Lieber Thomas,
gern antworte ich Dir hier als Zeuge Jehovas um das als erstes klar zu stellen.
Die Frage kann kompetent nur von Zeugen beantwortet werden.
Das bei Nichtzeugen große Unkenntnis vorherrscht, was die Details der Anbetung der Zeugen anbelangt, bestätigen die meisten Antworten hier. So gesehen ist die Frage in erster Linie an Zeugen Jehovas gerichtet. Die Frage wurde mehrheitlich von Nichtzeugen beantwortet, was der werte Leser beachten sollte.
Die Frage von Dir, Thomas, spiegelt eine große Verwirrung wieder und zeigt das Du die biblische Lehre, welche die Grundlage für uns Zeugen ist, nicht kennst.
Der Jude David, ein leiblicher Vorfahre von Jesus (Jesus, der größte aller Juden), verfasste die Psalmen und schrieb über den kommenden Messias - daher sollte man nicht pauschal schlecht über "die Juden des alten Testaments" sprechen.
Auch wir Zeugen sprechen über die Gegenwart und das Kommen Christi. Soweit stimmt das.
Im weiteren bitte ich alle werten Leser die Bibeltexte in ihrer eigenen Bibel aufzuschlagen und nachzulesen und zu vergleichen da ich nachfolgend nur die Neue Weltübersetzung der Zeugen Jehovas Rbi8 verwende.
Bei der Anbetung beachten wir Zeugen folgendes Gebot:
1. Timotheus 2:5, 6 Denn da ist e i n Gott und e i n Mittler zwischen Gott und Menschen, ein Mensch, Christus Jesus, der sich selbst als ein entsprechendes Lösegeld für alle hingegeben hat .
Er starb für unsere Sünden, wir wurden durch sein Blut von der Sünde "losgekauft" (deswegen ist hier von einem Lösegeld die Rede). Jesus und seinem Vater schulden wir dafür unendlichen Dank.
Aus diesem Grund wird jedes Gebet, das wir JHWH/Jehova/Jahwe darbringen verbunden mit der Bitte um Erhörung im Namen Jesu vorgetragen.
Beispiel "Lieber himmlischer Vater Jehova, wir danken ..... und bitten um Erhörung dieses Gebetes im Namen Jesu, der für uns starb"
Die Juden des alten Testaments konnten das nicht, sie kannten nicht einmal den Namen Jeus.
Daher halten wir hier fest, das Jesus von uns Zeugen nicht abgelehnt wird, sondern das wir Zeugen Jesus lieben, als Vorbild angenommen haben und versuchen seinem Vorbild so gut wie möglich zu folgen.
Wir beten zum gleichen Gott, den Jesus, unser Vorbild, auch anbetet. Wir beten nicht zum Mittler sondern bitten diese um Vermittlung!
Matthäus 6:9 Unser Vater im Himmel, dein Name werde geheilgit . . .
"Vater" als Titel mit der Bedeutung "Lebengeber". So lehrt es uns Jesus.
Weiter ist festgehalten, wer Jesus eingesetzt hat, und das jeder sich im Namen Jesu vor diesem Gott, also JHWH, beugen solle:
Philipper 2:9-11 Gerade aus diesem Grund hat Gott ihn in eine übergeordnete Stellung erhöht und ihm gütigerweise den Namen gegeben, der über jedem anderen Namen ist, damit jeder – ob im Himmel, auf der Erde oder unter dem Erdboden – seine Knie im Namen Jesu beugt und jeder offen anerkennt, dass Jesus Christus Herr ist zur Verherrlichung Gottes, des Vaters.
Aha: Zur Verherrlichung Gottes, des Vaters.
Jesus bittet seinen Vater auch für uns:
Johannes 14:15-17 Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote halten; und ich will den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Helfer geben, damit er für immer bei euch sei: den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn weder sieht noch ihn kennt. Ihr kennt ihn, weil er bei euch bleibt und in euch ist.
JHWH der gleiche Gott der Juden und Muslime und der gleiche Gott und Vater von Jesus Christus, wie Jesus es uns in der Bibel bestätigt:
Johannes 20:17 Jesus sprach zu ihr: „Hör auf, dich an mich zu klammern. Denn ich bin noch nicht zum Vater aufgefahren. Geh jedoch zu meinen Brüdern hin, und sag ihnen: ‚Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater und zu meinem Gott und eurem Gott.‘ “
Wir Zeugen sagen nicht Jesus wäre kein Gott, denn genau das bestätigt die Bibel:
Jesaja 9:6 . . .Name wird genannt werden: Wunderbarer Ratgeber, Starker Gott. . .
Gott ist ein Titel, kein Name!
Jesus ist ein Name mit der Bedeutung "In JHWH ist Rettung".
Der Titel Gott bezeichnet jemanden der Macht hat und Macht ausübt.
Jehova kann Macht verleihen. Ja er ermöglicht sogar Menschen so mächtig zu erscheinen, das man sie für göttlich halten könnte:
2. Mose 7:1 Jehova sagte darauf zu Moses: „Ich habe dich für den Pharao zum Gott gemacht . . .
Durfte Moses angebetet werden?
Natürlich nicht.
Der Titel Gott beinhaltet keinesfalls das Recht auf Anbetung. Jesus tritt mit Macht (als Gott) für seien Vater ein, Satan setzt seine Macht im Widerstand gegen Jehova und Jesus ein (Einheitsübersetzung "Gott dieser Weltzeit").
Das der Titel Gott keine Grundlage für Anbetung ist, zeigt sich das viele andere Götter und Götzen in der Bibel erwähnt werden, ja sogar mit Namen genannt sind.
Wer angebetet werden soll, lehrt uns Jesus im Lukasevangelium, denn sogar Satan, der Teufel, wollte von Jesus angebetet werden:
Lukas 4:7, 8 Wenn du daher einen Akt der Anbetung vor mir verrichtest, wird alles dein sein.“ Jesus gab ihm zur Antwort: „Es steht geschrieben: ‚Jehova, deinen Gott, sollst du anbeten, und ihm allein sollst du heiligen Dienst darbringen.‘ “
Bemerkenswert: Jesus verweist ausdrücklich auf das was "geschrieben steht"
Was stand denn seinerzeit geschrieben?
Aus heutiger Sicht nur das alte Testament.
Woran dachte Jesus wenn der die Schriften erwähnte?
5. Mose 6:13 Vor Jehova, deinem Gott, sollst du Ehrfurcht haben und ihm sollst du dienen und bei seinem Namen sollst du schwören.
5. Mose 10:20 Vor Jehova, deinem Gott, sollst du Ehrfurcht haben, ihm sollst du dienen, an ihn sollst du dich klammern und bei seinem Namen sollst du schwören.
Nun ist Jesus der Christus, also hebräisch der Messias.
Was bedeutet das?
Einsichten in die Heilige Schrift zum Titel Messias: Aus dem hebräischen Wurzelverb maschách, das „bestreichen“ oder „salben“ bedeutet (2 Mo 29:2, 7). Messias (maschíach) bedeutet „Gesalbter“. Die griechische Entsprechung lautet Christós oder Christus (Mat 2:4, Fn.).
Der Messias ist der Gesalbte. Damit jemand ein Gesalbter wird muss jemand da sein der salbt und höher steht.
Zusammenfassend - wie steht es heute aktuell um die Gewaltenteilung nach der Bibel?
Wer hält Gericht?
- Judikative liegt beim Sohn:
Johannes 5:22 Denn der Vater richtet überhaupt niemand, sondern er hat das gesamte Gericht dem Sohn übergeben
- Exekutive liegt beim Sohn:
Johannes 4:14 Wer aber das Wasser trinkt, das ich ihm gebe, wird nie wieder Durst haben. Dieses Wasser wird in ihm zu einer sprudelnden Quelle, die ewiges Leben gibt.“
Jesus sagte zu ihnen: „Folgt mir nach und ich mache euch zu Menschenfischern.“
Lukas 10:3 . . .Ich sende euch wie Lämmer mitten unter Wölfe.
Matthäus 28:18-20 Und Jesus trat herzu und redete zu ihnen, indem er sprach: „Mir ist alle Gewalt im Himmel und auf der Erde gegeben worden. Geht daher hin, und macht Jünger aus Menschen aller Nationen, tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu halten, was ich euch geboten habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zum Abschluß des Systems der Dinge.“
- Legislative: Der Vater, also Jehova Gott, ist und bleibt Gesetzgeber?
Johannes 5:30 Ich kann gar nichts aus mir selbst tun; so, wie ich höre, richte ich; und mein Gericht ist gerecht, denn ich suche nicht meinen eigenen Willen, sondern den Willen dessen [zu tun], der mich gesandt hat.
Dies bleibt so bis Jesus das messianische Reich, Executive und Judikative wieder seinem Vater zurück gibt (1. Korinther 15:24)
Vater und Sohn sind sich vollkommen einig in ihren Zielen und Handlungen, aber sie sind zwei Persönlichkeiten mit eigenem Willen.
Wenn der Sohn den Vater liebt ist das beachtlich, denn Liebe kann niemals vorgeschrieben oder erzwungen werden. Wahre Liebe kann nur dem freien Willen entspringen und Dankbarkeit zur Folge haben. Wäre JHWH und Jesus eine Person ist die Liebe des Sohnes zum Vater unsinnig.
Ich persönlich liebe Jehova und seinen Sohn.
Mögen alle werten Leser selbst prüfen. Die Nächstenliebe gebietet Toleranz und Verständnis.
Wer einen anderen Glauben ausüben will, der darf das, denn jeder trägt dafür die volle Verantwortung selber.
Zuletzt wünsche ich mir hier in GF mehr Toleranz und das weniger falsches verbreitet wird.
Christliche Grüße an alle werten Leser!
Jens
Die Frage ist damit abschließend beantwortet. Das es andere Glaubensansichten gibt ist mir bekannt und hat mit der Fragestellung nichts zu tun.