In ein paar Wochen steht die nächste Urlaubsreise mit meiner Freundin an. Wir kennen uns seit der Schulzeit und haben schon viele Reisen zusammen unternommen.
Allerdings hat sich unser Verhältnis zueinander in den letzten Jahren leider sehr verändert und ist generell etwas angespannt.
Wir sind in unseren 30ern und kennen uns eben seit Teenagertagen und haben uns generell immer recht gut verstanden da wir viele gemeinsame Interessen haben.
Seit ein paar Jahren weißt ich, dass ich Autistin bin - sie glaubt mir aber nicht, bzw. glaubt generell nicht daran, dass es so etwas überhaupt gibt. Seit zwei Jahren arbeiten wir nicht mehr in der gleichen Stadt. Spontane Treffen nach dem Büro gibt es also nicht mehr. Wir sehen uns ca. alle 3 bis 5 Wochen. Dann aber meistens zusammen mit unser restlichen Freundesgruppe und eher selten alleine.
Seit einem Jahr habe ich einen Partner, sie ist Single. Wir sehen uns aber nicht seltener als vorher. Trotzdem habe ich das Gefühl, dass sie sich wegen ihm vernachlässigt fühlt.
Ich versuche sie verlässlich mindestens einmal pro Woche zum Plaudern anzurufen. Aber es hat immer was von Pflichterfüllung wenn ich das tue. Sie erwartet diese Anrufe von mir, das hat sie deutlich so gesagt. Aber sie ruft so gut wie nie an.
So, jetzt der Urlaub... macht mir ehrlich gesagt Bauchschmerzen.
Hat jemand einen Ratschlag für mich? Sollte ich nochmal versuchen vorher ein ruhiges Gespräch mit ihr zu führen? Ich fürchte, wenn ich ihr sage, dass ich mich unwohl fühle, dass sie daraus nur schließt, dass ich eigentlich gar nicht mit ihr verreisen möchte und es nur mache weil ich meine es zu müssen. Das stimmt aber nicht! Ich freue mich auf die Reise! Aber ich weiß eben auch, dass es sehr anstrengend für mich wird.
Oder soll ich alles einfach auf mich zukommen lassen und zu versuchen mir die "alte Maske" von der Zeit vor meiner Autismus-Diagnose wieder aufzusetzen als ich noch nicht wusste, dass es eine Maske ist?