Liebesbeziehung & -beratung

Egal, ob Schmetterlinge im Bauch oder gebrochene Herzen: Hier dreht sich alles um (Liebes-)Beziehungen und damit verbundene Fragen und Probleme.
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Dauerhaft wütend auf Freundin bin ich das Problem?

Hallo liebe Community,

Ich bin in meiner 7 Jahren langen Beziehung an einen Punkt wo ich zurzeit nicht weiter weis.

Meine Freundin ist 13 Jahre älter als ich und berufstätig im Sozialen Bereich mit Schichtarbeit/Nachdienste und hat einen Sohn mit 15 Jahren. Ich selbst bin 25 Jahre jung und arbeite Tagdienst Mo-Fr.

Mir fehlt die gemeinsame Zeit durch die unterschiedlichen Zeiten unserer Berufe. Sie ist meistens an Wochenenden arbeiten von Freitag 12:00 bis nächsten Tag 21:30. Oder Samstag auf Sonntag. Wenn sie nicht gerade arbeitet fährt sie mit dem Jungen auf Motocross rennen die immer im selben Abstand von 2 Wochen Samstag oder Sonntag sind. Da fahre ich auch teilweise mit als Unterstützer. Das mit den Rennen machen immer die zwei sich aus und ich werde als dritter gefragt, ob ich eh dabei bin.

So waren jetzt im Sommer mehrere Wochen dabei wo wir sich von 7 Tage in der Woche eventuell 1 gesehen haben am Abend. Die anderen Abende sprich Dienstag und Donnerstag sind Motocross Trainings.
Ich bin einer der für normalerweise recht gut damit umgehen kann, da ich sehr gern auch alleine etwas mache. Aber das ist selbst mir zu wenig. Ich hatte ihr auch einmal schon einen Tag/Termin vorgeschlagen wo wir sich bewusst einen Tag Zeit für uns nehmen. Die erste Reaktion war: „Puh das ist mir zu stressig“ Nächsten Tag darauf zeigte sie Einsicht und es wurde doch noch was. Ich finde halt ganz schlimm das sie selbst es nicht sieht dass wir auch Zeit miteinander verbringen sollen. Für sie reicht es wenn der Alltag läuft und ich sie damit unterstütze. Mir aber leider nicht.

Kinderwunsch ist bei uns auch ein großes Problem da ich so gerne schon ein Kind hätte und sie weiß es noch nicht. Ich habe ihr jetzt 1,5 Jahre Zeit gegeben um zu überlegen jedoch hat sie noch immer keine klare Antwort ob sie noch eines möchte oder nicht. Ich fühle mich damit hingehalten (Sie ist leider in den nächsten Jahren dann zu alt). Für sie würde es passen wie es jetzt gerade ist. Ihr Kind und ich als Freund das ist ihre Familie. Für mich fühlt es sich leider nicht so an.

Es läppern sich da noch so kleine andere Dinge dazu die mich so wütend machen, wir haben jetzt bald den ersten Paartherapie Termin den sie braucht ob sie weis ob sie mit mir nochmal ein Kind möchte oder nicht. Auf einer Seite bin ich gespannt was da rauskommt auf der anderen Seite bezweifle ich das es was bringt. Ich bin gerade schon selbst soweit durch den ganzen Problemen zu sagen dass ich mit ihr kein Kind mehr will.

War eventuell jemand von euch schon einmal einer in solch einer Situation und wie habt ihr gehandelt? Sollte ich an mir arbeiten oder sind wir zu verschieden?

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Ihr Lieben, ich habe ein sehr großes Problem und ich komme da nicht drauf klar, was ich noch machen soll!

Ich bin David, 35 Jahre alt, und leide seit mehreren Jahren unter Depressionen. Die Gründe dafür sind vielschichtig, und ich möchte euch gerne meine Geschichte erzählen.

2010 kam mein Sohn zur Welt, und 2011 war das schrecklichste Jahr meines Lebens. Mein bester Freund Sebastian nahm sich am 23.06.2011 das Leben, nachdem er am Vortag noch bei mir war. Als seine Frau mich anrief, um mir die Nachricht zu überbringen, brach für mich eine Welt zusammen. Sebastian war nicht nur mein bester Freund, sondern wie ein Bruder für mich. Gleichzeitig war meine Ex-Frau schwanger, und am nächsten Tag, dem 24.06., kam unsere Tochter per Kaiserschnitt zur Welt. Inmitten dieser emotionalen Achterbahn konnte ich weder richtig trauern noch mich richtig freuen. Innerlich war ich am Ende, wollte aber als Mann stark sein und meinen Schmerz nicht zeigen.

In den folgenden Jahren versuchte ich, weiterzumachen. Ich arbeitete als Dachdecker, doch ab 2018 spürte ich, dass etwas nicht stimmte. Plötzlich bekam ich Höhenangst, konnte nicht mehr auf Gerüsten arbeiten. Schließlich ging ich zu meinem Hausarzt und erzählte ihm von meiner inneren Leere und den Ängsten. Kurze Zeit später wurde ich in eine Reha geschickt. Dort lernte ich Patrick kennen, der mich motivierte, Sport zu treiben, um mich auszupowern. In dieser Zeit traf ich auch Darline, die ebenfalls an ADS litt und in der Reha war. Wir verbrachten viel Zeit zusammen, und mir fiel auf, dass sie mich häufig ansah, aber wegschaute, wenn ich es bemerkte.

In der letzten Woche der Reha gestand mir Darline, dass sie Gefühle für mich hatte. Ich war hin- und hergerissen, denn obwohl meine Ehe schon lange zerrüttet war, war ich noch verheiratet. Am vorletzten Tag verbrachte ich mit Darline die Nacht, und am nächsten Tag gestand ich sowohl ihr als auch meiner Ex-Frau, dass ich einen Fehler gemacht hatte. Kurze Zeit später verließ mich meine Ex-Frau, und ich war alleine in unserer Wohnung.

Darline und ich kamen uns näher, und sie tat alles, um mich zu sehen, obwohl sie 200 km entfernt in Nordrhein-Westfalen wohnte. Sie opferte ihre Zeit und ihre Energie, um unsere Beziehung zu pflegen. Schließlich entschied ich mich, mit Darline zusammen zu sein. Meine Mutter akzeptierte diese Entscheidung anfangs nicht, da sie auf der Seite meiner Ex-Frau stand, doch nach zwei Jahren erkannte sie, dass meine Ex-Frau mich belogen hatte, und nahm Darline in die Familie auf.

Unsere Beziehung hatte Höhen und Tiefen. Vor zwei Jahren erzählte mir Darline, dass sie schwanger sei. Doch aufgrund unserer psychischen und finanziellen Probleme entschieden wir uns, das Kind nicht zu bekommen – eine Entscheidung, die ich heute zutiefst bereue. Darline hat mich immer unterstützt, besonders als ich das Sorgerecht für meine Kinder von meiner Ex-Frau bekam. Sie hat sich unglaublich für meine Kinder eingesetzt, besonders für meine chronisch kranke Tochter. Doch ich weiß, dass sie sich immer ein eigenes Kind gewünscht hat, und es tut mir im Herzen weh, dass ich ihr diesen Wunsch verwehrt habe.

In den letzten Jahren verschlimmerten sich meine Depressionen und Existenzängste, und ich habe mich oft in mich selbst zurückgezogen. Obwohl Darline mir immer sagte, ich solle mit ihr über meine Gefühle sprechen, wollte ich sie nicht mit meinem seelischen Ballast belasten. Es kam zu Streitigkeiten, und in meiner Verzweiflung habe ich sie einmal grob am Nacken und später am Kinn gepackt, als sie mich nicht in Ruhe lassen wollte. Diese Momente bereue ich zutiefst. Ich habe ihr versprochen, dass das nie wieder vorkommen wird, doch sie konnte sich danach nicht mehr fallen lassen.