Darf der Arbeitgeber das?
Seitdem ich mit meiner kaufmännischen Ausbildung fertig bin ist es die Hölle. Mein Vorgesetzter sagte zu mir ich darf jetzt mehr Verantwortung übernehmen. Unserer Firma geht es im Moment nicht gut denke ich. Immer wenn ein Mitarbeiter andere Aufgaben nicht schafft bekomme ich die zugeschoben. Ich habe in fast jeder 40 Stunden Wochen Aufgaben für die ausgerechnet 120 Arbeitsstunden vorgesehen sind. Man steht ständig unter Druck. Alle reden von Augenhöhe aber nutzen sich gegenseitig aus. Wenn man die Arbeitsweise optimieren möchte und das sogar den Kunden gefällt bekommt man Ärger. Der Arbeitgeber timed Aufgaben Minutengenau obwohl er weiß das es unmöglich ist und verlangt das mit vorgegebener Arbeitsweise. Urlaub muss man mehrere Monate vorher eintragen lassen und ist spontan nicht erlaubt.
Alles für den gleichen Lohn!!!
Ich werde hier keine Namen nennen weil ich nicht weiß ob das erlaubt ist, bitte nicht fragen. Sind so erdrückende Arbeitsbedingungen erlaubt? Es gibt schon Kollegen die krank machen weil das so schlimm ist und das macht es noch schlimmer aber ich trau mich das nicht.
Ich habe mich schon bei anderen Firmen beworben aber das wird nix und ist genau so schlimm.
5 Antworten
Mach eine Aufstellung Deiner Aufgaben und schätze die Zeit der Aufgaben. So wie ich es verstanden habe, sollten dann 120h rauskommen.
Lege sie Deinem Chef vor mit der Bitte zu priorisiere, was Du in Deiner Arbeitszeit von 40h erledigen sollst. Falls er nicht drauf eingeht, teile ihm mit, welche Aufgaben Du in den 40h machen wirst. Protokolliere das Gespräch und schicke ihm ein formales Protokoll (Datum, Uhrzeit, Besprochene Punkte - Ergebnis) per Mail (elektr. Nachweis). Wenn Missstände verschriftlicht werden, wird klar, dass er gesetzeswidrig handelt - das hat dann ein anderes Gewicht! Falls ein Betriebsrat vorhanden ist, such natürlich das Gespräch und setzte ihn in CC. Wenn Du nicht der/die Einzige bist, schließt euch zusammen - als Gruppe ist alles einfacher.
Solange der Arbeitsvertrag nicht verletzt wird, sehe ich nichts "Verbotenes".
Urlaub rechtzeitig vorher zu beantragen, ist normal.
Zunächst mal ein Rat für Deine Zukunft: Schließe eine Rechtsschutzversicherung ab, die auch Arbeitsrecht einschließt. Es kann gut sein, daß Du mal einen Anwalt brauchen wirst, bei einer Kündigungsschutzklage, Abmahnung oder Aushandeln einer Abfindung. Überlege Dir, ob Du langfristig bei einem solchen Unternehmen bleiben möchtest. Ich gehe bei Deinen Schilderungen davon aus, daß ihr natürlich keinen Betriebsrat habt, der wäre hilfreich. Sag dem Chef, daß die Arbeit nicht zu schaffen ist und daß Du das nicht länger mitmachst.
Solange Ihr das so mitmacht, sieht der Arbeitgeber ja, daß es funktioniert.
Also müssen mal Sachen liegenbleiben oder "vergessen" werden, sonst merkt es keiner.
Schön das du dich so ausnutzen lässt. Im Normalfall hat jeder ein fest zugeteiltes Arbeitsgebiet und alles was darüber hinaus geht muss dieser Mitarbeiter nicht handeln.
Lern also nein zu sagen wenn du schon genug zu tun hast.
LG
Juli
Dann ist der sauer