Beschützen Schäferhunde ihre Besitzer?

9 Antworten

Das ist schwierig. Ein Hund sollte in erster Linie nicht das Bedürfnis haben seinen Halter beschützen zu müssen, sondern genau umgekehrt. Der Halter muss dem Hund sicherheit vermitteln.
Leider werdne Hunde genau wegen sowas gehalten, dass bringt aber vor allem nur Probleme mit sich, leider sind Schäferhunde nicht selten an Beißvorfällen beteiligt, was aber auch einfach falscher Haltung zu schulden ist, da es Arbeitstiere sind und Frust da keine Seltenheit ist.
Es gibt richtig ausgebildete Schutzhunde, diese sind eben dafür ausgebildet, kosten aber auch mal eben ab 5.000€ aufwärts, je nach Fall sogar ab 10.000 Aufwärts, das sind Hunde mit einer strengen Ausbildung.
Ein problem kann in deiner Situation sein dass man erst mal beweisen muss wie der Hund reagiert hat, sonst kann es auch mal nach hinten los gehen.
Hunde mit starkem Wach- und Schutz trieb können eben leider auch in ungefährlichen, aber eben stressigen Situationen nach vorne gehen, so können z.B. Streitende Passanten, laute Kinder oder dergleichen für den Hund als Bedrohung eingestuft werden, vor allem wenn der Halter unsicher ist, dann endet es sehr übel.
Ein Hund mit starkem Wach- und Schutztrieb muss man Handhaben können, dass sind keine Hunde für unsichere Halter, oder den Anfänger, denn solche Hunde können eben auch in den falschen Situationen nach vorne gehen.
Der Beste Schutzhund ist der der wirklich als Schutzhund ausgebildet wurde, denn da ist das Augenmerk darauf gelenkt dass sie NIEMALS eigenständig handeln, das ist hier das A und O. Ein Schutzhund soll niemals von sich aus agieren und angreifen, denn dass bringt nur Probleme. Deswegen dauert so eine Schutzhundausbildung auch sehr lange und die Preise für diese Ausgebildeten Hunde sehr hoch.

Die meisten Hunde würde ihrem Halter in einer wirklich gefährlichen Situation helfen. Es passiert aber schnell, dass Hunde mit Wach- und Schutztrieb in harmlosen Situationen nach vorne gehen und laufende Kinder als gefährlich einschätzen oder jemand, der nach dem Weg fragen möchte. Oder du bekommst Probleme mit dem Hund wenn dich jemand besuchen möchte. Wach- und Schutztrieb muss man in die richtigen Bahnen lenken können sonst hat das negative Folgen für den Hund.

Jeder Hund könnte in der Lage sein, seinen Besitzer zu beschützen. Frage ist nur, ob das so grundsätzlich gewollt ist.

Man muss die Rechtslage stets im Auge behalten. Wird z.B. ein Einbrecher von einem freilaufendem Hund auf dem Grundstück verletzt, kann der gegenklagen. Unversehrtheit ist ein hohes Gut, leider oftmals auch im Sinne der Verbrecher.

Hunde als Waffe einzusetzen, ist im Zivilbereich verboten!

Schäferhunde sind hochintelligente Mehrzweckhunde, denen nichts entgeht. Für Schärfe müssten sie jedoch trainiert werden. SH sind keine Anfängerhunde! Einfach sich einen SH anzuschaffen, hätte zwar optische Abschreckung, mehr aber nicht. Viel zu anspruchsvoll ist seine artgerechte Haltung.

Es funktioniert nicht, Hunde selber entscheiden zu lassen, wenn man sie nicht lesen und leiten kann! Es wäre schändlicher Missbrauch zu ihrem Schaden.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – berufliche sowie private Erfahrung

Man kann sie darauf abrichten aber wenn der Hund das tut gibts richtig große Probleme für Hund und Halter.

Ich hatte lange eine Weiße Schweizer Schäferhündin, als wir beide einmal tätlich angegriffen wurde hat sie sich zwar aufgeplustert, geknurrt und die Zähne gefletscht aber die Verteidigung war mein Job, unsere Sicherheit meine Verantwortung. Das sie so großes Vertrauen hatte hat mich, so unschön das Erlebnis war, ehrlich gefreut.


Patriziat 
Beitragsersteller
 02.07.2024, 21:40

Ich kann mir nicht vorstellen das man ne Strafe bekommt, weil der eigene Hund aus Instinkt seinen Besitzer beschützt, während der Täter davon kommt..

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atm77  02.07.2024, 21:41
@Patriziat

Das passiert auch nicht.

Strafbar ist nur das scharf machen. Oder wenn dein Hund ohne Grund beißt.

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Achwasweissich  02.07.2024, 22:36
@Patriziat

Wenn dein Hund zubeißt kann es sehr gut sein, das der Angreifer zwar eine Strafe bekommt, du aber auch Schmerzensgeld zahlen musst und / oder der Hund einen Wesenstest ablegen muss.
Wenns doof läuft bekommst du Auflagen, die die Freiheit deines Hundes massiv einschränken wie Leinen- und Maulkorbflicht.

Ein Hund kann auch nicht unbedingt zwischen einer harmlosen Balgerei, einem pöbelnden Besoffenen oder einem echten Angriff unterscheiden.

Die beste Lösung ist daher, entweder eine richtige Ausbildung zu machen oder eben dafür zu sorgen, das der Hund niemanden angreift weil DU derjenige bist, der euch verteidigt.
Die Anwesenheit eines Hundes wirkt schon gut genug, viele können die Tiere ja überhaupt nicht einschätzen und machen sich schon ins Hemd weil da überhaupt irgendein Hund ist - und sei es noch so ein Schluffi.

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Naja, von diesem Schutztrieb weiß ich nicht, was ich halten soll. Hunde mit Schutztrieb reagieren einfach schneller auf ungewohnte Reize, gerade arbeitsrassen lassen sich z.b. gut motivieren. Das braucht man einfach, damit man mit diesen Hunden gut arbeiten kann. Dazu fahren diese einfach schnell hoch, heißt sie haben relativ schnell ein hohes erregungslevel, was natürlich bei der Arbeit sehr von Nutzen ist, weil diese Hunde zackig alles mitmachen, zuhause oder beim Gassi gehen aber schwierig sein kann, da unbekannte Reize einfach schnell dieses hohe erregungslevel hervorbringen können und dann muss man dieses auch händeln können. Ein Beispiel: mein Hund hatte kein Problem damit, dass mir die Nachbarskinder ihre Karatekünste zeigen und mir so ganz nebenbei voll den Fuß reinhauen ... Diese Reize kennt er und deshalb interessiert es ihn nicht. Anders war es, als wir um Mitternacht im Garten waren und sich eine fremde Person auf unserem Grundstück rumschlich ... ich - doof wie ich bin, schaue natürlich nach, damit Hund lernt, dass ich das regel. Was ich nicht bedachte, dass er so ein hohes Erregungslevel hatte, dass er vor lauter Aufregung mich über den Haufen schoss, nach dem Motto "was ist da, mach was". Lag nur auf dem Boden und hatte den aufgeregten Hund auf mir rum hüpfen, aber es kommt auch nicht selten vor, dass diese Hunde dann vor lauter hysterisch beginnen, auf ihren Halter los zu gehen, weil sie einfach nicht wissen wohin mit dem Frust und der Aufregung. Natürlich gibt es auch ausgebildete Schutzhunde, wobei es immer Schwierigkeiten gibt, diese auf zivilpersonen auszubilden. Das sind Situationen, die kann man nicht stellen und das ist das Problem. Die haben im Training ihren Beißarm an, egal ob versteck oder nicht, aber im Training sind die Situation immer gestellt. Das merkt der Hund. Auf Zivilpersonen auszubilden, da braucht man wirklich Vollprofis. Von dem her ist es schon gut, dass es in Deutschland verboten ist, dass Hunde zubeißen sollen. Da würde so viel nach hinten los gehen ... selbst die Polizei muss sich für den Gebrauch bzw Einsatz von Schutzhunden rechtfertigen. Die machen auch nicht bei jeder Kleinigkeit Gebrauch davon, weil so ein Hund einfach ein Hilfsmittel zur Ausübung von Gewalt ist und damit fast schon unter Waffe läuft.