Würde dieser Abschiedsbrief (nicht an Angehörige, sondern Gesellschaft) zu denken geben oder kann ich ihn mir sparen?

Art. 1 (1) GG: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.

Wer hat meine Würde geachtet und geschützt, als ich sterben wollte, indem er mir mit den heute zur Verfügung stehenden Mitteln die Schmerzen dabei nimmt?

Art. 3 (1) GG: Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.

Warum erkennt man den Anspruch alter, kranker oder nichtmals dieser Menschen auf Sterbearznei an, während man ihre Gabe anderen versagt?

§ 107 BGB: Der Minderjährige bedarf zu einer Willenserklärung, durch die er nicht lediglich einen rechtlichen Vorteil erlangt, der Einwilligung seines gesetzlichen Vertreters.

Das Leben ist kein reines Vorteilsgeschäft. Warum wird man also zum Weiterleben gezwungen, indem man Sterbearznei vorenthalten bekommt und damit zur Arbeit genötigt bzw. auf ein qualvolles Ertrinken im Meer oder Sprung von der Brücke verwiesen wird?

Diese Welt, diese Menschheit ist unerträglich. Sie glaubt an Götter und findet Schwule eklig. Sie erklärt Menschen für verrückt, die mittels logischem Denken zum Schluss kommen, dass in einem endlichen Leben die Freude wertlos und der Schmerz umso unnötiger ist?

Nun aber habe ich den Tod erreicht, denselben Zustand wie vor der Geburt: Ich habe kein Leid und keine Bedürfnisse mehr. Das ist nicht die von so vielen gefürchtete unzufriedenstellende Neutralität zwischen Gut und Schlecht, denn ich will gar nichts Gutes mehr, nein, es ist die Egalität von allem. Jetzt ist alles geschafft und egal und damit gut.

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