Hufeisen oder Hufschuhe?
Was findet ihr besser? Ich kenne seit ein paar Tagen jemanden der seinem Pferd Hufschuhe anzieht. Ich habe gar nicht gewusst das es sowas gibt, wo ist der unterschied und was ist besser?
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9 Antworten
Hufschuhe machen bei Huferkrankungen Sinn, bei denen der Huf möglichst trocken bleiben soll. Allerdings dürfen diese nur stundenweise getragen werden und nicht 24/7.
Hufeisen schränken die natürlichen Huffunktion ein. Der Hufstrahl funktioniert wie eine Pumpe, die bei Bodenkontakt das Blut vom Huf zum Herzen zurückpumpt. Gleichzeitig nehmen Hufeisen die Stoßdämpferfunktion der Gelenke, die das Pferd auf verschiedenen Untergründen unterschiedlich laufen lässt. Dazu wird der Huf taub.
Vergleiche es mit einem Schuh beim Menschen. Sobald wir diesen ausziehen, laufen wir vorsichtiger und schonen die Gelenke mehr als wenn wir die schützende Wirkung der Schuhe spüren.
Richtig. Viele machen Hufeisen drauf, weil es schön aussieht oder der Huf dann nicht ausbricht etc. pp.
Ein Huf bricht aus, weil das Horn weich ist. Pferdehufe passen sich immer dem Untergrund an, auf dem sie laufen. Wenn ich also ein Eisen auf den Huf hämmer, kommt dieser nicht mit dem Boden in Kontakt und damit wird der Huf weich. Kommt das Eisen dann ab, bricht der Huf aus, das Pferd stolpert, läuft sich zu viel ab. Ist aber logisch, da der Huf sich erst einmal umstellen muss. Ein guter Hufbearbeiter von dem DIfHO bspw. kann dann bei der Umstellung unterstützen.
Ein Pferdehuf benötigt ein Jahr, um neues Horn zu bilden und entsprechend durchzuwachsen.
So einfach kann man es sich aber doch nicht machen. Wenn ich brüchige Fingernägel habe, kann unter Umständen auch keiner was dagegen machen, egal wie professionell man sie feilt.
Und je nach Untergrund und Belastung kann kein Huf so viel wachsen, wie er verschleißt. Aber ja, Genau wie beim Menschen: barfuß laufen kann eine Wohltat sein, ist aber auch nicht immer und überall und für jeden sinnvoll. Und genau wie beim Schuh des Menschen wird die Aktivität des Huf wohl etwas eingeschränkt, aber sicher nicht so, dass der Huf „taub“ würde. Deswegen sitzen die Nägel ja ausschließlich in der vorderen Hälfte des Hufes, weil die Hauptaktivität sich beim Ballen abspielt. An der Zehe pumpt da nicht viel.
Hinzu kommt, dass man ja auch entsprechendes Fachpersonal zur Verfügung haben muß.
Hier in meiner Umgebung gibt es einen hervorragenden Schmied, der sich auch auf Orthopädie versteht. Einen vernünftigen Barhufpfleger, der mehr kann als klug reden, habe ich noch nicht angetroffen. Die werkeln ein Jahr, oder auch zwei, an den Hufen eines Pferdes herum, ohne dass sich irgendetwas bessert.
Ja, es kommt aufs Pferd an, aber dennoch gibt es viele, die einfach Eisen drauf machen, weil es schöner aussieht oder jeder so macht etc., obwohl es gar nicht nötig wäre.
Ich habe bisher nur gute Erfahrungen mit Hufbearbeitern gemacht, achte aber auch wie ein Habicht darauf, dass die das korrekt machen.
Sorry, aber dass jemand Eisen drauf macht, „weil es schön aussieht“?? Na ja, das könnte doch höchstens Leonie einfallen. Eine unter vielen Millionen. „Viele“ sind das bestimmt nicht. Ich habe im Leben hunderte Reiter kennengelernt, aber so was ist mir noch nie begegnet. Wie viele Reiter kennst denn du, die Hufeisen als Modeartikel nutzen? Nun bin ich echt gespannt; ich lasse mich gern belehren, wenn ich da einen Trend verpasst haben sollte.
Ich kenne tatsächlich ein paar, die Eisen drauf machen, weil sonst die Hufe ausbrechen. Das ist dann wegen kosmetischer Gründe und nicht, weil es wirklich einen Sinn macht.
Ich kenne auch die Gegenseite, die sagt, dass das Pferd Eisen braucht, weil es sich zu viel abläuft, das ist dann was anderes, aber weil die Hufe ausbrechen (was logisch ist, wenn das Pferd nur Eisen bisher getragen hat), IST ein optischer Grund.
Wenn Hufe ausbrechen, besteht berechtigte Sorge um das Wohl des Pferdes. Mit Schönheit hat das nichts zu tun. „Mein“ Pferd hat auch Eisen. Der Eigentümer hätte gewiß kein Geld dafür übrig, den alten Gaul „aufzuhübschen“, wenn es nicht sinnvoll und notwendig wäre, Eisen dran zu machen. Weil die Hufe eine ziemlich mehlige Struktur aufweisen, und beim Ausreiten über Schotter ausbrechen würden.
Mir scheint eher, das barhuf und barfuß Getue ist auch schon eine Modeerscheinung.
Wenn es nicht anders geht, bin ich ja auch kein Verfechter von Eisen. Hufe brechen aber eben aus, wenn sie noch nie harten Boden gesehen haben, da das Hufhorn sich ja dem Untergrund anpasst.
Ich habe meinen damals mit Eisen gekauft und hatte diese auch erst einmal dran gelassen, bis er in seinem ersten Winter bei mir ständig ein Eisen verlor (lag aber eher am matschigen Auslauf und der ohnehin vorhandenen Fehlstellung in diesem Bein), woraufhin ich mich dazu entschied, ihn auf barhuf umzustellen.
Seine Hufe brachen auch erst einmal aus. Es dauerte rund ein Jahr, bis festeres Horn nachgewachsen war und sie nicht mehr ausbrachen. Dazu hatte ich aber auch eine fähige Hufbearbeiterin gewehr bei Fuß.
Jetzt läuft er prima ohne Eisen, egal auf welchem Untergrund.
Aber, das kann ja auch jeder so handhaben, wie er es möchte. Nur ich finde, man sollte prinzipiell nicht alles erst einmal verteufeln.
Mir wurde damals auch gesagt, der läuft nicht ohne Eisen. Doch tut er. Und ich bin froh, dass es so ist😊
Nun, sagen wir mal so, soviel wie nötig, sowenig wie möglich.
Es kommt immer auf die Nutzung/Haltung/Hufbeschaffenheit an.
Reitet man z.B. nur gelegentlich mit seinem Barhufer aus, er aber empfindlich ist bzw. sich die Hufe sonst zu schnell ablaufen, können Hufschuhe eine Alternative sein.
Allerdings ist es schon recht schwer, genau passende zu finden und sie gehen unterwegs auch gerne mal verloren.
Reitet man jeden Tag in unwegsamem Gelände wird man eher Hufeisen druntermachen lassen.
Alles eine Entscheidung der Gegebenheiten.
Würde ich nicht.
Ist doch perfekt für den Huf wenn man jeden Tag in unwegsamen Gelände reitet.
Der Huf passt sich den Gegebenheiten an, heißt durch vermehrten Abrieb und Gegendruck bekommt man einen gesunden Huf.
Und Hufschuhe gibt es mittlerweile für jede Hufform.jns Laufverhalten des Pferdes.
Es ist auch kein Hexenwerk passende zu finden.
Verloren gehen die nur wenn die nicht passen oder der Bearbeitungsintervall zu lang ist und der Huf sich zu sehr verändert in dieser Zeit.
Seit dem ich nicht mehr aktiv Turniere gehe, tragen meine Pferde keine Eisen mehr. Natürlich dauert die Umstellung von Eisen auf Barhuf, leider besitzen hier viele nicht die Geduld, weil sowas nun mal dauert. Vor allem, wenn Pferde vorher jahrelang Eisen dran hatten.
Das Pferd steht mit Eisen halt 24/7, wird am Tag aber ja im Schnitt vllt 'ne Stunde oder auch 2 geritten, wofür man also ggf Hufschutz benötigt, wenn man zB - so wie ich - ein teils schottriges, hartes Ausreitgelände hat. Fakt ist nun mal, dass Eisen zwar den Huf vor Abrieb schützen, auch zB gewisse Stellungsfehler korrigieren können, aber eben den Hufmechanismus, die Durchblutung, das ganze Gangbild, die Gelenke etc. beeinträchtigen. Auch die Verletzungsgefahr - für sich selbst, andere Pferde, Menschen... - ist mit Eisen deutlich höher. Eisen prellen die Gelenke, die Pferde haben schlechter durchblutete Hufe, die Pumpfunktion des Herzens wird nicht mehr voll unterstützt und sie rumpeln einfach überall drüber, weil sie mit Eisen natürlich eben nicht (mehr) fühlig sind.
In Summe haben Eisen also für das Pferd an sich mehr Nachteile, für den Mensch aber oft auch mehr Vorteile. Kommt halt immer auf die Situation an. Eisen haben durchaus ihre Daseinsberechtigung, man sollte halt gut abwägen ob sie wirklich nötig sind oder nicht. Ein "weiter so, weil immer schon so gemacht" ohne sich mit dem Thema zu beschäftigen, finde ich persönlich nun nicht unbedingt vorteilhaft. Jeder hat heutzutage relativ unkompliziert die Möglichkeit sich zu informieren und wenn ich von einigen Menschen mit Pferden dann höre, dass sie nicht mal wissen wie der Hufmechanismus funktioniert stellt es mir durchaus die Haare...!
Es gibt mittlerweile einen sehr großen Markt mit vielen indivuduellen Hufschuhmodellen, es gibt Hufschuhberater, die sich auf die Anpassung spezialisiert haben. Wer Hufschuhe unterwegs öfter mal verliert, hat das falsche Modell oder einfach die falsche Passform auf seinem Pferd bzw. passt der Bearbeitungsintervall eben uU nicht. Zudem kenne ich - wer nicht... - x Pferde, die sich alle Nase lang das Eisen abziehen.
Ich wüsste keinen Anwendungsfall für Beschlag außer dass man Stollen rein drehen kann, was aber auch nur bei Arbeitspferden in schwerer Arbeit und bei wirklich extremem Geläuf z. B. in der Vielseitigkeits-Geländeprüfung Sinn ergibt. Bei normalen Springen auf Rasenplätzen greift ein gut bearbeiteter (!) Barhuf immer noch sicherer als Beschlag mit Stollen.
Dafür gibt es etliche Nachteile von Beschlag, die man für seine Anwendung eben in Kauf nimmt.
Also ich persönlich für mein Pferd: EISEN, immer.
Ja, Hufschuhe können eine gute Alternative sein. KÖNNEN. Aber nur, wenn sie wirklich passen und das Pferd auch ohne Eisen im Alltag nicht fühlig läuft.
Heißt Hufeisen sind eigentlich gar nicht gut oder wie?