Hufeisen bei pferd entfernen?
Hallo, ich bin seit 3 Tagen stolze Besitzerin eines 11 jährigen wallachs.
Nur leider braucht er vorne orthopädische Hufeisen aufgrund eines hufrollenbefunds
Und hinten hat er auch normale Eisen drauf, die würde ich gerne wegkriegen
Aber die vorbesitzerin meinte das da er sie ja schon seit Jahren hat und ich sie daher nicht weggeben kann. Wie sind eure Erfahrungen?
Es ist halt kostspielig und wir sind nur wenig auf Asphalt unterwegs.
Zudem er immer hufglocken braucht da er sich die vorderen sehr schnell abtritt.
10 Antworten
Eine Umstellung auf Barhuf dauert. Gerne mal bis zu 1 Jahr. Solange braucht auch der Huf, um einmal komplett durch zu wachsen. In der Zeit laufen die Pferd oft klamm, sind logischerweise empfindlich, etc. pp... Das muss man bitte bedenken und im Hinterkopf behalten - und vor allem aushalten. Das tun viele Besi nicht. Spätestens, wenn sie dann 3x nicht reiten konnten, sind die Eisen bei vielen wieder drauf.
Wir müssen zwar nicht so arg viel über Asphalt, dafür sind aber so gut wie alle Feldwege sehr steinig und hart. Komplett barhuf mit Reiter auf dem Rücken schafft es hier kaum ein Pferd. Meine eigenen haben seit wir keine Turniere mehr gehen, keine Eisen mehr drauf. Zuhause klappt das super und zum Ausreiten gibt es Hufschuhe. Davon gibt es mittlerweile so viele Modelle und auch zu bezahlbaren Preisen, dass sich eigentlich für jedes Pferd etwas passendes findet.
Ansonsten kann man alternativ noch zB Klebe- oder Plastikbeschlag (Duplos) versuchen - an beidem scheiden sich die Geister und ist auch teurer als normale Eisen.
Ich bin kein Fan von Eisen, prinzipiell ohne geht aber auch nicht immer. Wichtig finde ich, sich da drüber Gedanken machen und die Vor- u. Nachteile gut abzuwägen. Am besten mal mit einem kompetenten Hufbearbeiter Kontakt aufnehmen. Bewusst Hufbearbeiter. Weil Schmiede empfehlen idR natürlich Eisen. Zudem kenne ich wirklich viele gute Schmiede, die beschlagstechnisch einen super Job machen - aber Schmiede, die Barhufpferde gut bearbeiten gibt es so gut wie nicht.
wahrscheinlich nicht.
die wenigsten privatleute haben vor der anschaffung des ersten pferdes mal die letzten monate im leben eines hufrollenpferdes erlebt.
vor allem nicht in einer situation, in der der eigentümer den punkt für die endgültige entscheidung verpasst.
wer es einmal gesehen hat, kauft sich kein pferd mit einem befund im unteren teil der gliedmassen.
hufrolle heisst immer noch, dass der tierarzt beim aussprechen des befundes die sanduhr umdreht und du weisst nicht, wieviel sand drin ist.
Es ist egal was man machen will!
Es muss jemand vor Ort umsetzen können.
Ob Barhuf und oder Eisen hängt und fällt in erster Linie mit dem Handwerker vor Ort.
Gute Handwerker nehmen gutes Geld. Warum auch nicht.
Je nach Gegend sind die Hufhandwerker jeglicher Spielart gut ausgelastet. Somit umschauen was der jeweilige verfügbare Handwerker leisten kann und auch will.
Eisen kann man fast immer loswerden, wenn man das will und geeignete Handwerker zur Verfügung.
Es wird Dir und Deinem Pferd nicht helfen, wenn Du hinter jedem Hufbearbeiten hinterherrennen musst oder jedes mal einen neuen Handwerker rufen. Somit suche einen guten Handwerker der Dich auch als Kunden haben will.
Hey, danke nochmal für die Antwort, ich habe natürlich davor bereits einen speziellisten angefragt der aber noch nicht zeit hat, darum wollte ich mich mal nach erfahrungen umsehen, da zahl ich natürlich auch mal gerne mehr😉
Ich bezweifle leider das sie damit viel anfangen kann. Ihr ist ja der normale Beschlag schon ein Kostendorn im Auge...
Es ist mir kein Dorn im Auge, ich bin auch bereit Geld auszugeben, aber 100€ für die vorderen oder 200 für alle ist ein Unterschied
Du wirst dir aber kaum 100€ sparen wenn du ihn vorne weiterhin beschlagen lässt und hinten so lange extra pflegst bis er ans barhuf gewöhnt ist. Wir eher noch teuer für mindestens 1 Jahr.
Du hast die Sache mit der Pferdehaltung nicht durchgedacht! Welchen Beschlag das Tier braucht wusstest du ja schon vor der Anschaffung.
mit 100 euro für die vorderen kommst du bei einem orthopädischen beschlag nicht hin. und damit der höhenunterschied und die belastung fürs skelett nicht zu gross wird, müssen die hinteren mitbeschlagen werden.
Doch, 100€ für die vorderen, wir kennen den hufschmied gut und er kam mir entgegen 😉
Ein Hufrollenbefund ist kein Grund für Eisen. Tierärzte nennen das immer noch sehr gerne, warum auch immer.
Pferde mit einem Hufrollenbefund können wunderbar barhuf laufen - wenn man einen fähigen Bearbeiter erwischt.
Fähiger Bearbeiter finden sich z.B. in den Listen der DIFHO www.difho.de oder DHG www.dhgev.de
Allerdings nehmen die nicht 25€, sondern deutlich mehr - dafür gibt es aber auch i.d.R. vernünftige Arbeit. Die meisten Bewegen sich zwischen 40-60€.
Der Huf als solches braucht festen, harten Boden. Gerade (!) nach einer Eisenabnahme. Die Umstellung ist nicht dramatisch meistens, im Zweifel kann man mal 1-2 Perioden mit Schuhen oder Klebebeschlag überbrücken.
Auch geht das trotz jahrelanger Eisen-Zeit. Habe mehrere Pferde inzwischen in Kundschaft, die angeblich nie ohne Eisen laufen konnten. Komisch, die laufen bei mir problemlos - Zufall? Eher nicht.
Erfolgreiche Barhufumstellung – Keine Frage des Alters! – Die Huforthopädie Schule (difho.de)
Braucht Ihr Pferd Hufeisen? – Die Huforthopädie Schule (difho.de)
Definitiv wäre ein Hufrollenbefund ein absolutes Ausschlusskriterium für einen Beschlag, denn da auch noch mit dem Klirrfaktor des Eisens drauf hauen ... ich denke, dann hat's das Pferd einfach schneller hinter sich, weil der Tag der Euthanasie dann schneller da ist.
Wir hatten von 2011 bis 2020 einen Wallach besessen mit Hufrollenbefund. Bei Kauf genau deshalb sofort die Eisen runter und er wurde schnell beschwerdefrei und blieb es bis zu seinem Tod (Tod NICHT aufgrund der Hufrollengeschichte).
Was die "steilen Koppeln" angeht: barhuf reite ich Hänge, die würde ich niemals mit einem beschlagenen Pferd reiten außer mit mächtigen Stollen. Einfach, weil ich nicht gerne unter einem stürzenden Pferd bin. Und solche Stollen, mit denen man das beschlagen reiten könnte, was ich barhuf reite, dürfen definitiv nicht in der Freizeit der Pferde in den Eisen sein.
Allerdings nehmen die nicht 25€, sondern deutlich mehr - dafür gibt es aber auch i.d.R. vernünftige Arbeit. Die meisten Bewegen sich zwischen 40-60€
Warum so günstig! Anfahrt, Fahrzeug, Ausbildung, Risiko. Da sollte schon eine Preis je abrechenbare Stunde von deutlich über 100 Euro auf der Rechnung stehen.
Das wäre ja jetzt völlig übertrieben! Meine Hufbearbeiterin braucht bei mir ca. 15 - 20 Min / Pferd. Ist aber auch nicht großartig irgendwas kompliziert, die Pferde sind gesund, die Hufe sind gut. Sie nimmt dafür inkl. Anfahrt €50.-/Pferd. Ein Verlustgeschäft ist das für sie sicher nicht! Klar wird sie bei dem ein oder anderen Pferd auch mal länger brauchen, aber deutlich über 100€ sind da niemals gerechtfertigt. Das empfände ich als totale Abzocke. Selbst, wenn es Komplikationen gibt, ist so jmd ja niemals eine h oder länger am Pferd - ohne Beschlag.
Je Stunde wenn die Person 20 Min braucht fürs Pferd und 10 Min für die Anfahrt, sind 50 bis 60 Euro vollkommen in Ordnung.
Meine Leute fahren teilweise für einen Kunden quer durch den Kreis. Da kostet das Ausschneiden auch mal 150 Euro. Dafür bieten wir aber auch Notdienst rund um die Uhr an.
Rund 100€ zahlt aber kein Kunde - außer der Schmied packt Eisen drunter ;)
Viele denken immer noch, dass bisschen Hufe schnippeln soll nix kosten. Kunden von mir haben bei meinem derzeitigen (sehr netten!) Preis schon fast gemeckert.
Allerdings sind 40-60€ durchaus okay und gerechtfertigt.
ahhhhhh ich könnte schreien.
Es fehlt überall an Hufhandwerker und die sind noch nicht mal bereit sich vernünftig entlohnen zu lassen.
Kostensatz wie, als wenn man Hauptberuflich davon leben muss. Bei einer 35 Stunden Wochen, egal ob man sich Fortbildet, krank ist oder am Pferd was macht. Auch sollte man den körperlichen Verschleiß mit hineinrechnen. Berufsunfähigkeitsversicherungen für Hufschmiede kosten schon eine Kleinigkeit.
Die Leute zahlen die Preise, wenn die Qualität und der Service stimmt. Wir lehnen Neukunden fast immer ab, da die Leute einfach ausgelastet sind und ich keine Überstunden über 48 Wochenstunden genehmige. So verdienen die Leute mehr und müssen sogar weniger arbeiten.
Ich machs zum Glück nur nebenbei - und neu im Bereich kennt dich noch niemand ;) Da kann keiner deine Arbeit bewerten. Erst jetzt, nach ca. 1 Jahr, hat man auch mal gut Vergleichsbilder, ein paar Leute, die einen weiter empfehlen. Es dauert halt auch ein wenig.
Und ja, die wenigsten sind bereit, für Barhufbearbeitung 50 oder 60€ zu zahlen. 40/45€ nehmen viele noch hin. Wir haben halt auch ein Herz für Pferde und möchten ihnen helfen.
Anfahrt ist natürlich zu bezahlen, klar. Wenn es dann ein paar km sind u. jmd nimmt das in Kauf, ist natürlich teurer. Machen in meiner Gegend zB aber sicher die wenigsten, im Gegenteil - kommt immer mehr in Mode, jetzt bei den steigenden Kosten erst recht, dass jedes Lieschen Müller ein paar WE-Kurse besucht u. anschließend selbst an den Hufen bastelt.
Bei uns ists eher steil auf den koppeln, das ist dann ja problematisch
Warum sollte das problematisch sein? Ob steil oder flach hat mit einem Beschlag mal so absolut gar nichts zu tun.
Dein Pferd braucht nach der Eisenabnahme nur halt auch harten Boden - heißt entweder die Grundhaltung hat festen, glatten Boden (Gehwegplatten, Asphalt, ...) oder du schaffst dem Pferd das durch zu Beginn 10-15 Minuten laufen aus Asphalt.
Da sind eher Eisen problematisch, vor allem wenn es nass u. rutschig ist.
was hat die Steilheit der Koppeln mit dem Hufbeschlag zu tun. Ehrlich gesagt, gerade bei Koppeln mit schwierigem Untergrund hätte ich bei Eisen mehr Bedenken, da die Pferde mit ihnen mehr rutschen. Und du willst ja hoffentlich nicht behaupten, dass die Eisen Stollen haben!!
Du hast geschrieben es soll eben sein?
Nein, von der steilheit oder flachheit der Koppeln habe ich nichts geschrieben.
Der Huf als solches braucht festen, harten Boden. Gerade (!) nach einer Eisenabnahme
Das schrieb ich. Nix mit steilen Koppeln.
Und anschließend habe ich das noch weiter korrigiert:
Dein Pferd braucht nach der Eisenabnahme nur halt auch harten Boden - heißt entweder die Grundhaltung hat festen, glatten Boden (Gehwegplatten, Asphalt, ...) oder du schaffst dem Pferd das durch zu Beginn 10-15 Minuten laufen aus Asphalt.
Bitte lies dir beide Links sorgfältig durch, die ich dir reingestellt habe.
Du lässt nur 10 bis 15 min auf Asphalt laufen. Das ist ja pferdebesitzerfreundlich. Gut, Du hast dem Pferd versprochen zu helfen, wenn der Besitzer schlapp macht, wird das nichts. Meine HO schickt täglich mindestens 1 bis 2 Stunden auf Asphalt reiten oder führen, wenn die Pferde nicht überwiegend auf befestigten Böden leben. Bei uns im Aktivstall haben die Besitzer Glück, da macht der Stall, was die anderen eben am Feierabend machen.
Ja, idealerweise hat das Pferd bereits von der Haltung her solche Böden zur Verfügung.
10-15 Minuten zu Beginn - und dann halt steigern ;) Wenns Pferd fühlig wird, mehr Asphalt.
Prinzipiell kann man sicherlich umstellen. Die Frage ist eher immer das WIE bzw. das von WEM.
Einen fähigen Schmied bzw. Hufbearbeiter zu finden ist leider nicht einfach - zumal die wirklich guten natürlich auch entsprechend gefragt sind und damit schon volle Kalender haben. Hast du einen gefunden besprich mit demjenigen vor Ort das weitere Vorgehen.
Aber eines schon mal vorneweg: Die Umstellung braucht Zeit. Man kann nicht erwarten dass man die Eisen abnimmt und das Pferd sofort flockig leicht weiterläuft. Stell dich also innerlich schon mal auf ein paar Monate bis ein Jahr Umstellungsphase ein.
Danke nochmal für deine Antwort, ein speziellist ist natürlich davor schon angefragt worden, nur bis er mal zeit hat wollte ich mich selbst informieren. 😊
Also hinten abmachen ist meiner Erfahrung nach kein Problem. Machen ja viele nach der grünen Saison. Ich habe das auch schon so gemacht und musste nichts beachten oder befürchten. Da hat mich mein Schmied sofort beruhigt.
Das wird aber das Abtreten vorne nicht verhindern. Wenn der so ein Tollpatsch ist 🤷♀️
Das ist aber ein Thema, dass man ganz individuell mit dem Schmied und dem Tierarzt besprechen muss. Ein guter Schmied kann so arbeiten, dass die Eisen nicht so leicht fliegen. Auch die Hornqualität kann man beeinflussen.
Im Internet schreien immer viele „Hufeisen sind böse!“. Das wird dir nicht viel helfen.
bei einem pferd mit hufrollenbefund wird man schnell 3x nicht reiten können, egal ob hinten barhuf oder nicht.
bei hufrolle so viel wie möglich - auf hartem ebenen boden im schritt. das sind pflastersteine oder strasse.