Rottweiler oder Deutscher Schäferhund?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich habe Schäferhunde und Rottweiler im Wesen und der Erziehung völlig unterschiedlich kennengelernt. Es wäre also sehr wichtig, dass du zunächst mal einige Vertreter beider Rassen "live" vor allem in der Ausbildung kennenlernst. Natürlich sind auch einzelne Exemplare völlig unterschiedlich, beim Schäferhund kommen dazu noch die Hochzucht und Leistungslinien die wie Tag und Nacht sind.

Wenn du etwas mehr dazu schreibst was genau du suchst und was dich anspricht kann man dir eher einen Rat geben welche Rasse geeigneter wäre.

Generell kann ich eher von Schäferhunden aus Leistungszucht sprechen da ich selber einen habe. Ausgebildet habe ich im Verein Hunde beider Rassen. Als aggressiv  habe ich keinen der Hunde kennengelernt, eher mal unverträglich mit anderen Hunden aber das kann bei jeder Rasse vorkommen.

In der Ausbildung sieht man deutliche Unterschiede.

Schäferhunde sind, pauschal und vereinfacht gesagt, bei guter Ausbildung sehr "führig" und gehorsam, man kann also bei entsprechendem Training auch unter hoher Reizlage noch Gehorsam abrufen, einfach "weil man das sagt". Dafür bringen die Schafis hohen Schutz- und Beutertieb mit, sind sehr wendig und schnell und fahren gerne mal hoch und steigern sich in Aufregung rein. Dann hat man bei mangelnder Führung einen Kläffer, Raufer oder Jäger. In der Ausbildung lernen sie von frühem Alter an schnell und gern (auch falsches).

Rottis sind generell eher Spätentwickler, haben grade in der Welpen- und Junghundephase auch mal Phasen wo man einfach viel Geduld mitbringen muss. Den manchmal gradezu manischen Arbeitseifer eines Schäferhunds sucht man da eher vergebens. Wer dann mit dem Leistungsstand eines Schäferhunds im gleichen Alter vergleicht ist schnell gefrustet.

Generell liegt die Reizschwelle eines Rottis höher, er braucht mehr Anreiz um zu reagieren aber auch zu motiovieren. Ein gut ausgebildeter Rottweiler ist ebenfalls sehr gehorsam, aber eher aus "eigenem Antrieb" wenn er das korrekte Verhalten in bestimmten Situationen mal erlernt hat als weil man es ihm grade sagt. Wenn er aber mal zu einer anderen Entscheidung gelangt ist ist es viel schwerer, einfach mit einem Kommando dann noch durchzukommen.

Das muss nicht schlechter sein, man muss die Hunde nur jeweils entsprechend führen und genau diesen Wesen und den Charakter wollen. Austauschbar sind Schäferhunde und Rottweiler durch die Unterschiede absolut nicht. Zu meinen man wählt nach Optik und kann per Ausbildung nachher praktisch das selbe Ergebnis erzielen klappt nicht.

Such dir am besten rechtzeitig einen Verein, beobachte dort die entsprechenden Hunde und sprich mit den Hundeführern. Dazu viele viele Gespräche mit Züchtern und auch Mitlesen in den Rasseforen, am besten unter "Probleme und Erziehung". Da sieht man meist realistisch wie das mit den Hunden dann tatsächlich laufen kann.

Wenn du dann wirklich einen Hund aus dem Tierheim adoptierst kann man dir schon sagen wie das einzelne Tier so im Wesen ist, da hast du dann gute Chancen zu finden was du suchst.

Viel Erfolg bei der Rassewahl.

p13us 
Fragesteller
 10.04.2016, 21:27

Vielen vielen Dank!

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JonSnow1001  11.04.2016, 08:02

Super geschrieben!!!! 👍🏻

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Potsdamerin61  07.06.2023, 00:39

Was Starciel schreibt, klingt sehr professionel. Aber ich finde es einfach nur traurig für Mensch und Tier, wenn man bloß so abgerichtete Maschinen mit sich führen will. Meine Hunde waren auch immer gut erzogen. Aber ich habe ihnen immer gewisse Entscheidungsfreiheiten gelassen.

Beispiel: Anfangs hat mein Schäfer-Mix Radfahrer und Jogger gejagt. Also rief ich ihn bei nahenden Radfahrern u. Joggern zu mir und ließ ihn "Platz" machen. Danach durfte er wieder frei laufen. Das war aber manchmal echt nervig, weil ständig so Leute auftauchten. Und so kam mein Hund nicht mehr, wenn ich ihn rief, sondern legte sich von selbst abseits des Weges hin und wartete bis Radfahrer o. Jogger vorbei waren. Habe seinen Vorschlag akzeptiert und nun machen wir das immer so. Genauso wenn ich ihn zu mir rufe. Dann muss ich immer dazu sagen, warum. Und er entscheidet dann, ob er mlchte oder nicht. Nur wenn er an die Leine soll, weiß er, dass es da keine andere Möglichkeit gibt. Mein Hund ist mein Partner - kein Roboter!

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Wenn es dein erster Hund wäre, würde ich dir weder einen Rottweiler, noch einen Deutschen Schäferhund empfehlen.
Das sind beides keine Anfängergeeigneten Rassen. Besonders ein Rottweiler mit seiner Größe und seiner Kraft , ist auf keinen Fall zu unterschätzen. Natürlich wird kein Hund aggressiv geboren. Ich bin selbst ein großer Fan von Mastiffs, American Bulldogs etc., jedoch bin ich auch davon überzeugt, dass Listenhunde nicht ganz ohne Grund auf der Liste stehen. Das Problem ist, dass man sich bei diesen Rassen keine typischen Anfängerfehler (wie Inkonzequenz oder Ungedulg) leisten sollte. Man sollte schon einiges an Erfahrung mitbringen.
Recherchiere bis dahin bitte noch ein bisschen - du hast ja genug Zeit - und such dir einen Hund aus, der zu dir und deinen Lebensumständen passt.

Manche Restaurants erlauben nur Kleine Wauzis oder garkeine Hunde, nicht mal Kleine 😊 (auch wenn die ja oft fieser sind xD) Rein Theoretisch ist es möglich das jmd sagt das er kein Rotti in seinem Restaurant haben will. Aber ich denke, dass es meistens so ist, dass wenn ein Schäferhund erlaubt ist auch ein Rotti erlaubt ist.

ob ihr mir eher einen Schäferhund oder einen Rottweiler „empfiehlt".

Du bist jetzt 15 und planst Dinge die sich erst in 10 Jahren oder vielleicht sonst wann realisieren lassen oder auch gar nicht. 

Werde erst mal erwachsen und verdiene das nötige "Kleingeld" für einen Hund. Dann kannst Du Dir über Restaurantbesuche und die Wahl der Rasse immer noch Gedanken machen!

p13us 
Fragesteller
 10.04.2016, 20:29

16 Jahre ;)

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1. Rottweiler sind treue Gehorsam Hunde 

2. auch ein deutscher Schäferhund kann agresiv sein 

3. selbst ein kleiner  köter kann beisen 

4. Schaf dir ein Hund an der zu dir passt