Ihr Lieben, ich habe ein sehr großes Problem und ich komme da nicht drauf klar, was ich noch machen soll!
Ich bin David, 35 Jahre alt, und leide seit mehreren Jahren unter Depressionen. Die Gründe dafür sind vielschichtig, und ich möchte euch gerne meine Geschichte erzählen.
2010 kam mein Sohn zur Welt, und 2011 war das schrecklichste Jahr meines Lebens. Mein bester Freund Sebastian nahm sich am 23.06.2011 das Leben, nachdem er am Vortag noch bei mir war. Als seine Frau mich anrief, um mir die Nachricht zu überbringen, brach für mich eine Welt zusammen. Sebastian war nicht nur mein bester Freund, sondern wie ein Bruder für mich. Gleichzeitig war meine Ex-Frau schwanger, und am nächsten Tag, dem 24.06., kam unsere Tochter per Kaiserschnitt zur Welt. Inmitten dieser emotionalen Achterbahn konnte ich weder richtig trauern noch mich richtig freuen. Innerlich war ich am Ende, wollte aber als Mann stark sein und meinen Schmerz nicht zeigen.
In den folgenden Jahren versuchte ich, weiterzumachen. Ich arbeitete als Dachdecker, doch ab 2018 spürte ich, dass etwas nicht stimmte. Plötzlich bekam ich Höhenangst, konnte nicht mehr auf Gerüsten arbeiten. Schließlich ging ich zu meinem Hausarzt und erzählte ihm von meiner inneren Leere und den Ängsten. Kurze Zeit später wurde ich in eine Reha geschickt. Dort lernte ich Patrick kennen, der mich motivierte, Sport zu treiben, um mich auszupowern. In dieser Zeit traf ich auch Darline, die ebenfalls an ADS litt und in der Reha war. Wir verbrachten viel Zeit zusammen, und mir fiel auf, dass sie mich häufig ansah, aber wegschaute, wenn ich es bemerkte.
In der letzten Woche der Reha gestand mir Darline, dass sie Gefühle für mich hatte. Ich war hin- und hergerissen, denn obwohl meine Ehe schon lange zerrüttet war, war ich noch verheiratet. Am vorletzten Tag verbrachte ich mit Darline die Nacht, und am nächsten Tag gestand ich sowohl ihr als auch meiner Ex-Frau, dass ich einen Fehler gemacht hatte. Kurze Zeit später verließ mich meine Ex-Frau, und ich war alleine in unserer Wohnung.
Darline und ich kamen uns näher, und sie tat alles, um mich zu sehen, obwohl sie 200 km entfernt in Nordrhein-Westfalen wohnte. Sie opferte ihre Zeit und ihre Energie, um unsere Beziehung zu pflegen. Schließlich entschied ich mich, mit Darline zusammen zu sein. Meine Mutter akzeptierte diese Entscheidung anfangs nicht, da sie auf der Seite meiner Ex-Frau stand, doch nach zwei Jahren erkannte sie, dass meine Ex-Frau mich belogen hatte, und nahm Darline in die Familie auf.
Unsere Beziehung hatte Höhen und Tiefen. Vor zwei Jahren erzählte mir Darline, dass sie schwanger sei. Doch aufgrund unserer psychischen und finanziellen Probleme entschieden wir uns, das Kind nicht zu bekommen – eine Entscheidung, die ich heute zutiefst bereue. Darline hat mich immer unterstützt, besonders als ich das Sorgerecht für meine Kinder von meiner Ex-Frau bekam. Sie hat sich unglaublich für meine Kinder eingesetzt, besonders für meine chronisch kranke Tochter. Doch ich weiß, dass sie sich immer ein eigenes Kind gewünscht hat, und es tut mir im Herzen weh, dass ich ihr diesen Wunsch verwehrt habe.
In den letzten Jahren verschlimmerten sich meine Depressionen und Existenzängste, und ich habe mich oft in mich selbst zurückgezogen. Obwohl Darline mir immer sagte, ich solle mit ihr über meine Gefühle sprechen, wollte ich sie nicht mit meinem seelischen Ballast belasten. Es kam zu Streitigkeiten, und in meiner Verzweiflung habe ich sie einmal grob am Nacken und später am Kinn gepackt, als sie mich nicht in Ruhe lassen wollte. Diese Momente bereue ich zutiefst. Ich habe ihr versprochen, dass das nie wieder vorkommen wird, doch sie konnte sich danach nicht mehr fallen lassen.
4 Antworten
Das ist schon sehr heftig aber ich glaub du solltest eine therapie machen du hast viel aufzuarbeiten und es wird dir denke ich helfen das du dich endlich jemanden öffnen kannst vielleicht reicht dieser Schritt welcher für viele ein großer und schwerer Schritt ist um deiner ex Freundin darline zu zeigen wie ernst du das es meinst das du doch ändern willst. Ich wünsche dir wirklich das beste das es dir schnell besser geht
Vor fünf Wochen verließ Darline mich. Sie sagte, sie könne nicht mehr und habe keine Gefühle mehr für mich. Am Telefon brach für mich erneut eine Welt zusammen. Seitdem weiß ich nicht, wie es weitergehen soll. Diese Frau war mein Engel, und ich hätte sie viel besser behandeln müssen. Ich hätte ihr öfter sagen sollen, wie stolz ich auf sie bin. Jetzt sitze ich hier, habe 15 Kilo abgenommen und bin am Ende. Ich weiß nicht, wie ich ihr beweisen soll, dass ich mich ändern will und dass ich bereit bin, gemeinsam mit ihr durch die Feuer zu gehen. Sie ist die einzige Frau, die ich auf dieser Welt liebe.
Warst du denn schon mal bei einer Therapie? Weil ehrlich gesagt, würde ich dir genau das empfehlen. Es gibt Momente im leben, da muss man sich eingestehen, das man seine Probleme allein nicht bewältigen kann. Da können einen Partner und co. zwar unterstützen, aber auch sie sind keine Experten und können dann in der Regel nicht mehr helfen.
Du bist mit 35 Jahren noch jung, hast noch viel Lebenszeit vor dir,bist zweifacher Vater und ich denke, jedes deiner Kinder braucht und will seinen Vater. Aber in deiner aktuellen lebenssituation, kannst du das nur schwer sein, da du erstmal deine eigenen Probleme lösen musst.
Hast du dir Zeit genommen an deinem Problemen zu arbeiten und ja, das wird eine weile dauern, kannst du wieder in dein altes Leben starten und dich neuem öffnen. Vielleicht kannst du die Beziehung zu Darline wieder aufbauen, weil sie erkennt, das es dir nicht gut ging und du sogar eine Therapie gemacht hast, um an dir zu arbeiten. Möglich wäre es. Aber selbst wenn nicht, wenn es dir besser geht, hast du genug Kraft eine neue Frau, Freunde und co. zu finden.
Bis dahin wünsch ich dir aber viel Kraft und Glück, sei stark. Du hast schon so viel durchmachen müssen (tut mir leid mit deinem Freund). Aber trotzdem bist du noch da und besitzt so viel Durchhaltevermögen. Nutze das!
Ja und jetzt?
Buhu alles ist traurig und ungerecht.
Ja da hast du recht, das Leben ist halt so.
Du musst lernen deine Vergangenheit loszulassen, es bringt nichts immer den gleichen alten Kaugummi zu kauen in der Hoffnung das er lecker schmeckt, du machst dir nur selbst was vor wenn du denkst du kannst in der Vergangenheit Probleme lösen, das geht nur jetzt und in der Zukunft.
Die Welt in unserem Kopf ist immer furchtbarer als die Realität, also warum willst du in dieser furchtbaren Gedankenwelt leben? Was erhoffst du dir dadurch das du da lebst?
Vielleicht hilft das:
- Bist du gesund?
- Hast du eine Verletzung?
- Hast du Hunger oder Durst?
- Bist du einer lebensbedrohlichen Situation ausgesetzt?
- Gibt es Krieg da wo du gerade bist?
- Gibt es Leute die dich umbringen wollen?
- Kannst du selbst entscheiden was du morgen machen tust?
Also, ich seh kein Problem im jetzigen Moment, außer das du dir mit deiner Vergangenheit das Leben versaust, stell dir vor wie du wärst wenn du heute einschlafen würdest und am Morgen wachst du auf und du weißt gar nichts mehr was die letzten 35 Jahre vor dem Aufwachen passiert ist, wie würde es dir dann gehen?