Wie geht es euch mit Taarof, kennt ihr das oder habt ihr das mal erlebt?

Ich kenne es teilweise und es geht mir einfach unglaublich auf die Nerven. Wenn ich frage, was das kostet, will ich einfach wissen, was das kostet und nicht so ein behämmertes hin- und her haben. Wenn ich hungrig bin, sage ich einfach, dass ich Hunger habe. Das Ganze wurzelt auch in extremen hierarchischen Strukturen, die ich genauso ablehne und widerlich finde z. B. jemanden mit "Herr Dr." oder "Herr Magister" anreden und nicht mit seinem Namen. Wenn jemand Arzt ist, ist das natürlich was anderes. Da sag ich dann schon Dr. Müller. Ich wollte nur die Meinung wissen, ob ihr sowas gut findet?

Taarof – Wikipedia

TaarofT'aarofTa'aruf oder Tarof (persisch: تعارف, von arabisch: التعارف, al-taarof, ‚Kennenlernen‘) ist eine zeremonielle Höflichkeitsform in der persischen bzw. iranischen Alltagskultur, die das gesellschaftliche und soziale Miteinander bestimmt und das Verhalten untereinander in der täglichen Interaktion von Iranern prägt. Durch Taarof, eine Art den eigenen Willen zu verleugnen, um dem Gegenüber zu gefallen und gleichzeitig dem Gegenüber ein gutes Gefühl zu geben bzw. Anerkennung zuteilwerden zu lassen,[1] kann in der Interaktion zwischen zwei Personen die gegenseitige Verpflichtung und soziale Rolle in der Aktion bestimmt werden. Höflichkeit, Ehrerbietungen, Angebot und Übergabe materieller Werte sowie Gefälligkeiten sind wesentliche Merkmale von Taarof. Taarof kann sowohl eine linguistische Ebene als auch eine aktive Handlungsebene beinhalten. Oberflächlich betrachtet wirkt Taarof wie eine übertriebene Form der orientalischen Höflichkeit, die oft von Außenstehenden missverstanden werden kann. Eine verbreitete Beschreibung von Taarof ist die einer zeremoniellen Unaufrichtigkeit. Taarof ist ein universelles iranisches Kulturphänomen und unabhängig von Religion, Weltanschauung, ethnischer Zugehörigkeit oder Sprache. Taarof und die daraus resultierende sprachliche Mehrdeutigkeit und Höflichkeit prägen die iranischen Sprachen und den Alltag.

Menschen, Beziehung, miteinander, Gesellschaft, Philosophie, Soziologie
Was ist das für eine erbarmungslose Realität?

Mir scheint es als ob je jünger man ist, eine falsche romantisierte Sicht auf das Leben und die Menschen hat. Man glaubt an sowas wie Menschlichkeit und Barmherzigkeit füreinander. An bedingungsloser Liebe. Einfach natürlich fließend und von Herzen kommend.

Aber je älter man wird merkt man, wie berechnend der Mensch eigentlich ist. Nur die allerwenigsten (man könnte meinen solche Menschen sind Engeln) haben wirkliche Nächstenliebe für ihre Mitmenschen. Der Gesellschaft geht es nur sich und ihre nächsten. Nach oben wird sich geschleimt und nach unten getreten, nicht beachtet oder man fühlt sich erhaben über sie.

Die armen. Geschiedene Frauen. Die weniger norm schönen usw..für sie interessiert sich kaum jemand wirklich vom herzen. Meist werden sie entweder wie Menschen zweiter Klasse behandelt, nicht beachtet oder man bringt ihnen Schein-Barmherzigkeit entgegen.

z.b. erwarten, wenn sie eine geschiedene Frau heiraten, beinahe so als ob sie ihnen die Füße küssen müsste. Ein auf „Du bist geschieden also sei dankbar, sonst hätte dich niemand genommen“ (ein Beispiel von vielen Gruppen die als nichts wert gesehen werden) Was ist das für eine Welt? Wie eklig und traurig ist das eigentlich? Manchmal frage ich mich was das für eine Welt ist..es ist alles so oberflächlich und eitel.

Ich hoffe man versteht was ich sagen will, ohne das man mich missversteht.

Ist die Realität 55%
Sehe es anders 27%
Ist der Zeitgeist 9%
Alternativ 9%
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