehr als 1-2 Sätze zu sagen. Mein Gehirn schaltet sich dann regelrecht aus. In einem 2er Gespräch geht es, wobei auch da nicht unbedingt mit Redegewandtheit glänze, weil sich meine Gedanken im Wesentlichen darum kreisen, wie ich bei meinem Gegenüber rüberkomme und immer extrem darauf bedacht bin diesen und mich selbst nicht zu bepeinlichen…. mit was auch immer.

Ich habe keine Angst vor sozialen Situationen, außer vielleicht wenn ich mich in öffentlicher Runde vorstellen muss. Ich mag Menschen, bin aber auch einfach nicht interessiert daran mit fremden Menschen zu sprechen. Habe generell eher einseitige Interessen und obwohl ich mich nicht verkrieche, fühle mich zuhause am wohlsten. Intelligenz ist wohl durchschnittlich, in technischen Dingen eher unterm Durchschnitt. Generell fühle ich mich wohl in meiner Haut und will mit niemandem tauschen.

In einem Chatroom beispielsweise kann ich mich gut ausdrücken, bin schlagfertig und humorvoll. In der Realität fehlen mir einfach die Worte und daran mal einen Witz zu machen, ist überhaupt nicht zu denken. Selbst bei Freunden fällt mir das nicht leicht.

Es hört sich vielleicht so an, als wäre ich einfach nur extrem schüchtern und hätte kein gutes Selbstbewusstsein. Es ist aber definitiv mehr.

Welche Ursache könnte es haben, dass ich unfähig bin mit mehreren Menschen gleichzeitig zu sprechen? Asperger und Autismus passen nicht, z.B. da ich Signale von anderen sehr gut intuitiv einordnen kann. Ich würde mich gerne informieren, da diese extreme Schüchternheit zu Nachteilen im beruflichen und privaten Alltag führt.

Vielen Dank für jede Antwort!

Gehirn, Psychologie, Psyche, schüchtern, Soziales, Soziologie
Soziologische Phantasie, Soziologisches Denken, Soziologische Perspektive

Hallo,

ich beschäftige mich zur Zeit vermehrt mit der Soziologie.

Gerade beschäftigt mich das Thema "Soziologische Phantasie" sehr.

Ich habe hierfür eine Definition nach Mills gefunden:

"„soziologische Phantasie“ [ist] unsere Fähigkeit, persönliche Erfahrungen im Kontext der Ereignisse unserer sozialen Umwelt wahrzunehmen und soziale Zusammenhänge zu erfassen, die der persönlicher Erfahrung allein nicht zugänglich sind."

Leider kann ich mir nicht so recht etwas darunten vorstellen..

Bedeutes es, dass alle sozialen Zusammenhänge von Menschen individuell wahrgenommen werden, je nachdem, welche persönlichen Erfahrungen sie gemacht haben?

Ich habe ein Beispiel dazu gefunden, welches sich mit den verschiedenen Blickwinkeln auf Kriminalität beschäftigt.

So sehen Biologen kriminelles Verhalten als angeboren und auf genetische Faktoren zurückführend an, während Psychologen die Ursachen für kriminelles Handeln in Erlebnissen und Kindheit suchen. Und die Soziologen hingegen sehen Kriminalität eben als weitgehendes Produkt von gesellschaftlichen Einflüssen auf den Menschen.

Biologen, Psychologen und Soziologen haben also alle einen unterschiedlichen Blickwinkel auf das Phänomen Kriminalität. Aber dieser Blickwinkel beruht doch nicht auf persönlichen Erfahrungen, sondern vielmehr auf anerlerntem Wissen? Ich sehe wie sie sehen hier noch nicht richtig durch ;)

Es wäre toll wenn mir jemand helfen könnte, den Begriff besser verständlich zu machen!

Vielen Dank im Voraus!

Studium, Soziologie

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