Feldtheorie und Systemtheorie - Lewin, Luhmann und Parsons
Ich komme erstmals mit Kurt Lewins Feldtheorie in Kontakt. Diese scheint mir Ähnlichkeiten zur Systemtheorie von Niklas Luhmann zu haben, und auch Parsons ist gedanklich wohl nicht so weit weg - kann mir jemand sagen, ob und inwiefern sich letztere vielleicht irgendwo auf Lewin beziehen? Oder sind das drei voneinander ganz unabhängige Denkansätze, die nur zufällig sehr ähnlich sind?
2 Antworten
Feldtheorie in der Psychologie bedeutet Gestalttheorie. Ein sehr diffuser Begriff des Konstruktivismus. Eine Verbindung zwischen Psychologie und Systemtheorie ist obsolet, da Systemtheorie kein Subjekt kennt. Der große Denkfehler von Luhmann, den ihm schon Habermaß vorgeworfen hatte. Führst du das Subjekt (also damit auch die menschliche Psyche) darin einm, zerstörst du das oberste Dogma der Systemtheorie und machst sie damit für die Naturwissenschaften sinnlos. Deshalb gehört das Ding einfach nicht in die Hände von Soziologen, Ökonomen .... Psychologen. Selbst Erich Fromm ist dabei rein gefallen, und Gott bewahre, - haben wir heute immer noch keine Systemtheorie der Psychologie. Luhmanns Systemtheorie ist aus Sicht der allgemeinen Systemtheorie eigentlich pure Esoterik, und in jedem Fall Systemtechnokratie.
Ich kanns dir nicht genau sagen - weil ich bei der Lektüre von Luhmann und Parson nie auf LEwin in den Fussnoten geachtet habe. Heute sind doch viele KLassiker online einzusehen. Benutze in so einer Datei doch mal die Textsuche. Also kein Verweis auf Lewin. http://moodle.fhs.cuni.cz/pluginfile.php/26846/mod_resource/content/0/Parsons_Structure_Prefaces.pdf
Und das obwohl m.E. Parson näher zu Lewin liegt.
Die ANalogien sind schon da. Und die Gemeinsamkeit geht auch auf das Gestalt-Denken zurück. Aber viele soziale Strukturtheorien hatten im 20 Jh. eine generelle Tendenz weg vom Individuum - war das Zeitalter der Massen. Lewin hatte aber mehr die Sozialpsychologie zum Thema.