ist die Flut auf die Folgen des Klimawandels zurückzuführen oder ein Naturereignis?


16.09.2024, 20:08

soll die Menschheit jetzt mit diesen Szenarien leben, oder wie stellen sich die Politiker das jetzt ernsthaft vor, wenn "Wasser gepredigt, aber selbst Wein getrunken" wird, weil es an Visionen und Ideen für die Zukunft mangelt?

15 Antworten

Die Schlechtwetterlage wurde durch den Klimawandel zusätzlich begünstigt.

Die jetzigen Starkregen sind eine direkte Folge davon, dass das Mittelmeer 9 Grad wärmer ist, als es zu dieser Jahreszeit sein sollte.


bachforelle49 
Beitragsersteller
 16.09.2024, 20:03

ich sehe das recht drastisch, weil die Grünen als Inkarnation für die angebliche "Naturpartei", daher die Farbe "grün", nichts für unsere Kinder und Enkel tun, sprich nachfolgende Generationen, sind sie unfähig, wirkliche reale und glaubhafte Partei für die Kinder vorbildhaft vorzuleben, was sie aber im Koalitionsvertrag vor 4 Jahren versprochen hatten

ok, da müssen sie natürlich erstmal eigene Kinder zeugen, was nicht ganz so einfach ist .. so einfach ist das nicht bei den "Rollenspielen" ..

SaxaRubra  16.09.2024, 23:35
@bachforelle49

Aus meiner Sicht sind die Grünen die einzigen in der deutschen Politik, die das Problem in seiner ganzen Tragweite erfasst haben und wirklich etwas dagegen tun wollen. Nur werden sie von allen (wirklich allen!) anderen daran gehindert und ausgebremst.

bachforelle49 
Beitragsersteller
 17.09.2024, 00:19
@SaxaRubra

ja, das sind halt sehr schwierige Zeiten - aber mit "Zeitenwende" hat der Kanzler ja auch in gewissem Maße selbst "an dieser Schraube" gedreht - klare Statements bedeuten automatisch Probleme, das Wort "Demokratie" wird zunehmend strapaziert und "ausgelutscht"

Beides. Der Klimawandel ist auch ein Naturereignis, wenn auch durch den Menschen forciert.

Aus den Statistiken ist sehr klar ablesbar, dass sich die Durchschnittstemperatur auf der Erde erwärmt, dass Gletscher und die Polkappen schmelzen und dass Unwetterereignisse zunehmen. Dazu gehören auch Starkregenereignisse und in deren Folge Hochwasser. Und es gibt einen Zusammenhang zwischen dem CO2-Ausstoß, der Erwärmung und den häufigeren und stärkeren Wetterextremen.

Aber ja, es gab auch früher Naturkatastrophen. Es ist nicht möglich nachzuweisen, dass gerade dieses Unwetter vom Klimawandel ausgelöst wurde und ein anderes nicht. Es kann trotz Klimawandel ja auch kalte Winter geben. Es ist nur erwiesen, dass Hochwasser und andere Wetterextreme zunehmend immer häufiger und stärker werden. Darauf muss man sich einstellen. Wenn man es nicht tut, ist es ein schweres Versäumnis. Persönliche Schuld von irgendjemandem wird man aber nicht nachweisen können. Und letztlich tragen alle, die in den letzten 150 Jahren CO2 in die Luft geblasen haben, eine gewisse Teilschuld am Klimawandel.

Wir sollten deshalb jetzt Verantwortung tragen, klimaneutral werden und so zumindest verhindern, dass die Hochwasser in der Zukunft noch tödlicher werden.


Grautvornix  16.09.2024, 19:47
Aber ja, es gab auch früher Naturkatastrophen. Es ist nicht möglich nachzuweisen, dass gerade dieses Unwetter vom Klimawandel ausgelöst wurde und ein anderes nicht.

Nachweisen nicht, da hast du recht. Aber kann mit Hilfe der Attributionsforschung angeben ob die Wahrscheinlichkeit für so ein Ereignis gestiegen sind.

Wetter und Klima - Deutscher Wetterdienst - Attributionsforschung (dwd.de)

SaxaRubra  16.09.2024, 19:52
@Grautvornix

Ich dachte dass hätte ich in meinen eigenen, etwas schlichteren Worten, oben auch geschrieben. Trotzdem danke für die Ergänzung.

Grautvornix  16.09.2024, 20:05
@SaxaRubra

Deine Worte waren keineswegs schlicht.

Ich wollte damit nur auf ein ziemlich neuen Forschungszweig hinweisen, der sich damit beschäftigt wie man solche Aussagen wie:

"Ohne den Klimawandel wären diese Regenmengen nicht so hoch ausgefallen."

wissenschaftlich basiert, belegen kann.

Persönliche Schuld von irgendjemandem wird man aber nicht nachweisen können. 

Da bin ich nicht so sicher.

Es gibt weltweit ca. 400 Organisationen die gegen den Klimaschutz arbeiten.

In der Zukunft werde die Kosten für Klimaschäden immens steigen und dann wird man jemanden suchen der das alles bezahlt.

Ich kann mir vorstellen dass zumindest die, die aktiv gegengesteuert haben, den CO2 Ausstoß zu vermindern, dann zu Kasse gebeten werden.

die

Folgen des Klimawandels oder ein Naturereignis

falsche Dichotomie. Auch der Klimawandel folgt den Naturgesetzen. Der Mensch hat nur die Parameter angefasst.

Seit dem 19. Jhd hat der Mensch viel CO2 produziert, und seit dem steigen die mittleren Temperaturen. Inzwischen sind dadurch auch Rückkopplungsprozesse im Gang, die die Temperaturen auch ohne den Menschen weiter erhöhen (Methan aus Permafrost, Albedo des Nordpolarmeeres). Wer in der Warnung vor dem Klimawandel Manipulation argwöhnt, der weiß nicht, wie Manipulation funktioniert. Menschen folgen dem Angenehmen, nicht dem Drohenden; darum wird Manipulation immer gute Nachrichten und leichte Wege vorgaukeln. Außerdem muss man nicht Medien oder Politikern glauben - man muss einfach nur wissenschaftliche Veröffentlichungen lesen (in Fachzeitschriften und auf seriösen Webseiten*, nicht auf Tiktok).

*)https://www.antarcticglaciers.org/glaciers-and-climate/climate-change/

https://essd.copernicus.org/articles/14/4811/2022/

https://www.climate.gov/news-features/understanding-climate/climate-change-global-temperature


ThM3344  16.09.2024, 20:32
Menschen folgen dem Angenehmen, nicht dem Drohenden;

Kommt stark darauf an wie Handlugnsfähig man ist, um welche Art und Weise von Nachricht es sich handelt usw.
Oft verkauft sich auch Angst ziemlich gut, natürlich gepaart mit einem Handlungsvorschlag, da ist es egal ob es um radikale Weltuntergangsprediger oder Rechtspopulisten geht.
Weiter bringt uns das natürlich nicht...
Auch wenn sicher nicht jeder, der zu solchen Mitteln greift absichtlich manipulieren möchte, sondern vielelicht auch einfach nur Gehör finden mag? Aber letztendlich führt das ja nur dazu, dass die Spaltung immer weiter und größer wird.

Außerdem muss man nicht Medien oder Politikern glauben

Glauben muss man immer, denn die Grundlage von allem ist, dass ich dem, was ich vor mir habe vertraue.
Und ich denke da haben wir momentan auch ein großes Problem: Es gibt in unserer Gesellschaft viel Misstrauen, negative Erfahrungen, man fühlt sich übergangen, hat Enttäuschungen erlebt usw.
Da ist es natürlich nachvollziehbar, wenn man niemandem (also auch keinen Politikern oder Wissenschaftlern) mehr glauben mag oder kann.
Ich denke da müssen wir ansetzen, denn wie wollen wir alle an einem Strang ziehen, wenn man hinter jeder Handlung Lug und Betrug wittert?
Versteh mich nicht falsch: Natürlich gibt es das Risiko immer, aber mit einem ständigen Misstrauen kommen wir halt trotzdem nicht voran.

schelm1  16.09.2024, 20:00

Statistiken beweisen klar, das man historisch belegt schon immer Hochwassrereignisse kannte, lange bevor das Klimagefasel einsetzte.

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Hochwasser-Ereignissen

hologence  16.09.2024, 20:06
@schelm1

das hat nichts mit den referenzierten Messergebnissen zu tun. Umdrehen und weiterträumen. Alles hat es schon gegeben. Die Frage ist die Häufung.

schelm1  17.09.2024, 09:25
@hologence

Die weltweite Häufung konnte mangels Kommunikationsmittel nicht so exakt erfaßt werden wie dies heute der Falle ist.

hologence  17.09.2024, 14:59
@schelm1

die lokale Häufung reicht schon aus. Von einem Ereignis wie im Ahrtal hatte dort noch nie jemand gehört.

hologence  18.09.2024, 07:29
@schelm1

diese Liste zeigt zwei Dinge:

  1. mit der Zeit wachsende Frequenz von Hochwasserereignissen
  2. mit der Zeit wachsende Schwere der Schäden

und das trotz mit der Zeit besserer Bautechnik. Vielleicht mal zur Erklärung:

Regen entsteht, weil die Luft Wasserdampf über dem Meer aufnimmt und ihn dann, wenn sie abkühlt, kondensiert fallen lässt. Wärmere Meere geben mehr Wasser ab, wärmere Luft nimmt mehr Wasser auf, so regnet es häufiger. Ob aber ein einzelner Regen vom Klimawandel kommt, dh ohne Klimawandel nicht aufgetreten wäre, lässt sich nur durch vergleichende Läufe komplexer Rechenmodelle entscheiden.

schelm1  18.09.2024, 17:07
@hologence

Sie verkennen 3.!

Die Erde verändertet sich mit oder trotz der Menschen darauf.

Daran ändern auch noch so komplexe Rechenmodelle etwas.

Es wird in einzelnen Regionen der Erde zu klimatischen Änderugnen kommen, denen sich der Mensch durch Umzug in gut bewohnbare Erdteile anpassen wird, soweit er kann.

Vermag er das nicht, dann geht er unter.