Warum sperren deutsche Fernsehsender die Kommentarfunktion unter ihren Beiträgen?

6 Antworten

Vielleicht, um Streß zu vermeiden und/oder weil sie nicht kritikfähig sind.

Weil die wenn es da zu Diskussionen kommen sollte diese warscheinlich moderieren müssten um aufzupassen dass deren Netiquette da nicht verletzt wird

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich interessiere mich für Geschichte und Politik

Weil kein Diskurs gewünscht ist. Kein Bock auf kritische Kommentare, die sie mit der Realität konfrontieren. Außerdem muss ja der Schein gewahrt werden. Wäre ziemlich peinlich für die MSM, wenn ihre gesamte Kommentarsektion mit Kritik und Delegitimation ihrer propagandistischen "Berichterstattung" gefüllt ist von jenen Leuten, die auch noch dafür unter Zwang zahlen müssen. Nicht, dass da noch bei dem einen oder anderen unentschlossenem Zuschauer ein Umdenken durch die Kommentare stattfindet. Das wäre ja fatal.


Silicium58  25.08.2024, 10:14
Weil kein Diskurs gewünscht ist

Aller Erfahrung nach: Von den Kommentierenden.

Mach einfach den Test, gehe auf eine Site, die Kommentare zu kontroversen Themen anbietet, lies sie dir durch und check sie auf Diskursinteresse.

Schön wäre es, wenn du deine Beispielquelle dann verlinkst. Wirst du dir nicht antun, klar, aber ich wollte es mal vorgeschlagen haben.

Davon abgesehen: Der Aufwand der Moderation ist für eine normale Redaktion überhaupt nicht zu leisten. Im Kommentarbereich des "Spiegel" gab es zu einem Artikel über den islamistischen Anschlag in Würzburg 2021 innerhalb weniger Stunden über tausend Leserbeiträge, die meisten davon eher nicht von Diskurswilligen. Das ist nicht moderierbar.

Dein Beitrag zeigt, wie in der neurechten Szene Empörung für die Vibes sorgt, ohne dabei ein Nachdenken auch nur vorzugeben.

Lässt sich gut kombinieren mit einem Raunen, dass alles doch irgendwie gelenkt wäre. Psst. Auch das konntest du dir nicht verkneifen.

Endgame2030  25.08.2024, 14:52
@Silicium58

Wozu eine Beispielquelle? Was soll die zeigen. Das erschließt sich mir nicht. Die Systemmedien sind es, die die Möglichkeit eines Diskurses im Vorhinein gänzlich unterbinden. Wäre es dann nicht eher deine Aufgabe, dies zu legitimieren? Zudem ist es selbstverständlich, dass es bei einem Artikel über einen Anschlag Empörung gibt und natürlich auch mögliche Ursachen aufgezeigt werden. Ein wenig Moderation sollte man da erwarten können. 18,36.

Empörung ohne dass ein Nachdenken vorgegeben wird? Das ist ja mal überhaupt nicht arrogant und hochnäsig. Mit welcher Begründung und Rechtfertigung nimmst du dir noch gleich eine solche Aussage raus?

Wo schreibe ich, dass irgendwas gelenkt sei? Jetzt wirst du etwas paranoid.

annabg777  27.08.2024, 20:10
@Silicium58

Es ist im Netz generell kein Diskurs erwünscht. Leute rotzen Ihre Meinung hin, und wehe du widersprichst oder hinterfragst. Das erlebe ich auch hier. Nur ist das unehrliche an der Mainstream Presse, das diese die Lebenswirklichkeit vieler Menschen nicht zulassen obwohl diese sich das als Anspruch an sich selbst stellen, zumindest offiziell wird das behauptet. Was private youtuber machen, welche die offensichtlich nur Frust ablassen und Hetzen - da erkennt man das gleiche, sie sind nicht fähig zu einem Diskurs, sobald man ne andere Meinung hat ist man Antifa, Linksgrün versifft blabla - aber ich habe einen höheren Anspruch an die Mainstream Medien als an irgendwelche Asi Youtuber.

Ich habe mal lange mit einem Redakteur eines ÖR Senders gesprochen, er leitet da 2 Sendungen - jedenfalls meinte er zu mir, als es um das Thema ging (Leute die eben nur von Lügenpresse sprechen, keine GEZ zahlen wollen etc.) sagte er zu mir, wenn wir keinen Öffentlichen rechtlichen Medien mehr haben, wird die Demokratie untergehen - das waren seine Worte. Die Demokratie wird untergehen. Die Demokratie wird aber auch untergehen zumindest angegriffen wenn man keinen ehrlichen Diskurs zulässt. Perfektes Bsp. Corona. Irgendwann haben diese Sender genau das widergegeben was die Politik wollte - mittlerweile wird sich davon distanziert, ja man hätte einen Fehler gemacht blabla. Und zack ist man wieder weiter gezogen. Es geht um kriminelle Flüchtlinge und Islam, wird berichtet und im selben Bericht wird von "rechter Gewalt" gesprochen - das ist typisches Framing. Was da versucht wird, ist das man den Leuten subtil vermitteln will, nicht zu kritisch, nicht zu Islamkritisch, nicht zu kritisch über Flüchtlinge - sonst biste rechts (und rechts sein ist ja nicht mal das Problem, man kann rechts oder links eingestellt sein, aber heutzutage meint man ja mit rechts - rechtsextrem). Mein Anspruch an die Staatsmedien ist ein anderer. Und diese versagen.

Reinkanation  25.08.2024, 13:19

Die wollen einfach nur nicht moderieren

Wieso sperren die Öffentlich-Rechtlichen die Kommentarfunktion?

Weil solche Artikel oft das rechte Internet-Pack anzieht. Es kommt dann häufig auch zu Straftaten wie Volksverhetzung, Beleidigung, Mordaufrufe usw. In der EU sind die Betreiber verantwortlich, dass es auf ihren Plattformen zivilisiert zugeht. Da ist sperren dann oft die einzig praktikable Lösung.


TropicalNights 
Beitragsersteller
 25.08.2024, 06:24

Klingt sehr ausgedacht. Deutsche Welle lässt ja auch die Kommentare offen.

DreiGegengifts  25.08.2024, 06:29
@TropicalNights
Klingt sehr ausgedacht.

Deine Kommentare - ja.

Es gibt 2 Möglichkeiten mit den rechtsextremen Umtrieben umzugehen: Funktion sperren oder moderieren. Moderieren kostet sehr viel Geld. Da es bei den Öffentlichen auch um öffentliche Gelder geht, halte ich eine Sperrung für eine sehr gute Lösung. So machen es auch die meisten privaten Online-Redaktionen.

TropicalNights 
Beitragsersteller
 25.08.2024, 06:32
@DreiGegengifts

Aber die Rechten werden auf kurz oder lang eh an die Macht kommen. Sowas beschleunigt das sogar. Es wird richtig ungemütlich werden in Deutschland.

DreiGegengifts  25.08.2024, 06:35
@TropicalNights
Aber die Rechten werden auf kurz oder lang eh an die Macht kommen.

Nein werden sie nicht (das sind Fantasien). Und das tut auch nichts zur Sache.

DreiGegengifts  25.08.2024, 06:37
@TropicalNights
Selbstverständlich wird das passieren. Das ist unausweichlich.

Wenn das deine Fantasie ist, darfst du diese gerne haben.

Zur Sache tut das aber so oder so nichts.

TropicalNights 
Beitragsersteller
 25.08.2024, 06:42
@DreiGegengifts

Du merkst schon, dass es keine entgegengesetzte Entwicklung gibt was Zuströme von muslimischen Migranten angeht und grünem „Vielfalts“-Wahn? Jetzt mal unabhängig, ob das gut oder schlecht ist. Das merkst doch selbst du, dass das nicht weniger wird, richtig? Also die Rechten werden so sicher an die Macht kommen, es gibt kein anderes Szenario. Dafür haben zu viele Deutsche zunehmend die Nase voll.

DreiGegengifts  25.08.2024, 10:19
@TropicalNights
Das merkst doch selbst du, dass das nicht weniger wird, richtig?

Je nach Weltlage gehen Migrationszahlen stets auf und ab. In Zeiten vieler Konflikte nehmen die Migrationszahlen zu. In Zeiten weniger Konflikte nehmen sie ab. Das war immer so.

Also die Rechten werden so sicher an die Macht kommen

Nein, es gibt keine Kausalität zwischen Migrationszahlen und den Wahlerfolg rechtsextremer Parteien.

Dafür haben zu viele Deutsche zunehmend die Nase voll.

Die AfD ist seit letztem Jahr auf 16% gefallen. Das heißt 84% wählen demokratisch gesinnte Parteien. Nun ist ja bekannt, dass die AfD und ihre Anhänger sich als übermächtige Mehrheit empfinden. Nur deckt sich das einfach nicht mit der Realität.

Silicium58  25.08.2024, 10:37
@TropicalNights
Deutsche Welle lässt ja auch die Kommentare offen

Nicht immer, soweit ich weiß.

Zudem solltest du die Zuschauerzahl der ÖR mit jener der Deutschen Welle vergleichen und die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass sich die Relation auf den Kommentarbereich eines Mediums auswirken könnte.

Das ist unausweichlich.
[...]
es gibt kein anderes Szenario.

Du hörst dich an wie ein Typ aus einer Sekte.

Die Zukunft ist alles andere als ausgemacht.

Sie sind sich eventuell darüber im Klaren, dass man ihnen mangelnde Objektivität oder gekauften Journalismus vorwerfen könnte. Dies gepaart mit der Arroganz, es nicht nötig zu haben, über ihre Berichterstattung zu diskutieren, führt dann ggfs. dazu, die Konumsenten ihrer Medien mundtot zu machen.